Wesensfest/gutes Wesen - was heißt das?
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Du hast natürlich Recht, dass man es nie ganz genau sagen kann was Wesen und was Aufzucht und Erziehung ist.
Aber es ist schon bezeichnend, wenn zum Beispiel aus einem Wurf manche Welpen mit 8 Wochen ins neue Zuhause ziehen, manche mit 12 Wochen und manche erst mit nem halben Jahr und trotzdem haben sie als Erwachsene alle ähnliche Tendenzen vom Wesen her (aufgeschlossen/reserviert zu Fremden, verträglich/unverträglich mit gleichgeschlechtlichen Hunden, Geräuschangst/keine Geräuschangst...).Das ist der Punkt, wo ich nicht zustimme, weil ich es anders kenn. Also da gibts schon enorme Unterschiede auch innerhalb eines Wurfs. Beispiel: Hilde ist sehr aufgeschlossen mit Menschen. Sie würde nur tatsächlich beißen, wenn eine Aggression gegenüber ihr oder mir von dem Mensch ausgeht (gut, dann allerdings schon ;-) )
Zwei ihrer Brüder haben durchaus große Probleme mit Menschen, wenn sie im falschen Moment ihre Individualdistanz unterschreiten.
Die meisten sind nicht Artgenossen verträglich. Hilde in den meisten Fällen schon.
Ich glaub auch nicht, dass die anderen ihre Hunde einfach nicht erziehen konnten *gg. Ich kenn bei dieser Rasse zumindest noch einige Würfe, wo sich Vollgeschwister im Wesen deutlich unterscheiden. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Rassen ist und natürlich wird oft etwas an alle oder viele weitergegeben vom Vater / von der Mutter, weswegen man genau diese Verpaarung gesucht hat. Aber... ich glaub, dass auch im Wesen (plus dem daraus danach gemachten) große Unterschiede innerhalb eines Wurfs sein können.
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Hi
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Ich glaub auch nicht, dass die anderen ihre Hunde einfach nicht erziehen konnten *gg.
Ich will da nicht drauf rumhacken, aber das sind manchmal Kleinigkeiten im Umgang, die die Zündschnur wesentlich kürzer oder länger werden lassen mit zunehmender Erfahrung. Ich arbeite ja häufig mit aggressiven Hunden und da geht es ja auch viel drum dem Hund neue Lösungswege in den "alten" Situationen zu eröffnen. Und da kann man auch bei solchen Rassen viel erreichen durch Training, so dass es auch nach außen wirkt, als hätte sich der Hund da im Wesen geändert.
Das Problem ist, dass man halt die Gegenprobe nicht (mehr) machen kann, ob es anders wäre, wäre der Hund unter Laborbedingungen aufgewachsen. Sie sind von der ersten Sekunde ihres Lebens ein Potpourri aus Genetik und Umwelt.
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Für mich wäre ein Hund mit einem optimalen Wesen ( ich schreibe bewusst nicht gutem, den ein gutes Wesen haben meine verrückten Hunde auch )
Hunde die offen auf fremde Menschen und Hunde zugehen,
die gelassen sind, nicht überdreht oder nervös,
die sich leicht führen lassen, sich gerne dem Menschen anschließen
die aber auch neugierig und aufgeweckt sind
nicht zu aufdringlich, nicht überfreundlich, aber auch nicht misstrauisch
keine großartigen Ängste haben bzw diese selbst bewältigen können
keine grundlose Aggression bzw dazu neigen von selbst zurückzugehenTrotzdem ist doch ein Hund von seiner Umwelt und seinen bisherigen Erfahrungen geprägt. Ich bewundere manchmal Stadthunde, wie sie sich gelassen und ohne sich aufzuregen durch das Gewühl bewegen. Meine Dorfhunde kennen das weniger, klar ist das für sie aufregend - aber sind sie deshalb weniger wesensfest ? Mit Training und Zeit könnten das viele Hunde lernen, müssen sie aber nicht.
Und dann gibt es Hunde die sich bei verschiedenen Menschen völlig anders verhalten. Ich erinnere mich an einen meiner ersten Pflegehunde. Er kam von einer anderen Pflegefamilie da er sich dort aggressiv gegen andere Hunde und Kinder zeigte. Also nahm ich ihn nur für einige Tage auf, hier war er ein offenes und fröhliches kleines Kerlchen, super verträglich mit meinen Hunden. Er wechselte dann wie geplant in seinen eigentliche neue Pflegefamilie - dort zeigte er massives Angstverhalten vor anderen Hunden und auch insgesamt sehr ängstlich. Als nahm ich ihn wieder zurück und wie dieser Hund sich freute war schon spannend. Er war halt ein typischer Schnauzer und hier passte er viel besser als in die anderen Familien. Sein Zuhause fand er dann als Zweithund in einer Familie mit Kleinkind, ein Hund der ein ganz tolles Wesen zeigte und ein optimaler Familienhund ist. Was ist nun mit seinem Wesen ? Er konnte sein Wesen erst bei den richtigen Menschen in einer für ihn optimalen Umgebung entfalten, außerdem brauchte er Zeit um erwachsen zu werden. Das lag aber nicht daran das ich ein besonders Händchen für Hunde habe, meine Hunde sind alles andere als wesensfest, im Gegenteil. Man kann nie vorhersehen wie ein Hund sich entwickelt, dazu gehören viele kleine Einzelteile und die machen sein Wesen aus,
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Ich will da nicht drauf rumhacken, aber das sind manchmal Kleinigkeiten im Umgang, die die Zündschnur wesentlich kürzer oder länger werden lassen mit zunehmender Erfahrung. Ich arbeite ja häufig mit aggressiven Hunden und da geht es ja auch viel drum dem Hund neue Lösungswege in den "alten" Situationen zu eröffnen. Und da kann man auch bei solchen Rassen viel erreichen durch Training, so dass es auch nach außen wirkt, als hätte sich der Hund da im Wesen geändert.
