Hilfe für beratungsresistente Huschu-Kollegin

  • Hallo Bernd,


    wie man den Rückruf beibringt, ist MIR klar, aber es ging darum, wie man Lea helfen kann, den Rückruf Sammy beizubringen....für mich wäre es kein Problem ihm den beizubringen, aber für Lea schon und darum ging es, um Tips, wie man Lea dazu bringen könnte, Ratschläge nicht abzuweisen...

  • Ein Lieblingssatz meiner Trainern lautet: Vertrau deinem Hund.
    Jemand, der so verunsichert ist wie Lea, muss das lernen. Und zwar kleinschrittig, in Situationen, in denen sie sich wohlfühlt. Hast du selber einen tollen Garten? Lade sie zum Kaffee ein, und dann macht ihr ein bißchen Spiel und Spaß mit den Hunden. Wenn ihrer erstmal Übersprungshandlung zeigt, würde ich warten, bis er wieder runter gekommen und bei Euch ist, bevor ich mit konkreten ., Übungen anfange. Wichtig ist, dass sie auf sich vertraut - und auf ihren Hund.

  • Ich kenne es von mir auch.
    Nuki hört eigentlich super,aber ich vertraue ihm nicht,das merkt er,und zeigt mir dementsprechend die Mittelkralle.
    Daher läuft auch er nur noch mit Leine... Wenn es da irgendein Rezept gäbe was dagegen helfen würde,das wär genial!
    Meinem Hund Hexe dagegen vertraue ich bedingungslos.

  • Ich hab auch eine Bekannte, deren 2 Jahre alte Hündin seit sie mit 5 Monaten mal einem Hasen hinterher ist, nur noch an der Leine ist. Bei dieser Situation war ich sogar dabei damals. Meine Bonnie ist dem Hasen genauso hinterher. Während ich lediglich Frust schob, weil nicht gut genug aufgepasst, rief meine Bekannte ihren Hund und wurde richtig panisch. Ihr Hund kam sogar noch vor meiner zurück - ich fand an der Situation absolut nix beängstigend :ka:
    Sie hats wohl noch 2 oder 3 mal versucht mit dem Freilauf, da war ich nicht dabei. Laut ihr wars total Katastrophe....
    Was ich damit sagen will: wenn ein bestimmtes Verhalten des Hundes die (möglicherweise auch noch unbewussten) Ängste des Halters triggert, dann ist da mit Ratschlägen meiner Erfahrung nach nix zu machen. Dass diese Ratschläge erbeten werden, geschieht vielleicht auch in erster Linie zur Selbstberuhigung (a la "ich bemühe mich ja...").
    Das Verrückte ist, inzwischen ist der Hund meiner Bekannte wirklich nur noch am Spuren, Scannen und Buddeln interessiert, zieht an der Schlepp wie ein Schlittenhund.
    Ich glaub, diese Lea bestätigt ihr nur, wenn ihr ihr pflichtschuldigst mit Ratschlägen kommt, die sie sofort entkräften kann. Entweder sie hat den Mut, sich ihren Ängsten zu stellen oder nicht. Und wenn sie es nicht mal aushalten kann, wenn ihr Hund auf dem eingezäunten Huschu Gelände stiften geht.....

