Zieh- und Zerrspiele: Gut oder schlecht?

  • Ich war heute beim Wesenstest für Labrador Retriever. Dort wurde als Begründung gegen das Zerrgeln mit Labbis genannt, dass sie dann ein hartes Maul entwickeln. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
    Ich zerrgel ab und an mit meinen beiden, bin aber auch nicht drauf angewiesen, dass sie super weichmäulig sind, weil ich nicht jage und sie somit kein Wild apportieren müssen.


    Wenn ich mit den Mädels Zerrspiele machen, gewinnen sie übrigens ziemlich oft. Bisher wollte noch keine von ihnen deswegen die Weltherrschaft an sich reißen.

  • Dabei bin ich auf einen Kommentar von MR gestoßen, bei dem er sich eher kritisch zu Zieh- und Zerrspielen äußert, a la: "Eigentlich bin ich ja kein Fan von Zieh- und Zerrspielen". Allerdings gabs keine Begründung zu dieser eher skeptischen Haltung.
    Jetzt frage ich mich- wieso?

    Dazu hat MR die Meinung, dass das ein sich streiten um etwas ist, und sollte deshalb wenn überhaupt nur stattfinden, wenn sonst alles tipitopi ist. Und seine These ist : Warum soll ich mich mit meinen Hund um etwas streiten ?!


    Soviel zu der Frage, und seiner Meinung darüber ;)

  • Spuk liebt Zerrspiele wahnsinnig. Je wilder, desto toller. Wir gewinnen beide mal, jagen einander dann auch mit der Beute durch die Gegend, es wird geknurrt, gerempelt und sich durchaus mal am Boden gewälzt. Wir haben irren Spaß dabei.
    Mit meinem Vater spielt der Herr übrigens auch gern "krieg-den-Fuchs".



    Die zwei kämpfen mit echt unfairen Mitteln, wie man sieht. :lol:
    An ihrer Beziehung ändert sich dadurch nichts: Spook hat meinen Vater von Anfang an kein Stück ernst genommen und tut es auch nach Hunderten von Zerrspielen nicht. :p


    Meinen Pfleglingen bringe ich nach einer gewissen Zeit übrigens auch das Zerren bei. Es ist eine tolle Art für Hunde, die das noch gar nicht kennen, das spielerische Interagieren mit Menschen zu lernen.
    Bisher haben Zerrspiele noch keinem der Pfleglinge geschadet; im Gegenteil, die Hunde haben davon profitiert, die Bindung wurde stärker und sie haben auch gelernt, dass man nicht in Menschen reinbeißt, wenn man hochdreht. Dafür gibt es ja das Zerrspielzeug. ;)


    In diesem Sinne: Viel Spaß beim Zegeln. :D


  • Hier wird auch viel gezerrt. Ich lasse die Hunde fast immer gewinnen -- und habe kein daraus resultierendes Dominanzproblem xD

    Ich kann das mit der Dominanz auch kaum noch hören. Ich zergel auch mit meinem Hund und wenn ich ihn gewinnen lasse, ist er enttäuscht. So hatte er sich das Spiel nicht vorgestellt. Es ist doch nur dann ein tolles Spiel, wenn er was hat, was ich auch haben will. Ersatzweise spielerisch hinter ihm herjagen und Griff nach dem Spieli andeuten, findet Harry ebenso geil wie zergeln.


    Er spuckt allerdings auf "Aus" auch alles sofort aus. Und ich denke, das macht den Unterschied. Ein Hund, der nur Spiel im Kopf hat, wenn gezerrt wird und wenn man Schluss sagt, auch ohne Ärger Schluss versteht, ist eine andere Nummer, wie einer, der sich ernsthaft in die Konkurrenz um das Spielzeug hineinsteigert. Im zweiten Fall würde ich mit Zerrspielen vorsichtig umgehen.


    Aber das zeigt nur, dass es nie eine allgemeingültige Antwort gibt. Wer seinen Hund kennt, wird wissen, ob Zerrspiele angezeigt sind. Wenn nichts dagegen spricht, machen sie total Spaß!


