Wesensfest/gutes Wesen - was heißt das?

  • Wie der Titel schon sagt - was ist für euch ein gutes Wesen beim Hund? Was heißt "wesensfest"?

    Welche Eigenschaften würdet ihr rasseübergreifend sehen wollen, damit ihr einem Hund ein "gutes Wesen" bescheinigt?

    Welche rassespezifischen Eigenschaften sind euch bei eurer Rasse für ein rassetypisches Wesen wichtig und stehen die vielleicht auch manchmal mit anderen Anforderungen an einen guten Charakter im Konflikt?

    Was sind für euch echte Wesensfehler/-schwächen, die eurer Meinung nach auch zum Zuchtausschluss führen sollten?


    ich hab ja beruflich viel mit Hunden aller möglichen Rasse zu tun und bin für mich mehr und mehr zu dem Schluss gekommen, dass es zwar rassespezifisch große Unterschiede im Charakter gibt, aber dass ein wesensfester, "sauberer" Hund bei allen Rassen so ziemlich die gleichen Grundvoraussetzungen hat.
    So einer lässt sich nicht so schnell stressen und neigt nicht zu Übersprungreakionen, er bleibt ansprechbar und lässt sich vom Hundeführer was sagen, auch wenn er grade gestresst ist, steigert sich nicht in seinen Stress rein und wird nicht hysterisch. Er warnt aussgiebig vor bevor er beißt und wenn er beißt, dann nicht ohne guten Grund und nicht als erste Wahl bei den Problemlösungstrategien, sondern als letzter Notnagel.
    Er hat auch keine übertriebenen Umweltängste - er mag vielleicht nicht alles und fürchtet sich auch vor manchem ein bisschen, aber es ist auch keine Katastrophe, die mit Panikattacken und Agression beantwortet werden muss, wenn mal was nicht so läuft wie gedacht oder irgendein unerwarteter Stilmulus kommt.

    Ob der Hund fremde Hunde oder fremde Menschen mag ist dabei für mich zweitrangig, wichtig ist, dass er sich, entweder von selber oder wenn der Hundeführer das fordert, zusammennehmen kann, also genug Selbstkontrolle hat um kein Rambazamba zu machen wenn sein Mensch das nicht wünscht.

    Wie seht ihr das?


  • ich hab ja beruflich viel mit Hunden aller möglichen Rasse zu tun und bin für mich mehr und mehr zu dem Schluss gekommen, dass es zwar rassespezifisch große Unterschiede im Charakter gibt, aber dass ein wesensfester, "sauberer" Hund bei allen Rassen so ziemlich die gleichen Grundvoraussetzungen hat.
    So einer lässt sich nicht so schnell stressen und neigt nicht zu Übersprungreakionen, er bleibt ansprechbar und lässt sich vom Hundeführer was sagen, auch wenn er grade gestresst ist, steigert sich nicht in seinen Stress rein und wird nicht hysterisch. Er warnt aussgiebig vor bevor er beißt und wenn er beißt, dann nicht ohne guten Grund und nicht als erste Wahl bei den Problemlösungstrategien, sondern als letzter Notnagel.
    Er hat auch keine übertriebenen Umweltängste - er mag vielleicht nicht alles und fürchtet sich auch vor manchem ein bisschen, aber es ist auch keine Katastrophe, die mit Panikattacken und Agression beantwortet werden muss, wenn mal was nicht so läuft wie gedacht oder irgendein unerwarteter Stilmulus kommt.

    Ob der Hund fremde Hunde oder fremde Menschen mag ist dabei für mich zweitrangig, wichtig ist, dass er sich, entweder von selber oder wenn der Hundeführer das fordert, zusammennehmen kann, also genug Selbstkontrolle hat um kein Rambazamba zu machen wenn sein Mensch das nicht wünscht.

    Wie seht ihr das?

    Genau so!

    LG. Bea

  • Ganz genauso.

    Ich habe seit vielen Jahren unfreiwillig wesensschwache Hunde. Das ist definitiv keine Freude und bedarf seeehr viel Idealismus und ein dickes Fell.

    Auf Dauer möchte ich das nicht mehr haben. Ich sehe bei Leni jetzt live was für eine Erholung ein wesensfester Hund ist

  • Einiges was du hier beschreibst ist antrainiertes Verhalten und hat nicht gleich unbedingt was mit dem Wesen des Hundes zu tun.

    Im Allgemeinen wird der Hund von seinem HH geprägt bzw. der Person die ihn an der Leine hat, daher ist das Verhalten oft anerzogen.

    Das Wesen selber unterscheidet sich nicht nur zwischen den Rassen, sondern auch schon innerhalb eines Wurfs.

    Hat mein Hund "Mängel"? Laut dir ja, er reagiert panisch auf Feuerwerk ... ist dies für mich als HH ein Mangel? Nein, ich kann damit gut umgehen... genauso gut wie der Hund mit meinen Mängeln umgeht....

  • Einiges was du hier beschreibst ist antrainiertes Verhalten und hat nicht gleich unbedingt was mit dem Wesen des Hundes zu tun.

    Im Allgemeinen wird der Hund von seinem HH geprägt bzw. der Person die ihn an der Leine hat, daher ist das Verhalten oft anerzogen.

    Das Wesen selber unterscheidet sich nicht nur zwischen den Rassen, sondern auch schon innerhalb eines Wurfs.

    Naja, wenn du einen mehr oder minder definierte Vorstellung hast was angeboren und was anerzogen ist, was rassesoezifisch und was individuell, dann sag doch was zu dem verschiedenen Wesen verschiedener Rassen - was ist es, was für dich gutes oder schlechtes Wesen ausmacht?
    Oder haben deiner Meinung nach alle Hunde ein gutes Wesen und nur der Mensch ist Schuld wenn was nicht glattläuft? (Die Frage ist ernstgemeint).


