Entschleunigung
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Ja, sowas kenne ich auch
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Zitat
Das hat aber auch weniger mit Entschleunigung zu tun, sondern oft mit dem "Der Hund soll nichts regeln weil ich das mache". Das treibt dann solche Blüten wie extra die andere Richtung als der Hund zu wählen und weiteres...
Finde ich auch immer befremdlich, selbst mein Dummhund darf gewisse Sachen selber regeln. Warum auch nicht?Hm, ich hatte bei meinem Beispiel tatsächlich eher die Situation im Kopf, dass die Leute zwar mit ihren Hunden spazierengehen, sie aber ständig und überall weiterzerren, auch wenn die da gerade was Interessantes haben. (OK, wenn´s was Fressbares ist, dann mache ich das auch, zumindest beim Reserl)
Mir tut es leid, wenn Hunde eigentlich nie was selbst entscheiden können. Von einem selbstbestimmten Leben sind unsere Hunde hier natürlich ohnehin mehr oder weniger weit entfernt - ja, aber eben mehr oder weniger.Aber natürlich gilt das auch für andere Bereiche. Ich selbst hätte den Begriff "Entschleunigen" auch nicht gewählt, der ist mir eigentlich schon zu abgegriffen. Aber bei diesem Beispiel passt es ganz gut.
Man muss natürlich immer schauen, was für einen Hund man da vor sich hat und was ihm gut tut. Ylvi muss ich manchmal beschleunigen (in das süße Popöchen treten).
Um bei Marcolinos Bild zu bleiben: Ylvi kackt eher so schnell wie möglich, um dann flugs nach Hause umkehren zu können. -
besonders habe ich da die Jogger im Kopf mit Hund an der Leine.
Wie oft sehe ich, dass der Hund gerne mal wo schnuppern möchte und schon gibts einen kräftigen Ruck, weil Frauchen ungerührt weiterjoggt oder am Handy tippselt oder walkt oder oder oder. Eben alles tut, nur nicht auf den Hund zu achten.
Frage ich mich immer, ob das dann diejenigen sind, die Leinenrucke ablehnen -
Es gibt Situationen, da verlange ich, daß mein Hund sich nach mir richtet. Und da bin ich auch so böse, ihm das Pinkeln an Nachbars' Hausecke strikt zu verbieten. Oder auf einem Teilstück, das er angeleint am Fahrrad zurücklegt, zu verlangen, NICHT alle 20 m eine Vollbremsung hinzulegen, um zu schnüffeln. Oder eine interessante Wildfährte nicht zu verfolgen. Hätte ich einen Wolf, würde ich ihm wohl nicht die Frustrationstoleranz abverlangen, damit klarzukommen, daß zeitweilig meine Wünsche über seinen rangieren.
Ich habe aber einen HUND. Und sein Erfolg als domestizierter Wolf liegt eben in seiner Fähigkeit und seinem Willen, mit mir als Mensch zusammenzuarbeiten. Für dieses Sichzurücknehmen wird der Hund mit Erfüllung von Bedürfnissen belohnt, die sich ein Wolf nicht träumen lassen kann: Fürsorge von der Geburt bis zum Tod. Nahrung, Unterkunft, Fortpflanzung, medizinische Versorgung vom Feinsten. Und wenn wir aus dem Dorf raus sind, darf er in seinem Tempo laufen und schnüffeln - so lange er den von mir gesteckten Rahmen einhält.
Nicht Wolf sein dürfen ist der Preis, den Hunde seit mehr als 10 000 Jahren beschlossen haben, dafür zu zahlen. Ich "entschleunige" doch jetzt nicht künstlich, um mich einer Wolfsillusion hinzugeben!
