Stubenreinheit und alleine bleiben

Ich seh das so, und das erschliesst sich mir nicht allein aus diesem Thread:
Aus irgendeinem Grund verleugnest du die Tatsache, dass dein Hund Stress haben könnte.

Deswegen spar ich mir auch jeden weiteren Gedanken zum Thema, weils nix bringt.

Naja, der Stress muss aber nicht zwingend vom Alleinsein direkt kommen. Kann auch sein "Juhu, die Alte ist nicht da, jetzt kann ich endlich durch die Wohnung hüpfen". Dadurch hat der Hund (positiven) Stress und muss dadurch halt auch schneller.

Natürlich ist das jetzt bloß wilde Spekulation, aber durchaus denkbar finde ich.

Wie ist sie denn drauf wenn du das Haus verlässt? Vermutlich geht ihr ja vorher noch eine Runde raus. Vielleicht ist sie davon noch etwas aufgekratzt, da fällt das Party machen dann leichter.
Vielleicht kannst du ja mal das Haus verlassen wenn sie schon total entspannt irgendwo pennt?

Hast du mal ein Video gemacht, hört sich so an, wenn du weißt das es nach 1Std. ca. vorbei ist. Vielleicht kannst du da mal Sequenzen hier zeigen, dann sieht man ja welche Art Stress es ist.

Auf ihren Junghundfotos macht sie immer einen sehr unsicheren Eindruck, hat sich das geändert?

Selbstbeschäftigen na ich weiß nicht... Ich kenne das auch nur so, man geht Hund horcht vielleicht noch 1min an der Tür und dann wird geschlafen.

Wo legt sie sich denn dann hin, in ihr Bett?

Ganz ehrlich, ich hätte aufgrund deiner Schilderung auch auf Stress/Frust beim Alleinbleiben getippt. Dass Hunde mit 2 Jahren noch in der Wohnung Sachen kaputt machen, finde ich nicht normal.

Hast du mal ausprobiert ihr was zu geben, was sie länger beschäftigt? Damit sie gar nicht so sehr darauf kommt rumzustromern, viel zu saufen usw.
Ein gefüllter Kong oder eine Kauwurzel mit Leberwurst oder sowas?

Bei uns ist es auch etwas schwierig mit dem Alleinebleiben. Leo ist zwar noch jünger, aber zurzeit ist kein schnelles Entspannen in Sicht. Er macht dann Quatsch und kommt erst nach 0,5-1h zur Ruhe. Wir verkürzen jetzt wieder die Zeit und ich versuche häufiger alleine zu lassen und ein Ritual einzuführen.
Leider passt das nicht ganz so zu unserem Alltag, weswegen er in der Arbeit super allein bleibt oder auch im Auto, aber nicht so ruhig zu Hause.

Zitat von sabarta

Naja, der Stress muss aber nicht zwingend vom Alleinsein direkt kommen. Kann auch sein "Juhu, die Alte ist nicht da, jetzt kann ich endlich durch die Wohnung hüpfen". Dadurch hat der Hund (positiven) Stress und muss dadurch halt auch schneller.

Natürlich ist das jetzt bloß wilde Spekulation, aber durchaus denkbar finde ich.

So wild finde ich das gar nicht, denn es liegt nahezu auf der Hand, denn Hunde spüren - wem erzähle ich das - mehr als wir warhscheinlich denken und wissen. Erziehung ist nun mal vor allem am Anfang sehr wichtig...

Was macht denn der Hund, wenn du mit in der Wohnung bist 4 Std. lang? Schläft sie überhaupt mal 4 Std. am Stück (außer nachts)?
Kommt sie überhaupt mal 4 Std. ohne dich aus, ohne dass du sie bespaßt, bekuschelst, befehlst?

Ich sehe da verschiedene Ansätze.

Ich würde mir die Tagesabläufe ansehen, ob der Hund grundsätzlich Stress hat, der ihn zu Hause nicht zur Ruhe kommen lässt.
Von der biologischen Seite her braucht es mehrere Tage, bis ein Hund, der unter Stress stand, die "Stress-Chemie", die er im Körper hatte, wieder abgebaut hat. Wenn man das nicht berücksichtigt, baut sich beim Hund ein immer höheres Stresslevel auf.

Dann würde ich mir anschauen, wie ich mit dem Hund umgehe, ob ich den Hund von mir abhängig mache/halte. Man möchte natürlich eine gute Bindung zum Hund - aber man muss dabei auch ein Auge darauf haben, dass man nicht zum Hilfs-Ich des Hundes wird, der dann nicht mehr in der Lage ist, sich ohne seinen Menschen zB selbst zu regulieren. DAS fällt dann ggf. in der Alleinbleibsituation auf, wenn der Hund sich selbst runterfahren muss, alleine, ohne seinen Menschen.
Es gibt zB so "Hundeverrücktmacher", die laufend mit ihrem Hund in Kontakt sind, auch in der Wohnung. Da ist der Hund dann irgendwann immer auf Halbacht und kommt nicht zur Ruhe - erst recht nicht, wenn er alleine ist.

Nächste Frage: Kann der Hund Ruhe halten, zur Ruhe kommen? Manche müssen das erst lernen, gerade sensible Hunde, die schnell auf Reize reagieren, brauchen da ggf. Unterstützung von ihren Menschen für.

Ich würde einen Hund, der sich mit Action und Bewegung abreagiert, nicht in eine Box stopfen wollen.
Diese Zerstörungen sind in meinen Augen Stressabbau. Den Stress hätte sie auch in der Box - und könnte ihn da aber nicht abbauen. Sprich ihr Stresslevel wäre hoch und würde mit der Zeit immer höher werden, was in Verhaltensauffälligkeiten und körperlichen Erkrankungen (Stress belastet zB auch das Immunsystem usw.) münden kann.

Ich hoffe, du fühlst dich nicht angriffen von mir, weil auch ich mit Stress komme. Es geht aber ja darum, dem Hund und dir zu helfen. Und wenn mir als Außenstehende dabei eine Stressysmptomatik in den Sinn kommt, wäre es doch falsch bis fahrlässig, diese nicht anzusprechen, oder was meinst du?