Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @Streichelmonster
    Ich kenne die Videosammlung von Ute :D
    Bei ihr habe ich auch ein Seminar zum Thema Raufergruppe gemacht, was sehr interessant war und mir gezeigt hat, dass ich das Gelernte auch bei anderen Hunden ( beim Erkennen und Erklären der Videosequenzen) gut anwenden kann :smile:

  • Also so ähnlich ist unsere Stunde auch abgelaufen. Der Hund der Trainerin ist wohl der souveräne Hund. Aber warum er dann den einen gemaßregelt hat, verstehe ich nicht. Oder ist er dann nicht souverän? Samir hat einmal versucht, bei einem anderen Rüden gewisse Dominanzverhalten an den Tag zu legen. Er hat sich aber sofort von der Trainerin korrigieren lassen. Also ganz zu spät ist es nicht. Aber draußen fixiert er häufig! Ich bin im Moment total verunsichert, was ich von solchen Raufergruppen halten soll. Schließlich will ich ja nicht alles immer schlimmer machen!
    LG pudelnatze

  • Ich kann gut geführte Raufergruppen auch nur empfehlen.
    Wir waren sowohl in der Raufergruppe als auch im Sozial Walk mit unterwegs. Fand ich beides gut. :smile:

    Nur weil ein Hund einen anderen maßregelt heißt es nicht das er nicht souverän ist. Kommt natürlich drauf an wie und warum.
    Aber wenn der andere Hund z.B. sehr nervös ist, hibbelt, jammert, andere non-stop nervt, ist es schon in ordnung wenn der sich mal einen anraunzer einholt. In entsprechendem maße.
    Oder wenn einer provoziert.
    Denk nur dran das auch JUnghunde und Welpen gemaßregelt werden. Das ist bis zu einem gewissen grad ganz normal. Dadurch lernt der Hund u.a. auch was er darf und was nicht.

    Und jenach Rasse fällt sowas auch unterschiedlich laut z.B. aus.

  • Der Hund der Trainerin ist wohl der souveräne Hund. Aber warum er dann den einen gemaßregelt hat, verstehe ich nicht. Oder ist er dann nicht souverän?

    Ein souveräner, sicherer Hund ist dazu in der Lage, Fehlverhalten zu erkennen und in einem angemessenen (!) Rahmen darauf zu reagieren. Dazu gehört eben auch, einen anderen mal zu maßregeln. Dadurch lernen andere Hunde ja auch.

    Wir waren zB an einem sehr heißen Tag mal im Garten. Unser Trüppchen, also meine Aussies und der Spitz meiner Mutter zusammen mit dem Sheltie meiner Oma. Meine Hunde lagen alle herum, ganz friedlich und entspannt. Der Sheltie fing aus dem nichts heraus damit an, die Gruppe kläffend zu umkreisen. Eine Weile passierte nichts. Das Gekläffe wurde lauter, fordernder. Meine Aussiehündin Bliss stand dann irgendwann auf und begann erstmal damit, Fee, den Sheltie, von der Gruppe abzutrennen und sie räumlich stark zu begrenzen. Fee wurde dadurch noch hysterischer, das Gekläffe wurde lauter, das Gerenne schneller.

    Da hat Bliss dann schließlich auch gemaßregelt. So verhält man sich einfach nicht in einer Gruppe und das hat sie ihr deutlich gemacht. Bliss ist dabei immer etwas heftiger, verletzt aber nicht. Sie nagelt den anderen Hund fest und wartet darauf, bis dieser still liegt. Dann lässt sie von ihm ab und stakst davon wie der Storch im Salat. Sah bei Fee wüst aus, weil die zuerst nicht nachgeben wollte, aber der Sheltie ging am Schluss lediglich etwas zottelig, aber geläutert aus der Situation und Bliss legte sich wieder in den Schatten, als wäre nichts gewesen. Fee hat ihr Gekläffe und Gerenne daraufhin eingestellt. Das war eine angebrachte, wirkungsvolle Maßregelung, aus der Fee etwas gelernt hat. Nämlich was nicht erwünscht und was erwünscht ist. Danach hat sie sich nämlich kleinlaut zur Gruppe gesellt und lag ebenfalls mit der Bande im Schatten.