Was anderes ist, dem Hund Entspannung zu gönnen, Erholung, Ruhe, wasauchimmer. Hundehaltern, die solche Bedürfnisse ihres Hundes konsequent ignorieren, sehe ich aber selten. Eher werden viele Hunde von Außenreizen ferngehalten, weil der Halter nicht das Interesse aufbringt, seinem Hund zivilisationskonformes Verhalten beizubringen. Der Hund pinkelt an Hauswände? Geht er eben nicht mehr Gassi und bleibt im Garten. Und dafür kann man sich jetzt die "Entschleunigungstheorie" hernehmen und hat eine Bomben-Entschuldigung für die Kapitulation.
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Zitat
besonders habe ich da die Jogger im Kopf mit Hund an der Leine.
Wie oft sehe ich, dass der Hund gerne mal wo schnuppern möchte und schon gibts einen kräftigen Ruck, weil Frauchen ungerührt weiterjoggt oder am Handy tippselt oder walkt oder oder oder. Eben alles tut, nur nicht auf den Hund zu achten.
Frage ich mich immer, ob das dann diejenigen sind, die Leinenrucke ablehnenUnd was ist daran jetzt schlimm, wenn es NICHT die einzige Art ist wie mit dem Hund Gassi gegangen wird?
Wenn meine vor dem Rad sind, gibts auch kein schnueffeln oder markieren. Ebenso wenn die kurze Leine dran ist, was eigentlich nur in der Stadt der Fall ist. Da wird definitiv nicht gepinkelt, ob sie es gerne wuerden oder nicht.
Aber die haben eben den Ausgleich zu sowas.Und solange man nicht weiss, ob der Hund der Joggerin diesen Ausgleich auch hat oder nicht, sollte man die Leute doch einfach mal machen lassen. Ohne Kopfkino, Unterstellungen, Vermutungen, ...
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Hey
Zitatbesonders habe ich da die Jogger im Kopf mit Hund an der Leine.
Wie oft sehe ich, dass der Hund gerne mal wo schnuppern möchte und schon gibts einen kräftigen Ruck, weil Frauchen ungerührt weiterjoggt oder am Handy tippselt oder walkt oder oder oder. Eben alles tut, nur nicht auf den Hund zu achten.
Frage ich mich immer, ob das dann diejenigen sind, die Leinenrucke ablehnenNatürlich hast du recht, das dies dem Hund nicht gerecht wird, wenn er aus Eigensucht, rücksichtslos durch die Gegend geschleift wird. Nur hat das nichts mit dem Gedanken der "Entschleunigung" zu tun, der Mensch joggt und denkt, wenn er überhaupt denkt(?), das täte dem Hund auch gut, so etwas ist aber nur rücksichtslos gegen den Hund, sonst nichts.
Auf die Bedürfnisse der Hunde einzugehen, hat nichts mit "Entschleunigung" zu tun. Das ist alleine eine Frage der Einstellung zum Leben und zum Leben der Tiere/Hunde, die uns „gezwungenermaßen“ anvertraut sind.
D. h., wir sollten nicht gegen unsere Hunde agieren, sondern vielmehr mit ihnen kooperieren, was sicherlich nicht immer machbar ist, das dürfte auch klar sein, aber wir sollten dem mehr Platz einräumen, das täte möglicherweise allen mehr oder weniger gut.
„Der wahre Egoist kooperiert.“
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Mir tun die Hunde auch leid, wenn sie pausenlos weitergezogen werden. Hund will schnüffeln - ruck weiter. Sicher gibt es Augenblick, wo man einfach weiterkommen muss, aber manchmal habe ich den Verdacht, dass es für manche Hunde Alltag ist.
Auch ich habe früher gedacht, dass der Mensch vorgibt wo es lang geht. Doch ist es manchmal, wenn die Möglichkeit besteht, schön zu wissen wo er hin will. Natürlich nur in Gebieten wo es nicht zu gefährlich ist.
Auch hatte ich früher ein schlechtes Gewissen mich auf eine Bank oder auf die Wiese zu setzen, der Hund braucht ja Bewegung.Ich kam mir faul vor. Aber ich habe gemerkt, dass er es geniest einfach zu liegen und die Umgebung zu beobachten. Oftmals bekomme ich es auf der Hundewiese mit wie Menschen die Wiese verlassen sobald die Hunde nicht mehr miteinander spielen. Doch ist es vielleicht für den Hund nicht schön einfach das Treiben dort zu beobachten, auch wenn er selbst nicht beteiligt ist?
