Das Leben mit einem Staffordshire Bullterrier / Listenhund

  • Aber den deutschen Pinscher find ich gar nicht mal so schlecht. Ich mag diese Rasse sehr, wobei ich nicht an die Zwergpinscher denke, die kläffen halt ziemlich viel.
    Der Mittelschlag, also der, der vor dem Dobermann kommt.(Ja, der Dobermannpinscher gehört auch in diese Kategorie.)
    Schulterhöhe etwa 50 Zentimeter, Jagdtrieb evtl., wie bei allen Rassen.
    Der Mittelschlagpinscher ist fast ausgestorben, man sieht sie so selten.

  • @RoterFaden: Ähm, wie kommt man auf die Idee das in einer Rasse die das Wort "Terrier" im Namen hat garantiert keinen Jagdtrieb hat?
    Auch beim Staff kanns ihr passieren das er jagt.


    Gemäßigtes Temperament? Ehrlich jetzt?
    Kennt sie Staffs überhaupt? Die Rasse die als mutig und temperamentvoll beschrieben wird?
    Sorry, aber bei sowas kann ich nur den Kopf schütteln. Da muss man doch nur kurz mal die Rasse googeln und man liest das.


    Kurzhaarig oder nichthaarend, ja, kurzhaarig sind sie. Aber ich nehm mal an das sie genauso derbe haaren wie der Mini Bulli und die Haare bleiben überall. Sind halt kurze Stichelhaare, man hat sie über kurz oder lang überall. (Wirklich überall. Auch in frischgewaschener Unterwäsche)



    Zum Leben mit Listenhund muss ich @YUNAK leider widersprechen. Es kommt ganz massiv darauf an wo man wohnt.
    Hier haben sich die Leute an meinen Miniatur Bullterrier gewöhnt, alle paar Monate taucht mal wieder ein Idiot auf und lässt Sprüche ab, aber imzwischen geht es.
    In den ersten 1,5 Jahren gab es: Anpöbeln, den Hund anspucken, mich anspucken, nach dem Hund treten, mit dem Regenschirm nach dem Hund schlagen, hinter den Zaun springen und keifen...
    Wohlgemerkt: Wildfremde Menschen waren das, während der Mini wedelnd bei mir stand oder saß. Der hat nix gemacht außer zu existieren und das reichte leider völlig.
    Auf der Hundewiese sind wir öfters, Arren ist auch mit allem und jedem kompatibel. Der ist so ein Herzchen das sich das wohl nie ändert.
    Mir war aber klar das sich das bei fast allen Rassen mit dem Erreichen des Erwachsenenalters ändern kann, Das ist auch normal so, wir mögen ja schließlich auch nicht jeden.

  • Ja, gemäßigtes Temperament...also auf die Staffbulls die ich kenne (meinen eigenen eingeschlossen) trifft das eher nicht zu.
    Mit anderen Hunden kommen sie in der Regel (!) klar, meiner ist extrem wild (springt den Hunden quasi an den Kopf) und rummst in alles rein was lebt.
    Er hat mit seinen 11 Monaten schon 17 Kilo und das kann richtig weh tun. Deshalb hat er nur ausgewählten Hundekontakt da die meisten Hunde zu recht da keinen Bock drauf haben. Außerdem beginnt er immer mehr 'keinen Bock' auf Welpen und gleichaltrige Rüden zu haben.
    Sie sind allgemein selbstbewusst und neigen eher dazu, auf eine Rauferei einzusteigen als den Schwanz einzuziehen. Das kenn ich aber von fast allen Terriern so.
    Als Ausdauerläufer am Pferd kann man meinen auf jeden Fall vergessen. Der rennt mal ein paar Runden mit anderen Hunden und legt sich dann ausgestreckt ins Gras und schaut zu. Es gibt aber auch sportlichere Vertreter die Joggen oder Agility machen.


    Ich lebe in Berlin und habe eigentlich kaum Probleme aufgrund seiner Rasse. Hier rennen so viele Staffmixe rum und bis auf die paar doofen Sprüche ( denen wachsen die Zähne nach, die lassen nie wieder los...) ist es sehr entspannt.