    Im Grunde ist genau das das Ziel von Raufergruppen: Nämlich Hunden, die Kommunikationsprobleme oder ein etwas lückenhaftes Sozialverhalten haben, zu vermitteln, wie man sich anderen Hunden gegenüber verhält, das man nicht immer alles mit Fäusten lösen muss und auch, wie man sich in Konflikten verhält.

    Also ganz zu spät ist es nicht. Aber draußen fixiert er häufig! Ich bin im Moment total verunsichert, was ich von solchen Raufergruppen halten soll. Schließlich will ich ja nicht alles immer schlimmer machen!

    In der Raufergruppe bekommt er vielleicht die Chance zu lernen, dass das Fixieren von anderen Hunden total unhöflich ist. Entweder er stößt damit auf totale Ignoranz, weil Hunde da drüber stehen, oder aber er bekommt dafür mal ordentlich die Meinung gesagt. Ist die Raufergruppe gut und verantwortungsvoll geleitet, wird es sich garantiert nicht verschlimmern.

  • Ist die Raufergruppe gut und verantwortungsvoll geleitet, wird es sich garantiert nicht verschlimmern.

    Aber das zu erkennen, ist ja leider nicht so einfach.

    Bei uns in der Hundeschule gab es auch immer kontrollierten Freilauf. Im Endeffekt wurde das wilde "Spiel" laufen gelassen und Diego, der splitten wollte, gemaßregelt. Diego ist auch meistens souverän, aber mit so vielen Hunden vollkommen überfordert, daher sind wir da schnell nicht mehr hingegangen.

  • Aber das zu erkennen, ist ja leider nicht so einfach.

    Deshalb würde ich persönlich nur Raufergruppen bei den Trainern besuchen, die dafür bekannt sind und sich damit schon jahrelang befassen. Beschäftigt man sich mit dem Thema, fliegen einem ja schnell gewisse Namen um die Ohren. Zur 08/15 Hundeschule würde ich dafür nicht unbedingt gehen. Da braucht man schon ein geschultes Auge, um die Hundekonstellationen einzuschätzen.

  • Ich denke es kommt auch immer auf den Hund an, ob er in einer Raufergruppe was lernt.

    Meine Hunde sind grundsätzlich verträglich, ich habe ja auch sehr oft Pflegehunde da, in allen Größen, jeglichen Alters und Geschlecht, da gibt es keine Probleme. Wobei ich sehr darauf achte soziale und ausgesprochen verträgliche Hunde aufzunehmen. Anfangs wird kurz gezickt und dann ist klar das Ömi das sagen hat :D Bei meinem Rüden muss ich manchmal darauf achten das er nicht zu sehr erzieht. Bekannte Hunde sind super und man kann sie auch an jeden anderen Hund gewöhnen, wobei Doggen und ä. Hunde können sie nicht leiden, warum auch immer. Mein Rüde ist an der Leine super verträgliche, ohne wird er oft unsicher oder wird zu heftig wenn er bedrängt wird. Ninie ist draußen ne Oberzicke. In einem größeren Rudel sind beide aber völlig unauffällig. In einer Raufergruppe würde das Problem nicht auftreten. Alles nicht so einfach, finde ich :muede:

  • wir waren gestern beim TA und als ich nach dem Kastrachip fragte wollte sie wissen wieso ich den Hund kastrieren lassen will. da hab ich halt von seinen Unverträglichkeiten erzählt und sie hat mir einen Trainer empfohlen mit dem sehr viele ihrer Kunden glücklich sind. ich bin mal gespannt, das Telefonat war sehr nett und - was mir wichtig war - er hat hauptsächlich mit Staff, Bulli, Rotti, usw. zu tun.

    bin wirklich sehr gespannt auf den ersten Termin...

  • Ja, ja - Utes Raufergruppen....
    :D

    Sam war aktiver Teilnehmer, die Ommi damals souveräne Althündin, der Opi durfte lernen, dass er bei mir Hilfe findet und dass Hunde die prollen, kein Grund sind, die Beine in die Hand zu nehmen... :D

    Ich finde, wirklich gut geführte Raufergruppen sind eine für den Halter sehr wichtige Erfahrung, hinsichtlich Einschätzung "Mann oder Memme", Raufer, Proll, Gefahrguttransporter...
    Und: wie viel davon hängt am Halter, was kann dieser effektiv tun, Konflikte zu lösen, Konfliktpotenzial richtig einzuschätzen und und und....
    Erkennen - Verstehen - richtig Handeln....
    =)

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