Gewalt und Hund

  • Du hast einen pubertierenden Molosser zuhause.. Herzlichen Glückwunsch. . Alles normal, ja er testet und das wird er noch ne ganze Weile tun. Außerdem packt er jetzt seinen Sturschädel aus, bleib einfach dran, konsequent die Kommandos üben auch wenn er dich zur Weißglut treibt mit: Nöhö, ich mag jetzt nicht.


    Hast du schon probiert ihn einfach auflaufen zu lassen? Ich mein wenn er seine 5 Minuten kriegt. Wirkt bei meinem Dickkopf Wunder. Umdrehen,weggehen und sich mit irgendwas anderem beschäftigen.

    • Neu

    Hi


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    • Ich bin ja ein Freund von konkreten Ansagen und ich bin bei Gott kein "Wattebauschwerfer" (wie ich diesen Ausdruck hasse) und ja es gibt Hunde da kommt man mit rein positiver Bestärkung keinen Meter vorran aber ich mag das Wort "Gewalt" nicht. Gewalt ist für mich ein absolutes No-Go. Ich mache meinen Hunden auch klar was ich von ihnen will und ich bin auch nicht gewillt Dinge drei mal zu sagen aber ich habe noch keinen Hund dabei geschlagen und habe auch nicht vor das zu tun.
      Allerdings ist dein Hund ein sehr grosses und schweres Exemplar und ich bin der Meinung dass du bei so einem Tier strenger sein musst als bei anderen Rassen.
      Mein Vorschlag wäre ebenfalls, ihn auflaufen zu lassen, er darf dich einfach nicht mehr provozieren können. Lass ihn einfach stehen.
      Hör auf mit Leckerli zu arbeiten und such dir einen Futterdummy, dann bekommt er eben nur noch etwas zu essen wenn er tut was du von ihm willst. Glaub mir das wird er schnell kapieren.
      Setze deinen Körper ein im Alltag. Wenn er dir im Weg steht dann laufe zB einfach durch ihn durch, dränge ihn auch mal zur Seite wenn es in der Situation angemessen ist, setze ihm im Haus Grenzen wie beispielsweise er darf sich nicht mehr komplett frei bewegen und meinetwegen nicht mehr in die Küche. Wenn er das versucht wird er wortlos rausgedrängt. Mache ihm klar dass es dein Haus ist und er hier wohnen und atmen darf aber nur so wie du das erlaubst.
      Laste ihn aus. Das ist ganz wichtig. Unterordnung, Suchspiele, Fährten, kleine Tricks, arbeite mit ihm zusammen das stärkt eure Bindung und es tut ihm gut und powert ihn aus.
      Suche dir einen kompetenten Trainer, kaufe dir Bücher, schau dir auf youtube Videos an und bestelle dir DVDs.
      Alles Gute.

    • Zitat

      Das Sennenhunde mental stark sind, will ich nicht abstreiten, was sagt es aber über den Halter aus, bei einem neun Monate alten Hund in den Punkten mentale Stärke und Coolness dermaßen zu unterliegen, dass Gewalt ausgeübt werden muß?


      Steh' ich grade auf'm Schlauch? Berhardiner sind doch keine Sennenhunde sondern Molosser. :???:


      Ganz davon abgesehen: Hier wurde schon mehrfach gesagt, das man bei einigen Hunden mit nur positiver Bestätigung einfach nicht weiter kommt. Sehe ich auch so.
      Ich würde wirklich keinem Hund aus "Erziehungsgründen" Schmerzen zufügen, aber eine klare, deutliche Ansage ist bei einigen Hunden einfach von Nöten, damit sie verinnerlichen, dass der Halter es auch wirklich ernst meint. Es reicht halt nicht jedem Tier, dass es einfach nur "keine Belohnung bekommt", wenn es Dinge tut, die es nicht tun soll.
      Wie du selber schon schreibst: Irgendwann ist es vorbei mit Ignorieren. Ganz offenbar ist ihm das ja schnuppe.
      Ich würde mich vllt. auch noch nach 'nem anderen Trainer umsehen. Vielleicht hat der ja auch noch andere Ideen, wie ihr dem Problem Herr werden könnt.


