"Will" Hund keinen Zweithund?

  • Kann es sein, dass ihr da eher ein Problem damit hat, dass sich die Beziehung zum Hund ändert?


    Mir geht das so ein bisschen so. Wenn mein Hund hier über mehrere Tage Gesellschaft hat, hat er zu mir nicht mehr diesen ganz engen Kontakt. Dann wird auch mal mit Artgenossen gekuschelt statt mit mir. Und andererseits kommunizieren sie dann natürlich sehr viel untereinander.
    Ich empfinde schon irgendwie so ein bisschen seltsames Gefühl, wenn der Hund sich plötzlich so stark umorientiert. Ich nehme das zwar nicht persönlich, aber ich scheine damit fast mehr Probleme zu haben als mein Hund. Dann interpretiere ich auch öfter mehr rein in die Kommunikation, beobachte ganz genau, wie sie sich verhält, ob ich sie nicht auch vernachlässige usw usf. Viel verkopfter und gluckiger als der Zu d es braucht, evtl projiziere ich sogar ab und an da etwas rein.


    Was mir da half, war wirklich über längere Zeit einen zweiten Hund hier zu haben und mich auszuprobieren und ein wenig einzuüben, immer wieder, auch mit unterschiedlichen Hunden.
    So von 1 auf 2 empfinde ich das schon seeehr anders (wahrscheinlich noch mehr als von 2 auf 3). Das Handling, das Leinenwirrwarr, der Wusel um die Beine, die spielenden Hunde, Futtermamagement usw. Ich glaub, der Hund denkt da gar nicht so weit, aber er kriegt da von mir mehr mit als dass er sich selbst Gedanken dazu macht, wann denn der Dauergasthund nun wieder geht...

    Das ist ein guter Einwand und das spielt bei mir sicher auch mit rein. Weil irgendwie find ich es ja auch sehr schön, dass sie meine Prinzessin auf der Erbse ist und sich alles um sie dreht. Die Bedenken, dass sich zwischen uns dann was verändert hätte ich auch. Aber nicht in die Richtung, dass ich es schlimm fände, wenn sie sich mehr zum anderen Hund hin orientieren würde - wenn das in einer positiven Art und Weise wäre, fände ich das sogar schön. Sondern meine Bedenken gehen eben dahin, dass sie es mir übel nehmen würde, sich zurück zieht von mir. DAS fände ich eben so furchtbar.
    Wenn es gut funktioniert mit zwei Hunden und die Hunde in tolles Team sind, glaube ich nicht, dass die Beziehung zum Menschen in irgendeiner Weise weniger intensiv wird dadurch.

  • Ich bin ja gerade ganz froh zu lesen, dass es bei vielen so ist, dass der Hund auch gut Einzelhund bleiben könnte.
    Balou liebt ja alle Hunde und muss auch öfter mal allein bleiben. Zur Zeit ist er Mo bis Mi von morgens bis späten Nachmittag bei einer Sitterin mit Hund. Er ist da zwar gern, aber so ganz glücklich scheint er mir nicht zu sein, dass er nicht bei mir sein kann. Oder bei meinem Mann.
    Donnerstags und freitags ist er 5-5,5 Stunden allein, dann komme ich nach Hause und am Wochenende ist er nur unregelmäßig allein und auch selten für das Maximum von 6 Stunden.
    Ich hätte so gern einen zweiten Hund für ihn, damit er nie ganz allein ist. Leider passt es finanziell nicht bei uns. Für Futter wäre Geld da, vor allem für einen kleineren Hund, aber sollte der Hund ebenfalls so anfällig wie Balou sein, hätte ich wahnsinnig hohe TA Kosten. Wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin, werde ich auch versuchen, eine halbe bis 3/4 Stelle zu bekommen und Balou vielleicht sogar ins Büro mitzunehmen.
    Pflegehunde kann ich ja leider auch nicht aufnehmen, weil ich nicht genug zu Hause bin.
    Wie viel zahlt ihr im Schnitt im Monat für zwei Hunde?

  • Ah ok.
    Ich hab hier ja auch verschiedene Gäste, vom Westi übers Wochenende bis zu dem Gastrotti für den Urlaub usw.
    Mein Hund mag nicht jeden Hund gleich viel und geht mit jedem einzelnen anders um. Von Totspielen und sich zusammenkuscheln bis hin zu völlig ignorieren und auch mal blöde anzicken ist hier alles dabei.


    Gut, ein Gasthund ist nun echt nicht mit einem dauerhaften 2.Hund zu vergleichen. Aber wenn mein Hund sich von der Auswahl unserer Besuchshunde für immer einen aussuchen dürfte, wäre die Priorität ganz klar. Die beiden lieben sich einfach wie ich es in 6 Jahren noch nie erlebt habe.
    Als wir die Option hatten diesen Hund zu übernehmen und es nicht taten (denn ich komm mit dem Hund nicht so klar und find ihn bisweilen super nervig), wars mir schon schade um die beiden. Ich kann nun besser verstehen, wieso viele Leute sagen, dass der Ersthund mitentscheiden soll und die Chemie zwischen zwei erwachsenen Hunden besser erprobt wird.
    Bei uns wird dennoch ein Welpe einziehen. Einfach weil ich der Typ bin, dem es leichter fällt einen Welpen ordentlich zu erziehen als einen mit Vorgeschichte umzuerziehen.
    Aber klar, die Bedenken sind da. Wird sich der Welpe hier einfinden? Ist meine Prinzessin nicht genervt vom Welpi? Komm ich mit der Hektik und dem Gewusel klar?
    Bei uns wird es ja noch ein wenig dauern. Ich glaub, man muss da entspannt bleiben und alles bissel lockerer sehen...

