Entschleunigung
-
-
Zitat
Aber wer von uns geht mit seinen Hund/en und biegt auch mal rechts ab, weil Hund so will?Ja, eben, genau das meine ich ja auch. Ich für meinen Teil spreche gar nicht von der Überforderung von Hunden, die es aber ebenso gibt wie die Unterforderung. Ich würde mich aber niemals dazu hinreißen lassen, das einen Trend zu nennen. Deshalb schrieb ich auch von "manchen" Hunden.
Ich merke aber schon, dass es belächelt wird, wenn ich z. B. mal da lang laufe, wo mein Hund langlaufen will (sofern das überhaupt einer mitbekommt), obwohl ich eigentlich in die andere Richtung wollte. Oder sie einfach mal so lange da rumschnuppern lasse, wo und wie sie eben rumschnuppern wollen. Das geht natürlich nur, wenn ich nicht grad irgendwo hin will.
Das ist jetzt auch nichts Weltbewegendes, aber wir müssen hier ja nicht nur über weltbewegende Dinge sprechen, Kleinigkeiten können es ja auch mal wert sein, darüber nachzudenken.Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, wenn man über Dinge schreibt, die hauptsächlich in diesem Forum vorkommen, wenn wir reden jetzt ja hier miteinander und nicht mit allen Hundebesitzern. Und hier lese ich schon öfter mal von Usern, bei denen ich denke, sie sollten mehr Ruhe reinbringen und mal einen Gang zurückschalten. Und manchmal auch von der Haltung, dass der Hund sich nach dem Mensch zu richten hat. Und zwar in allen möglichen Bereichen, die das Zusammenleben betrifft.
Vielleicht ist meine auch nicht die richtige Herangehensweise - wer weiß! -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Wenn ich mit Pino auf Waldtour unterwegs bin, darf er laufen wie er lustig ist. Da ist es mir egal ob er an einem Grashalm 10 min. schnuppert oder im Teich eine Badepause einlegt. Ich gehe auch gerne mal in die Richtung in die er läuft, 5 min später gehe ich in eine Richtung und er folgt mir. Ich mache da keine Wissenschaft draus. Wenn wir Hunden begegnen (die wir auf diesen Strecken alle kennen), dürfen die Hunde sich auch begrüßen ohne das wir was sagen.
Das ist aber für mich und Hund etwas normales, “Entschleunigen“ würde ich das nicht nennen. Oder vielleicht doch.
Gedanken habe ich mir darüber noch nie gemacht. Für uns ist das einfach ein normaler, entspannender Spaziergang. Arbeit ist bei uns dann wieder was anderes.
Hat für mich aber nix mit dem Rudelstellungsquatsch von Frau Ertel zu tun. Das lehne ich pauschal ab, weil es ausgemachter Schmarrn ist, was die Dame da verzapft. -
Hey
ZitatDAS ist entschleunigen.
Zur Ruhe kommen, durchatmen, Seele baumeln lassen, Zeit lassen, auf den Hund und seine Bedürfnisse hören, lauschen, Frieden und Ruhe finden, Stille genießen, und sich auch mal für das interessieren, was den Hund interessiert, teilnehmen an seiner Welt soweit das uns möglich ist.
Und staunen, wieviel man dadurch gewinnt und wie sehr der Hund sich darüber freut, auch wenn er erstmal begreifen muss, dass das Leben auf der Überholspur zuende ist.Nimm’s mir nicht für übel, oder auch nicht, ganz wie es beliebt.
Entschleunigung ist eine Erfindung von Therapeuten, die sich mit den zunehmenden Volkskrankheiten wie Burn-out usw. konfrontiert sehen, das ist der Ausgangspunkt.
Das der nun schon lange auch von Hundeschulen usw. als Trend entdeckt wurde, ist da nicht überraschend, das sich die angeblich „vererbten Rudelstellungen“ auch mit dranhängen ist fast schon folgerichtig, aber sie geht noch einen Schritt weiter und propagiert es, als wäre es deren höchst eigene Erfindung und Entdeckung.
Nur eines habe besonders die vRS’ler nicht begriffen, dass das, was „Entschleunigung“ in seinem ursprünglichen Sinne meint, vordergründig nichts mit zu Ruhe kommen zu tun hat.
Denn auch Bewegung, die nicht langsam sein muss, man glaubt es kaum, kann zur Befriedigung und seelischen Ausgleich sorgen, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden.
Mit anderen Worten, man muss begreifen, was „Entschleunigung“ alles bedeuten kann, denn es ist mehr als die Summe seiner Teile.
Zu Ruhe kommen, kann auch genau das Gegenteil von dem erreichen, was vRS propagiert, nämlich dann, wenn man es ohne Sinn und Verstand tut.