  • Was ich ihr vorschlagen würde: mit ihr zusammen auf den Hundeplatz gehen (ohne andere Hunde wär aber gut denke ich), dann setzt ihr euch irgendwo hin und macht den Bub von der Leine. Er soll einfach mal laufen, das Gebiet ist ja eh abgesichert. Und ihr unterhaltet euch währenddessen einfach über irgendwas.
    So kann er sich erstmal austoben und rumkaspern und ein bisschen runter kommen. Klar ist er voll hibbelig, wenn seine Besitzerin immer sobald sie ihn los gemacht hat die Panik kriegt und ihn rufen will. Deshalb würd ich mit ihr ;) gezielt üben, sich mal zu entspannen, wenn er die abgesicherte Gegend erkundet.
    Und irgendwann wenn der Hund sich beruhigt hat, und ein geeigneter Moment ist wo er gerade kurz herguckt und nicht so weit weg ist oder so (da machst sie am besten du darauf aufmerksam wann und warum jetzt ein guter Moment wäre) dann soll sie ihn mal rufen und zwar nicht mit irgendeinem Kommando sondern einfach irgendwas rufen, seitlich in die Hocke gehen, auf die Oberschenkel klatschen, quietischige Stimme, je nachdem wie viel der Hund braucht um zu kommen.
    Eine gute Übung ist auch, dass sie gezielt weg sehen soll sobald sie ihn gerufen hat. Das macht es dem Hund einfacher her zu kommen (beschwichtigende Geste) und außerdem muss sie darauf vertrauen dass er kommt :)
    Wenn er kommt würd ich ihn belohnen und anschließend gleich wieder das Freigabekomando geben und ihn nicht mehr beachten. Das ganze kann man ein paar mal wiederholen und wenn der Hund dann ohnehin keine Lust mehr hat herum zu laufen kann sie einfach hingehen und ihn anleinen (also ohne Rufen)


    Ihr muss einfach klar werden, dass das ganze keine Stress hat, sondern dass sie jaaahrelang Zeit hat (bevor sie ihn nie laufen lassen kann) und auch, dass wenn sie den ersten Schritt macht, das keine Verpflichtung birgt ihm dann bald den ganzen Rückruf perfekt beizubringen :)

  • Zitat

    Ein Lieblingssatz meiner Trainern lautet: Vertrau deinem Hund.
    Jemand, der so verunsichert ist wie Lea, muss das lernen. Und zwar kleinschrittig, in Situationen, in denen sie sich wohlfühlt. Hast du selber einen tollen Garten? Lade sie zum Kaffee ein, und dann macht ihr ein bißchen Spiel und Spaß mit den Hunden. Wenn ihrer erstmal Übersprungshandlung zeigt, würde ich warten, bis er wieder runter gekommen und bei Euch ist, bevor ich mit konkreten ., Übungen anfange. Wichtig ist, dass sie auf sich vertraut - und auf ihren Hund.


    eigentlich hab ichs eh genauso gemeint wie du hier schreibst :)
    nur umständlich in 1000 Worte gefasst :D

  • Zitat

    Manchmal soll der Hund gar nicht gut erzogen sein. Manchmal sind die “Erziehungsprobleme“ ein wichtiger Schlüssel Kontakte zu halten... ;)


    Ich möchte das nochmal in Erinnerung rufen.
    Wäredas so, könnt ihr euch die Finger blutig tippen :D
    Vielleicht geht es darum " besonders" zu sein, andere reden über einen ( so wie ihr euch jetzt Gedanken macht) , alles denkbare Motive, die einer Veränderung im Weg stehen.
    Lea profitiert quasi vom " Nicht- erzogenen Sammy.
    Das ist übrigens der Grund, wieso eine Arbeitskollegin von mir, die als Hundetrainerin arbeitet ein Psychologiestudium begann :D um genau solche Dynamiken zu verstehen.

  • Zitat


    Das ist übrigens der Grund, wieso eine Arbeitskollegin von mir, die als Hundetrainerin arbeitet ein Psychologiestudium begann :D um genau solche Dynamiken zu verstehen.


    Das ist sinnvoll. Als Hundetrainer hat man nämlich nicht selten mit solchen Dingen zu tun. Oft sind dann noch andere Familienmitglieder involviert und man muss erst mal aufdröseln wer alles was über den Hund auslebt, kompensiert etc...


    Diese Menschen sind sich übrigens oft nicht bewusst, für was der Hund steht. Sie machen das also gar nicht mit Absicht. In ihren Augen meinen sie es oft nur gut mit dem Tier.


    Was man dann als Trainer beherrschen muss ist es, die Bedürfnisse des Menschen im Auge behalten und sich Tricks und "Um"Wege überlegen wie der Besitzer gefühlt immer noch seine Ansprache bekommt und sich die Situation für den Hund bessert.