      Ich halte übrigens nichts von "Laste den halt ordentlich aus", dann erledigt sich das von alleine. Natürlich will (fast?) jeder Hund gerne beschäftigt werden, keine Frage, aber für mich käme es nicht in Frage, einem solchen Pöblen auch noch nachzugeben, indem ich mich dann mit dem Hund beschäftige. Dann hat er ja erst Recht Erfolg mit seinem Gehabe und wird garantiert nicht aufhören.

    • Das sehe ich genauso. Die vielgepriesene Auslastung ist für sowas sicherlich nicht das Allheilmittel. Ich denke auch: Schmerz brauchts nicht, trotzdem brauchen manche Hunde einfach eine klare Körperlichkeit...

    • Hi,
      ihr Gegner, der NUR positiven Verstärkung.


      Wo seht ihr die denn?


      Ich lese Bestechung und inkonsequente Hilflosigkeit.


      Das zur Methode "positiver Verstärkung" zu erklären, nur weil Frauchen Leckerchen gibt, wenn der Hund unartig war :lol: , ist ja irgendwie crazy.


      Okay, dann bin ich auch "Gegen" :D


      Der Hund muss authentisch geführt werden. Ihr hattet vorher "Gebrauchshunde". Die machen halt was man sagt. Nun habt ihr einen anderen Charakter-Hund.


      Ihr gebt euch viel Mühe mit Einzelstunden und es wird nichst? Dann ist evt. der Trainer nicht der richtige Ansprechpartner?


      Ignorieren von bellen funktioniert nicht. So erreichst du nur, dass er mehr und fordernder bellt. Und dann noch eine Belohnung.....au wie.....


      Du verwirrst deinen Hund.


      Bau ein ordentliches Abbruchsignal auf.
      Ich habe eins wirklich nur positiv und eins mit negativer Konsequenz.
      Klappt gut, wenn man konsequent ist.

    • Hallo,


      ich denke du hast da einen Jungspunt der klare Ansagen braucht, aber auch Beschäftigung. Lass ihn arbeiten.
      Vielleicht findest du einen Verein der sich mit dieser Rasse auskennt und dich unterstützt.
      Habe mal gegoogelt und dies hier gefunden: http://www.fondation-barry.ch/…h%C3%A4ftigung-ausbildung
      Da sind bestimmt Anregungen dabei.
      Wie viel Ahnung euer Hundetrainer da nun hat weiß ich nicht. Sprech ihn doch mal darauf an.
      Rein mit Erziehungsmaßnahmen wirst du wahrscheinlich nicht weiter kommen und mit körperlicher "Gewalt" wohl eher auch nicht. Du hat da ja nun mal ein großes Exemplar und da du bestimmt nicht der Hundesprache mächtig bist, geht der Schuss im schlechtesten Fall nach hinten los.
      Wie das Zusammenleben bei euch aussieht kann ich nicht beurteilen, aber ich denke das vielleicht von Anfang an Konsequenz gefehlt hat. Hundebabies sind ja so niedlich. Das nutzt das Felltier jetzt natürlich aus.
      Ich stell mir gerade vor wie das ist, mit einem Hund dieser Gewichtsklasse. :hilfe:
      Hier lebt eine DSH von 9 Monaten, mit mal gerade mal 25kg. Wenn die nicht wollen würde, hätte ich auch ein Problem. Sie ist zwar immer mega verwöhnt worden, doch durch meine Konsequenz kann ich sie prima händeln.
      Das ich in einem Verein bin hilft mir da sehr. Sie macht zwar noch nichts an richtigem Hundesport, aber sie ist immer mit und darf z.B. beim Agility mal durch den Tunnel oder etwas mitmachen das für ihre Gelenke vertretbar ist. Sie hat gelernt zu warten und sich dabei ruhig zu verhalten.
      Gehorsam üben wir natürlich auch und das geht super ohne Gewalt, nur mit Spielzeug. Dadurch das wir mit ihr von klein auf geclickert haben, haben wir es richtig einfach.
      Ich drück die Daumen. Das klappt schon, auch ohne das du da körperlich werden musst.