Es reicht nicht aus sich in die Natur zu stellen, nichts zu tun und dann zu glauben, das sei schon „Entschleunigung“, wenn der Hund gelangweilt neben dransteht, oder aus lauter Verzweiflung nach Mäusen buddelt, da ihm der Sinn nach etwas anderem stehen mag.D. h., genau hier versagen die vRS - Anhänger wieder ganz kläglich, da sie vor lauter Ruhewahn, die Individualität jedes Hundes rücksichtslos hinter ihren eigenen Bedürfnissen zurückdrängen und somit über die Köpfe ihrer Hunde entscheiden, was für sie „Entschleunigung“ zu sein hat.
Was der Hund lieber mag, danach wird nicht lange gefragt, der vRS Mensch hat das Sagen und was er für angebracht hält, hat der Hund gefälligst zu akzeptieren.Individualität, was könnte das sein?
Wie „Entschleunige“ ich einen Hund, der von der gemütlichen Art ist, der in sich ruht und alles mit bedacht angeht, der nicht noch langsamer kann, als er es kann. Dem könnte vielleicht etwas sanfte Beschleunigung gut tun, um den Kreislauf mal einwenig in Gangzubringen, denn Belastungen und Pausen im rechten Verhältnis, können der Gesundheit sehr förderlich sein.
Was ich damit sagen möchte, ist ganz simpel, Einseitigkeit, wie, jetzt „Entschleunigen“ wir nur noch, da der Mensch/HH das für richtig hält, ist Unsinn, wenn wir nicht den Hund als Ganzes, als Individuum das er ist, berücksichtigen.
Solche Trends, die so einseitig gehandhabt werden, wie es vRS Anhänger propagieren und das ohne Sinn und Verstand tun, ist es nicht zum Nutzen des Hundes, sondern schnell das Gegenteil von dem, was man tatsächlich will.
Man sollte auch Ursache nicht mit Wirkung verwechseln, denn wer sich zu seinem Hund rücksichtslos verhält, ist nicht auf der Überholspur, sondern nur rücksichtlos.
„Aber Unwissenheit erzeugt viel häufiger Sicherheit, als es das Wissen tut. (C. Darwin).“
-
Danke hansgeorg - super Beitrag
-
In dem Moment, in welchem der Mensch einen Hund in sein Leben holt, ist er voll und ganz dafür verantwortlich, dieses Wesen in seiner Einzigartigkeit zu respektieren und zu schützen. Zu schützen allein schon deshalb, weil ein Hund in der Menschenwelt permanent Anpassung leisten muss.
Anstatt dies zu tun, werden Hunde vielerorten als Sportgeräte, Hobbygenerator, Egobooster oder Accesoir eingekauft und mißbraucht. Da wird geshoppt und verglichen wie bei Katalogware. Ihre Anpassungsschwierigkeiten werden als Verhaltensstörungen gewertet, welche häufig sogar noch als Auflehnung gegen den einzuforderden Dominanzanspruch des Menschen weitergedeutet werden.
Muss man sich nur umsehen was in Hundeschulen und auf so manchen Gassigängen passiert. Da wird gesportelt, untergeordnet, erzogen und gepusht. Und wenn der Hund für uns inadäquate Verhaltensweisen zeigt, dann lebt er zukünftig halt ohne Freilauf (selbst schuld), beim Zweithund wirds schon besser werden....
Ob man das jetzt Entschleunigung oder sonst wie nennt - meiner Auffassung nach fragt die TS im Eingangspost, ob wir uns der Verantwortung bewusst sind, das Wesen und die Bedürfnisse unserer Hunde zu respektieren.
Und das finde ich eine total wesentliche Frage. -
-
danke, Lotte
-
Zitat
Ja, eben, genau das meine ich ja auch. Ich für meinen Teil spreche gar nicht von der Überforderung von Hunden, die es aber ebenso gibt wie die Unterforderung. Ich würde mich aber niemals dazu hinreißen lassen, das einen Trend zu nennen. Deshalb schrieb ich auch von "manchen" Hunden.
Ich merke aber schon, dass es belächelt wird, wenn ich z. B. mal da lang laufe, wo mein Hund langlaufen will (sofern das überhaupt einer mitbekommt), obwohl ich eigentlich in die andere Richtung wollte. Oder sie einfach mal so lange da rumschnuppern lasse, wo und wie sie eben rumschnuppern wollen. Das geht natürlich nur, wenn ich nicht grad irgendwo hin will.
