Goldendoodle

  • Wie abgeschmackt muss man erst sein, um den Vergleich falsch zu verstehen? Wir können auch gerne über die Pferdezucht sprechen. Da kann man nämlich auch wunderbar erkennen, dass die Käufer heute etwas anderes suchen als vor 30 oder gar 100 Jahren.

    Nun ja, ich hab so einen kruden Vergleich nicht aufgebracht..... sondern bin auf den Satz eingegangen. Das menschen heute andere Anforderungen haben, als früher - gar keine Frage, das ist in allen Bereichen so - dass sich das auf Leben ausweiten muss, kann und darf man durchaus in Frage stellen, denn es ist der Beginn von der Anpassung der Natur in einem sehr privaten Bereich, in dem ich persönlich den Nutzen nicht erkennen kann.

    Nochmal Zucht beinhaltet das Erhalten einer Rasse, zwei Individuen einer Rasse werden verpaart, aus unterschiedlichen Gründen.

    Ich hätte nichts gegen die Züchtung einer neuen Rasse für individuelle Geschmäcker.... es gibt ja durchaus neuere Hunderassen, die teils noch auf eine FCI Anerkennung warten oder diese erst seit kurzem haben. Sorgfältige Auswahl der Elterntiere, ein gewünschter Standart und ein entsprechendes Wesen voraus gesetzt.

    Aber Mischlinge zu produzieren und nichts als das...... ist Schmarrn. Kein Doodle wird je eine FCI Anerkennung bekommen, es sei denn, es versucht mal jemand einen zu züchten, tut aber keiner, weil Pudel kan man ja mit allem kreuzen was so da ist. Da gibt`s keine feste Voraussage, was dabei heraus kommt, nur Zufälle und Glück.

    Und Pudel..... wenn ich da an den Pudepointer denke, haben durchaus ihren Jagdtrieb, keine Ahnung wer immer meint, das Pudelchen so einfach sind. Sie sind tolle Hunde, das zeigt sich auch im Doddlewahn, aber das kann man dann auch gleich lassen.

    Und noch nie ging es in der Tierzucht darum keinen Gewinn zu machen, noch nie ging es um etwas Anderes als um Geld, Marketingtechnisch eine Höchstleistung Mixe für viel Geld an den Mann zu bringen. Wer`s mag..... für mich sind das Mischlinge und sie werden nie etwas Anderes sein.

    Sundri

  • Das Leben ändert sich, die Welt ändert sich, warum sollte man nicht Hunde züchten, die ins moderne Leben passen?

    Warum sind Rasseneuschöpfungen von 1900 ok (und es ist ja nun nicht so, als hätten die sich seither nicht verändert!), aber nicht welche von 1990 oder 2015?

    Bei aller berechtigten Kritik an den Doodles, diesen grundsätzlichen Konservatismus kann ich nicht nachvollziehen.


    Zitat

    Der ungekrönte König aller Innovations-Pessimisten dürfte Charles H. Duell bleiben. Der leitende Angestellte des US-Patentamtes machte 1899 einen ungewöhnlichen Vorschlag: Man könne das Patentamt schließen, mit neuen Patentanmeldungen sei nicht mehr zu rechnen: "Es gibt nichts Neues mehr. Alles, was man erfinden kann, ist schon erfunden."

  • Das Leben ändert sich, die Welt ändert sich, warum sollte man nicht Hunde züchten, die ins moderne Leben passen? (...)

    Da stellt sich mir die Frage, wie soll ein Hund sein, der ins "moderne Leben" paßt?

    Und zu wem soll er passen?

    Zum vollberufstätigen Junggesellen in der Großstadt?
    Zur Familie mit Kindern in der Vorstadt?
    Zum sportbegeisterten Mensch, zum Sportmuffel?
    Pflegeleicht, leichtführig, mit allem und jedem verträglich, natürlich nicht jagend, nicht pöbelnd?
    Wachen ist gut, schützen unerwünscht?
    Usw., usw.

    Solch einen "Allerweltshund" wollte ich nicht haben.

  • Ich bin auch skeptisch was die Motive hinter solch einer Zucht angeht und befürchte da ähnliches wie Aeleon und Quebec.
    Und ob man dann eine Zucht unterstützen möchte die als Hauptanliegen hat "Hauptsache keine Kanten mehr" ist dann eben so ne Sache und dass da die Meinungen stark auseinandergehen für mich nicht weiter verwunderlich.

  • Ich bin auch skeptisch was die Motive hinter solch einer Zucht angeht und befürchte da ähnliches wie Aeleon und Quebec.
    Und ob man dann eine Zucht unterstützen möchte die als Hauptanliegen hat "Hauptsache keine Kanten mehr" ist dann eben so ne Sache und dass da die Meinungen stark auseinandergehen für mich nicht weiter verwunderlich.

