CDU will Wölfe zum Abschuss freigeben.
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Moin,
das hauptsächliche Problem, das ich hier sehe, ist - das Menschen fürchten, was ihnen Konkurenz macht. Tiere die ihren Interessen im Weg stehen - haben es schwer. Und ich glaube das es um nichts anderes geht, um gar nichts anderes!
Das ist egal ob es um Wölfe geht, die sich an Nutztieren vergreifen oder um Komorane, die zuviel Fischbrut fressen. In jedem Fall geht es darum, dass das Tier dem Menschen etwas weg nimmt - streitig macht. Je größer der "Wert" des Schadens ist, desto größer ist auch die Abwehr. Dazu kommt viel Unwissen und Unkenntnis über die Lebensweisen der betreffenden Tiere. Dort werden Wolfskinder getötet, hier Kormorankolonien vernichtet (am Steinhuder Meer des öfteren passiert) - das es andere Gründe für den Schwund an Fischen geben könnte - nö, es ist doch naheliegend, das der Kormoran schuldig ist als die Überfischtheit des Gewässers - das wäre ja ohne die Vögel nicht passiert?
Ja, es kann passieren, das Wölfe Nutztiere reißen oder gar Hunde - aber wir wollen am Ende eben doch eine intakte Natur (oder jetzt doch lieber lauter Jäger) und dazu gehören die großen Beutegreifer eben auch. Niemand käme auf die Idee in der Savanne mit Hundchen spazieren zu gehen, warum muss das hier bei uns überall der Fall sein? Wenn ich weiß, es sind Wölfe im Wald ist mein Hund an der Leine, mein Jagdhund ein besonders gut sozialisierter und ausgebildeter Spezialist - gibt`s ja alles.
Die wenigen, dokumentierten Angriffe auf Menschen - sind immer in Notzeiten (großer Hunger, verletzt, in die Enge getrieben) geschehen, wir müssen uns halt wieder ein wenig umgewöhnen..... nein, wir leben nicht in Schweden und ich bin sicher, auch im Stadtwald wird sich kein Wolfsrudel ansiedeln, aber in der Heide? Oder im Weserbergland? Es gibt genügend große Gebiete, warum also nicht..... wir haben mehr Wild und größere Bestände als vor 50 Jahren, wir haben Platz für Wölfe.... die gar nicht unter unseren Johannisbeerbüschen im Garten wohnen wollen, also warum der ganze Streit?
Dort wo wir früher immer Urlaub gemacht haben, war Wolfsland - ich hab nie einen gesehen oder gehört und Lisbet, meine Vermieterin und Jägerin erzählte mir, das man die Wölfe schon mal hört - sehr selten, aber zu sehen bekommt man sie nicht, sie sind unglaublich scheu..... aber ja, wer da seine Schafe im Wald weiden lässt oder den Kleinhund mal eben ohne Begleitung ins Gebüsch schickt - das könne man, sagte sie, mit ein bisschen gesundem Menschenverstand in Anerkenntnis der Realität, auch verhindern.
Hat einen Schweden, der einen Wolf, der seine Schafe gerissen hat, geschossen hat, übrigens 8 Jahre Gefängnis gekostet..... kann man sich überlegen, was die eigenen Tiere davon haben, wenn man solange nicht daheim ist.
Sundri
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Zitat
Also in der Uckermark leben auf einem Quadratkilometer 40 Menschen.
Naja, das ist vergleichsweise immer noch viel. In Norwegen (gesamt, also auch im dichter besiedeten Süden, leben 13 Menschen auf den Quadratmeter.
Der Landkreis Uckermark ist etwas über 3.000km² groß. Inklusive Ortschaften. Lt. der HP der Wolfsregion Lausitz liegen die Reviergrößen des Wolfes zwischen 150km² und 300km². Da Wölfe entgegen der allgemeinen Meinung nicht im Rudel leben, sondern als Paare mit Nachwuchs, ist die Region bei einem 'Startpärchen' innerhalb von drei, vier Jahren voll. Man muss ja auch immer davon ausgehen, dass die Welpen erwachsen werden und eigene Rudel gründen.
Es ist also keinesfalls so, dass wir unglaublich viel Fläche haben, wo die Wölfe ungestört rumtoben können.Große Raubtiere, ich hatte ja auch schon den Luchs genannt, brauchen einfach Fläche. Und diese Fläche brauchen sie, um genügend Nahrung ranschaffen zu können. Können die Reviergrößen nicht eingehalten werden, durch zu viele Raubtiere und zu wenig Wild, gibt es zwei Möglichkeiten: Es finden sich keine Alternativen: Hungern, dadurch eine Reduktion des Bestandes, die Reviergrößen können wieder ansteigen, der Wildbestand erholt sich. Die zweite Möglichkeit: Es gibt Alternativen. Die heissen dann bei uns Schaf, Kuh und Pony. Je nach dem wie stark der Hunger ist, desto mehr Risiken geht der Wolf ein. Ist ja auch logisch, alle wollen überleben. Nachzulesen übrigens im jedem Lehrbuch der Ökologie.
Im Moment gibt es relativ wenig Wölfe in Deutschland. Die Zahlen steigen aber. Irgendwann kommt der Punkt, wo es eng wird. Und dann muss man zeitnah wissen was man macht, wie man vorgeht.Wir alle wissen, wie lange Diskussionen in der Politik dauern. Sich mit einer möglichen Wolfsüberpopulation erst zu beschäftigen, wenn sie da ist, ist unsinnig und führt nur zu 'Schnellschüssen' die erfahrungsgemäß negative Folgen haben. Daher ist es durchaus legitim, wenn jetzt schon gesetzliche Grundlagen gelegt werden, um die Situation im Auge zu behalten.
