
Qualzuchten
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AnniMalisch -
11. Januar 2015 um 18:38 -
Geschlossen
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Mit der Mopszucht habe ich mich nie beschäftigt. Jedoch gibt es meines Wissens einen - keine Ahnung, wie das heißt - Test der absolviert werden muss um die Zuchttauglichkeit zu erlangen.
Für meine Begriffe viel zu Unzulänglich. Ich würde darauf bestehen und es gerne einführen wollen, dass Plattnasen-Züchter ihre Welpen vor der Abgabe gesundheitlich (Atmung .....) kontrolliert untersuchen lassen müssen.
[...]
Wie von anderen schon erwähnt, leider wird es nicht so viel bringen, wenn man Welpen auf Freiatmigkeit untersuchen lässt (wie auch immer man das machen will, da müsste man sich erstmal auf Verfahren und Standards einigen), weil die Probleme oft erst voll zum tragen kommen, wenn der Hund körperlich ausgewachsen ist.
Zwar hört man oft auch bei Welpen von z.B. Möpsen und Frenchies schon auffällige Atemgeräusche und sieht ne verstärkte Bauchatmung (und oft haben die ganz kleinen Welpen beim saugen auch das Problem, dass ihnen beim schnellen trinken Milch wieder zur Nase rauskommt oder dass sie sich beim saugen häufig verschlucken, was ich bei Hunden mit normalem Gesichtsschädel noch nicht erlebt hab... so oder so, das sieht ja nur der Züchter...), aber was beim Welpen vielleicht nur leicht ist, kann dann beim dreijährigen Hund ne Katastrophe sein.
Der Artikel wurde schon gezeigt, siehe Beitrag Nr. 5.636
Für mich ist bei der Zucht von brachycephalen Tieren einfach der Gesetzgeber gefragt. Wäre der Qualzuchtparagraph im Tierschutzgesetz nicht so schwammig ausgelegt, sondern würde eindeutig beschreiben was Qual ist, dürften die Tiere in diesem Typ nicht mehr gezüchtet werden.
Verbände und Vereine sind da einfach überfordert.
Wenn Tierärzte das auch so schrecklich finden, das Leid sehen, warum unternimmt der Verband der Tierärzte nicht etwas dagegen?
Ich würde meinen dieser Verband hat beim Gesetzgeber mehr Gewicht, als FCI/VDH/RZV zusammen.
Ein paar Links wurden ja schon gepostet, siehe der Beitrag von moonchild22.
Es gab auf den großen Kongressen, z.B. Leipzig, in den letzten Jahren jedesmal Veranstaltungen zu dem Thema, es wurden Arbeitsgruppen gebildet, in einschlägigen Fachzeitschriften wurde das in den letzten paar Jahren häufig thematisiert. Zwar ist die grundsätzliche Problamatik schon länger bekannt, aber erst durch die immer weiter steigende Beliebtheit der brachycephalen Rassen ist sie so richtig in den Fokus gerückt und hat andere zuchtbedingte Problematiken sozusagen mit ins Rampenlicht gezogen.
Es dauert ein bisschen, aber es baut sich auf und ich denke, da wird noch einiges kommen.Es ist halt schade, dass die Hundezüchter da selber nicht so recht in die Puschen kommen, weil sie sich damit die Chance wegnehmen lassen, die Zukunft selber mitzugestalten.
Wenn's so weitergeht wie bisher, dann wird's irgendwann wahrscheinlich so kommen, dass die Tierärzteschaft und Tierschutzverbände sich an den Gesetzgeber wenden, dass dann irgendwas beschlossen wird und dass Hundezüchter das dann umsetzen müssen, egal ob es für sie praktikable und für die betroffenen Hunderassen und deren Liebhaber wirklich die optimale Lösung gewesen wäre.
