Kleiner Begleithund gesucht (Rasse-Beratung)

  • Hm, ich weiss nicht, wie du das siehst, aber für mich besteht ein grosser Unterschied zwischen einem bloss kleinen Hund, und einem absoluten XXXS-Zwerg wie Chi oder Prager Rattler. Da sollte man sich vielleicht fragen, ob man mit einem so winzigen, fragilen Hund in der Wohnung klarkommt, und auch mit den Einschränkungen im Hundealltag draussen. So ein Bolonka oder Havaneser hat doch deutlich mehr Substanz, vom Cavalier ganz zu schweigen.

    Ich habe schon Bolonkas getroffen, die kleiner und leichter sind als Rex... allerdings ist Rex halt auch ein relativ großes Chi-Exemplar mit seinen 3 Kilo und über 25 cm SH.



    Ich finde es schade, dass RAssen wie der Chi immer nur auf Winzigkeit und "Fragilität" reduziert werden. Klar muss man im Fremdhundekontakt vielleicht etwas vorsichtiger sein, aber ich lebe hier auch in einer Großstadt mit sehr hoher Hundepopulation und Rex kommt sehr gut damit klar und ich empfinde ihn als sehr souverän im Hundekontakt. Ich geh jetzt nicht unbedingt in den Hundeauslauf, wenn da drei grobmotorische Labbis miteinander spielen, aber ich halte ihn auch nicht panisch von größeren Hunden fern und bin damit in 1,5 Jahren immer sehr gut gefahren.


    Rex ist übrigens auch schon mal überrannt worden von größeren Hunden, ich bin schon mehr als einmal über ihn gestolpert, er ist erst gestern beim Spielen volle Karacho gegen den hölzernen Teil des Bettes gedonnert, ist mal vom Fensterbrett runtergefallen... und all das hat er sehr gut überstanden, ohne gleich kaputt zu gehen ;)
    Seine besten Hundefreunde wirken alle etwas mehr als er - so zwischen 4 und 6 Kilogramm - und ich finde jetzt nicht, dass er so wahnsinnig weniger robust wäre als die.


    Ich weiß nicht -finde es irgendwie immer schadem wenn es heißt, man sei mit Kleinsthund so "eingeschränkt" :ka: Empfinde ich halt überhaupt nicht so.


    Dass seriöse Zucht beim Chi ein wichtiger Punkt ist, da stimme ich natürlich zu. Aber Glubschaugen oder ähnliches sind eben auch nicht typisch für Hunde aus seriöser Chi-Zucht (weil es hier angesprochen wurde). Chis, die nicht gerade miniklein gezüchtet werden, haben im Allgemeinen eine hohe Lebenserwartung und sind auch robust.

  • Dann mal eine Kleinigkeit zum Chinesen. Chinesen sind sehr anpassungsfähig, blühen (mMn) aber erst richtig auf, wenn sie geistig und körperlich ausgelastet werden. Sie brauchen aber kein Hochleistungsprogramm.
    Chinesen sind mMn nicht all zu schwer zu erziehen, solange man das ein oder andere mit Humor nimmt. Durch ihre Intelligenz schauen sie sich auch gerne Mist ab und finden die Lücken im System. Ich find sie relativ geschwätzig. Puck meldet (in der Wohnung) aber gar nicht, und Flip lernt auch nach und nach, dass er nicht alles anbellen und/oder melden muss. Typisch Pubertät, ist er da noch ab und an anderer Meinung. Aber unterhalten tun sich beide Jungs gerne mit mir.


    Meine Jungs sind beide eher Einpersonenhunde, kommen aber auch mit Fremdbetreuung klar. Hat Flip von klein auf gelernt. Puck habe ich erwachsen bekommen und er hatte zu Beginn enorme Probleme, wenn er fremdbetreut wurde. Auch das alleine bleiben kann problematisch sein. Ging bei Puck anfangs gar nicht (was aber sicher auch an seiner Vorgeschichte lag). Flip scheint wenig Probleme zu haben. Aber ich bau es auch langsam auf wegen meinem Großen.


