Rüde dreht total durch

  • mein Rüde war nach dem Nachlassen der Chipwirkung auch total durch den Wind. Dieses Verhalten hielt einige Monate bis er sich wieder normalisiert hatte. Lt. Auskunft eines TA ist das aber eine relativ häufige Begleiterscheinung. Schön wäre es gewesen hätte ich vorher davon gewußt, niemals hätte ich meinem Hund einen Chip setzen lassen.

  • Wie lang hatte er denn den Chip schon drin und warum haben ihn die Vorbesitzer setzen lassen?


    Meiner war auch so, draußen in einer anderen Welt und völlig neben sich. Wenn man nicht auf dem Land wohnt, sondern in einem städtischen Vorort, wie wir damals, ist immer irgendeine Hündin läufig und er war permament unter Strom. Nach dem Chip bzw. Kastration (ich hab ihn noch in der Wirkung des Chips kastrieren lassen) hatte ich einen völlig anderen Hund. Manchen Hunden erleichtert man damit das Leben, da muss man immer den Einzelfall betrachten.

  • Sicher hat der Vorbesitzer den Chip setzen lassen, weil er das Verhalten des Rüden als problematisch empfand, aber viele Hundebesitzer haben schon mit ganz normalem Rüdenverhalten Probleme. Da würde ich mir doch lieber ein eigenes Urteil bilden wollen, und den wirklichen hormonellen Normalzustand abwarten, wenn die Nach-und Nebenwirkung des Chips endgültig vergangen ist.


    Dagmar & Cara

  • Danke ihr Lieben,


    also warum genau der Vorbesi den Chip gesetzt hat wissen wir nicht. Kontakt aufnehmen können wir leider auch nicht, er kommt aus dem Tierheim und die Daten der Vorbesitzer werden da nicht rausgegeben. Er ist allerdings komplett nicht verträglich mit anderen Rüden, vielleicht war das mit ein Grund.
    Wobei er es mit ziemlicher Sicherheit dort auch nicht soooo gut hatte, von dem her ist es sicher besser wir bilden uns da ein eigenes Urteil.


    Er muss den Chip nach Aussage des Tierheims dort schon eine Weile gehabt haben, wie lange genau weiß ich nicht. Ich habe auch schon viel früher damit gerechnet, dass die Wirkung nachlässt. Da er aber auf einen Schlag solch ein Verhalten zeigt, gehe ich davon aus, dass die Wirkung erst jetzt nachlässt. So genau kann man das ja nie sagen wie lange das anhält.


    Der Spaziergang gestern ging - im Vergleich zu den vorigen- ein bisschen besser.
    Wenn wir über Wiesen gehen, auf denen nicht viel Hunde waren, reagiert er besser auf mich und man kann mit ihm arbeiten. Das einzige was mir auffällt, dass er auch da andauernd unter Strom steht.
    Durch die Bäume kann man von der Stelle, an der wir gestern waren, in einiger Entfernung eine kleine Straße sehen. Dort fuhr ein Auto. Er hat es gesehen und wäre dem Auto am liebsten hinterher gerannt :|


    Kommen wir allerdings auf einen Weg, wo normalerweise viele Hunde laufen, ist es komplett vorbei. Wir werden solche Runden also in Zukunft meiden.


    Ich habe dann noch einen Hund gesehen, allerding in relativ weiter Entfernung. Ich bin mir sicher, dass er ihn nicht sehen, allerdings riechen konnte. Er hatte die Nase in der Luft, zog in die Richtung und fiepte und jaulte nur noch. Wäre er nicht an der Leine gewesen, ich vermute, es wäre schwierig geworden, ihn wieder abzurufen.
    Ich habe dann einfach gewartet, bis er sich wieder ein bisschen beruhigt hat und bin dann weiter gelaufen.


    Zuhause achte ich jetzt mehr auf klare Regeln und ruhiges Verhalten.
    Habt ihr da ein paar gezielte Übungen für mich?
    Bis jetzt mache ich so Dinge wie "Warten vor dem Napf" (das aber eigentlich schon immer), "Ich gehe zuerst durch die Tür" und "zum Spaziergang geht es erst, wenn er sich absolut runtergefahren hat".
    Fängt er im Haus an zu fiepen, wird er auf seine Decke geschickt.


    Habt ihr sonst noch Ideen?


    Ach so, Auslastung werde ich nochmal erhöhen, wobei wir da allerding relativ viel machen.


    Morgen Abend hätten wir wieder Hundeschule, ich überlege allerdings, das abzusagen. Ich glaube nicht, dass das in dem Zustand arg viel bringt. Oder sollte ich gerade deshalb gehen? Was meint ihr?