Im Prinzip denke ich nämlich immer noch, dass Hundezüchter viel wertvolles beitragen könnten, schließelich sind sie diejenigen, die die praktische Zuchterfahrung haben, nur müssen sie sich halt auch in Bewegung setzen, bevor jemand anderes für sie entscheidet was jetzt mit ihrer Rasse passieren soll.@Bubelino aber aufklärungsarbeit leistet er ja (mindestens mit dem Artikel) nicht wirklich, nur rumrotzen. Und das Tierärzte nunmal nen anderen Blickwinkel haben, als Züchter ist ja ganz natürlich. Tierärzte sehen seltenst den gesunden munteren Hund, sondern nur die scheißfälle und das man, wenn man täglich damit kontakt hat, nen hass scheibt auf geplante Vermehrung von HUnden ist ja nicht unverständlich.
Sorry, aber das TÄ nur die kranken Tiere sehen ist ein Scheinargument.
Ersten sieht man auch viele komplett klinisch allgemeingesunde Tiere, die nur zum impfen, zum setzen eines Mikrochips, für Untersuchungen und Bescheinigungen vor Reiseantritt, für Zuchtuntersuchungen, zum jährlichen Check-Up usw usf kommen.
Zweitens sieht man auch viele Tiere, die wegen ganz anderen, nicht ernsten und nicht rassespezifischen Problemen da sind - wenn ich einen Mops mit Durchfall, einen Basset mit ner Schnittverletzung an der Pfote, eine tragende Shar Pei Hündin zum Ultraschall oder einen Boston Terrier wegen Flöhen auf dem Tisch hab, kann ich bei der Allgemeinen Untersuchung trotzdem auch rassespezifische Problemzonen sehen und beurteilen.
[...]
Bei den belgischen Griffons, die auch angesprochen wurden, gibt es nur wahnsinnig wenige Infos im deutschsprachigen Netz (zumindest damals, als ich mich über sie informieren wollte), was das frei atmend angeht. Eigentlich liest man immer nur, dass sie (fast) gar keine Probleme hätten, weil bei ihnen angeblich nicht nur die Schnauze kurz gezüchtet wurde, sondern auch der dazugehörige innere Teil verkürzt wurde. Ob man das glauben kann, ich weiß es nicht... Aber Japan Chins haben z.B. eine ähnliche deformation der Schnauze wie die Griffons und die habendie meisten ziemliche Probleme mit der Atmung... genauso die King Charles Spaniels, und die Griffons haben, meines Wissens, ihre Nase von der Einkreuzung der KCSs. Also, was soll man nun glauben?Also zumindest die gleichen "Nasengeräusche" (also diesen typische schniefen/schnaufen durch verengte Nasenlöcher und Nasengänge) machen die Griffons auch.
Es kann sein, dass sie weniger Probleme mit der Atmung haben, weil sie ja noch einen relativ langen Hals und einen schlanken, leichten Körperbau haben - Hunde können ja gut durch den Mund atmen, es kann also sein, dass sie die sicher auch mangelnde Durchgängigkeit der Nase besser kompensieren können, weil von da an nach hinten der Körperbau etwas besser ist? ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass ein gut abgesetzter, langer Hals begünstigend für eine gute, normale Atmung ist während ein kurzer, dicker, schlecht abgesetzter Hals oft auch mit Atempfoblemen einhergeht. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob Griffons auch Probleme mit kollabierenden Mini-Tracheen haben...
Was sie auf jeden Fall auch haben ist Syringomyelie (wie der CKCS) und alle anderen Brachy-Probleme wie vermehrte Anfälligkeit für Hornhautverletzungen, Kiefer- und Zahnfehlstellungen usw.
Genau darum geht es ja.
Es wird immer gefordert, dass schnell und am besten sofort alles geändert wird, aber das geht eben nur wenn man in großer Zahl züchtet und ohne Rücksicht auf das einzelne Individuum selektiert. Untaugliches wird kompromisslos gemerzt, mit dem anderen Material wird weitergezüchtet.
