"Darf's auch einfach nur ein ganz normaler Hund sein?"

  • Zitat


    Nichts desto trotz werden, wie ich finde, viele Rassen angeschafft aufgrund ihres Aussehens. Momentan zeichnet sich hier ein Trend zum Rhodesian Ridgeback ab. Ich weiß nicht viel von diesen Hunden, aber ich weiß, dass sich die Löwenpopulation im Düsseldorfer Raum doch stark in Grenzen hält. Wie man diese Hunde alternativ auslastet oder ob sie das überhaupt brauchen, konnte mir von den Besitzern bisher auch keiner sagen. Die meisten von ihnen machen aber schon was mit den Hunden, was über das "normale" Familienhundmaß hinaus geht.

    Ich habe eine unglaubliche Schwäche für DSH und würde auch nicht auf diese Rasse verzichten wollen, aber ich würde dann eben zu einem älteren Tier tendieren, wenn ein junger DSH zu große Ansprüche stellte.

    :lol:
    Mir hat ja mal jemand erzählt, die Rhodesian Ridgebakcs wurden auch dazu benutzt, Sklaven zu bewachen.
    Vielleicht findet man da ne alternative Auslastung? (In Schulen, Fabriken etc.) ;)

    ICh hab mittlerweile etwas Angst vor den RRs. Eine Hundetrainerin hat mal gesagt, es seinen 40kg Hunde mit dem Temperament eines Yorkshire Terriers und seit eine RR-Rüde sich mal ansatzlos auf meine kleine Kröte gestürzt hat - obwohl wir mehrere Meter an ihnen einfach nur vorbeiliefen - bin ich echt vorsichtig geworden. Der Rüde war Gott sei Dank angeleint und hat seine Besitzerin zwar umgerissen, aber die hat ihn trotzdem festgehalten.
    Wenn bestimmte Rassen Mode werden und von Vermehrern auf Masse statt Klasse gezüchtet werden, haben die Hunde ganz schnell einen an der Waffel, sind krank, nicht wesensfest usw. Bei nem French Bully tut mir das dann leid, aber es bedroht mich nicht. Bei nem RR mit rosabebrilltem BEsitzer sieht das schon anders aus. (Mit Aussibesitzern habe ich ein ähnliches Problem. Da mache ich in der Regel erst Mal nen ganz grosssen Bogen)

    Trotzdem kann ich verstehen, dass Menschen einen schönen Hund an ihrer Seite haben wollen und die RRs sehen, wenn sie nicht dick gefüttert sind, schon toll aus

  • Also ich kenne drei RRs näher und das sind alles vollkommen relaxte, entspannte Hunde. Und zumindest zwei davon schon älter als vier, also nix von wegen, die werden ja noch erwachsen und dann isses vorbei mit lieb und freundlich.

    Ansonsten kann ich in meiner Gegend nicht beobachten, dass soo viele Hunde des Status wegens angeschafft werden, im Gegenteil, es sind wohl gerade wilde Mischlinge in, teils auch "extra so gezüchtet" (kann mir wer erklären was Franz. Bulldogge x Cavalier King Charles x Beagle für nen Sinn macht?)

    Grundsätzlich denke ich schon, dass sich die meisiten Hundehalter nicht so viele Gedanken machen, was sie sich da ins Haus holen und Optik einfach ne größere Rolle spielt als passende Charaktereigenschaften.

    Meine Schwester wollte z.B. nen großen Hund. Das waren die Wünche, raus kam ein Viszla, der nicht besonders gefördert wird und dadurch in ner Familie mit kleinen Kindern natürlich entsprechend rumhibbelt und hochdreht, und darum ständig weggesperrt wird. Aber das da was schief läuft, darüber denken die nicht mal nach.

    Ein Border Collie Besitzer hat mir übrigens gestern erzählt, dass er Hütehunden JEDEM empfehlen würde. Dass es mir persönlich nicht gefallen würde, wenn mein Hund mir nur an den Lippen hängt und ständig darauf wartet jetzt wieder was für mich tun zu dürfen, hab ich mir mal erspart zu erzählen. Ich mag doch lieber nen Hund, mit dem ich auch schweigend durch den Wald spazieren kann, der schnüffelt und spielt. Ja, ich hab nen normalen, unkomplizierten Hund, den hier viel angepriesenen Pudel und glücklicher könnte ich kaum sein damit.