Was mir früher zu schaffen gemacht habe, ist die Tatsache, dass ich bei manchen Spaziergängen einfach nichts mit ihm tue - kein Spiel, keine Übungen, einfach nebeinander gehen und die Natur genießen. Doch ich habe bald bemerkt, dass er diese Spaziergänge braucht. Sicher gibt es auch Spaziergänge wo es Übungen gibt, aber nicht immer und meistens einmal am Tag. -
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Mir tun die Hunde auch leid, wenn sie pausenlos weitergezogen werden. Hund will schnüffeln - ruck weiter. Sicher gibt es Augenblick, wo man einfach weiterkommen muss, aber manchmal habe ich den Verdacht, dass es für manche Hunde Alltag ist.
Auch ich habe früher gedacht, dass der Mensch vorgibt wo es lang geht. Doch ist es manchmal, wenn die Möglichkeit besteht, schön zu wissen wo er hin will.Schön beschrieben.
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besonders habe ich da die Jogger im Kopf mit Hund an der Leine.
Wie oft sehe ich, dass der Hund gerne mal wo schnuppern möchte und schon gibts einen kräftigen Ruck, weil Frauchen ungerührt weiterjoggt oder am Handy tippselt oder walkt oder oder oder. Eben alles tut, nur nicht auf den Hund zu achten.
Frage ich mich immer, ob das dann diejenigen sind, die Leinenrucke ablehnenIch nehme meinen Großen mit zum Joggen (am Bauchgurt). Und er darf schnüffeln und pinkeln. In der Zeit bleibe ich stehen, atme durch, checke meinen Puls oder dehne mich etwas. Wozu die Eile?
Ich habe Hunde, um mit ihnen draußen in der Natur zu entspannen. Hauen sie sich im Sommer auf ne Wiese und wollen rumdösen, dann leg ich mich dazu. Ich habe auch keine Lust auf Dauerbeschäftigung. Wenn meine Hunde(und ich) gut drauf sind, gibts mal ein Spiel im Wald. Wenn nicht, dann nicht. Sie dürfen auch sonst schnüffeln, toben, rennen, trödeln, laufen wo sie wollen und wie sie wollen...Hund sein eben. Alles zwanglos. Nur in der Stadt oder in Menschenmengen, wenn sie an der kurzen Leine sind, verlange ich diszipliniertes Laufen ohne schnüffeln, ohne pinkeln. das hat nichts mit Rudelstellung zu tun. Ich möchte die Situation nur möglichst unkomoliziert für mich und meine Mitmenschen händeln. Ansonsten wird gemeinsam gechillt, wir haben Spaß, genießen die Ruhe. Für mich ist das ganz normal und ich finde es bedenklich, dass es für manche Hundehalter eines neuen Erziehungsbegriffs bedarf (ich kannte "Entschleunigung" garnicht), um sich der erholsamen Wirkung eines einfachen Spaziergangs ohne Eile, nur mit sich selbst und dem Hund, wieder bewusst zu werden... -
ich habe den Hund zu mir geholt, ich schulde ihm einen respektvollen, rücksichtsvollen Umgang.
Dazu reicht es nicht, ihn zu füttern und ein Dach überm Kopf zu geben, und zum Impfen zu gehen oder seine Fortpflanzung zu regeln.
Das meiste würde der Hund schon gerne selbst machenund ist für ihn doch nur wieder mit weiteren Einschränkungen verbunden.
Tatsächlich merken die meisten Leute gar nicht mehr, wie sehr sie dem Hund alles wegregulieren, was ihm wichtig und teuer ist.Ich gehe für ihn Gassi. Diese Zeit gehört ihm. Er darf entscheiden, wo es möglich ist, er bekommt die Zeit, die er haben möchte, wenn es sich einrichten lässt.
Ich bin nicht seine Despotin. -
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