Qualzuchten

  • Ganz ehrlich - es gibt hierzulande eine sehr bekannte Chi-Züchterin, ganz hochoffiziell mit allem Pipapo. Deren Hunde sehen zum Erbarmen aus. Und wenn sie zu alt sind, um der Vermehrung zu dienen, kommen sie auf die Seiten diverser Tierschutzvereine zur Vermittlung. Verband, offiziell, Zucht... Nein, es macht keinen Unterschied, das ist nur Augenauswischerei.

  • Verantwortungsvolle Zucht hat im Fordergrund den Rasseerhalt und die Verbesserung der Rasse.
    Absurde Wünsche ausserhalb des Standards zu erfüllen um Käufern ein Spielzeug zu erschaffen ist reine Geldmacherei.
    Und da ist schon der Unterschied, der einfach einfließen sollte.

    Und das Einige nur das lesen, was sie wollen könnte man auch auf die andere Seite übertragen ;)

    Keiner hier geht blind durch die Welt und sieht auch die Probleme seiner Rasse. Aber darf man als Halter und eventuell auch als Jemand, der in Zuchtkreisen unterwegs ist und dank Netzwerk die Entwicklung seiner Rasse (vom Zuchthund, über Sporthund bis zum "nur" Familienhund) genau und kritisch verfolgen kann nicht auch einfach mal sagen: So schlimm, wie es immer gesagt wird ist es nicht.
    Scheinbar nicht, denn da werden Rassen in einen Topf geworfen die eine Ähnlichkeit aufweisen, Vermehrerhunde mit Hunden aus kontrollierter Zucht, und wenn gar nichts geht wird auf den Menschenverstand oder ich hab da mal einen gesehen usw eingeworfen.

  • Wer seine Rasse liebt sollte nicht blind die Augen vor bestehenden Problemen verschließen und immer wieder mit den eigenen Tieren argumentieren, die nichts haben, sondern die Gesamtsituation im Auge behalten.

    Wir sind nicht blind. Ich für meinen Teil kenne mittlerweile von Chitreffen, Foren, Facebookgruppen etc. bestimmt 100+ Chihuahuas und mir fallen nur Einzelfälle ein wo die Hunde wirklich krank sind (Wasserkopf, Syringomyelie, Herzprobleme, Epilepsie). Und das sicher nicht öfter als bei anderen Rassen auch. Im Gegensatz dazu, siehst du ja nur die kranken Fälle die in die Klinik kommen. Vor allem selbst wenn die Chis mal PL haben, die allerwenigsten müssen operiert werden, weil sie schmerzfrei sind und in der Regel wird beim TA zur OP geraten. Zack, gilt der Hund als krank, obwohl er damit ein lebenslang problemlos rumspringen kann. Ich kenne so viele Chis die beim TA beim Tastbefund PL diagnostiziert bekommen und bei so vielen siehst du nicht mal was.
    Dass sie sich schneller etwas brechen ist klar, die Knochen sind ja zierlicher. Wenn du einen Schäferhund aus einer Höhe wirfst, die im gleichen Verhältnis steht wie Chi und Arm, dann bricht er sich auch etwas (genauso bricht sich der Schäferhund etwas wenn ein Rind drüber rennt). Wobei meine Hunde auch schon vom Arm gesprungen sind und nichts passiert ist. Das sind einfach Unfälle die passieren. Nur weil sie klein sind, sind sie nicht krank.
    Mit anderen Hunden muss man einfach aufpassen.

    Ja, diesen Überblick traue ich Dir ungesehen zu. Aber: Wieviele davon kommen aus unkontrollierter Zucht? Oder anders herum gefragt: Wieviele sind von verantwortungsvollen Züchter die auch einem Verband angeschlossen sind?

    Der Chi ist momentan so eine begehrte Kleinhunderasse, wird zudem mit vielen anderen Kleinhunden vermixt, da muss eine Differenzierung einfach sein. Von Rasse kann man im letzteren Fall wohl kaum noch reden.

    Eben. Gerade weil Chihuahuas eine Moderasse sind, haben eben viele keine Papiere. Man kann sie auch so schnell im Hinterhof verpaaren, weil sie so klein sind. Wenn man diese Vermehrerhunde (auch die aus Polen etc.) zum Rassebild dazu zählt, dann sind gewiss mehr Tiere krank als wenn man jetzt Tiere vom Verbandszüchter nimmt. Dass man bei den Zwergen ganz besonders ein Auge auf die Verpaarungen haben sollte, bestreite ich nicht. Aber nicht alles was klein ist, ist zwangsläufig krank. Das stimmt einfach nicht.