Denn je stärker ein Gleichgewicht gestört wird, desto stärker muss man eingreifen um es wieder in die Waage zu bringen.Eine natürliche Regulation des Gleichgewichtes ist in Deutschland leider nicht mehr möglich, dafür hat der mensch sehr nachhaltig gesorgt. Doch genau deshalb ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ein Gleichgewicht gewahrt bleibt.
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Und wir können nicht ein Gesamtziel in die Tonne kloppen, nur weil Einzelne hier und dort Probleme haben. Klar, ich fänd's auch schlimm, wenn ich Pferde oder Schafe hätte und mir um deren Sicherheit Sorgen machen müsste. Aber deshalb gleich eine ganze Spezie zum Donnerdrummel schicken zu wollen finde ich ganz schön egozentrisch.
Ich wundere mich die ganze Zeit, wer hier fordert, die ganze Spezies Wolf aus Deutschland komplett fernzuhalten? Das wird hier immer wieder vorgeworfen, aber ich konnte das noch nicht lesen.
Auch in dem Artikel steht nicht, dass die CDU bzw. Frau Schupp das fordert.Vielmehr geht es doch darum, wenn die natürliche Auslese nicht funktioniert und der Wolf durch die Vermehrung immer mehr Probleme mit sich bringt, dann immerhin die rechtliche Möglichkeit zu haben, einzelne Tiere abzuschießen.
Derzeit scheint das legal überhaupt nicht möglich zu sein, selbst wenn eben erhebliche Probleme auftreten.
Es geht doch letztlich nur um eine Notfalllösung, falls es anders nicht funktioniert und die finde ich, obwohl ich definitiv eher Wolfsbefürworter als Wolfsgegner bin, durchaus sinnvoll, denn der Wolf kann nunmal ebenso wie andere Wildarten zu erheblichen Problemen führen, sodass ein Eingriff durch den Menschen wohl unvermeidbar sein wird. -
http://www.heftig.co/woelfe-zurueck/
Die Art und Weise dieser Doku, ist nicht so ganz meins....aber, die Fakten faszinieren mich und auch wenn wir hier in Deutschland "kleiner" denken, als im Yellowstonepark.....
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Da würden mich ja mal wirklich die Originaldaten zu interessieren. Einiges, wie z.B. die Veränderung des Verhaltens bei Hirschen ist naheliegend. Den Effekt kennt man z.B. beim heimischen Rotwild schon lange, auch wenn die Jäger keine Wölfe, sondern Menschen und wildernde Hunde sind.
Aber das die Flüsse den Lauf wegen der Wölfe verändern? Ich weiß ja nicht. Ein natürlicher Fluss wird sich immer verändern, durch tausende Einflüsse.
Außerdem, was liefen im gleichem Zeitraum noch für Renaturierungsprogramme im Park? Vielleicht hatten die auch Einfluß? -
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Wir haben Geflügel und Schafe. Ich liebe Wölfe. Finde die ganze Geschichte mehr als schwierig. Wir können uns keinen HSH leisten und sowas ist in Deutschland mit Wanderern auch nicht möglich. Und nun?
Abschießen fände ich auch schrecklich, aber das er immer mehr einwandert auch. Am besten hätte man ihn da gelassen wo er auch die letzten Jahrzehnte war. Muss immer noch an Bruno denken, auch er war nicht erwünscht.
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Da würden mich ja mal wirklich die Originaldaten zu interessieren. Einiges, wie z.B. die Veränderung des Verhaltens bei Hirschen ist naheliegend. Den Effekt kennt man z.B. beim heimischen Rotwild schon lange, auch wenn die Jäger keine Wölfe, sondern Menschen und wildernde Hunde sind.
Aber das die Flüsse den Lauf wegen der Wölfe verändern? Ich weiß ja nicht. Ein natürlicher Fluss wird sich immer verändern, durch tausende Einflüsse.
Außerdem, was liefen im gleichem Zeitraum noch für Renaturierungsprogramme im Park? Vielleicht hatten die auch Einfluß?Die Flüsse verlaufen ja auch durch die Täler. Die Täler mit offenen Flussdeltas bieten nicht viel Schutz für Wild und wenn der Wolf das Wild aufmerksamer macht, das Verhalten des Wildes dahingehend verändert, dass es an den Flussufern nicht mehr so lange äst, kann ich mir schon vorstellen, dass es an manchen Ufern dazu führt, dass das Wurzelwerk stabiler wird, nicht mehr so viel Ufer durch den Fluss abgetragen wird. Auch, die Vermehrung von Biebern hat Einfluss auf den Flussverlauf.
Wenn man betrachtet, dass die Vegetation sich dahergehend entwickelt hat, welche Arten zum Vorschein traten.... und umgekehrt, welche Arten sich aufgrund der Vegetation entwickelt haben.....dann ist das Fehlen auch nur einen Gliedes gravierend.....
Der Mensch denkt immer, er könne "es regeln"....aber, der Mensch ist halt leider nicht dazu fähig, es so zu regeln, wie die Natur es schon abertausende von Jahren gemacht hat......
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Ich habe zumindest eine Arbeit gefunden: http://www.bioone.org/doi/abs/10.2193/0022-541X(2005)69%5B1691:HSBEBA%5D2.0.CO;2
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich den mal durchlesen, ganz interessant. Wenn auch sicherlich nicht auf D anwendbar.
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