    Wenn du allerdings eine Rasse suchst, bei der du keinen/ nur einen geringen Pflegeaufwand hast, dann fällt der Chinese raus.
    Genetisch gesehen gibt es zwar nur die Varianten behaart (PowderPuff genannt) und nackt, aber tatsächlich haben die meisten Chinesen eine mehr oder minder starke Restbehaarung am Körper. Man unterteilt dabei unter Truehairless (keine großflächige Restbehaarung an "unerwünschten Stellen"), Semicoated (Restbehaarung am Körper, diese ist nicht annähernd so dicht wie bei einem genetisch behaarten Hund, teilweise auch haarlose Stellen vorhanden), Hairyhairless (Behaarung ist so stark, dass er optisch kaum oder gar nicht vom genetisch behaarten Hund zu unterscheiden ist). Es gibt keine offizielle Definition der Behaarungstypen, Die Übergänge sind fließend und es gibt auch noch weiter Begriffe und Abstufungen, aber alles nicht offiziell. Offiziell gibt es nur nackt und behaart. Die Restbehaarung wird häufig abgeschoren oder rasiert, um das typische Aussehen zu erreichen. Aber auch wenn man sie wachsen lässt, braucht das Fell pflege. Je nach Hauttyp (und Alter (Pubertät zB)) braucht auch die Haut pflege. Mancher Hairless hat recht wattiges Fell, welches zum Filzen neigt, und dementsprechend auch gut gepflegt gehört. Regelmäßiges Duschen ist bei den meisten Chinesen besser für Haut und Haar.
    Ich schere und dusche meine Jungs alle 1-2 Wochen. Für den Großen (Semicoated) brauch ich mit allem drum und dran 45min, der Kleine (Truehairless) ist in 30min fertig. Außer die Haut braucht ein Peeling, dann komm ich auch bei ihm auf 45min.


    Durch die Pfotenform (Hasenpfote) laufen sich die Chinesen nur selten die Krallen ausreichend ab. Das regelmäßige Kürzen der Krallen ist daher wichtig. Krallen werden bei mir ca. alle 2 Wochen gekürzt.



    Was man auch nicht vergessen darf: Chinesen brauchen, gerade wenn sie sich nicht warmrennen können, weil sie an der Leine laufen, in der kalten Jahreszeit Kleidung. Passende Kleidung, die nicht scheuert, den optischen Vorlieben (wenn man es nicht kitschig mag) entspricht, zu finden, ist nicht ganz einfach und nicht immer günstig. Es ist von Vorteil wenn man selber ein bisschen nähen kann um Kleidung ggf. abzuändern...



    LG Anna

  • wenn du einen intelligenten Hund zum tricksen suchst, kann ich dir Pudel empfehlen. Mit entsprechender Pflege ist das Fell auch kein Problem. Mein Pudel-Mix wird mehrmals im Jahr geschoren. Wenn du keinen Wert auf besondere Schuren legst, dauert das auch nicht lange.
    Mein Pepper wiegt 8kg und wir können ihn überall mitnehmen. Pudel sind neugierige Hunde, das kommt einem sehr entgegen wenn man viel mit dem Hund unterwegs ist.
    Teilweise hat Pepper (und auch mehrere Pudel die ich kenne) ein recht hohes Mitteilungsbedürfnis, da muss man aufpassen dass man sich keinen Kläffer heran zieht.


    Ich finde es sehr schade dass an Pudeln immer noch das Oma-Hund-Klischee hängt. Es sind wo wahnsinnig tolle Hunde!!!

