CDU will Wölfe zum Abschuss freigeben.

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    Plüschpo es ging nicht um das Abschießen von Problemtieren sondern um das vorsorgliche Abschießen und das finde ich gelinde gesagt unglaublich....

    Dragonwog woher hast du diese Infos? Wölfe sind in der Regel extrem scheu und meiden Menschen. Selbst unsere Gehegewölfe wagen sich kaum in unsere Nähe. Wenn die Wölfe so nah herankommen läuft irgendwas schief...gibt übrigens nen interessantes kleines Buch dazu.

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    Da bist du leider falsch informiert. In Schweden werden regelmäßigst Haushunde gerissen, Jagdhunde sowieso. Informationen dazu findest du in den schwedischen Tageszeitungen. Wölfe kommen sehr nah an Menschen ran, wenn es keinen Jagddruck gibt. Auch Wölfe unterliegen den gleichen Lerngesetzen wie Haushunde ;) , also ist das alles andere als verwunderlich. Lies einfach mal Naijras Beitrag. Aber es ist natürlich einfach er im Glashäuschen zu sitzen und sämtliche Vorfälle, die es auch mit Herdenschutzhunden gibt (siehe Beispiele Rumänien und Frankreich) als Quatsch abzutun. Soll ich jetzt noch extra die Bilder von den gerissenen Hunden verlinken?

    Bezüglich Rumänien, hier nochmal der Link zur Studie und die Übersetzung

    Zitat

    Also übersetzt....im Zeitraum von Januar 2001 bis Oktober 2002 wurden auf 70 Quadratkilometern folgendes von den Wölfen getötet: 62 Schafe, 7 Kühe, 1 Kind, zwei Fohlen, 186! Hunde, von denen 157 Herdenschutzhunde waren. Die Hunde wurde zu 80-100 Prozent von den Wölfen verzehrt

    Do the math...

  • Zitat

    Uebrigens sterben fuer mich nur aeusserst wenige Tiere, da ich mich hauptsaechlich vegetarisch ernaehre, meine Ponies uebrigens auch. Nur meine Hunde bekommen Fleisch.
    Also bitte erst mal vor der eigenen Haustuer kehren, bevor man hier mit Dreck schmeisst. :headbash:

    Achja, und vor deiner Haustür ist alles im Reinen, oder wie? Was denkst du wo deine Milch herkommt? Was für Zaumzeug benutzt du?

    Ich hab keine weisse Weste an und vor meiner Haustür ist es leider manchmal auch dreckig. Aber ich finde es unschön, sich mit seiner "hauptsächlich vegetarischen Ernährungsweise" zu brüsten und im gleichen Atemzug andere in ein schlechtes Licht zu stellen zu wollen.

    Bitte fühl dich nicht angegriffen, ich finde es gut, dass du bedacht konsumierst.

    Zurück zum Thema. Ich habe durch den Thread glücklicherweise etwas dazugelernt. Ich wäre sonst auch der Typ "Schützt den Wolf". Aber den Gedankengang, durch das Abschiessen von draufgängerischen Wölfen die scheueren Exemplare zu selektieren, finde ich garnicht so abwägig und verwerflich.

    Ich finde, man kann "den Menschen" auch nicht rigoros von "der Natur" trennen- so nach dem Moto- wir dürfen nicht in die Natur eingreifen- denn das ist schon längst geschehen und dazukommt, dass wir als Mensch ein Teil dieser Natur sind.

  • Zitat


    Aber wenn er noch halbwegs mobil ist? Dann kann die Suche erst deutlich später losgehen, die Spur ist schwerer zu finden, dann muss er gesichtet werden und dann noch von dem Kreisvet untersucht werden, bevor (!) geschossen werden darf.


    Was bringt dich denn zur Annahme, dass die auf Nachsuche gehen und dann schießen wollen? Ich geb zu, ich weiß nicht, wie die rechtliche Lage da ist. In Nds sind die Wölfe aber nicht im Jagdgesetz und Hege dürfte damit rausfallen. In der ganzen Diskussion hier im LK gings auch nicht um Nachsuche nach einem verletzten Tier. Es ging immer nur um den verletzten Wolf, der vorm Auto liegt.

  • Sicher, im Jagdgesetz sind sie bundesweit nicht. Trotzdem muss ein verletztes Tier gefunden und erlöst werden. Um ihm unnötige Qualen zu ersparen. (s. Tierschutzgesetz)
    Daher kann eine Nachsuche meiner Ansicht nach schon möglich sein, besonders wenn der Wolf sehr schwer verletzt ist. Aber weil der Wolf nicht im Jagdrecht ist, geht das nur mit 'Sondergenehmigung'. Auch darum gehört der Wolf ins Jagdrecht.