    Ich glaube halt, dass da, wo die einen Kanten weggezüchtet werden, neue Kanten auftauchen werden. Ich sehe das bei den Aussies. Da wollte man in einigen Linien weniger Trieb. Jetzt hat man mitunter nicht nur triebschwache, sondern auch unsichere Hunde, die sich nicht oder nur sehr schlecht im Griff haben. Und da bin ich eigentlich mal sehr gespannt, wie sich das bei den Doodles entwickelt. Ich denke nämlich nicht, dass es auf Dauer möglich ist, nur all die guten Eigenschaften der Ausgangsrassen weiterzugeben und damit eben einen Allerweltshund und Kanten zu erschaffen. Da werden auch Negativfaktoren auftauchen. Beim Doodle denke ich da zB an Hibbeligkeit und Jagdtrieb.

  • In der Molosserecke gibt's ja das Saupacker-Projekt. Finde ich an sich ganz spannend und ich glaube, dass auch da was Gutes bei rumkommen könnte. Könnte - weil die Frage eben immer ist, wie das angegangen wird...


    Das Problem ist nur, dass (zumindest in Deutschland) nie einer der neuen "Saupacker" auch jemals nur ansatzweise eine Sau zu packen bekommt. Das ist in Deutschland nämlich verboten, weil mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar.
    Die Rasse verkauft mit diesem Namen in erster Linie ein Image.
    Ganz ehrlich, dann lieber Labradoodle.

    "Echte" Saupacker (die zur Wildschweinjagd verwendet werden, tatsächlich Schweine festhalten und für diese Eigenschaften auch ausgewählt werden) gibt es durchaus noch: allen voran der Dogo Argentino, in Nordamerika der American Bulldog und einige schwerere Vertreter des Pit Bull Typs.

    Diese Hunde sind übrigens für gewöhnlich recht billig (unter $500), weil Schweine gefährlich sind und Hunde auch mal an den Verletzungen sterben. Da will keiner tausende von $ ausgeben für einen jungen Hund, von dem er nicht weiss, ob der was taugt.
    Es wird auch meistens kein grosses Gedöns um Gesundheitsuntersuchungen gemacht, denn die Einstellung ist "wenn der Hund funktioniert, dann passt es schon". Das ist halt die Kehrseite der reinen Leistungszucht. Das will aber auch keiner in einer Gesellschaft, wo Hunde hauptsächlich als Begleiter gehalten werden und möglichst lange gesund leben sollen.

    Ansonsten bin ich derselben Meinung wie @AnnetteV. Haustierrassen sind und waren eh nie statisch und haben sich seit ihrer Entstehung immer aus bestimmten Anforderungen und geografischen Einschränkungen ergeben. Komischerweise fühlt es sich so an, als würde grade jetzt vermehrt Wert auf den Erhalt "traditioneller" Rassen gelegt - zu Zeiten wo alles möglich ist, wo Hunde aus aller Welt nach Europa importiert werden und wir an Hunde fast keine besonderen Anforderungen mehr haben, als dass sie nett sind.

  • @Regula hö? Es geht doch auch nicht darum, dass ein Saupacker Sauen packen soll?! Das war und ist doch nicht Sinn und Zweck?
    Wäre ja auch totaler Mist.

    Ich hab das so verstanden, dass der Name Saupacker nur verwendet wird, um eben auf ursprüngliche Molosser hinzudeuten. Ziel soll doch sein, wieder gesündere, langlebigere Molosser zu züchten.
    Und das find ich nicht verkehrt grundsätzlich.

  • du musst ihn ja nicht nehmen. Gibt ja genug Rassen! Sind ja nicht alle Rassen überflüssig, die ICH nicht will (oder DU) - sonst gäbs ja nur ungefähr 3 Rassen oder so...

    Was wird hier eigentlich IMMER gesucht? 80% der Suche-Rasse-Threads?

    Freundlicher Hund. Kein Schutztrieb. Kein Jagdtrieb. Mittelgroß. Aktiv - aber nur auf Normalo-Level. Bissel Agility vielleicht. Nettes Aussehen. Gute Nerven. Generell leichtführig.

    Da wärs ja schon schön, wenn einige Zuchten in die Richtung gingen.

    Leider läuft es eher so, dass vorhandene Rassen in die Richtung vermarktet werden oder gar hingezüchtet werden. Was aber nicht besonders gut klappt. Denn wenn der Trieb weggezüchtet wird, leiden meist auch andere Eigenschaften. Man macht die vorhandene Rasse kaputt und gewinnt nichts gescheites dazu.
    Da finde ich Neuschöpfungen besser.

    Warum nicht aus den Begleithunderassen, die es schon gibt, bzw den Rassen, die geeignet scheinen, oder es schon "Showlinien" gibt (auch so eine Neuschöpfung!) wie eben der Labrador oder Golden, auch neues ziehen? Wenigstens wird der Genpool so wieder größer - zumindest, wenn man nicht wieder denselben Fehler macht wie die Hundezucht seit 1900, nämlich zu sehr auf einheitliches Aussehen zu züchten.

    soll nicht heissen, dass die Doodlezüchter das tun. Ich will nur sagen, nicht alles, was Neu ist, ist falsch und schlecht.

    Zu denken, ausgerechnet das, was genau jetzt Status Quo ist, sei richtig, finde ich einfach kurzsichtig.

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