Schnelle Gernerationenfolge, streng kalkulierte Selektion und man hat es in wenigen Jahrem im Griff.Da das aber die Gesellschaft hinsichtlich des emotional beladenen Themas "Hund" nicht fertig bringt (Zum Glück für die Tiere), wird eben immer wieder aus Mitleid oder "oh wie süß"Welpen mit Qualzuchtmerkmalen gekauft und aus ebenso emotionalen Gründen werden kranke Hunde in die Zucht geschleust.
Denn ich bleibe bei der Meinung, dass das große Problem nicht die Geldgier ist, sondern das emotional verklärte Bild vieler Züchter und Produzenten von diesen Hunden.Und darum macht dieses ganze "man etwas ändern, sofort und komplett und zwar am spätestens morgen" Gerede einfach keinen Sinn.
Kompromisslos merzen im Sinne von töten muss man aber hier und heute bei Hunden nur Tiere, die wirklich keine gute Lebensqualität haben.
Für Tiere, die zwar dem Zuchtziel (noch) nicht entsprechen, aber trotzdem ein einigermaßen normales Wesen haben und die soweit gesund sind, dass sie ein normales Hundeleben führen können, finden sich Plätze.
Das ist erwiesen, allein durch die Massen an objektiv gesehen qualitativ nun echt nicht tollen "Billighunden" und an TS-Hunden, für die die Leute gutes Geld zahlen (sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt) und die sie sehr lieben.Insofern wäre es vom Abnehmermarkt her durchaus möglich, größere züchterische Risiken einzugehen im Sinne von "schnelle Veränderungen" zum Beispiel durch Einkreuzung und dann Rückselektion auf gewünschte Merkmale. Allerdings müsste man dann streckenweise an andere Leute verkaufen als nur ganz 100% eingefleischte Rasseliebhaber, die einen reinrassigen XY und NUR einen reinrassigen XY wollen.
Aber ich stimme dir zu, auch das geht nicht von heute auf morgen und ohne langfristige Planung. Und ich stimme dir ebenfalls zu, dass so oder so die sehr emotionale Sicht auf die Zuchttiere (Aeolon schrieb da ja schon was zu) da ein echtes Hindernis ist. -
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[...]Zu dem Thema Qualzucht bei Hunden:
Neulich habe ich eine französische Bulldogge kennen gelernt. Super knuffiges Mäuschen. Mit Nase. Die Besitzerin hat sich selbst ausgelassen, über die röchelnden Vertreter. Ihre eigene als sportlich beschrieben, ohne Atemgeräusche.
Tatsächlich war sie sehr sportlich unterwegs, nach kurzer Anstrengung konnte ich dann aber doch das typische schnorcheln hören.Ich hole regelmäßig eine Labrador Hündin ab. Sie ist so diese typische "Tonne" auf vier Beinen. Trotzdem wird sie überall bewundert und auch den Besitzern ist glaube ich gar nicht klar, wie sie aussehen könnte, wenn sie denn ihr Idealgewicht hätte. Laut Besitzerin ist sie einfach "sehr gemütlich". Dass sie sie sich auf den Spaziergängen regelmäßig hinlegt um zu entlasten, scheint fast normal.
Ich glaube einfach, dass der Blick dafür verloren gehen kann was einschränkend ist, wenn es um den eigenen Hund geht. Vor allem wenn man keine Vergleiche hat, wie das Ganze eigentlich aussehen kann.
Ja, eben, das ist ein bekanntes und sogar schon wissenschaftlich untersuchtes Problem. Vor gefühlten (und wahrscheinlich inzwischen auch realen) 150 Seiten hatte ich mal eine Studie eingestellt, die eben das belegt.
