"Will" Hund keinen Zweithund?

  • Pia kam ja als Welpe und als erste zu uns. 1,6 Jahre lebte sie alleine. Dann haben wir uns für einen Zweithund entschieden. Die Wahl habe ich schon nach Pia gerichtet. Es musste ein Hund in ungefähr ihrer Größe sein. Welpen und Junghunde findet sie absolut nervig, also lieber etwas älter. Und da Pia sehr zickig reagiert was Ressourcen angeht, dachte ich, ein Rüde würde besser passen. Meiner Erfahrung nach lassen viele Rüden einer Hündin eher mal was durchgehen.


    So zog dann Gio bei uns ein. Zu dem Zeitpunkt ca. 2,6 Jahre alt und ein ehemaliger Straßenhund. Das erste Treffen fand draußen statt. Pia hat ihn einfach ignoriert. Drinnen sah das ganz anders aus. Sie wollte Gio nicht in der Stube haben, geschweige denn in der Nähe von mir oder meinem Mann. Wir mussten viel managen und mit positiver Verstärkung üben.


    Kontaktliegen tun die Beiden gar nicht. Pia will das nicht. Sie kann so viel Nähe zu Hunden einfach nicht ab. Aber wenn die Zwei mal getrennt waren, freut Pia sich genauso über Gio, wie er über sie. Oft stupsen sie sich dann mit den Nasen an, manchmal leckt Pia ihm auch über die Nase. Pia patscht ihm auch oft mit der Pfote auf den Kopf. Bei ihr ist das ein Zeichen von Zuneigung.


    Die Beiden machen draußen viel zusammen. Sie schnüffeln zusammen, laufen überwiegend dicht beieinander. Zuneigung ist definitiv beiderseits vorhanden.

  • Ich habe ja nun mit 3.-Hund Smilla maximal einen Hund, der in Richtung Mia geht, aber Smilla hatte ja nun von Anfang an keine Wahl :hust: . Grisu ist mit Fremdhunden ignorant bis völlig unverträglich und Lucy ignorant, sofern die keinen Fuß auf ihr Grundstück setzen (außer ich sage ihr sehr deutlich, das muss so!). Also eigentlich keine Hundetypen, bei denen man denkt, die wollen und brauchen andere Hunde um sich rum. Und doch (oder gerade deshalb) profitieren sie so sehr davon.
    Zu Lucy haben wir übrigens auch deshalb Grisu als Zweithund einziehen lassen, weil sie damals schon von den meisten fremden Hunden nichts wissen wollte und ich es schade fand, dass sie so wenig Möglichkeiten hatte "hündisch" zu kommunizieren. Sie fand Grisus Einzug in Ordnung, hat ihn so erzogen, wie sie ihn haben wollte... Lucy bringt allerdings eh sehr viel Grundgelassenheit mit, die wirft nichts so schnell aus der Bahn. In der Anfangszeit mit Grisu hat Lucy sehr viel mehr ihr Ding gemacht draußen, schlechter gehört, das Jagen mal ausprobiert... nicht weil sie "eingeschnappt" war, sondern weil sie meine mangelnde Aufmerksamkeit prima und ausnutzungswert fand :roll: . Lucy und Grisu spielen selten miteinander und Lucy schläft grundsätzlich nicht mit Körperkontakt. Aber die beiden mögen sich, kommunizieren viel, achten aufeinander. Die sind definitiv sehr aufeinander eingespielt, ein altes Ehepaar (leben ja nun auch schon 8,5 Jahre zusammen...)


    Grisu, wenn er Einzelhund wäre, da würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, dass es auch nur ansatzweise vernünftig wäre, ihm einen fremden Hund vor die Nase zu setzen... Smilla zog ein, Lucy hat sie von oben bis unten abgeschnüffelt und dann ignoriert (ok, wohnst jetzt auch hier, kein Thema, aber nerv mich nicht...). Grisu war schockiert! Der ist die ersten Wochen wie auf rohen Eiern durch die Gegend geschlichen, ist Smilla mit weit aufgerissenen Augen ausgewichen, wenn sie mal zu ihm ging (und Smilla war als Welpe schon extrem verständig und höflich), hat sich zurückgezogen und die Welt einfach fürchterlich gefunden. Das war nicht sein normales Verhalten Fremdhunden gegenüber, sondern ihm war von Sekunde 1 an klar, die kam um zu bleiben und tun darf er auch nichts (hat er auch nicht, er hat sich die ersten Wochen nicht mal getraut, zu drohen). Dann wurde es besser und besser. Ich hab immer gesagt, so lange es sich nicht zum schlimmeren entwickelt, ist alles gut... Nach etwa 1 Monat hat er angefangen wirklich zu kommunizieren (ich war begeistert, er knurrt sie endlich mal an xD ), dann hat er mehr als 2 Meter Nähe ertragen, und so nach 3 Monaten hat er das erste Mal mit ihr gespielt (wobei er da auch zwischendurch immer mal wieder mit einem "was tu ich hier eigentlich :shocked: ?!?" erstarrt ist). Danach ging es aber ratzfatz. Heute findet er sie toll, sie darf alles mit ihm machen, er spielt mit ihr, er kuschelt sogar manchmal |) , er achtet auf sie, flirtet und sucht ihre Nähe. Die beiden sind wesentlich enger miteinander, als er und Lucy es jemals waren. Sie sind sich aber auch bei weitem ähnlicher. Ich persönlich sehe es absolut so, dass meine Hunde sich alle gegenseitig gut tun. Klar kann es auch mal gar nicht passen, aber gerade "Anfangsschwierigkeiten" sehe ich nicht dramatisch


    In 2 Wochen zieht ein vierter Hund ein, bin gespannt.

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