  • Ich löse das Problem ja wie gesagt dadurch, dass ich meine Traumhunde schon älter sind. Ein 10-jähriger Jagdhund ist in der Regel ein Sahneschnittchen.

    Da fällt mir ein, was ich passend zum Thema immer gesagt habe: Ein Setter kommt mir erst ab 10 Jahre ins Haus, ein normaler Hund ab 8. :lol:

  • Zitat

    Ich löse das Problem ja wie gesagt dadurch, dass ich meine Traumhunde schon älter sind. Ein 10-jähriger Jagdhund ist in der Regel ein Sahneschnittchen.

    Da fällt mir ein, was ich passend zum Thema immer gesagt habe: Ein Setter kommt mir erst ab 10 Jahre ins Haus, ein normaler Hund ab 8. :lol:


    :lol: Da kannste aber auch Pech haben, mein Malik war, bis er 12 war, höchst agil und noch heute ist er auf einer frischen Fährte auf und davon - nur - heute ist es schlimmer, zum einen, er hört nix mehr und kommt nicht zurück, wenn man ihn ruft, zum anderen, durch seine Demenz "verliert" er die Rückfährte und kommt nicht mehr zu mir zurück, wenn er die Fährte satt hat, sondern geht (immerhin toitoitoti) nach Hause und macht dann dort vor der Tür ein Drama, weil ihm keiner aufmacht - na ja, wie denn auch, ich bin ja verloren im Feld... und nicht so schnell wie er. Immerhin freut er sich nen Mops, wenn ich dann, endlich mal, heim komme. :D Er wurde letzten März 14, und ist, mit samt seinen Medis noch wirklich gut beieinander, körperlich.

    Aber ja, ansonsten stimmt das, wenn sie äter werden, sind sie pflegeleichter, nicht alle, aber viele.....

    Sundri

    P.S. ich bin von meiner Orga auch gefragt worden, ob ich hier vor Ort Vor- und Nachkontrollen machen möchte, ich bin gespannt, was mcih da erwartet und wie ich damit umgehen werde, mal sehen. Ich hab einfach den Eindruck, das viele Leuts nicht wirklich wissen, worauf sie sich einlassen, mit einem "Gebrauchthund" und die häufige Einstellung "mit ein bisschen Liebe und Nachsicht wird das ein toller Hund" macht mir unter solchen Umständen echt Angst, viel zu oft wird Mitgefühl da zu Mitleid und schwupps tut der Hund was er will und das tut am Ende niemandem gut.

  • Zitat


    Da fällt mir ein, was ich passend zum Thema immer gesagt habe: Ein Setter kommt mir erst ab 10 Jahre ins Haus, ein normaler Hund ab 8. :lol:

    Mein 10-jähriger Belgier, den ich vorher hatte, war auch mein Herzenshund. Nach Vicky gibt´s auch keinen Jungspunt mehr. Allerdings sage ich das jetzt... wer weiß schon, was mir noch so über´s Herz flattert :smile:

    Sundri: Ich mag die Vorkontrollen eigentlich gerne, man lernt sehr viele nette Menschen kennen. Meistens kriegt man von der Orga ja schon eine Richtung mit und muss ein gutes Bauchgefühl meist nur noch bestätigen.

    Knifflig wird´s dann in Fällen wie von Fusselnase oder Dimmalimm beschrieben. Da würde ich auch eher Abstand nehmen, wenn ich mir nicht sicher bin.

    Übrigens hatte die Frau, die mir damals meine Belgier-Hündin Bessie vermittelt hat, bei mir kein so richtig gutes Gefühl und hat das auch gesagt. Sie hatte auch nicht unrecht, es war am Anfang schwierig. Aber meine Bessie und ich wird waren nachher unzertrennlich und ich hätte mir keinen tolleren Hund wünschen können. Und das, obwohl sie sehr viel krank und exrem ängstlich war. Aber manchmal treibt einen das Kämpfen um einen Hund, seine Gesundheit, seine Zuneigung einfach enger zusammen.

  • Ach - hier haben sich die ganzen "normalen" Hundehalter versteckt ;)
    Ich gehöre auch zu denen, denen ein Hund einfach nur ein "Begleiter" ist.
    Sprich: der gehört einfach nur zum Leben dazu.

    Ich finde es ja immer befremdlich, wenn hier in irgendwelchen "Hunde-Neuanschaffungs-Threads" Fragen kommen wie:
    was willst du denn mit deinem Hund machen? Welchen Sport?