Da wurde eine Anzahl von Besitzern von brachycephalen Hunden, die wegen schwerwiegenden Atemproblemen in eine Überweisungsklinik geschickt wurden, zu den Problemen ihrer Hunde befragt. Ein großer Teil fand, dass die Hunde im Alltag gar keine Probleme hätten oder schätzte sie wesentlich geringer ein als die behandelnden TÄ.Das gleiche kann ich auch immer wieder bei Mops und Bullies beobachten. Oft erzählen die Leute ungefragt und stolz wie Oskar, dass sie ja extra einen Sportmops, Retromops, einen Frenchie "mit Nase" etc geholt hätten und ihrer wäre SO FIT und würde gar nicht schnaufen... und ich steh am Behandlungstisch, der Hund schieft und prustet mir aus seinen schlitzförmigen Nasenlöchern schon entgegen, die Bauchdecke bewegt sich in deutlicher Bauchatmung und beim abhören hört es sich auch dementsprechend an.
Ich mein, schlimmer geht immer, aber gut ist was anderes.Das verrückteste waren letzten Sommer Leute mit ner Englischen Bulldogge (übrigens aus VDH-Zucht, Besitzer sind aktive Aussteller, der Hund hat auch schon ein bisschen was gewonnen). Die war bei heißem Wetter halt nach dem Spaziergang total schlapp. Hab ich den Hund untersucht, wollte ich das Herz abhören. Geht schlecht wenn der Hund hechelt, dann hört man nix außer hecheln. Also Maul kurz zugehalten - tja, da hat der Hund einfach GAR KEINE Luft mehr bekommen. Er hat es wirklich versucht durch die Nase Luft zu ziehen, aber es ging nicht, es kam nix durch. Gar nix. Hätte man dem den Fang weiter zugehalten, dann wäre er erstickt. Und auch mit offenem Maul war er noch total am pumpen.
Ich den Leuten erklärt was das Problem ist - totales Unverständnis, das könne nicht sein, der Hund wäre topfit, der würde rennen wie ein Gerbil, wäre schneller als ihre großen Hunde (die großen Hunde im selben Haushalt sind Mastiffs... da kann man sich seinen Teil jetzt denken) und würde auch überhaupt keine Atemgeräusche haben... und das sagten sie allen Ernstes, wärend ihr Hund auf dem letzten Loch pfiff wie Darth Vader mit Asthma, mit dezent bläulich gefärbten Schleimhäuten.
Da kommst du dir vor wie in der Twilight Zone, das ist echt ernsthaft verschobene Wahrnehmung bzw Realitätsverleugnung.Hat zufällig jemand die aktuelle "Unser Rassehund" zur Hand, NR. 1/17. Seiten 32-34? Da war auch ein Artikel drin zum Thema brachycephale Hunde, mit einem ganz anschaulichen CT-Schnittbild durch die Nasennebenhöhlen eines Dackels im Vergleich mit einem Mops. Da hat man schön gesehen, dass der Mops praktisch keinen nennenswerten Nasennebenhöhlen mehr hat, die ja leider das Hauptkühlsystem in der Nase darstellen.
Und auch sonst war der Artikel aufschlussreich, sowohl die Ergebnisse (z.B. dass der knöcherne Gaumen bei Möpsen und Frenchies zu weniger als 50% im Gesichtsschäde sitzt, während er bei beim Dackel und sogar auch beim Boxer immer zu mehr als 70% im Gesichtsschädel liegt, was auch eine Erklärung dafür sein könnte, warum Boxer weniger Probleme mit BOAS haben als z.B. Möpse, obwohl Boxer ja eh nicht ganz so einen kurzen Fang haben).
Was ich ein bisschen schadde fand war die fehlende bzw falsche Schlussfolgerung daraus. Es wurde geschrieben, dass das ja wichtig zu wissen wäre, weil dann die Problemstellen bei von BOAS betroffenen Hunden genauer lokalisiert werden und diese daher besser operiert werden könnten.