  • Meine Hündin hat 4 Kilo und ich würde es mir echt gut überlegen etwas noch leichteres zu nehmen ! Mein Zweithund ist jetzt eine Nummer größer geworden weil ich nicht 2 Hunde haben will um die ich dauernd Angst haben muss, da muss nur einmal ein großer Fremdhund falsch reinbrettern...
    Sie war übrigens auch immer mit mir in der Uni und in der S-Bahn oder auch im ICE unterwegs und das ging auch bei 4 Kilo Problemlos zu tragen



    Was die Rassen angeht würde ich sie mir echt erst mal alle live angucken :smile:

    Da kann ich einfach nur 100% zustimmen. Allerdings hängt es davon ab, was man will.
    Mein Zweithund ist jetzt auch größer und nur einen Tuck schwerer.


    Allerdings muss man bei Bahn und Zug doch unter einem gewissen Maß bleiben. Für Hunde zwischen 7 und 9kg gibt es zB kaum noch Tragetaschen, Transportboxen usw.


    Ich würde auch nicht zu einem Terrier raten. Auch ein English Toy Terrier ist ein ganzer Terrier, vor allem, da er u d der Manchester Terrier quasi aus einem Schlag hervor gehen. Wobei, wenn man einen Terrier will, wäre der Manchester auch eine Überlegung wert. Der ist auch stabiler.


    Ich weiß gar nicht, was gegen Chihuahuas einzuwenden ist. Sie sind selbstbewusst, handlich und es gibt durchaus Züchten, wo auf Gesundheit und Gewicht geachtet wird. Die Krux ist eher, dass sich kaum jemand einen Chi aus einer seriösen Zucht holt. eBay und Co sind voll davon.
    Wenn man da ordentlich sucht, gibt es da bestimmt einige, die man sicg ansehen kann.
    Außerdem sind Chihuahuas nicht so aufwändig wie Bolonka und Co in der Fellpflege. Mit denen wird man halt immer zum Friseur gehen müssen (oder sich das ganze Zeug selbst kaufen) und da gehört nunmal Bürsten, Augenpflege etc zum fast täglichen Programm.

  • Ich finde auch, dass der Pudel ein super toller Hund ist. Frodo liebt es mich überall hin zu begleiten und kann inzwischen fast überall schlafen. Aufmerksamkeit von Fremden findet er toll (er sonnt sich förmlich darin |) ), aber er wird nicht gerne von jedem angefasst und entscheidet selbst, wen er sympathisch genug findet. Das heißt ich habe in der Ubahn teilweise einen Hund, der sich 30min am Stück fremd kuscheln lässt, abere manche Menschen können sich vergeblich um ihn bemühen. Keine Ahnung woran das liegt :ka:


    Er ist voller Energie und muss 1x am Tag richtig rennen können (zur Not reichen ihm da auch 15min actionreiches Spiel, aber mit einer stundenlangen Wanderung kann man ihn richtig glücklich machen). Das Rennen ist für ihn unheimlich wichtig, weil er bei Frust und Überforderung sonst zum Kläffen neigt.
    Allerdings sind in Frodos Familie alle Pudel sehr rennfanatisch und haben einen leichten Hang zum Wahnsinn. Es gibt auch deutlich ruhigere Pudel, die nicht weniger aktiv sind, nur einfach etwas gelassener vom Gemüt her.


    Ich habe noch nichts gefunden, was er nicht gerne macht. Sein Motto ist "Wenn Frauchen sagt das macht Spaß, dann macht das Spaß!" Und dann gibt er eben auch 150% und schießt damit schon mal über das Ziel hinaus, weil er es so unbedingt richtig machen möchte :lol:


    Er ist 39cm groß und wiegt 6kg. Das trägt sich problemlos, allerdings sind seine langen Stelzen da etwas unpraktisch. Da ist meine 33cm/8kg Mischlingshündin handlicher.
    Beide haben von Anfang an gelernt, dass Getragenwerden zum Leben gehört und dass das toll ist. Sie kennen auch ein Kommando fürs Hochheben und springen dann vorne schon mal hoch.