  • ich bin absoluter kastrationsgegner und irgendwie sind bei mir alle Hunde " asexuell " :D ich hatte weder mit rüden noch Hündinnen irgendwann Probleme in dieser Richtung.
    aber wenn es bei dir so schlimm ist und das dauerhaft - dann würde ich wieder einen chip setzen lassen.
    Dauerlösung ist das zwar nicht , aber vielleicht ist es nach dem chip dann nicht mehr so schlimm.
    der Hund wird älter und wenn erstmal ein handlungsmuster durchbrochen ist kann es auch einfacher werden.
    in der Zwischenzeit den Hund irgendwas arbeiten lassen damit er aufgaben hat die ihn dann vielleicht später ablenken.
    viel erfolg !

  • Zitat

    Ach so, Auslastung werde ich nochmal erhöhen, wobei wir da allerding relativ viel machen.


    Ähem, nur als Hinweis: Viele Hunde versuchen zu viel Beschäftigung und Auslastung durch das Ausleben eines stark genetisch präsenten Verhaltens zu kompensieren. Heißt: Es kann sein, dass Du Deinen Hund damit ins Sexual-, Jagdverhalten und so weiter treibst.


    Es gibt ein Buch von Ariane Ullrich, das heißt Impulskontrolle - Wie Hunde sich beherrschen lernen. Da sind Übungen drin, die Ihr braucht ;)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich würde auch erstmal ausprobieren ihn einfach ruhig und freundlich festzuhalten,
    wenn er hochdreht beim Gassi gehen. Futter erarbeiten ist sicher auch nicht schlecht.
    Aber wie meine Vorschreiberin schon geschrieben hat, macht auch nicht zu viel.
    Je mehr du machst desto höher wird der normale Adrenalinspiegel und desto mehr Beschäftigung fordert er ein,
    kann man vielleicht mit einem Alkoholiker vergleichen :D .
    Er wird dadurch immer hibbeliger und unausgeglichener, da ja der normale Adrenalinspiegel um ein vielfaches höher ist als er normalerweise ist. Ich würde vor allem mit ihm üben ruhig zu bleiben.
    Ist anfangs anstrengend kann aber helfen. Auslasten natürlich trotzdem aber eben nicht zu viel.

  • Beim Rüden einer Bekannten hielt die Wirkung des Chips etwa als ein halbes Jahr länger an als vom TA vorhergesagt, und auch die Phase des Nachlassens dauerte länger. Das ist je nach Hund individuell verschieden.


    Dagmar & Cara

  • Ich würd´s machen wie von RafiLe beschrieben, um den Streß zu minimieren. Dauert natürlich, bis es anschlägt, ganz klar.


    Außerdem draußen nicht dauernd schnuppern lassen an diesen "wohlriechenden" Stellen, denn damit steigert er sich ja noch erst richtig in seinen Rausch rein. Konzentration auf Dich, Mitlaufen ist angesagt. Und Konzentration auf Dich VON SICH AUS, wie ja schon betont wurde. Genau das wird dann bestätigt, mit verbalem Lob, Leckerli oder einfach mit Weiterlaufen - kreischend oder ziehend geht´s mal gar nicht weiter, erst, wenn er gesittet und ruhig bleibt.


    Evtl. hat er nur ein temporäres Problem, weil aktuell in der Nachbarschaft ne Hündin läufig ist, und das ist evtl. dann kein Dauerzustand, daher würd ich da erstmal abwarten, wie es sich entwickelt ohne den Chip (er muß lernen, die Hormone in den Griff zu kriegen bzw. damit umzugehen). Evtl. hört das nach 3 Wochen wieder auf, weil die Hündin dann nimmer läufig ist. Ich finde die Empfehlung zur Kastration hier eindeutig zu früh, der Vorbesitzer kann auch aus reiner Bequemlichkeit den Chip haben setzen lassen, oder weil er ne unkastrierte Zweithündin hatte o.ä.!


    Freilauf würd ich halt woanders gewähren, nicht im Umkreis von daheim, wo sich die wohlduftende Ursache für dieses Gefühlschaos wohl "herumtreibt".


    Evtl. kannst auch generell für die nächsten 1-2 Wochen woanders Gassi gehen für die größeren Runden, daß der einfach mal rauskommt aus der ständigen "Versuchung"? Versuch, rauszufinden, welche Hündin die Ursache ist, und frag die, wo sie langgehen, und meide diese Wege, geh halt an ner anderen Stelle Gassi, wenn möglich, oder zu anderen Zeiten.....

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