  • In der Tat einen empfindlichen Hund mit einem unempfindlichen zu vergleichen macht keinen Sinn! |)

    was passiert, wenn ich schwungvoll auf den Rücken eines JR trete?

    Es kann knacken

    Was kann passieren, wenn ich ihn überrenne?

    Es kann knacken

    Wenn ich ihn vom Arm fallen lasse und er fällt unglücklich?

    Evtl ist er dann hin

    Diese Sachen nenne ich Unfall.

  • Das mag so sein; allerdings gilt auch hier ein deutliches Zuchtmerkmal: deutlicher Bodenabstand im Verhältnis 2/3 zu 1/3. Von Stummelbeinen kann man da nicht mehr reden. Wie gesagt ein Zuchtmerkmal! Das kann man einhalten oder auch nicht!
    Und ein überlanger Rücken ist genau so unerwünscht.

    In der Theorie alles schön und gut. Nur leider begegnet man sowohl auf Ausstellungen als auch im alltäglichen Leben viel zu häufig Hunden, deren Züchter sich offensichtlich nicht an derlei Vorgaben orientiert haben.

    Allererster VDH Züchter, den mir Google ausspuckt:

    Brunhild

    Wenn das keine Stummelbeine und kein überlanger Rücken sind, dann weiß ich es auch nicht...

  • Ist ja nicht so, als ob ich eure Argumentation nicht verstehe.

    Aber hier geht es ja in erster Linie um Qualzucht - und darunter fallen einige Dinge, die ich jeden Tag sehe und die mich auch echt arg bedrücken, weil dieses Leid hausgemacht ist. Häufig erlebe ich Besitzer, die für die Probleme ihrer Tiere null sensibilisiert sind, oder sogar schon in die Klinik kommen und genau wissen was Sache ist, aber damit völlig entspannt umgehen weil "das ist bei der Rasse halt so".
    Da gibt's die einen, die den Tierarzt beschimpfen, weil man ihnen leider sagen muss, dass Mops xy nun doch noch die zweite Augen-OP braucht, und das obwohl er letztes Jahr schon die Bandscheibe und das Gaumensegel hatte. Und andere kommen ganz selbstverständlich: der einjährige Shar Pei zum Liften, der Frenchie kriegt das Gaumensegel gekürzt, der Labbi kriegt seine ED operiert, aber Hauptsache er hat für die nächste Ausstellung genug Fettpölsterchen und dem Bobtail mit der eitrigen Augengeschichte darf ich die Haare nicht wegschneiden, weil seine Frisur dann kacke aussieht.

    Bei jeder Rasse gibt es einfach Dinge, die man anprangern muss. Manche sind schlimmer als andere. Und manchmal müssen wir uns fragen: wo ziehen wir da die Genze? Was ist noch "ok" und was ist schon "Qual"?
    Wenn ein Sturz vom Arm reicht um sich die Knochen zu brechen, oder ein zu heftiger Stoß eines größeren Hundes zum Schädelhirntrauma führt - ist das dann Qual, oder einfach nur Pech?
    Wie kann man sagen, dass eine nicht geschlossene Fontanelle, Missbildungen im Skelett und insbesondere der Wirbel nicht krank sind?

  • @Bonadea beschreibt wirklich fundiert was ihre Beobachtungen sind und einige China Halter berichten von ihrem Einzelfall ;)
    Es ist echt schade wenn Aussagen einfach nur zerpflückt werden und sich jeder mit Chi einfach nur angegriffen fühlt.
    Jedes Extrem ist halt ein Qualzuchtmerkmal und da gehört die Größe halt mit zu.

  • Allererster VDH Züchter, den mir Google ausspuckt:

    Wenn Du genau hinschaust, siehst Du, dass die Hunde deutlich überstreckt und wenig vorteilhaft stehen (ähnlich wie die Schäfis im Raketenstart)

    Und - wieder einmal lange Rücken durch Zwerg-/Kaninchenverpaarungen. Und das, kann nicht mehr gesund sein.

  • Wenn ein Sturz vom Arm reicht um sich die Knochen zu brechen, oder ein zu heftiger Stoß eines größeren Hundes zum Schädelhirntrauma führt - ist das dann Qual, oder einfach nur Pech?


    Wie kann man sagen, dass eine nicht geschlossene Fontanelle, Missbildungen im Skelett und insbesondere der Wirbel nicht krank sind?

    Beim zweiten Absatz stimme ich Dir zu.

    Der erste Absatz sagt jedoch aus, dass Du den Chi komplett als Qualzucht siehst. Denn das kann einem 3 kg Chi auch passieren.

    Aber bevor es hier voll aus dem Ruder läuft ziehe ich mich hier zurück. :mute:

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