Goldendoodle

  • Ist doch schon alles da, es gibt heute so viele Hunde aus reinen Showlinien, das es wirklich keine designten Modelle braucht.

    Okay, bei den Showlinien ist, für all diejenigen, die sich damit auseinander setzen und auskennen, durchaus der ein oder andere Ausfall bei, aber ich muss doch nicht gezielt, nur weil ich es kann, Hunde designen und einen Bedarf wecken, von dem ich nicht weiß, was war vorher da? Hund oder Bedarf an diesem Hund?

    Im Mittelalter wurden typähnliche Hunde gekreuzt, gute Hündin, guter Rüde - alles passt und daraus haben sich unsere heutigen Rassen entwickelt mitsamt allem Quatsch der dazu gehört, schwarze kleine Münsterländer etwa - will keiner, darf nicht sein, sind nicht echt. So ein Schmarrn. Und dererlei Beispiele sind sicher unendlich.

    Wir können alles züchten, keine Frage, aber die Motivation dahinter ist eben nicht ein gesunder schöner Hund, sondern einer, der Geld bringt, sei es nun ein Doodle oder ein Apfelchi - je ausgefallener, je teurer..... nach dem Tier fragt keiner.

    Würden die Leuts nachdenken, würden sie keine Doodel kaufen und diejenigen, die sie produzieren und daran verdienen hätten nix anderes als Mixe und könnten ihre Rassehunde auch nicht mehgr zur Zucht verwenden, denn das ist auch klar, wirklich gute Rassehunde landen sicher nicht in der Doodleproduktion.

    Ist doch nur ne Ausrede, die Sache mit den Autos, da steckt kein Leben hinter, sondern Technik..... wie abgeschmackt muss man sein, das auf eine Stufe zu stellen und zu vergleichen?

    Sundri

  • Ich glaub nicht, dass der Vergleich so gemeint war, dass Hunde mit Autos verglichen werden. Eher darauf bezogen, dass sich im Laufe der Zeit Anforderungen und Bedarf ändern.
    Und wo wir bei Show- und Arbeitslinien sind... da kann man sich auch fragen, ob Showlinienzucht echt immer so das Gelbe vom Ei ist. (sagt die mit nem Showlinien-Golden)

    In der Molosserecke gibt's ja das Saupacker-Projekt. Finde ich an sich ganz spannend und ich glaube, dass auch da was Gutes bei rumkommen könnte. Könnte - weil die Frage eben immer ist, wie das angegangen wird...

  • Beispiel Jagdtrieb: wie viele arme Hunde dürfen draußen nur angeleint gehen, weil ihr Jagdtrieb unkontrollierbar ist? Weil sie das, wofür sie gezüchtet wurden, nicht ausleben dürfen?
    Deswegen kann der Hund doch trotzdem Ansprüche an Bewegung, Spiel und Auslastung haben. Aber eben händelbar für eine - oft auch unerfahrene - Familie.

    Fast jeder Hund hat mehr oder minder Jagdtrieb. Das Ball spielen ist eine Jagd.
    Die meisten Jagdhunderassen kann man relativ gut umlenken, wenn man sich denn damit befasst. Die unerfahrene Familie sollte sich darum informieren was sie sich ins Haus holt und wie man damit ungehen sollte. Und auch beim Doodle egal welcher Art kann man in Sachen Jagdtrieb richtig tief ins Klo greifen.

    Ich hab ja nun 2 Hunde die mehr oder weniger als nicht so einfach gelten. Der Whippet hat Hetztrieb, ist nunmal so. Dennoch läuft der ohne Leine im Feld. Ganz ohne AJT oder sonstiges, einfach nur Rückruftraining, gutes Aufpassen und nicht in der Dämmerung ins Feld gehen.
    Der Mini müsste eigentlich von der Terrierseite her Jagdtrieb haben, da hab ich eben ne absolute Ausnahme erwischt.
    Und sie sind ideale Familienhunde.
    Aber für "Ich will nen Hund der hört und der mit 10 Wochen stubenrein ist und und und und" Menschen ist halt garkein lebender Hund geeignet. Für die Familien die sich mit ihrem Hund beschäftigen wollen, für die ist reichlich Auswahl da.