    LG Appelschnut

  • Das kommt mir so bekannt vor!!.
    Vorallem das mit dem anschleichen :D


    Milo zerrt super gerne und "gewinnt"er mal, legt er den Zergel schnell wieder in meine Hand als wäre nichts gewesen :p
    Ich sehe darin gar kein Problem.
    Theoretisch kann man ja an allem kritische Punkte finden :roll:

  • Ich liebe Zergelspiele mit meinen Hunden!
    Mit Frodo hab ich schon bei der Züchteirn ganz sanft gezergelt und er liebt es mit seinen 9 Monaten heute noch und geht dabei total ab, knurrt wie bescheuert und hängt sich da voll rein. Er zergelt auch gerne mit anderen Hunden, aber nie verteidigt er seine Beute über die spielerischen Grenzen hinaus.


    Finya findet zergeln auch super toll und hat als Frodo ein Welpe war immer ganz vorsichtig mit ihm gezergelt, bis er irgendwann stärker als sie war. Dann hat sie keine Lust mehr^^
    Ich merke da schon, dass sie älter wird. So viel Kraft und Power, wie sie da früher reingesteckt hat, kann sie heute nicht mehr aufbringen, also gibts für sie halt wieder Babyzergeln.


    Die zwei gewinnen bei mir oft. Sie sind immer ganz stolz, wenn sie dann ihre Beute rumschleppen dürfen und ich bin mir sicher, dass das auch ihr Selbstbewusstsein steigert, was von mir absolut gewünscht ist =)

  • Puh- sooo viele Antworten schon; da muss ich erstmal mit dem Lesen hinterher kommen :gut:
    Ares und ich lieben diese Spielchen total, wobei das bei ihm wahrscheinlich auch Rasse-bedingt ist.
    Bezüglich der "Gewinnen/ Nicht-Gewinnen"-Problematik:
    Bei uns gibt es diese klare Unterscheidung gar nicht in der Art, denn wenn er das Spielzeug- bei uns ein dickes Knotentau oder auch mal die Beißwurst- am Ende behält, ist er happy und wenn ich es behalte, ist er auch happy, denn dann machen wir immer noch irgendwas anderes "super-wahnsinnig Tolles". Meistens "darf" er dann noch ein paar seiner Lieblingstricks abspulen, zB. "Dreh dich", "rum" oder "Pfötchen" und dann gibt´s natürlich noch was Leckeres hinterher.
    Zum Glück er ist in keinem Fall ein Hund, der dazu neigt, Ressourcen zu beanspruchen oder gar zu verteidigen. Auf Spielzeug (und auch Futter) stellt er gar keine Ansprüche- nicht bei uns und schon gar nicht bei anderen Hunden. Von daher kann ich diese Befürchtung, das Ganze könnte in Streit ausarten oder als solcher wahrgenommen werden, bei ihm vollkommen ausschließen.
    Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das bei Hunden, die zu gegenteiligem Verhalten neigen, durchaus zu Machtspielchen führen kann. Aber solche Zerrspiele deshalb als dominanzfördernd einzustufen, finde ich ehrlich gesagt auch Quatsch.

  • Ich benutze das Zerren sogar ganz bewusst.
    Damit kann Auri nämlich ihren Stress gezielt abbauen
    Dazu macht es noch Spass und meine Hunde wissen trotzdem, wo sie hier im Rang stehen.

  • Ich war heute beim Wesenstest für Labrador Retriever. Dort wurde als Begründung gegen das Zerrgeln mit Labbis genannt, dass sie dann ein hartes Maul entwickeln. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
    Ich zerrgel ab und an mit meinen beiden, bin aber auch nicht drauf angewiesen, dass sie super weichmäulig sind, weil ich nicht jage und sie somit kein Wild apportieren müssen.

    Mein Hund hat ein sehr weiches Maul, er apportiert rohe Eier.
    Er zergelt mit Hingabe, aber ich habe den Eindruck, dass er auch dabei nicht sinnlos zuhackt, sondern genauso fest packt, wie es sein muss.
    Ich finde es aber einen interessanten Ansatz und kann mir schon vorstellen, dass da vielleicht was dran ist.

  • Hunde zergeln einfach gerne.
    Selbst Hunde, die nicht hinter Bällchen herjagen, finden das klasse.
    Ist halt noch so ein Restwolf mit dem Kampf um Beute. ;)



    Ist ja auch nichts, was man als HH anstoßen muss. Die Hunde suchen sich die Taue, Stöcke, Maisstrünke ganz alleine und bieten sie als Zergel dem anderen Hund an.


    Im Hundeverein nutzen das auch manche HH deswegen als Belohnung. Geht nicht alles über Leckerlis.
    Das Zergeln ist im Hund wie die Verfressenheit.
    Kann man sich beides zunutze machen im Training.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!