Qualzuchten

  • Es ist ja angefangen worden (Belastungstest), nur stößt man sofort auf das Problem der negativen Korrelation von Zuchtfortschritt und Emotion, die für den Einzeltierschutz unabdingbar ist. Für die Population in ihrer Gesamtheit hat der Einzeltierschutz keinen Vorteil.

    Einen Test zu erfinden den die vorhandenen Tiere bestehen bringt ja keine Änderung sondern legitimiert das Vorhandene.

    Tatsache ist doch das die Züchter nichts ändern wollen.

    • Neu

    Hi


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    • Ausschuss eines Zuchtprogramms hört sich nun so an, als wären das Hunde, die unvermittelbar wären. Tatsache ist aber, dass das meistens gesunde, normale Hunde sind, die nur das gesetzte Zuchtziel nicht erfüllen oder die kleine Fehler (Einhoder, Knickruten, Gebissfehlstellungen) haben.


      Es sagt niemand, dass diese Hunde nicht lebensfähig oder schwer geschädigt werden.

      Aber bei dem theoretischen Zuchtprogrmm, dass ja schnell etwas ändern soll nach Ansicht vieler Leute, sprechen wir ja von einem sehr großen Projekt. Also nicht 10 Welpen im Jahr, sondern andere Dimensionen und das bedingt dann ein Platzproblem.

      Der Markt bietet nicht uneingeschränkt Platz für Rasse X und wenn ich den mit den für das Zuchtprogramm unnützen Hunden fülle, ist das Programm recht schnell wieder am Ende, man kann die Zuchttiere ja schlecht in Kisten im Keller stapeln.

      und damit sind wir wieder bei der Hinfälligkeit der schnellen Lösung und wie Quarus schon sagte, die schrittweise Selektierung über viele Jahre wird belächelt und als "Untätigkeit" bezeichnet.

    • Tatsache ist doch das die Züchter nichts ändern wollen.

      Nichts anderes schreibt Marula hier


      Aber grade wenn man die kleinen Brachys nimmt, dann sehe ich persönlich da bisher gar keine Bestrebungen, wirklich was zu ändern. Belastungstest, schön und gut. Aber man will sich nicht vom jetzigen extremen Phänotyp verabschieden, zumindest habe ich bisher nicht ein Statement eines Zuchtvereins dazu gelesen.


      Und da sie, die Züchter, nichts ändern wollen, sollten sie meiner Meinung nach per Gesetz dazu gezwungen werden.

    • Ich hatte das ja schon mal, glaub ich zumindest, geschrieben, aber würde die "Zusammenarbeit" zwischen Züchter und Welpenkäufer im Sinne der Rasse besser funktionieren wäre das auch ein Schritt in die richtige Richtung.

      Leider hört es für viele nach dem Kauf auf. Man hat schließlich schon Unsummen für einen Rassehund gezahlt und der soll ja nur ein Familienhund sein, weshalb also noch Geld in Untersuchungen stecken und diese dem Züchter und dem Zuchtverein zur Verfügung stellen?
      Einmal im Jahr Bilder schicken oder auf FB mit dem Züchter befreundet bleiben ... mehr läuft ja nicht. Falls das überhaupt schon so weit läuft. Wichtige Krankheiten oder gar Totesfälle + Grund werden gar nicht an den Züchter weitergegeben.
      Und der Großteil der Welpen wird der einfache Familienhund sein. Das sind alles Daten, die schon mal nicht bekannt werden.
      Schön wäre es auch, wenn mehr die Bereitschaft bestünde den Weg zur Zzl zu machen auch mit Hunden die im Standart sind, aber nicht in das Extrem der Übertypisierung fallen.

