CDU will Wölfe zum Abschuss freigeben.

  • Noch mal zur Erinnerung- wir leben in Deutschland dicht an dicht, nicht zu vergleichen mit Schweden, Polen, Rumaenien und der Slowakei. Und dort kommt es trotz der riesigen Flaeche und der geringen Bevoelkerungsdichte immer wieder zu "Uebergriffen" durch Woelfen. Und jetzt erzaehl' mir bitte einer, dass die auch angefuettert wurden? :headbash:

    Als es Woelfe in Deutschland gab lebten hier wie viele Menschen??? Und wie viele Millionen Menschen leben jetzt hier? Wie viele Einwohner pro Quadratkilometer?

    Der Wolf, wie er im Maerchen steht, existiert nicht. Das weiss jeder.
    Der Wolf, wie er von vielen romantisch verklaert zurueckgewuenscht wird, hat in einer dicht besiedelten Zivilisation nichts zu suchen, es ist einfach kein Platz mehr da fuer diverse Rudel.
    Wenn wir in der gleichen Situation waeren wie z.B. in Rumaenien, dann wuerde ich die Befuerworter hier gerne mal sehen- wenn man das Wenige, was die Existenz sichert, noch mit Woelfen teilen muessten? Kaum was zu fressen auf dem Teller, aber hach, so toll, wie wir inmitten der Natur leben- fressen und gefressen werden?
    Wir Deutschen sind verwoehnt, muessen unser Essen nicht verteidigen- und nur, weil das so ist, wuenschen wir uns den Wolf zurueck? Weil wir ihn faszinierend finden, weil wir selber Wolfsnachfahren halten, weil einige von uns nicht glauben wollen, dass Raubtiere sich aus Bequemlichkeit gerne an der Haustiertheke bedienen?

    @ quendullinchen: macht richtig Spass, sich auf jemanden einzuschiessen, oder? :p

  • Der Wolf hat hier nichts zu suchen...?!
    Oh man wozu betreibt man eigentlich Aufklärung wenn dann sowas kommt....echt verschwendete Energie. Hauptsache man selber hat es bequem und das Recht sich überall breit zu machen.

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  • Genau das ist die Polemik, die ich auch mit Sorge betrachte. Ich bin pro Wolf, und es war klar, daß es nicht ewig dauern würde, bis er auch den Weg nach Thüringen findet. Jetzt ist eine Fähe auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Ohrdruf bestätigt worden. Der Hainich ist nicht weit, der Thüringer Wald schließt direkt an, es wird nicht der einzige Wolf bleiben.

    Es hatte aber vor 200 Jahren einen Grund, warum er so gnadenlos bejagt und ausgerottet wurde, weil schon damals bei wesentlich geringerer Bevölkerungsdichte Konflikte bestanden. Es ist dem Wolf als Population nicht förderlich, wenn ein umgekehrtes "Rotkäppchen-Syndrom" gepflegt wird und so getan wird, als könnte seine Wiederansiedlung uns von den Sünden der Naturzerstörung reinwaschen. Deswegen bin auch ich für Managementpläne, selbst wenn die einen begrenzten Wolfsabschuß beinhalten. Das ist immer noch besser, als aus ideologischen, naturromantischen Gründen den Blick zu verschließen und damit "schießen, schaufeln, schweigen" zu fördern.

  • Zitat

    Genau das ist die Polemik, die ich auch mit Sorge betrachte. Ich bin pro Wolf, und es war klar, daß es nicht ewig dauern würde, bis er auch den Weg nach Thüringen findet. Jetzt ist eine Fähe auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Ohrdruf bestätigt worden. Der Hainich ist nicht weit, der Thüringer Wald schließt direkt an, es wird nicht der einzige Wolf bleiben.


    Dann wirst du sicher auch bald in den Genuß der Polemik von der anderen Seite kommen. Nein, natürlich ist es nicht richtig, Polemik mit Polemik zu beantworten. Aber was ich auf öffentlichen Veranstaltungen zum Thema schon an Polemik von Jägerseite habe hören müssen, ist halt auch nicht besser. Ich persönlich hänge meine Meßlatte da auch deutlich höher, weil ich einfach erwarte, dass Jäger es besser weiß. Da wird nur Meinungsmache betrieben. Und das könnten sie ebenso gut mit vernünftigen Fakten tun, die Trickkiste und Panikmache brauchts dafür gar nicht.

    Zitat

    Deswegen bin auch ich für Managementpläne, selbst wenn die einen begrenzten Wolfsabschuß beinhalten. Das ist immer noch besser, als aus ideologischen, naturromantischen Gründen den Blick zu verschließen und damit "schießen, schaufeln, schweigen" zu fördern.


    Managementpläne mit Quote werden auch kommen. Nicht heute und nicht nächstes Jahr, aber irgendwann sicher. Und selbstverständlich macht das Sinn.