    Ehrlich - da wüsste ich keine Antwort drauf. Aber das scheint eine unerlässliche Voraussetzung für Hundehaltung zu sein....

    Ich will mit meinem Hund keinen "Sport" machen. Ausser hin und wieder mal ne kleine Radtour oder durch den Wald Joggen. Ansonsten haben sich meine Hunde alle bisher mit "normalen" Beschäftigungen zufrieden gegeben. Die laufen/liefen halt so nebenher mit und haben sich alle wunderbar in mein Leben gefügt. Alle waren völlig unauffällig und ich konnte/kann alle ohne Bedenken überall hin mitnehmen, wenn ich das möchte. Und das waren ein Rotti, ein DSH (Leistungszucht), ein Labbi und ein DSH-Labbi-Mix.

    Ich finde ja, dass durch diese Frage "Welchen Sport willst du mit deinem Hund machen" ja irgendwie gleich impliziert wird, man MÜSSE unbedingt Hundesport machen. Und wenn man Hundesport machen muss, dann muss ja auch die Rasse dazu passen. Und schon sind wir ganz flott und unbemerkt bei den Spezialisten. Und da schliesst sich - meiner Meinung nach - wieder der Kreis.

  • Hallo,

    hier wurde zwischendurch gesagt, dass 60 ja auch schon sehr alt wäre. Ich finde das kann man so überhaupt nicht sagen. Es gibt genug Leute, die mit 60 noch deutlich aktiver und sportlicher sind als andere mit 35. Krank werden kann man immer und sterben auch. Generell sollte abgeklärt sein, was mit dem Hund passiert, wenn man irgendwann nicht mehr in der Lage sein sollte sich darum zu kümmern. Das hat mit dem Alter nichts zu tun, finde ich.

    Aber jetzt mehr zum eigentlichen Thema:

    Ich finde man sollte das mal von einer anderen Seite betrachten. Was passiert mit der ganzen Rassenvielfalt, wenn die Spezialisten nur noch in richtige Arbeiterhände kommen? Gäbe es dann Malis, Herder und andere Schäferhunde nur noch bei der Polizei? Border Collies und Aussies, Altdeutsche Hütehunde und ähnliches nur bei Schäfern Weimaraner, Viszlas nur in Jagdhänden? Wie lange wird es solche Rassen dann noch geben? Wie lange wird es noch Arbeit für solche Hunde geben?

    Golden Retriever und Labradore waren ursprünglich auch mal Jagdhunde. Heute werden sie teilweise als die idealen Familienhunde vermarktet. Die Entwicklung finde ich auch traurig. Aber wenn jetzt jemand kommt und richtig Lust auf Mantrailing oder Fährtensuche oder Dummyarbeit hat, wieso sollte es dann nicht auch ein Spezialist sein? Auch ein Malinois bleibt einfach nur ein Hund.

    Ich lese in letzer Zeit immer, dass Pudel und Collies jedem empfohlen werden, der nach einem Border Collie oder Aussie fragt. Was würde denn passieren, wenn sich jeder, der ursprünglich einen Border Collie wollte einen Pudel holt? Dann wird sich beschwert, dass jetzt beim Pudel das Modehundproblem angekommen ist. Dann werden diese Rassen nämlich plötzlich zum idealen Familienhund degradiert. Nach dem Motto: Alles kann, nichts muss.

    Die können genau so toll Agility oder Obidience, Fährten oder Tricksen lernen wie ein Spezialist, aber die kann man auch nebenher laufen lassen, wird zumindest häufig kommuniziert. Besser geht es ja nicht. Klingt nach einem Hund zum an und ausknipsen. Den man wegstellen kann, wenn es gerade zeitlich nicht passt. Ich finde, dass es vollkommen okay ist, wenn man sich mit den Bedürfnissen und den Schwierigkeiten der Wunschrasse auseinandersetzt und sich dann dazu entscheidet so einen Hund zu wählen.

    Das heißt nicht, dass ich dafür bin, dass jeder Hinz und Kunz sich einen Malinois holt, nur weil er die Rassebeschreibung gelesen hat und gerne einen Gehorsamen Hund hätte.