Ähm, ja, Leute, das ist hier die offizielle Zeitung des VDH, wo, wenn nicht hier, könnte man mal schreiben, dass es spätestens angesichts dieser neuen, zusätzlichen Erkenntnisse nun wirklich angebacht wäre, statt über operative Maßnahmen mal über züchterische Maßnahmen nachzudenken, damit man erst gar nicht in die Verlegenheit kommt, operieren zu müssen?Und noch ein Artikel zum Thema "Zuständigkeiten von TÄ für Qualzucht", leider auf Englisch, aber beschreibt das Dilemma sehr schön: Wenn man den Leuten sagt, dass ihr Hund ein Problem hat und dass sie leider mit ihrem Kauf dieses Problem gefördert haben, und sagt man es auch noch so höflich, führt immer dazu, dass sie meinen, man mag sie und ihren Hund nicht, hat was gegen die Rasse etc pp.
The popularity paradox -
Heute hast du immer noch genau so viele, die darauf bestehen, dass ein richtiger Dobermann/Boxer/what ever kupiert sein muss. Die Gegner sind nur lauter und aggressiver geworden, als früher, als es normal war und der breiten masse ist es ziemlich egal.
Würde es morgen wieder erlaubt werden, wär es genau so egal wie früher.
Und das ist ein Punkt, den man gar nicht oft genug betonen kann.
Gerade am Beispiel der Milchkuh gibt es Tiere, die an ihren überdimensionalen Eutern leiden, sich manche durch drauftreten versehentlich selbst verletzen.
Auch und gerade wenn es bei Hunden um (Be)Nutzbarkeit geht, führt für mich kein Weg am Tierschutz vorbei.
Der schützt ohnehin nur vor den gröbsten körperlichen und psychischen Belastungen. -
Aber ist das was schlechtes?
Welches (nicht domestizierte) Tier kann schon von sich behaupten, quasi ein Leben lang mit Nahrung, Schutz und Zuwendung versorgt zu werden, einfach nur, weil es existiert?Ich finde Hunde erstaunlich erfolgreich.
Trifft leider nicht auf alle zu. Wenn man bedenkt, dass Deutschland nicht das einzige Land der Erde ist, vielleicht zahlenmäßig nicht mal auf die meisten.
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Mein Boxer kam ja mit drei Jahren zu mir. Er hat Papiere und würde bei einem guten Züchter gekauft. Nur leider hatten die Leute keine Ahnung von Boxern und so musste er drei Jahre im Zwinger leben. Eigentlich wollte ich keinen Boxer mehr obwohl ich die Rasse liebe. Er kann sehr gut mit geschlossener Schnauze atmen und schnarcht so gut wie nie. Im Sommer braucht er aber länger bis er mit dem hecheln aufhört als Shiva (die Rateros hecheln so gut wie nie, ausser nach extremen Rennspielen) und Shiva ist wärmetechnisch mehr Labbi als Ca de bestiar. Desweiteren hat er eine fliegende Rippe (laut TA) die ein bisschen raussteht. Manchmal kommt ihm auch das Futter oder Wasser hoch und er erbricht eine kleine Menge. Eigentlich sollte ich ihn ja Anfang des Jahres komplett durchchecken aber nachdem ich gerade fast 1.000 Euro für Kyra beim TA gelassen habe musste das etwas verschoben werden. Eine andere Auffällkgkeit bei ihm ist, dass er beim gangwechseln kleine Sprünge mit den Hinterbeinen macht als wenn er seine Beinen sortieren müsste. Also alles in einem kein rundum gesunder Hund. Inwieweit sich das auf seine weitere Lebensqualität auswirkt wird sich seitdem.
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Gerade am Beispiel der Milchkuh gibt es Tiere, die an ihren überdimensionalen Eutern leiden, sich manche durch drauftreten versehentlich selbst verletzen.
Auch und gerade wenn es bei Hunden um (Be)Nutzbarkeit geht, führt für mich kein Weg am Tierschutz vorbei.