    Das "Mein Gott..." kann ich hier nur zurückgeben.
    Ich glaube, wir sind uns doch alle einig, dass sich keiner nen Hund holen sollte, der bloß mal 10 Minuten um den Block will?!
    Und hier will doch auch niemand Hunde mit Abschaltknopf.

    Ok, du brauchst keine (bewussten) Mixe oder neue Rassen. Warum kann man das nicht so stehen lassen, dass andere das schon wollen - ohne ihnen zu unterstellen, eigentlich ein Steifftier zu wollen?
    Ist auch ok, wenn für dich das Argument mit Optik nicht zieht. Aber deine Unterstellungen werden mancal bissl komisch.

    Hier heißt es das man Hunde will die nix wollen. Keine Arbeit brauchen, unkompliziert bis sonstwohin, etc. Gibts aber so nicht. Egal welchen Namen man dranklebt, ein Hund ist ein Hund.
    Es geht garnicht darum was ich will (schön wärs ja), aber ehrlich, das Argument "Doodle und Co sind schon okay weil man kanns halt" ist einfach kein Argument.
    Jede Rasse hat Vor- und Nachteile. Den perfekten Hund gibt es einfach nicht. Und ja, mir tuts einfach weh wenn Hunde so dermassen beworben werden, aber keine Chance haben diese Erwartungen zu erfüllen. Das hat einfach viel zu viel Konfliktpotential. Und am Ende ist es ja doch immer der Hund der die A-Karte hat.
    Lange Zeit waren Golden und Labradore "die" Familienhunde Nr 1. In erster Linie weil sie hübsch sind und unglaublich duldsam.
    Hats den Hunden gut getan?

    Welche Unterstellungen denn? Nur zu sagen "Was wollt ihr denn, XYZ?" ist keine Unterstellung.

    Aber gut, Kampf gegen Windmühlen.
    Ich bin weiterhin der Meinung das, wenn man etwas kreiert und verkauft das fühlt, man dafür nen besseren Grund braucht als "Ich kanns".

  • Das stimmt so nicht.
    Der Labrador stammt von der Halbinsel Labrador. Er wurde von Fischern im 19. Jahrhundert nach England gebracht.
    Dort bekam er den Namen Labrador.

    Der zweite Earl of Malmesbury verfeinerte die Zucht des Labrador zu einem Jagdhund der Adligen und die Rasse wurde Labrador Retriever genannt.

    Geschaffen wurde er nicht von diesem Herrn.

    Malmesbury verdankt man den Standard für den Labrador Retriever. Vorher waren die Tiere uneinheitlich und die Bezeichnung welcher Hund jetzt wie heisst und wie aussieht, völlig unklar. Die Hunde, die man nach England importierte kamen aus Neufundland und Labrador - also wählte man einen der Namen, egal wie das Tier denn nun aussah. 'Weniger klar,' sagt Räber, 'wird dann freilich, welcher Art die Hunde waren, die von Neufundland her nach England gebracht worden sind; denn - auch das steht fest - die ersten Hunde, die den Grundstock für die spätere englische Retrieverzucht bildeten, kamen nicht direkt aus Labrador, sondern von Neufundland' (678). In 'Dogs' (1847) schreibt H. D. Richardson dann sogar von drei Varietäten aus Kanada, dem Newfoundland, Labrador Spaniel (oder Lesser Labrador Dog) und dem Labrador Dog. Hier ist der Labrador Dog allerdings als 'much larger animal than the preceeding [...] and the whole dog presenting far more marks of great strenght than the Newfoundland' bezeichnet.

    Du hast natürlich insofern recht, dass dass die Hunde vorher schon als Newfoundland, Labrador oder eben St. John's Dog bezeichnet wurden - den Labrador so wie wir ihn heute kennen, wurde allerdings mit Namen und Aussehen von Malmesbury und weiteren 'Züchtern' - wie es so schön heisst - 'perfektioniert'. Insofern denke ich schon, dass man von 'erschaffen' sprechen darf.