      Ich bin übrigens damals mit meinen spanischen Tierschutzhunden beim SV gelandet und hatte richtig gute Trainer gefunden. Es muss nicht unbedingt ein Verein sein der auf Bernhardiner spezialisiert ist. Einfach mal anschauen wer da trainiert und was sie anbieten.


      LG Terrortöle

    • Manchmal ist eine klare Ansage um so vieles leichter zu verstehen für einen Hund wie wochenlanges Rumgeeiere, denn Deine Genervtheit und auch Unsicherheit merkt er auf jeden Fall.


      Ich würde ein Halsband anziehen, Hausleine dran und wenn er anfängt zu nerven emotionslos "raus" sagen und in einen anderen Raum bringen. Da kann er bellen bis er sich beruhigt hat und merkt, daß dieses Gebelle ihm nur einen Rauswurf bringt und sonst gar nichts.
      Hat bei uns bei Gekläffe auf dem Balkon super und recht schnell funktioniert, denn wer will schon in Einzelhaft, wenn alle anderen draußen sind... :smile:


    • Willkommen in der "Ich-schieß-Dich-auf-den-Mond-Phase"!


      Vergiss erstmal erstmal die Wutbackpfeifen, denn eine Backpfeife aus Wut heraus macht Dich bei einem pubertierenden Monster, welches Dir körperlich auch noch überlegen ist, nicht zu einem Leader. Überlegte und souveräne körperliche Ansagen wird er ernster nehmen.


      Direkte massive (für ihn) Konsequenzen (Rausschmiss, "Schubsen") und mentales "Ohmmmm" für Dich sind für Euch wohl zielführender als Eiteitei und Waserpistole.


      Konnte Euer Privattrainer denn so garnicht helfen? Vielleicht kennt hier ja jemand einen guten Trainer in Eurer Umgebung.


      Der Jungspund würde bei mir für sein Futter arbeiten, aus dem Napf gibt´s nix mehr. Wer doof ist, hat Pech gehabt. Er würde lernen, auf Kommando auf seinen Platz zu gehen und dort zu bleiebn, bis ich es auflöse. Und ich würde viel mit ihm konzentriert arbeiten (auch Nasenarbeit geht in dem Alter schon).

    • Auch von mir:
      - Dran bleiben, durchhalten, letztes Wort haben.


      - Ihn nicht ignorieren, sondern ein Abbruchsignal aufbauen. Das würde ich über eine Abbruchhandlung: Er pöbelt dich an, du sagst "cool down" und bringst ihn ins Nebenzimmer oder verlässt den Raum. Sobald er ruhig ist: Tür auf (aber nicht auf ihn reagieren, Tür auf reicht als Verstärker).


      - Puncto Auslastung:
      Überlegen, ob er genug oder auch zu viel hat (zu viel macht Hunde auch blöd im Kopf). Vielleicht mal den Tagesablauf von dem Tag und den Tagen vorher anschauen, an denen er pöbliger ist - vielleicht siehst du Unterschiede zu Tagen, an denen er nicht pöbelt?
      Die Idee mit dem Futterdummy finde ich auch gut, nicht nur als Auslastung, sondern respektförderlich: "Ey, die Alte hat das Futter, stell ich mich mal besser gut mit ihr ;) "


      - Trainer wechseln, denn mit dem kommt ihr ja offensichtlich nicht weiter.
      Er soll auch schauen, was die zentralen Situationen sind, in denen du die Weichen stellst, damit der Hund dich anpöbelt oder respektiert (Stichwort Haus- und Alltagsregeln: Es kann sein, dass "Die Erlaubnis zum Pöbeln" von dir unabsichtlich in anderen Situationen erteilt wird, die Pöbelsituation also eher der Schluss als der Anfang ist, sozusagen)


      - nicht zu viele verschiedene Methoden (Wasserspitzer usw.) ausprobieren, damit erreicht man evt. nur, dass der Hund unansprechbarer wird, ein dickes Fell bekommt - also genau das Gegenteil von dem, was man will.