Der schützt ohnehin nur vor den gröbsten körperlichen und psychischen Belastungen.Die durchschnittliche deutsche Hochleistungsmilchkuh ist eine "arme Sau", das steht für mich außer Frage. Es ging mir nicht darum, die Zucht auf solche, ebenfalls in die Kategorie "Qualzucht" gehörenden Leistungsexzesse zu befürworten. Sondern den Prozeß der Selektion als solchen in Vergleich zu dem bei Hunden zu stellen.
Während bei der Hundezucht viele "weiche" Faktoren der Emotion eine Rolle spielen, läuft die Selektion bei Nutztieren nach knallharten, objektiven, meßbaren Kriterien. Der "menschliche" Faktor wird quasi ausgeschaltet. Das nicht den Ansprüchen genügende Zuchtprodukt wird beseitigt und erhält keinesfalls eine Chance, sich weiterzuvermehren. Züchterische Sackgassen werden von Heute auf Morgen aufgegeben. Das Einzeltier ist im Wesentlichen eine bloße Nummer und damit jederzeit austauschbar.
Mit dieser Selektion lassen sich in wenigen Generationen unglaubliche züchterische Fortschritte verwirklichen, unabhängig davon, ob sie ethisch vertretbar sind oder nicht. Wir hatten sie in der Hundezucht vor 100 Jahren, als mit fortgesetzter Inzestzucht und unglaublichen Merzungsraten die heutigen "alten" Rassen aus heterogenem Ausgangsbestand konsolidiert wurden.
Wenn in der Rassehundezucht nach 100 Jahren des falsch gesetzten Primates, des Primates von "Schönheit" und "Exclusivität", jetzt gefordert wird, schnellstmöglich einen Paradigmenwechsel zu vollziehen und im 180°-Schwenk auf "Gesundheit" und "Leistungsfähigkeit" zu züchten, dann sind die geforderten Augenblicklich-Erfolge NUR in Anwendung der Selektionsmethoden der Nutztierzucht zu erreichen, zwangsläufig in Verbindung mit den weniger schönen Begleitaspekten des völligen Bedeutungsverlustes des Individuums.
Dessen sollte man sich bewußt sein, wenn man GESTERN drauf gekommen ist, daß Möpse üble Qualzuchten sind, und sich heute darüber mokiert, daß das Problem IMMER NOCH NICHT abgestellt ist. Entweder man nimmt das Gesamtpaket, oder man akzeptiert, daß der züchterische Erfolg bedeutend länger auf sich warten läßt, weil die menschliche Emotionalität gegenüber dem Individuum nicht ausgeschaltet werden soll, mit all ihren Problemen. Wenn man das Gesamtpaket will, verbietet sich jede "Gefühligkeit" im Rahmen des Einzeltierschutzes. Damit darf man keine Ressourcen an Platz, Zeit und Geld blockieren. Diese stehen den "Zuchtfortschritten" zu, da sie begrenzt sind.
Das sind die Konsequenzen, wenn man das "Wünsch Dir was!" wirklich ein Stück weiter denkt.
"Wasch mich, aber mach mich nicht naß!" funktioniert auch in der Hundezucht nicht....
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Es gibt doch aber bei den Kurznasen keine Bemühungen hin zu längeren Nase.
Wollte ich nur mal einwerfen weil ja alle meinen das es so lange dauert bis man Erfolg hat. Wenn man nichts ändert dauert der Erfolg natürlich länger. -
Es gibt doch aber bei den Kurznasen keine Bemühungen hin zu längeren Nase.