    Ich würde der Frau, die sich für den Hund interessiert eine Chance geben. Sehen, wie sie mit dem Hund umgeht, mal gemeinsam spazieren gehen und schauen, ob es nicht doch vielleicht passt. Was für ein Mensch muss für diesen Hund kommen?
    Du hast jetzt den Gedanken, dass sie mit dem Hund zu wenig macht. Genau so schlimm ist aber jemand, der versucht den Hund dauerhaft auszupowern und auszulasten und zu beschäftigen.

  • Zitat

    Ich glaube, die wenigsten Leute wollen wirklich eine Herausforderung. Was sie in Wirklichkeit wollen ist eine erfolgreich gemeisterte Herausforderung... Sie wollen das Gefuehl, ueber sich hinaus zu wachsen und dafuer mit Erfolg belohnt zu werden.

    Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.
    Ich habe meine Yoshi im Tierheim kennen und lieben gelernt. Das sie kein Anfängerhund ist wurde dazugesagt.
    Allerdings wäre ich dabei nie auf die Idee gekommen sie als Herausforderung zu nehmen.
    Sie war der Hund mit dem ich mich verstanden habe, meinen Alltag teilen wollte und da es der Pfleger für machbar hielt zog sie bei uns ein.

    Gedanken habe ich mir darüber gemacht als ich letztens eine Hündin entdeckte die Yoshi wahnsinnig ähnlich sah und eine sehr interessante Herkunft hatte (schon ein Wink mit dem Zaunpfahl).
    Allerdings überhaupt nicht ableinbar wegen des Jagdtriebs, ängstlich und Geräuschempfindlich... zwei Schisser sind dann doch etwas viel. :D

    Zitat

    Also ich kenne drei RRs näher und das sind alles vollkommen relaxte, entspannte Hunde. Und zumindest zwei davon schon älter als vier, also nix von wegen, die werden ja noch erwachsen und dann isses vorbei mit lieb und freundlich.

    Da kenne ich auch drei. Das sind total ruhige und neugierige Hunde mit Nerven wie Stahl. :smile:

  • Vorurteile... klar, wir haben zwei Westhighlandterrier und ein Yorkshireterrier... Gruppe 9... sozusagen.
    Wir haben ein kleines Häuschen (gemietet), eine dicke (alte) E-Klasse und noch einen Cross Polo und noch eine Harley Davidson und einen Campingplatz und ne Jolle. Achja... Blond bin ich auch und Sekretärin... aaaaaahhhh... hier toben die Vorurteile und da passen die Hunde ja wie die Faust aufs Auge... :lachtot: ... ja sie passen zu UNS, die Hunde... zu unserem Leben.. sind es Familienhunde? Max (8 Jahre alt, kannte bis vor gut 2 1/2 Jahren keine kleinen Kinder - wie unsere Hunde insgesamt) erträgt unsere kleine Tochter (knapp 2 1/2, das Wunder unsere Lebens ;) ), beschützt sie aus der "Ferne", will sonst von ihr in Ruhe gelassen werden. Loulou (7 Jahre alt) lässt sich alles gefallen. Lotte lässt sich bis zu einem gewissen Maß alles gefallen und dann ist aber auch Schluß. Fazit: Familienhunde... doch schon. Aber... in dem Maß wie sie wollen... und das ist gut so!!! Jeder Hund ist wie jeder Mensch anders und nur weil er einer bestimmten Hunderasse angehört heißt es nicht, dass er kleine Kinder toll findet oder ähnliches und der PERFEKTE Familienhund ist.

    Vorurteile... sind wozu gemacht? Damit wir alle versuchen KEINE Vorurteile zu haben? Das ist schon mal ganz schick, zu behaupten... N E I N... ich habe keine Voruteile, ich bilde mir IMMER meine eigene Meinung.

    Ich bin der Meinung, dass ich mir gern ein eigenes Urteil bilde, aber hie und da doch schon etwas beeinflusst bin und wisst ihr was... das finde ich NORMAL.

    Also ist es richtig auf die WORTE und Gesten eines Menschen zu achten und NICHT auf das Äußere wenn es um das Wohl eines Tieres geht (und sowieso und überhaupt!!!).

    Ein Hoch auf alle die sich wirklich bemühen eine richtige Beurteilung abzugeben. Ich ziehe den Hut vor Euch und meine es ganz ehrlich!!!

    Ps. Ich genieße es hier endlich mal zu lesen, wie gern KEIN extremes Training gemacht wird und wie gern ganz NORMAL spazieren gegangen wird etc. etc. etc... das bereitet mir gerade extrem viel Freude an diesem Thread :smile:

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