  • Bei uns wird dennoch ein Welpe einziehen. Einfach weil ich der Typ bin, dem es leichter fällt einen Welpen ordentlich zu erziehen als einen mit Vorgeschichte umzuerziehen.Aber klar, die Bedenken sind da. Wird sich der Welpe hier einfinden? Ist meine Prinzessin nicht genervt vom Welpi? Komm ich mit der Hektik und dem Gewusel klar?
    Bei uns wird es ja noch ein wenig dauern. Ich glaub, man muss da entspannt bleiben und alles bissel lockerer sehen...

    Same here. :D
    Ach mal gucken, wie oder was sich alles ergibt oder auch nicht!

  • Betty ist definitiv lieber Einzelhund, trotzdem würde ich mir einen Zweithund anschaffen. Bzw. die Entscheidung ist ja schon mal gefallen, es war ein Zweithund da, der aber wegen anderen Gründen wieder gehen musste.
    Solange Betty den anderen Hund tolerieren kann und der Zweithund respektiert, dass sie keinen großen Kontakt möchte, bin ich auch der Meinung, dass sie da einfach durch muss. Wenn ich ein Kind haben wollen würde, würde sie das auch scheiße finden, trotzdem ist das nicht ihre Entscheidung.


    Betty ist ja 2 mal pro Woche ganztags in der Hundebetreuung und lebt da mit einem 3er Rudel zusammen. Aber auch die Betreuuerin sagt, Betty braucht keinen einzigen dieser Hunde und beschäftigt sich nicht mit ihnen, toleriert aber alle. Als der Zweithund hier einige Tage da war, war Betty richtig angepisst. Sie hat sicher aber nicht zurückgezogen, sondern hing förmlich an mir wie eine Klette. Ich denke, sie hätte sich aber irgendwann dran gewöhnt, sie kann ja nicht die nächsten 10 Jahre angepisst sein ;)

  • Mein Ersthund Merlin wäre sicher auch gerne "Einzelprinz" geblieben. Manchmal ist er schon genervt von dem wilden Jungspund und manchmal muss ich auch ein bisschen "vermitteln" und aufpassen, dass keiner zu kurz kommt.
    Aber im Großen und Ganzen profitieren beide sehr voneinander und sind glücklich. Ich könnte mir nicht mehr vorstellen nur einen Hund zu haben :-)

  • Ich denke nicht, dass die Hunde es ihrem Menschen "übel nehmen". Das ist finde ich zu menschlich gedacht.
    Natürlich gibt's Hunde, die nicht rudeltauglich sind bzw 2 Individuen die einfach nicht zusammen passen, aber ich glaube nicht, dass Hunde sozusagen "beleidigt" sind, wenn ein weiterer Hund einzieht =)


    Klar kann es sein, dass besonders Welpen den Althund nerven, bzw es ist halt ziemlich sicher sogar so :lol: aber das finde ich total normal und gibt sich ja auch wieder.


    Ich find eben wichtig, dass man seinen Hund gut kennt, um einzuschätzen welcher Hund passt und dann muss man aber auch fair dem neuen Hund gegenüber sein. Sprich den ersthund dauernd zu bevorzugen, wo es keinen Sinn macht aus Hundesicht, mental Vergleiche zu ziehen o.ä. fände ich sehr ungerecht dem Neuankömmling gegenüber


    Bei uns ist nicht nur, aber auch zum großen Teil wegen Mexx kein Welpe mehr eingezogen. Dafür ist Mexx einfach ein wenig zu alt und mir war eben wichtig, den neuen Hund so auszuwählen, dass er garantiert auch zum Mexx passt von der Art her.
    Aber sonst ist der Mexx eben so ein stets gut gelaunter, positiver Hund, dass ich solche Gedanken vielleicht auch deshalb gar nicht nachvollziehen kann. Der Kerl ist einfach glücklich und lässt sich durch nichts aus der Bahn werfen. Daher hab ich mir da echt keine Gedanken gemacht, ob er es "mir übel nimmt", einfach weil er nie etwas krumm nimmt =)

  • Ich finde auch, dass in dem Thema extrem vermenschlicht wird.
    Es ist genauso wie @Fullani es sagt, bestimmt gibt es rudeluntaugliche Hunde oder Hunde, die sich untereinander nicht grün sind.
    Letzteres kann man etwas durch den Einzug eines Welpens minimieren, find ich.


    Aber der Hund ist bestimmt nicht beleidigt oder nimmt es einem krumm.
    Der neue Hund nimmt ja nicht den Platz ein, man beschäftigt sich mit beiden genauso.
    Find es daher etwas komisch. Entweder ich will einen zweiten Hund oder nicht.


    Und bei einem verträglichen Golden Retriever (nix persönliches @Chatterbox) ist ein Zweithund und somit Spielpartner bestimmt ein kleines Übel,
    man sollte ja auch immer daran denken, dass ein Hund auch von einem zweiten Hund profitieren kann.
    Meine Hunde agieren untereinander, spielen miteinander und wenn ich weggehe, haben sie einander.
    Ich kann denen nie das geben, was sie einander geben.

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