Das ist jetzt auch nichts Weltbewegendes, aber wir müssen hier ja nicht nur über weltbewegende Dinge sprechen, Kleinigkeiten können es ja auch mal wert sein, darüber nachzudenken.Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, wenn man über Dinge schreibt, die hauptsächlich in diesem Forum vorkommen, wenn wir reden jetzt ja hier miteinander und nicht mit allen Hundebesitzern. Und hier lese ich schon öfter mal von Usern, bei denen ich denke, sie sollten mehr Ruhe reinbringen und mal einen Gang zurückschalten. Und manchmal auch von der Haltung, dass der Hund sich nach dem Mensch zu richten hat. Und zwar in allen möglichen Bereichen, die das Zusammenleben betrifft.
Vielleicht ist meine auch nicht die richtige Herangehensweise - wer weiß!Toller Beitrag, kann dir nur zustimmen!
-
Wenn ich mich dem Tempo meines Hundes anpassen soll, kann ich mich auch gleich zu einem Marathon anmelden, röchel
Ich gehe meist offline. Wenn sie rumschnüffeln will, soll sie, sie holt mich in windeseile wieder ein. Meist ist es sowieso umgekehrt, sie rennt vor und wartet dann. Ich denke sie kann ihr Tempo, soweit möglich, ausleben. Ab und zu auch per Fahrrad.
Gelegentlich muss sie sich natürlich mehr anpassen, zb wenn wir in der Stadt, der Bahn oder dem Bus sind, logisch.
Zuhause ist die dann entspannt und ruhig.Grundsätzlich sollte man sich vorher überlegen, was für ein Temperament man will. Ich wollte/brauchte einen Hund, der mich körperlich fordert, es ist mein Trainingshund.
-
Zitat
Ja, eben, genau das meine ich ja auch. Ich für meinen Teil spreche gar nicht von der Überforderung von Hunden, die es aber ebenso gibt wie die Unterforderung. Ich würde mich aber niemals dazu hinreißen lassen, das einen Trend zu nennen. Deshalb schrieb ich auch von "manchen" Hunden.
Ich merke aber schon, dass es belächelt wird, wenn ich z. B. mal da lang laufe, wo mein Hund langlaufen will (sofern das überhaupt einer mitbekommt), obwohl ich eigentlich in die andere Richtung wollte. Oder sie einfach mal so lange da rumschnuppern lasse, wo und wie sie eben rumschnuppern wollen. Das geht natürlich nur, wenn ich nicht grad irgendwo hin will.
Das ist jetzt auch nichts Weltbewegendes, aber wir müssen hier ja nicht nur über weltbewegende Dinge sprechen, Kleinigkeiten können es ja auch mal wert sein, darüber nachzudenken.Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, wenn man über Dinge schreibt, die hauptsächlich in diesem Forum vorkommen, wenn wir reden jetzt ja hier miteinander und nicht mit allen Hundebesitzern. Und hier lese ich schon öfter mal von Usern, bei denen ich denke, sie sollten mehr Ruhe reinbringen und mal einen Gang zurückschalten. Und manchmal auch von der Haltung, dass der Hund sich nach dem Mensch zu richten hat. Und zwar in allen möglichen Bereichen, die das Zusammenleben betrifft.
Vielleicht ist meine auch nicht die richtige Herangehensweise - wer weiß!
Das hat aber auch weniger mit Entschleunigung zu tun, sondern oft mit dem "Der Hund soll nichts regeln weil ich das mache". Das treibt dann solche Blüten wie extra die andere Richtung als der Hund zu wählen und weiteres...
Finde ich auch immer befremdlich, selbst mein Dummhund darf gewisse Sachen selber regeln. Warum auch nicht? Da frage ich mich manchmal ob die Leute ihren Hunden nicht ganz allgemein einfach zu wenig zutrauen.
Oder auch ob sie ihrem Hund nicht vertrauen.
Fände ich schade...Ich laufe mit meinen Hunden so wie sie es brauchen.
Aber da wir hier einige prekäre Stellen haben geht es eben nicht immer so wie die 2 wollen. Wenn sie am Anfang nach rechts wollen muss ich sie abrufen, denn Arren ohne Leine am Bach lang geht einfach nicht. (Eine sehr hohe und steile Böschung die den Blödmann unglaublich reizt. Der kommt nicht übern Bach und nur in Panik wieder hoch, das Erlebnis brauch ich kein 2tes mal! Aber die Böschung zieht ihn an wie das Licht die Motte.)
Stehen wir an der Feldkreuzung frage ich sie auch schonmal "Na, wolang heute?" und richte mich da gerne nach ihnen. Wir gehen dann auch schonmal eine Strecke 3mal, also hin, zurück und wieder hin weils doch überall soooo gut riecht und ein erstes Schnüffeln nicht reicht.