    Haaren tun sie wie alle anderen Hunde auch!
    Wachsam ist meiner kein Stück, der würde jeden Menschen (!) reinlassen. :D

  • Ich hatte wie deine Schwester den "Staffie" in der engeren Auswahl. Hatte über einen aus dem Tierheim nachgedacht.
    Bei mir flog er aus mehreren Gründen dann raus:
    z.B. weil ich meinen Hund wenn ich arbeite 3-4 mal die Woche abgeben muss und mit einem Listi die Anzahl der Personen die den Hund betreuen dürfen, sehr klein wird.Ich kenne auf Anhieb niemanden.


    Meine Huta nimmt zudem keine Listenhunde weil die Auflagen angeblich recht streng sind und sie auch so genug Kunden haben. Die Pensionen bei denen ich angefragt habe (bzgl. Urlaub) nehmen auch keine Listis. Teilweise einfach aus Prinzip nicht. Teilweise schlechte Erfahrungen gemacht.


    Zusätzlich auch die finanzielle Frage: In meinen Bezirk liegt die Steuer für Listenhunde bei 500-600 Euro jährlich (je nachdem wo zu wohnst bis zu 1000 Euro im Jahr). Die Prüfungen um ihn zu halten bedeuten einen gewissen zusätzlichen Aufwand.
    Dazu kann es sein das manche Vermieter einen Listenhund ablehnen. Die allgemeine Akzeptanz finde ich schwierig einzuschätzen.


    Ich kenne nur 2 Besitzer von Staffies. Und die machen bei Spaziergängen einen Bogen um jeden anderen Hundebesitzer. (warten in einer Seitstrasse mit großem Abstand bis man passiert, schlagen sich ins Gebüsch u.s.w)


    Die Sache mit dem Temperament würde ich auch noch mal hinterfragen: Staffies haben Hummeln im Hintern. Es sind Terrier!


    Die Frage die ich mir in eurem Fall stelle:
    Dürfte ein Listi überhaupt ohne Leine laufen? Das wäre ja VOrraussetzung damit er neben einem Pferd laufen kann.
    Und wie sieht es mit der Hundeerfahrung deiner Schwester aus?
    Bei meiner Recherche wurde einstimmig darauf hingewiesen das ein Staffie in erfahrene Hundehände gehört und nichts für Anfänger ist.


    Das eure Bekannte nichts auf Leinenzwang gibt... Ganz ehrlich: Finde ich fahrlässig. Das muss nicht berechtigt sein aber wenn dann was passiert (z.B. im Überschwang Kind umgerissen) ist das Geschrei groß und du bzw. dein "gefährlicher Listenhund" ist schuld. Und bei einem Listi sind die Konsequenzen sehr schnell sehr gravierend.


    Und das war für mich der Hauptgrund gegen einen Staffie. Ich glaube ich hätte immer Angst das mein Hund mal an die falsche Person kommt.

  • Achso, nochmal ergänzend:


    Ich denke auch das Staffies missverstanden sind. Es ist aber eben eine recht spezielle Mischung aus: terriertypisch viel Energie, sehr rabiater Spielpartner und der Tendenz eher nach vorne zu gehen als den Schwanz einzuziehen.


    Bitte nicht missverstehen: Ich mag Staffies. Wenn alles stimmt und ich mehr Zeit habe wird mein nächster Hund wahrscheinlich ein Staffie aus dem Tierheim.

  • Ich habe vorhin mit ihr telefoniert. Wir treffen uns morgen mit einer StaffBull Züchterin, vielleicht ergeben sich ja neue Erkenntnisse.

  • Mit anderen Hunden kommen sie in der Regel (!) klar, meiner ist extrem wild (springt den Hunden quasi an den Kopf) und rummst in alles rein was lebt.

    So war meiner auch - sehr grobmotorisch und rüpelig.
    Mit anderen Hunden ging auch, nur schwarze, große Hunde mochte er nicht, da verstand er dann aber auch keinen Spaß mehr.