    Kurz geschoren (Pudel Retrieverclip kann man da googlen) ist das Pudelfell auch extrem pflegeleicht. Ich hatte meinen im Sommer auf 3mm geschoren - da bleibt nichts hängen, man muss nichts bürsten, der Hund geht schwimmen und ist wenig später wieder komplett trocken. Dazu nirgends ein Haar. Das war schon sehr praktisch =)




    Es ist halt wirklich ein großer Unterschied zwischen einem Kleinsthund und einem kleinen Hund. Da muss man wissen, was für einen die Vor- und Nachteile sind und ob man das so im Alltag managen möchte.

  • Kennst du schon die Zwerggriffons?


    Wiegen zwischen 3,5 und 6 kg und sind fröhliche, unkomplizierte Begleiter.
    Sie haben zwar auch eine etwas kürzere Schnauze, aber keine Beeinträchtigungen, sind ausdauernd und gesund.


    Ich habe einen Brüsseler Griffon, die rauhhaarige Variante. Es gibt sie auch in kurzhhaar.



    Zwerggriffon - Brüsseler Griffon Züchter und Welpen im VK e.V. - Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. - German Toy Association

  • An belgischen Griffon habe ich auch schon gedacht.
    Oder Papillon bzw Phalene.
    Vielleicht Zwergspaniel?


    Ich kenne mich allerdings nicht mit der Gesundheit aus. Die Schwester meiner früheren Chefin züchtet belg. Griffons und sie selbst hat auch einen, da hab ich einige kennengelernt und find die ziemlich cool :bindafür:

  • Hallo :)
    Wie sieht es denn mit einem Franzosen aus? 11kg Durchschnittsgewicht, KEIN Kläffer (was mich sonst tierisch nerven würde und ich mich dann gegen die "spontane" Hundehaltung entschieden hätte) gelehrig, kann ziemlich aufdrehen, ist aber auch glücklich, wenn er nach einem langen Spaziergang endlich nach Hause kommen und sich neben mich kuscheln darf.


    Ein wöchentliches Szenario:
    Rudi wird von kleinen Hunden (Rudi hat selbst nur eine SH von 30cm und darauf 11kg Muskelmasse) angekläfft, angebellt und er? Er guckt entgeistert, es kommt nicht mal ein Wuff über seine Lefzen und stolziert weiter. Wenn dann ein GROSSER Hund (wie unsere Freundin Mia Saupacker-Mix) auf ihn zugeschossen kommt, ist der Kleine im 7 Himmel und wirft sich zum Spielen knallhart rein^^ Bullytypisch eben, sehr Körperbetont, muss man abhaben können :D am liebsten spielt er mit Bullyfreunden :)


    Ich kenne ihn jetzt seit 8 Monaten, er ist nun 17 Monate alt, und ich habe ihn ca. 6x bellen gehört ;) er ist sehr sehr sehr entspannt. Anscheinend ist er da keine Ausnahme, sondern die Rasse ist eher bellunfreudig ausgeglichen und genügsam. Ein großer Schläfer^^ und trotzdem ein Wirbelwind und macht so manche "langbeinigen" und eleganteren Hunde doch mal schockelisch, wenn er seine Haken schlägt :)

  • Sie haben zwar auch eine etwas kürzere Schnauze, aber keine Beeinträchtigungen, sind ausdauernd und gesund.

    Hab mal schnell quergelesen zu der Rasse, weil ich die auch ganz niedlich finde und die Kurznasen (mit Nase) ansich auch gerne mag... aber doch einiges gefunden, was gesundheitl. eher nicht so für die Rasse spricht. Aber wahrscheinlich gibts auch hier gemäßigte Züchter, und welche bei denen die Nase immer kürzer wird. Bilder im Netz sprechen da leider auch Bände.
    Finds echt schade, dass die Nasen so wegschrumpfen...

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