Ich erinnere sie an den Bach "Na Jungs? Wollen wir zum Bach?" und wenn sie losstürmen ists ein Ja, wenn nicht dann eben nicht. Sie kennen das Wort und die Stelle an der ich immer frage.
Für mich ist das völlig normal und ich werde mit jedem Hund das weiter so machen, mich auf ihn einstellen und die Erziehung und Beschäftigung ihm anpassen. Ganz ohne Trends und Modeworte. -
Ich habe mir jetzt keine 8 Seiten durchgelesen und antworte deshalb mal aus meiner Sicht auf diese Frage vom Eingangspost:
ZitatAber denkt ihr über eure täglichen Runden mit Hund/en nach?
Nein, ich denke nicht großartig nach, nur wenn ich gezielt etwas machen will, z. B. Gewöhnung an bestimmte Reize, dann überlege ich mir, wie ich das am Sinnvollsten gestalten kann.
Ansonsten mache ich die Spaziergänge FÜR meine Hunde.
Klar, ich profitiere auch davon, von wegen Bewegung an der frischen Luft, schöne Umgebung, Genuß in Wald und Feld, interessante Begegnungen (ich LIEBE es, Hunde und deren Interaktion/Kommunikation zu beobachten), Entwicklungen/Tendenzen zu sehen ...
... aber die Spaziergänge sind für meine Jungs und deren Bedürfnisse.
Pinkeln, Kacken, Körper und Kopf beschäftigen, mal Rennen, mal Toben, interessante andere Hunde kennenzulernen, Neues zu entdecken ... nur zu Hause ist einfach LANGWEILIG, selbst wenn ich ihnen dort auch mal Kopfarbeit biete.
Dadurch lernen meine Hunde Eigenständigkeit, Sicherheit im Bewegen außerhalb des häuslichen Umfeldes, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen - und Alles aus der Sicherheit meiner "Oberaufsicht" heraus, denn letztendlich bin im Zweifelsfalle immer ich als Ansprechpartner da, wenn sie mich brauchen.
All das braucht entsprechende Zeit, wenn eine bestimmte Stelle mal besonders interessant ist und ich merke, der Abstand wird jetzt zu groß und sie bleiben zu weit hinten (manchmal eben auch nur einer der Beiden) - dann warte ich, sage evtl. dem anderen Hund, der schon ein Stück voraus ist, dass er auch mal eben warten soll, weil der andere noch nicht fertig ist.
Manchmal geben meine Hunde auch die Richtung vor - wenn es passt, warum nicht?
Wir ändern auch mal die Richtung, wenn sich ein gemeinsamer Spaziergang mit anderen Hunden (und deren Menschen) ergibt, jeder neue Kontakt gibt wieder neue Erfahrungen - wobei ich da ganz klar auf die Einhaltung bestimmter Regeln achte. Meine Hunde MÜSSEN nicht auf Deuvel komm raus mit JEDEM Hund klarkommen.
Meine Hunde geben ganz klar das Tempo bei den Spaziergängen vor, und das ist oft ein flotter Trab :)
Und wo sie mehr Zeit brauchen, da bekommen sie die, ich mache bei den Spaziergängen nicht auf (Kilo-)Meter, sondern auf Zeit, die sie außerhalb verbringen.Ich brauche nicht "Entschleunigen", weil meine Hunde gar nicht dazu kommen, zu "Beschleunigen", im Sinne von super-aufgeregt-hormonüberflutet kurz vorm Hyperventilieren zu sein ... oder hinterhergezerrt werden und eilig ihren dringendsten Bedürfnissen nachkommen müssen, weil ihr Mensch keinen Blick für sie hat.
Allerdings habe ich bei vielen, die dieses vRS-Entschleunigungsthema als völlig neue Sicht auf ihren Hund entdecken, das Gefühl, sie haben vor dieser Erfahrung keinen bzw. zu wenig Blick auf die Bedürfnisse ihres Hundes gehabt, und deshalb weder Überforderung noch Reizüberflutung mitbekommen.
Schon mehrfach in den 16 Jahren, die ich nun hier wohne, habe ich Hundehalter erlebt, die auf einem bestimmten Feldweg (der von Vielen als "Spazierweg" genutzt wird) darüber klagten, dass ihr Hund immer noch nicht gekackt hat, und sie deshalb noch ein Stück weitergehen müssten ...
Diese Hunde - lasst es 5 oder 6 sein, bei denen ich das definitiv WEIß! - haben die Erfahrung gemacht, dass ihr Mensch umkehrt, sobald sie gekackt haben.
Was haben diese Hunde gelernt?
Richtig: Je länger ich mit dem Kacken warte, umso länger ist mein Spaziergang ...
Schlaue, aber aus meiner Sicht auch arme Hunde.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!