Wollte ich nur mal einwerfen weil ja alle meinen das es so lange dauert bis man Erfolg hat. Wenn man nichts ändert dauert der Erfolg natürlich länger.Mal abgesehen davon, dass eine optisch etwas längere Nase immer noch reichlich (!) Probleme mit sich bringen kann. Da kenne ich mindestens ein Exemplar, das chronisch verschleimt ist durch die Verengung(?) und dadurch ebenfalls massive Einschränkungen hat. Ja, weniger vielleicht, aber ist ja immer noch nicht gesund und dann haben die Rassen ja noch zig andere Baustellen...wo fängt man da an?? Macht das Sinn?
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Es gibt doch aber bei den Kurznasen keine Bemühungen hin zu längeren Nase.
Wollte ich nur mal einwerfen weil ja alle meinen das es so lange dauert bis man Erfolg hat. Wenn man nichts ändert dauert der Erfolg natürlich länger.Es ist ja angefangen worden (Belastungstest), nur stößt man sofort auf das Problem der negativen Korrelation von Zuchtfortschritt und Emotion, die für den Einzeltierschutz unabdingbar ist. Für die Population in ihrer Gesamtheit hat der Einzeltierschutz keinen Vorteil.
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Die durchschnittliche deutsche Hochleistungsmilchkuh ist eine "arme Sau", das steht für mich außer Frage. Es ging mir nicht darum, die Zucht auf solche, ebenfalls in die Kategorie "Qualzucht" gehörenden Leistungsexzesse zu befürworten. Sondern den Prozeß der Selektion als solchen in Vergleich zu dem bei Hunden zu stellen.
Während bei der Hundezucht viele "weiche" Faktoren der Emotion eine Rolle spielen, läuft die Selektion bei Nutztieren nach knallharten, objektiven, meßbaren Kriterien. Der "menschliche" Faktor wird quasi ausgeschaltet. Das nicht den Ansprüchen genügende Zuchtprodukt wird beseitigt und erhält keinesfalls eine Chance, sich weiterzuvermehren. Züchterische Sackgassen werden von Heute auf Morgen aufgegeben. Das Einzeltier ist im Wesentlichen eine bloße Nummer und damit jederzeit austauschbar.Mit dieser Selektion lassen sich in wenigen Generationen unglaubliche züchterische Fortschritte verwirklichen, unabhängig davon, ob sie ethisch vertretbar sind oder nicht. Wir hatten sie in der Hundezucht vor 100 Jahren, als mit fortgesetzter Inzestzucht und unglaublichen Merzungsraten die heutigen "alten" Rassen aus heterogenem Ausgangsbestand konsolidiert wurden.
Wenn in der Rassehundezucht nach 100 Jahren des falsch gesetzten Primates, des Primates von "Schönheit" und "Exclusivität", jetzt gefordert wird, schnellstmöglich einen Paradigmenwechsel zu vollziehen und im 180°-Schwenk auf "Gesundheit" und "Leistungsfähigkeit" zu züchten, dann sind die geforderten Augenblicklich-Erfolge NUR in Anwendung der Selektionsmethoden der Nutztierzucht zu erreichen, zwangsläufig in Verbindung mit den weniger schönen Begleitaspekten des völligen Bedeutungsverlustes des Individuums.
Dessen sollte man sich bewußt sein, wenn man GESTERN drauf gekommen ist, daß Möpse üble Qualzuchten sind, und sich heute darüber mokiert, daß das Problem IMMER NOCH NICHT abgestellt ist. Entweder man nimmt das Gesamtpaket, oder man akzeptiert, daß der züchterische Erfolg bedeutend länger auf sich warten läßt, weil die menschliche Emotionalität gegenüber dem Individuum nicht ausgeschaltet werden soll, mit all ihren Problemen. Wenn man das Gesamtpaket will, verbietet sich jede "Gefühligkeit" im Rahmen des Einzeltierschutzes. Damit darf man keine Ressourcen an Platz, Zeit und Geld blockieren. Diese stehen den "Zuchtfortschritten" zu, da sie begrenzt sind.
Das sind die Konsequenzen, wenn man das "Wünsch Dir was!" wirklich ein Stück weiter denkt.