    Bisher ist mir noch kein Hund begegnet, der nicht fähig gewesen wäre ein Mindestmaß an Alltagsdingen zu lernen. Alle Hunde sind toll :) Die Grenzen werden eigentlich zu über 90% durch die Halter gesetzt. Entweder formt die dahin (bei denen funktionieren Lerngesetze ja zum Glück auch... ) und/oder man akzeptiert deren Grenzen.


    Hundetrainer sind ist ja so ein einfacher Job :p |)


    Viele Grüße
    Corinna
    PS: Die ihr schlimmster Kunde wäre... ganz sicher :D

  • So eine "Lea" hatte ich auch mal als Schülerin.
    Sie war total genervt und enttäuscht von ihrem Hund,meinte dass der gar nichts rafft,ihr nur auf der Nase
    rumtanzt etc.
    Ich hab den Hund dann eine halbe Stunde lang "getestet",und ihr dann gesagt,wenn sie ihn wirklich so
    blöd findet,würde ich ihn sofort mit nach Hause nehmen.Das hat sie dann doch stutzig gemacht,und wollte wissen,
    warum er bei mir alles richtig macht.
    Sie hatte ihn einfach nur falsch verstanden,seine Charaktereigenschaften als Macken betrachtet,und vor allem:
    Sie hatte,noch bevor sie diesen Hund hatte,schon eine sehr festgelegte Vorstellung davon,wie ihr zukünftiger Hund sein (und auch aussehen!) sollte,und...dieser hier war anders.
    Das hat ihr Verhältnis miteinander dermassen beeinflußt,dass zwangsläufig Probleme entstanden sind.
    Glücklicherweise war die Frau aber sehr leicht zu überzeugen,dass ihr Hund ein Individuum ist,und in dem Moment als sie diese Erkenntnis angenommen hatte,hat sie den Hund völlig neu wahrgenommen.
    Danach gab es keinerlei Probleme mehr.

  • Meine allererste Forumsbekannte hatte einen Hund, der NIE frass!
    Ganz dünn war, vollkommen unsozialisiert, eine einzigste Katastrope.


    Ängslich, in einer Kiste aufgewachsen, gerettet von der Forumsbekannten.


    Meine Meggie (ihres Zeichens recht schlimm und frisch aus dem Tierheim mit einigen Baustellchen) und ich luden sie ein, uns mal auf einem unserer täglichen Spaziergänge zu begleiten.


    Ja gerne, ABER, der "Problemhund" würde ins Auto kotzen, weil Autofahren ginge nicht und wahrscheinlich würde er auch Meggie aufessen...


    Egal: wir trafen uns, der Problemhund freute sich wie Bolle, stieg ins Auto und los gings. Ich muss noch erwähnen, dass dieser Hund FETT war..... :lol:
    Er ässe nun hin und wieder kleine Portionen seines Spezialfutters :D Okay


    Dann gingen wir. Meine Bekannte in einem leichten sehr chicken Mäntelchen und Schuhe mit Absatz. Ich sagte ihr, dass es schon kalt werden könne: KEIN PROBLEM, sie gehe ja auch täglich stundenlang, sonst würde ihr "Problemhund" die Wohnung zerlegen und danach sie selbst aufessen.


    Meine Bekannte fror sehr, sodass wir nur die kleine Runden gehen konnten (ich bin ja kein Unmensch und mir wurde selbst kalt beim Anblick meiner neuen Freundin. ;) Ihr Hund war nett, blieb immer bei uns, wurde schnell müde, weil Kondition fehlte, aber es war ein netter Spaziergang.


    Wir haben immer noch Kontakt. Sie ist wirklich nett. :smile:


    Erwähnen sollte ich noch: Es war der 1. Spaziergang ohne Leine, weil der Hund ja auch, da er vollkommen beziehungslos und depriviert war, sofort weggelaufen wäre.

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