      Noch so ne Sache ist das mit dem Ausstellen.
      Sehr oft höre oder lese ich die Aussage "Ich mach nur meine SGs voll für die Zuchtzulassung", "Ich hab nach zwei Ausstellungen immer noch nicht den ersten Platz und nicht kurz vor Champion", oder gleich vorneweg "Mit der gewinne ich sowieso kein Blumentopf."
      So what :ka:
      Ja, es ist Zeit, es ist Geld und manchmal gibt es nicht mal ne Schleife. Aber man war im Ring, am Ring und wurde gesehen.
      Wir hatten ein paar SGs gesammelt (und sammel immer noch) bis Krabat überraschend ein V bekam. Da hatten mir übrigens auch schon einige gesagt, dass ich es vielleicht bleiben lassen soll, weil er nicht so der Ausstellungshund ist ;)
      Wir haben nun ein paar Vs, sogar einen BOB, aber das Schönste ist, das Interessenten auf uns zukamen und begeistert waren das es auch "kleinere, leichtere" Cardigans gibt.
      Es wird immer geraten sich auf Ausstellungen die Hunde mal live anzusehen. Wenn dort aber immer die selben übertypisierten Hunde gezeigt werden sieht man nicht die, die vielleicht den letzten Platz machen würden, aber genau das sind, was die Rasse sein sollte. Und vielleicht sollten auch die Richter (auf großen sind es ja meist die Allgemeinrichter und nicht unbedingt die Rasseexperten) mal öfter die Vielfalt sehen um umzudenken.

      Ok, ob das wirklich eine Rasse weiterbringen würde? Ich weiß es nicht. Ich hab mich mal in die utopische Vorstellung "geflüchtet", dass ich meine Rasse nicht nur konsumieren möchte, sondern auch das in meiner Macht stehende tun um sie vielleicht weiter zu bringen. Mal sehen, was draus wird.

    • Ganz ehrlich, es gibt doch wirklich genug Züchter die, bei Hunden und so ziemlich allen anderen domestizierten Tierarten, derart extreme körperliche und teils auch geistige Deformitäten hervorbringen, das die Lebensqualität der betroffen Tiere von akzeptabel weit entfernt ist.
      Irgendwo müssen die ganzen Möpse, Frenchies, Bassets, Perser, Mastinos, Rollertauben etc. ja herkommen.
      Und da die Natur solches Leben nicht ermöglicht, hat da definitiv der Mensch seine Finger im Spiel.

      Und ich bin mittlerweile für mich zu der Erkenntnis gelangt, das dem ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden muss.
      Wenn es dann keine legalen und somit auch keine "seriösen" Züchter derartiger Auswüchse des menschlichen Umformungswahns mehr gibt, werden sich vielleicht auch die Vermehrerkäufer noch mal genau überlegen wie sie denn ihrem Umfeld erklären wollen das (und vor allem WARUM) sie eine staatliche geahndete Qualzucht gekauft haben.

      Das müsste natürlich irgendwie Medienwirksam bekanntgegeben werden.
      Ala: Möpse, Englische Bulldoggen und Teacup Chihuahuas, (hier belibige andere Rassen mit Qualzuchtmerkmalen einsetzen) sind mit einem Zuchtverbot belegt, da das Tierwohl nicht mehr gewährleistet ist. Wer bewiesenermaßen vorsätzlich Hunde der genannten Rassen vermehrt muss mit einer wie auch immer gearteten (unangenehmen) Strafe rechnen.

    • Es ist ja angefangen worden (Belastungstest), nur stößt man sofort auf das Problem der negativen Korrelation von Zuchtfortschritt und Emotion, die für den Einzeltierschutz unabdingbar ist. Für die Population in ihrer Gesamtheit hat der Einzeltierschutz keinen Vorteil.

      Zur Emotionalität:
      Man sieht es doch schon im ganz winzig kleinen, nämlich hier im Forum.
      Da wird von einer Rasse geschrieben, die die Überwiegende Mehrheit als Qualzucht (im Sinne von "es gibt sicher (wenige) gesündere Einzeltiere, aber bei der Rasse xy wird auf Merkmal Z selektiert, welche bei der überwiegenden Mehrheit zu einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität führt" und schon kommen mindestens 5 Liebhaber und Halter der Rasse xy, die vehement bestreiten, dass ihr EINZEL!-Tier eine Qualzucht ist und dass man noch 3 andere EINZELTiere dieser Rasse kennt, die auch ganz toll gesund sind, somit ist das eindeutig keine Qualzucht, aber Rasse abc, DAAAA ist es ja viel schlimmer!

      Wenn im so klitzekleinen so wenig Verständnis für das Leiden einer Tierpopulation, einer Rasse insgesamt, ganz unabhängig vom heißgeliebten eigenen Tier besteht, wie soll das denn dann im Größeren funktionieren?

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