  • Malmesbury hat in einem Brief an den 6. Duke of Buccleuch geschrieben:
    "Wir nennen meine Hunde immer Labrador Dogs, und ich habe die Rasse von ihrer Ankunft aus Poole an völlig rein weiter gezüchtet. Sie gehen also auf eine Zeit zurück, als wir mit Neufundland noch einen lebhaften Handel unterhielten. Die echte Rasse kann man daran erkennen, dass sie über ein dichtes Fell verfügt, das Wasser wie Öl abstößt, vor allem aber an der Rute, die der eines Otters ähnelt.........."
    Quelle: Richard A. Wolters "Labrador Retriever, seine Geschichte, seine Menschen"


    Er spricht also selber davon, die Rasse weiter gezüchtet zu haben. Erschaffen ist meiner Meinung nach was anderes.

  • Wie abgeschmackt muss man erst sein, um den Vergleich falsch zu verstehen? Wir können auch gerne über die Pferdezucht sprechen. Da kann man nämlich auch wunderbar erkennen, dass die Käufer heute etwas anderes suchen als vor 30 oder gar 100 Jahren.

  • Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, warum es in Ordnung ist, Rassen zu züchten, die noch nie einen anderen Zweck hatten als reine Begleit- und Gesellschaftshunde zu sein, aber eine neue Rasse mit dem gleichen Zweck heute zu züchten, verwerflich sein soll. Das ist doch genau das gleiche Prinzip, nur dass erstere den Vorteil haben, schon länger gezüchtet zu werden und daher wohl nicht so in Frage gestellt werden wie andere Rassen.

    Oder warum sind die Showlinien in Ordnung? Das ist eine moderne Erscheinung und hat mit der ursprünglichen Rasse oft nicht mehr viel zu tun, teilweise weicht ja sogar die Optik recht stark ab.

    Es geht nicht darum, dass ein Hund ohne jegliche Anforderungen gezüchtet werden soll. Aber ich kann durchaus nachvollziehen, wenn man einen Hund sucht, der vom Wesen und Verhalten her den klassischen Begleithunden entspricht, aber eine andere Optik/Größe/etc. mitbringt. Die Zucht auf Optik ist ja nun nichts Neues, sondern wird bei einigen Rassen schon länger betrieben. Nur scheint es dort wieder in Ordnung zu sein, wenn neue Rassen angestrebt werden, aber nicht.

  • Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, warum es in Ordnung ist, Rassen zu züchten, die noch nie einen anderen Zweck hatten als reine Begleit- und Gesellschaftshunde zu sein, aber eine neue Rasse mit dem gleichen Zweck heute zu züchten, verwerflich sein soll.

    Der Regelfall ist doch, dass überhaupt keine Zucht per Definition stattfindet.

    Es werden Rüde und Hündin zweier verschiedener Rassen zusammengeworfen. Mit den Nachkommen wird nicht gezüchtet.

    Und wenn ich mir die meisten Anzeigen so ansehe scheint mir das Hauptzuchtziel die Geldvermehrung zu sein.

  • Der Regelfall ist doch, dass überhaupt keine Zucht per Definition stattfindet.
    Es werden Rüde und Hündin zweier verschiedener Rassen zusammengeworfen. Mit den Nachkommen wird nicht gezüchtet.

    Und wenn ich mir die meisten Anzeigen so ansehe scheint mir das Hauptzuchtziel die Geldvermehrung zu sein.

    Das bestreitet doch auch niemand bzw. ich ganz gewiss nicht. Natürlich kann man bei den allermeisten Doodlen nicht von sinnvoller Zucht reden, denn dafür müsste man allein schon über mehrere Generationen züchten und nicht immer nur Pudel mit Rasse x verpaaren.

    Mir geht es darum, falls das Ganze mal wirklich vernünftig angegangen werden würde mit dem Ziel der Zucht einer wirklich neuen Rasse. Das fände ich persönlich absolut nicht verwerflich, andere aber hier schon.

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