    Die Sache mit dem Temperament würde ich auch noch mal hinterfragen: Staffies haben Hummeln im Hintern. Es sind Terrier!

    Das kann ich so bestätigen - obwohl meiner auch echt total faul sein konnte und mit Sicherheit nicht sehr lange Freude als Reitbegleitung gehabt hätte.
    Er war eher ein Sprinter als ein Dauerläufer.

    Ich denke auch das Staffies missverstanden sind. Es ist aber eben eine recht spezielle Mischung aus: terriertypisch viel Energie, sehr rabiater Spielpartner und der Tendenz eher nach vorne zu gehen als den Schwanz einzuziehen.

    Das kann ich so unterschreiben.


    Ich würde jederzeit wieder einen Staff aufnehmen, ich mag diese Rasse ganz gerne.


    Bin gespannt, was Ihr von der Züchterin erfahren werdet.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • Also bei dem Punkt "soziales Wesen/kein Raufer/wenig Jagdtrieb" fällt mir alles, aber gewiss kein Terrier ein...


    Diese Hunde haben ein höheres Potenzial für innerartliche Aggression als andere Rassen, ohne sie in irgendeiner Weise schlecht reden zu wollen. Und das ist nicht zuletzt in ihrem Wesen begründet; ein Terrier lässt sich, von Ausnahmen abgesehen, nicht die Butter vom Brot nehmen. Kein Problem, wenn man das händeln kann und will, aber man sollte schon keinen immer und allseits verträglichen "Hundewiesenhund" erwarten.


    Der Punkt "kurzhaarig/wenig haarend" ist ein Widerspruch in sich. Kurzhaarige Hunde haaren mit Abstand am schlimmsten bzw. sind diese Haare viel lästiger als die längeren Flusen von Rough Collie und Co.


    Als Reitbegleithund kann ich mir weder Staff noch French Bulldog vorstellen. An Stelle deiner Bekannten (?) würde ich bei den Kriterien ein paar Abstriche machen oder mich einfach mal im Tierschutz nach einem passenden Begleiter umsehen. Mir fiel jetzt noch der Dalmatiner ein, das sind zumindest recht klassische Reitbegleithunde. Vielleicht auch ein Schnauzer, die sind robust, wenig anfällig und hart im Nehmen. Hundertprozentig passen die aber auch nicht.

  • Hier bei uns laufen mittlerweile eine recht große Anzahl an StaffBulls und anderen "Listenhunde"-Rassen herum...liegt wohl auch daran, dass es es Niedersachsen keine Listis mehr gibt!


    Im Nachbarort haben wir auch eine StaffBull Züchterin, die mit ihren Hunden schon bei uns auf dem Hundeplatz war. Ich finde StaffBulls großartig!


    Aber von allen "Listis" sind das die Hunde mit dem meisten Temperament! Von der Art her haben sie mich stark an unsere Dobermann-Hündin erinnert, nur nicht so ernshaft, sondern aufgedreht, quirlig, extrem lustig, wenig Feingefühl, viele mit Jagdtrieb und immer in Action! Wobei die Hunde zu Hause auch ruhig sein können, aber wo Action ist, sind die immer mit dabei gewesen!


    Von der Power her, kann ich sie mir schon als Reitbegleithund vorstellen, aber das sind Hunde, die sicherlich ne ganze Menge Arbeit erfordern, bis man sie so mitlaufen lassen kann! Da gibt es sicher geeignetere Kandidaten!

  • Diese Hunde haben ein höheres Potenzial für innerartliche Aggression als andere Rassen, ohne sie in irgendeiner Weise schlecht reden zu wollen. Und das ist nicht zuletzt in ihrem Wesen begründet; ein Terrier lässt sich, von Ausnahmen abgesehen, nicht die Butter vom Brot nehmen. Kein Problem, wenn man das händeln kann und will, aber man sollte schon keinen immer und allseits verträglichen "Hundewiesenhund" erwarten.

    Mich würde mal interessieren, woher du dieses "Wissen" beziehst?

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