Das Problem ist, dass man halt die Gegenprobe nicht (mehr) machen kann, ob es anders wäre, wäre der Hund unter Laborbedingungen aufgewachsen. Sie sind von der ersten Sekunde ihres Lebens ein Potpourri aus Genetik und Umwelt.Ich gebe dir absolut Recht. Und leider kann man die Gegenprobe nicht machen.
Aber - einer der Brüder war zB schon in der Welpenkiste so. Als alle mit 7 Wochen umeinander getrampelt sind. Darum glaube ich schon, dass das Wesen nicht grundsätzlich überall gleich vererbt wird.Dass die Haltung, Erziehung und der Umgang mit dem Hund einen Unterschied wie Tag und Nacht machen, unterschreibe ich dir blind. Sieht man auch immer wieder mal, wenn dann mal jemand mit einem Hund arbeitet, der als "schwierig" und "gefährlich" oder gar "unberechenbar" galt, der es halt draufhat und den Hund versteht.
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Dass nicht alle Geschwister gleicher Eltern gleich sind, weiß doch jeder, der Geschwister hat, oder?
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Dass nicht alle Geschwister gleicher Eltern gleich sind, weiß doch jeder, der Geschwister hat, oder?
Na klar, Geschwister sind schon alle unterschiedlich und es gibt auch sehr inhomogene Würfe, sowohl vom Verhalten als auch vom Aussehen.
Aber Hunde werden ja nunmal im Gegensatz zu Menschen selektiv auf ua bestimmtes Verhalten gezüchtet, Rassehunde in geschlossenen Zuchtpopulationen (die meisten) sind auch alle untereinander verwandt, teilwese sogar ziemlich eng verwandt, und sehr viele Verhaltensweisen sind bei ihnen daher in hohem Maße genetisch vorbestimmt - man denke nur an die ganzen rassetypischen Verhaltensunterschiede.
Ich mein, wenn man Sachen wie Bringfreude oder Vorstehen oder das ausgeprägte "anschleichen/lauern/treiben" der Hütehunde oder den Drang zur Fährtenarbeit genetisch so festlegen kann, dass die Hunde es schon im Welpenalter zeigen und die Anlagen dann nur noch durch Ausbilung in Form gebracht werden müssen und man sie kaum "wegerzogen" bekommt, auch wenn man sie eigentlich gar nicht haben will, dann erscheint es mir auch logisch, dass auch andere Verhaltensweisen eine vergleichbar starke genetische Basis haben könnten bzw dass man sie besser beeinflussen könnte, wenn man darauf Wert legen würde.
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Ich mein, wenn man Sachen wie Bringfreude oder Vorstehen oder das ausgeprägte "anschleichen/lauern/treiben" der Hütehunde oder den Drang zur Fährtenarbeit genetisch so festlegen kann, dass die Hunde es schon im Welpenalter zeigen und die Anlagen dann nur noch durch Ausbilung in Form gebracht werden müssen und man sie kaum "wegerzogen" bekommt, auch wenn man sie eigentlich gar nicht haben will, dann erscheint es mir auch logisch, dass auch andere Verhaltensweisen eine vergleichbar starke genetische Basis haben könnten bzw dass man sie besser beeinflussen könnte, wenn man darauf Wert legen würde.
Absolut, da bin ich vollkommen bei Dir.
Aber was ich meine ist, dass es auch innerhalb dieser engen genotypischen Grenzen unglaublich viele Phänotypen gibt. Denn gerade Charakterzüge hängen ja nicht an einem Gen, sondern entstehen durch genetische Disposition, Stoffwechselvorgänge, kleinste Erfahrungen, Verknüpfungen im Gehirn und so vielem mehr. Deshalb sind alle Welpen eines Wurfes irgendwie anders und sich dennoch ähnlich.Aber es kann eben leicht vorkommen, dass in einem Wurf ein Welpe von Anfang an ängstlich-zurückhaltend ist und ein anderer selbstbewusst. Und bei letzterem kann man eben einfach machen, bei ersterem muss man üben.
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Ich kenne mehrere Hunde aus verschiedenen Wuerfen. Bei all diesen Wuerfen ist ein Elternteil gleich (ob nun Ruede oder Huendin ist an dieser Stelle egal). Alle Hunde die ich da kenne, haben einen an der Klatsche (und das ist nicht liebevoll gemeint!). Die Auspraegung ist unterschiedlich stark (gibt ja auch noch das was der andere Hund vererbt) und obwohl alle bei voellig verschiedenen Menschen mit anderen Umgebungen etc. aufgewachsen sind, zeigen sie mAn alle in den gleichen Situationen einen Wesensmangel
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Und genau das ist auch selektive Zucht.
Der oder die Züchter denken bestimmt: Tolle Hunde!
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Dass es einen großen Einfluss hat, ist sicher unbestreitbar. Ich meine nur, dass es nicht identisch sein muss. Bleib ich bei - kenne Beispiele für beide "Seiten".
Genetik ist so oder so ein sehr spannendes Thema.
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