    Aufregen tu ich mich immer nur über bereits erwähnte Polemik. Wenn sich z.B. die "Großen" der hiesigen Tourismusbranche (Uups, die sind ja auch Jäger...) hinstellen, groß und breit referieren, wieviele Arbeitsstellen sie im Lande bieten _und_ dass nun die Touristenzahlen rückläufig sind (und damit natürlich diese ganzen Arbeitsstellen in Gefahr!), weil der Wolf hier rumläuft (O-Ton:"die rufen an und sagen, wir würden ja gerne kommen, aber der aggressive Wolf läuft ja bei ihnen rum"), dann rolle ich schon mit den Augen. Wenn dann 3 Monate später eine ganze Tageszeitungsseite, über die Zunahme im Tourismusbereich berichtet... dann wirds peinlich. Solche Dinge tragen so überhaupt nicht dazu bei, dass alle Seiten vernünftig miteinander reden können.

  • Ich finde Wölfe faszinierend, sie sollten aber differenziert betrachtet werden. Sie sind weder das edle, stolze Wildtier, noch der böse Rotkäppchenfresser.

    Und zur Natur ... gibt´s hier nicht! Wälder sind auch nichts anderes als Holzäcker, sie werden zwar naturnäher als früher bewirtschaftet, aber immer noch bewirtschaftet. Hier und da mal so ein kleiner Bannwald reißt das auch nicht raus.

    Das Rotwild das der Wolf in Schach halten soll, ist Gatterwild. Eigentlich zieht Rotwild. Netter Spruch von unserem damaligen Kursleiter: "Früher zog das Rotwild im Winter von den Höhen in die Isarauen. Da steht heute München!"
    In Schweden mag das ja ein Highlight sein, wenn in der Pampa mal ein Elch auf der Straße steht. Ein Rudel Hirschkühe will hier niemand auf der Autobahn.

    Ich denke schon, dass der Wolf hier Platz finden könnte, fragt sich nur wie viel.

  • Ja, die Sachlichkeit läßt auf allen Seiten zu wünschen übrig. Jeder sieht SEINE Interessen im Vordergrund und scheut sich nicht, den Wolf dafür zu instrumentalisieren, das betrifft Wolfsgegner wie -befürworter. Das ist schade, weil damit die Chancen des Wolfes, langfristig einen akzeptierten, wenn auch begrenzten Raum in D zu finden, geringer wird.

  • Zitat

    akzeptierten, wenn auch begrenzten Raum

    Ich denke, genau das ist das Schlüsselwort - und das Begrenzen auf Akzeptanzdichte und - verhalten, sprich: Management ist nun mal (leider!) Menschenaufgabe in einer so menschengeprägten Umwelt wie der unseren.

  • Also in der Uckermark leben auf einem Quadratkilometer 40 Menschen. Keiner will Wölfe im Ruhrgebiet oder im Münchener Speckgürtel ansiedeln, aber im Osten gibt es eine Menge Ecken wo jede MEnge Platz ist für Wölfe. Die meisten Leute merken es ja nicht mal, wenn in ihrer Region welche leben.

    Nach den ganzen Katastrophen in den 80er und der Erkenntnis dass eine geringe Artenvielfalt in Flora und Fauna zwangsläufig zu schlimmen Problemen führt, ist der Naturschutz Teil der politischen Agenda unseres Landes. Kein super wichtiger Teil, aber ich erinnere mich durchaus an die Zeit in der einige unserer Flüsse fast schon toxisch waren und ich jahrelang keinen einzigen Schmetterling im Garten meiner Eltern gesehen habe.
    Das Bemühen um die Förderung von Artenvielfalt hört aber nicht auf bei Tieren die hässlich oder gefährlich sind. (Diese Form von Tier- und Naturschutz macht mich eh immer ganz kolone. Ein Riesengeschrei um Wale aber Haien weint keiner ein Träne nach) Wir brauchen nicht nur Störche und Schmetterlinge, sondern eben auch Wölfe.

    Gerade weil Deutschland relativ dicht besiedelt ist, ist es wichtig, dass wir uns um so mehr an den Ecken ins Zeug legen, wo das nicht so ist.
    Es gibt Gebiete in China wo die MEnschen mittlerweile die Obstbäume bestäuben müssen, weil es keine Bienen mehr gibt. Umweltverschmutzung und rigorose Landwirtschaft zerstört die Artenvielfalt, zu wenig Vielfalt bedeutet die Gefahr von krassen Krankheiten in den Arten die übrig bleiben (wir erinnern uns nur an das gruselige Robbensterben vor ein paar Jahren - oder das Bienendrama jetzt gerade)

    Und wir können nicht ein Gesamtziel in die Tonne kloppen, nur weil Einzelne hier und dort Probleme haben. Klar, ich fänd's auch schlimm, wenn ich Pferde oder Schafe hätte und mir um deren Sicherheit Sorgen machen müsste. Aber deshalb gleich eine ganze Spezie zum Donnerdrummel schicken zu wollen finde ich ganz schön egozentrisch.


    Viel interessanter wird die Diskussion in Bezug auf Bären.... ;-)
    (Keine Sorge, die haben absolut riesige Territorien, die werden sich hier nun wirklich nicht auf Dauer ansiedeln)

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