"Wasch mich, aber mach mich nicht naß!" funktioniert auch in der Hundezucht nicht....
Aber grade wenn man die kleinen Brachys nimmt, dann sehe ich persönlich da bisher gar keine Bestrebungen, wirklich was zu ändern. Belastungstest, schön und gut. Aber man will sich nicht vom jetzigen extremen Phänotyp verabschieden, zumindest habe ich bisher nicht ein Statement eines Zuchtvereins dazu gelesen.
Man weiß inzwischen, dazu gibt es wirklich noch und nöcher Untersuchungen, von denen hier etliche verlinkt wurden, dass BOAS eine direkte Folge von extremer Kurzköpfigkeit ist und dass diese Hunde auch noch andere Probleme mit ihrer Schädelform haben, nicht nur die Atemwege.
Trotzdem inverstiert man lieber 10.000 von Euros und etliche Jahre in Untersuchungen die es einem vielleicht wie durch ein Hintertürchen ermöglichen würden, irgendwie etwas gesündere, aber genauso kurzköpfige Hunde zu züchten, statt einfach mal klipp und klar zu sagen: "OK, es ist nun erwiesen, das ist ein hausgemachtes Problem und wir können an diesem Idealtyp nicht mehr festhalten, das verursacht zu viel Leid, das Aussehen muss sich verändern".Da ist von Schnell noch gar keine Rede, da ist bisher einfach nix und diese Dikussionen laufen die letzten 10 Jahre schon sehr intensiv und davor auch schon, aber auf kleinerer Flamme.
Ausschuss eines Zuchtprogramms hört sich nun so an, als wären das Hunde, die unvermittelbar wären. Tatsache ist aber, dass das meistens gesunde, normale Hunde sind, die nur das gesetzte Zuchtziel nicht erfüllen oder die kleine Fehler (Einhoder, Knickruten, Gebissfehlstellungen) haben. Solche Hunde muss man nicht "merzen" im Sinne von töten, solche Hunde werden massenhaft als Welpen oder als TS-Hunde nach Deutschland gekarrt oder hier vermehrt und zu gar nicht mal kleinen Preisen verkauft.
Töten müsste man hier und heute wirklich nur Hunde, die keinen gute Lebensqualität haben, für alles andere ist der Markt da, er wird nur zur Zeit nicht von Vereins-Züchtern bedient, obwohl die Preise sich zum Teil nicht mal mehr unterscheiden (eine Bekannte einer Bekannten hat ihre Aussie/Labrador x Border Welpen für 600 € verkauft und hätte 3 Würfe auf einmal absatzen können, das ist preislich nichtmehr weit entfernt von manchen Dackeln, DSH und Jagdgebrauchshunden aus VDH-Zucht. "Rassehunde ohne Papiere" aus den Kleinanzeigen sind oft sogar noch teurer).
Abgeben und nicht damit züchten, das müsste man, ja.
Alles töten was nen falschen Knick im Ohr hat oder nen weißen Fleck zuviel, wie das in den Änfängen der Rassehundezucht war und wie es in der Nutztierzucht ist, das muss man nicht.Grade auch wieder bei den kleinen Brachys, guck dir doch mal an, wie gut "Puggles", "Retromöpse", "Sportmöpse" usw gehen. Das sind ja nun wirklich sehr unfertige Zuchtprodukte bzw wären bestenfalls Zwischenstufen in einem guten Zuchtprogramm. Trotzdem reißen die Käufer die den Züchtern praktisch aus den Händen und zwar für nicht wenig Geld.
Ich denke der gleiche Hund zum gleichen Preis, aber dafür aus kontrollierter, guter Aufzucht, mit nachvollziehbaren Ahnen und durchuntersuchten Eltern, da bräuchte man sich keine Sorgen machen, dass man Welpen überbehält, auch die nicht, die keine Zuchtqualität haben. -
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