      - keine Gewalt, sondern wenn, dann eine bewusst und gezielt eingesetzte Körperlichkeit wie Wegdrängen,
      oder Ohr verdrehen (muss man sich zeigen lassen, ist so ein bisschen wie eine "Nasenbremse" beim Pferd. Ist gemein, sollte man auch nicht ständig machen, aber ist eben ein "Wirkungstreffer", mit dem man auch bei ansonsten körperlichen Unterlegenheit auftrumpft)
      -> Bei diesen körperlichen Einschränkungen/Einwirkungen würde ich mich vom Trainer coachen lassen. Das sind Bewegungsabläufe, die man einstudieren muss, damit sie so wirkungsvoll sind wie erhofft. Man will ja keinen Ringkampf mit dem Hund veranstalten - kann also auch nach hinten losgehen.


      - Könntest du nicht auch mit dem Züchter Kontakt aufnehmen und dir vom ihm "Großhundrat" einholen?



    • :gut:


      Falsch mit Belohnung zu arbeiten, bringt genauso wenig wie falsch mit Strafe zu arbeiten. Hier wird erwogen, zum völlig falschen Einsatz von Bestärkung auch noch den falschen Einsatz von Strafe dazu zu nehmen. Jo.
      WENN man Strafe bewusst einsetzen will, dann muss man bitte genau wissen was man tut. Timing und Intensität müssen stimmen, weil man sonst evtl. ein anderes Verhalten mit Meiden belegt, als man wollte; und eine zu schwache Strafe sorgt nur für Abstumpfen, nicht dafür, dass das Verhalten ausbleibt. Das passiert wenn man dauernd Aus Aus Aus brüllt - der Hund gewöhnt sich einfach an das unangenehme Geschrei, blendet es aus, und das Geschrei bringt nix.
      Schläge sind besonders doof, weil sie eine Gegenreaktion provozieren und der Hund es schlicht nicht versteht. Ihr werdet mit einer "Backpfeife" (hübscher Euphemismus) nicht erreichen, dass er nicht mehr bellt. Besser ist körperlich abdrängen, das entspricht dem Hundeverhalten eher - aber auch das sehe ich beim Bellen nicht als so sinnvoll.


      Wasserspritzer sind ehrlich gesagt ein Witz.


      Ich hab ja gar nichts gegen "klare Ansage" - aber bitte überlegt, sinnvoll und so dass es auch was bringt.


      Bellen ist ein Symptom. Wenn du willst, dass das Bellen weniger wird, musst du die Ursachen bearbeiten, nicht das Bellen selbst.
      Bellen ist kein völlig bewusster Vorgang - es ist ein wenig so als würde man dir das Rotwerden oder Weinen verbieten wollen.
      Mal ab gesehen davon dass wir hier viel zu wenig wissen, genau hinschauen musst du selbst:


      Also, Ursachen.


      Bellen um Aufmerksamkeit zu bekommen. Da kann einerseits das Ignorieren sinnvoll sein - viel wichtiger ist aber, dass der Hund Aufmerksamkeit bekommt wenn er NICHT bellt. Und nicht nur ein Leckerchen, sondern Beschäftigung.


      Frust. Was könnte den Frust auslösen? Unterbeschäftigung? Nervosität? Überreiztheit? Unsicherheit, weil er nicht souverän geführt wird (klingt wahrscheinlich).
      Frust entsteht auch, wenn ein Hund spürt, dass was nicht stimmt - er spürt eure Genervtheit.
      Also eine bessere Atmosphäre schaffen, sinnvoll und freudig mit dem Hund umgehen.


      Wachtrieb. Den kanalisiert man auch nicht einfach, indem man das Bellen abstellt, sondern indem man das Verhalten kanalisiert.


      Also: an den Ursachen arbeiten. Und Geduld haben. Und sich Gedanken machen, wie man Belohnung und Strafe einsetzt, bevor man sie einsetzt.
      Und einen anderen Trainer würde ich auch versuchen.

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