    [quot]Hat mein Hund "Mängel"? Laut dir ja, er reagiert panisch auf Feuerwerk ... ist dies für mich als HH ein Mangel? Nein, ich kann damit gut umgehen... genauso gut wie der Hund mit meinen Mängeln umgeht....[/quote]Ob man damit umgehen kann ist eine Sache, ob man es ok findet und zum Beispiel mit so einem Hund züchten würde und damit das Risiko eingeht, dass diese Veranlagung (wenn es denn eine ist) sich vererbt - das ist die andere Frage.


    Nimm's nicht persönlich, so ist es nicht gemeint. Ein Hund kann Fehler haben und trotzdem liebenswert sein. Meine Hündin ist in meinen Augen auch alles andere als wesenfest, trotzdem hab ich sie sehr gern. Sie hat so einen ungünstige Mischung aus Scheu und Schärfe, sie mag grundsätzlich keine fremden Menschen oder Hunde, hat aber außer Ablehnung auch ein bisschen Angts vor ihnen. Das ist eine ganz ungünstige Mischung und auch wenn sie im Alltag soweit unaufällig ist, würde es mir im Traum nicht einfallen, den Hund "wesenfest" zu nennen.

  • @Marul

    es gibt keine eindeutige Definition vom guten Wesen... selbst das Wort "gut" ist nicht definiert, sondern schwammig... genau wie diese Diskussion (sorry, ist aber so)... denn es muss immer spezifisch betrachtet werden und nicht pauschal.

    Wenn für dich schon bei einem Shih Tzu fraglich ist ob er für Zucht geignet ist - weil er Angst vor Feuerwerk hat... sorry, aber wir reden hier von einem Shih Tzu und keinem Jagdhund.

    Was bitte schön ist Wesensfest? Wenn selbst Menschen in ihrem Gemüt täglich Schwankungen unterliegen???

    Sorry, aber ich denke diese Diskussion endet im Nirvana und hat keinen Sinn... daher bin ich raus.

  • @Marul

    es gibt keine eindeutige Definition vom guten Wesen... selbst das Wort "gut" ist nicht definiert, sondern schwammig... genau wie diese Diskussion (sorry, ist aber so)... denn es muss immer spezifisch betrachtet werden und nicht pauschal.

    Die Themenstarterin fragte ja auch, wie wir das sehen und hat ihre Punkte, an denen sie "wesensfest" ausmacht auch klar benannt. Da ging es auch vorrangig nicht um veranlagt oder anerzogen... und eine Hündin, der anerzogen super ängstlich oder aggressiv gegen ihres gleichen ist, würde ich auch nicht in die Zucht nehmen, weil das wiederum Einfluß auf die Prägung der Welpen haben könnte, wohlbemerkt, könnte!

    Sorry, aber ich denke diese Diskussion endet im Nirvana und hat keinen Sinn... daher bin ich raus.

    Ja, bitte...

  • Richtig wesensschwaches Verhalten bringt der Hund schon mit, dass kannste nicht mehr prägen. Ich habe Caya mit 10 Wochen bekommen. Die Ansätze waren da schon da und da konnte ich prägen wie ich wollte das nutzte nix

  • Richtig wesensschwaches Verhalten bringt der Hund schon mit, dass kannste nicht mehr prägen. Ich habe Caya mit 10 Wochen bekommen. Die Ansätze waren da schon da und da konnte ich prägen wie ich wollte das nutzte nix

    Das finde ich wiederum nicht.
    Ich habe meine Hündin auch mit 10 Wochen bekommen und die ersten paar Wochen mussten wir an fast allem arbeiten was sie nicht kannte.
    Sie konnte sich zwar schon immer irsinnig schnell selbst beruhigen, verängstigt und kopflos war sie trotzdem in vielen Situationen.
    Heute mit 6 Monaten kann sich zwar noch viel tun, jedoch geht sie bei, für sie komische und fremde Situationen, ruhig und bedacht hin, bzw bleibt bei mir und wartet ab was ich mache.


    Ihr Schwester blieb bei der Mutter.
    War von anfang an die "stärkste", sprich selbstbewusst und bestimmt. Bis jetzt hat sie wenig kennengelernt und es wird nix mit ihr gemacht, was sich auch deutlich zeigt! Extrem unsicher, nervös ggü Situationen die sie nicht kennt und kopfloses Verhalten wenn sie sich nicht sicher ist!


    Bei der Beschreibung nach einem "guten Wesen", stimme ich @Marula übrigens zu! :bindafür:

  • Das ist für mich kein WIRKLICH wesensschwaches Verhalten. Unsicher ja aber nicht wesensschwach.
    Ich habe mit meiner Hündin fast 2 Jahre gearbeitet um sich ansatzweise alltagstauglich zu bekommen. Aber so ganz banale Dinge wie in die Stadt gehen sind bis heute nur unter Stress möglich. Sie kann mit den ganzen Eindrücken nicht umgehen und hat Megastress. Deshalb lasse ich es.
    Auch Dinge die ihr nicht geheuer sind wird sie nie tun. Sie ist extrem eingefahren in ihrerm Verhalten und kann dieses auch nicht ändern oder dazulernen

    Auch runterfahren kann sie kaum. Einmal hochgepusht (dafür braucht sie keinen besonderen Reiz da reicht auch Wind oder ein Geräusch) kommt sie nicht mehr runter. Passiert das beim Spaziergang ist dieser gelaufen. Sie schafft es 1/2 Stunde lang kreischend im Kreis zu rennen bis wir wieder daheim sind nur weil sie auf dem Hinweg den einzigen Vogel im Umkreis von 10km sah.

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