  • Na, das find ich ja auch toll, sich als Vegetarier über alle anderen zu stellen :roll: Vor allem, wenn man nicht mal weiß, wie sich der andere überhaupt ernährt. Aber Hauptsache sich brüsten.

    Problem-Wölfe oder Wölfe, die die Scheue zu sehr verloren haben zu schießen, damit könnte ich mich noch am ehesten anfreunden. Aber wie entscheidet man, wann ein Wolf zu "zahm" ist? Und wie findet man genau DIESES Tier?

  • Zitat

    Sicher, im Jagdgesetz sind sie bundesweit nicht.


    In Sachsen ist der Wolf mit ganzjähriger Schonzeit im Jagdgesetz.

    Zitat


    Trotzdem muss ein verletztes Tier gefunden und erlöst werden. Um ihm unnötige Qualen zu ersparen. (s. Tierschutzgesetz)
    Daher kann eine Nachsuche meiner Ansicht nach schon möglich sein, besonders wenn der Wolf sehr schwer verletzt ist. Aber weil der Wolf nicht im Jagdrecht ist, geht das nur mit 'Sondergenehmigung'. Auch darum gehört der Wolf ins Jagdrecht.


    Es werden doch nicht mal Wolfswelpen aus der Natur entnommen, wo nachweislich die Mutter tot ist. Außerdem glaub ich nicht, dass sich ein Jäger findet, der seinen Hund für die Nachsuche "opfert". Da gabs schließlich schon Verluste, wenn sich Hund und Wolf auf ner Nachsuche in die Quere kamen.

    Nebula: Was genaue Kriterien für einen zu zahmen Wolf wären, weiß ich nicht. Wiederholter Aufenthalt in Menschennähe gehört schätzungsweise dazu.
    Von vielen Wölfen ist die DNA bekannt. Es wird auch untersucht, wo sie herkommen. Darüber würde sicher auch das individuelle Tier identifiziert. Leicht und unkompliziert ist das aber nicht. Sicher eher langwierig, bis sehr schwierig und auch mal unmöglich.

  • Was ich mich nur frage: warum wird in sämtlichen Wolfsmanagementprojekten gezielt der Einsatz von Herdenschutzhunden diskutiert und priorisiert? Warum werden diese Hunde seit Jahrhunderten gezielt zum Schutz der Herde vor Wölfen und Bären gezüchtet und eingesetzt, wenn sie am Ende doch nur weitere Beute sind? Das ergibt keinen Sinn.

    Dass Wölfe auch Hunde angreifen bzw. diese als potenzielle Beute betrachten, das ist sicherlich Fakt. Und zwar insbesondere in Ländern wie Rumänien, wo es viele herrenlose und zum Teil auch halbwilde, herumstreunende Hunde gibt, die eine leichte Beute darstellen.

    Aber das dies auch HSH betrifft, ist mir wirklich neu. Da fehlen mir ehrlich gesagt in der aufgeführten Statistik aber noch diverse Variablen. Wölfe gehen immer den Weg des geringsten Widerstands. Es muss Gründe geben, warum ein Wolf das Risiko eingeht, von einem gleichwertigen Gegner wie einem HSH schwer bis tödlich verletzt zu werden, "nur" um ein Schaf zu reißen, wenn er gleichzeitig Rehe im Wald jagen gehen kann, ohne Risiko. Starker Hunger könnte einen bzw. mehrere Wölfe sicherlich dazu treiben...in welcher Jahreszeit gab es die meisten Überfälle? Wie hoch ist die Wildpopulation vor Ort? Wie viele HSH kommen im Schnitt auf einen Wolf oder umgekehrt? Greifen die Wölfe die Hunde gezielt an oder ist es Gegenwehr?

    Von großer Scheu kann in Rumänien allerdings auch keine Rede sein, da die Wölfe teilweise bis in die Städte vordringen (bei den Bären ist es allerdings noch deutlich schlimmer). Dennoch halten sich die Überfälle, vor allem auf Menschen, extrem in Grenzen.

  • Zitat


    In Sachsen ist der Wolf mit ganzjähriger Schonzeit im Jagdgesetz.

    Das stimmt definitiv nicht. Ansonsten hätte ich gerne ne Quellenangabe.

    Welches Wild vom Jagdgesetz erfasst wird, regelt das BUNDESjagdgesetz. Das habe ich weiter vorne schon einmal verlinkt und zitiert. Der Wolf steht definitiv nicht drin.
    Sachsen hat vor einigen Jahren eine Änderung diskutiert, die aber nie in Kraft getreten ist.

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