Welpe oder "gebraucht"?

  • Zitat

    Na ja, wie gesagt - ich weiß halt nicht, ob ich nicht immer das Gefühl hätte, dass diese Anfangsphase fehlt. Ich kann nicht sagen, ob das tatsächlich immer noch eine Rolle spielt, wenn die "alte" Hündin erst mal da ist. Bin total hin- und hergerissen und finde kein wirkliches Argument für die eine oder andere Richtung.



    also mein Zweithund ist auch "gebraucht", wir haben ihn bekommen als er knappe 6 Jahre alt war. Ich wollte eigentlich auch nen Welpen aber ejtzt sind wir so froh dass wir unseren Bub genommen haben, er hat sich halt auch wahnsinnig schnell integriert, hatte einen guten bis sehr guten Grundgehorsam, war stubenrein (was beim Welpen ja wenns doof läuft etwas länger dauern könnte) und und und.....


    Ich sage nicht grundsätzlich dass ich keinen Welpen mehr möchte, es kommt vielmehr drauf an "den" hund zu bekommen, und wenns halt dann statt nem weiblichen Welpen ein älterer JRT Rüde wird dann is es halt so :headbash: Nein im Ernst, wenn dieser Hund passt dann warum denn nicht?? Klar die Welpenzeit wird dir fehlen, ich denke mir auch manchmal ich hätte Chicco so gerne als Welpen/Junghund erlebt aber ist halt nicht so und fertig. Da wir seine 4. Besitzer sind bin ich einfach nur froh dass ich ihn genommen habe und nicht irgendeinen Welpen der wo anders auch verkauft worden wäre.....

  • Naja, ich finde die Prägephase ist nicht das Ausschlaggebende.
    Ich habe hier 2 Tierschutzhunde, beide mit 4-5 Monaten zu uns gekommen, d.h. die Prägephase war schon vorbei. Die zwei sind traumhafte Hunde geworden mit einer tollen Bindung zu uns.
    Beide Hunde sind Umweltsicher und ich glaube kaum dass ich besser machen hätte können wenn ich sie schon mit 8 Wochen bei mir gehabt hätte.
    Die Prägephase ist bestimmt wichtig, aber wichtiger als die Menschen zu dem Zeitpunkt ist das was er in dieser Zeit erlebt und welche Erfahrungen er macht. Und da deine Tierschutzhündin ja jetzt anscheinend keine größeren Probleme macht kann man ja davon ausgehen dass in der Prägephase alles richtig gemacht wurde.
    Eine Bindung zu dir baut der Hund durch gemeinsame Aktivitäten, Arbeiten, Spaß, Kuscheln usw. auf, dafür ist es nicht notwendig dass du ihn schon von Welpe an hast.

  • Zitat

    [...]Das einzige was mir manchmal fehlt sind so Dinge wie Welpenfotos [...]!


    Ja, Welpenfotos fehlen wirklich! Das ist aber auch das einzige!


    Hast du eine Vorstellung davon, wie anstrengend Welpen sind? Furchtbar!! Man denkt immer - ooh, so ein kleiner süßer Welpe... (Ich auch)... aber in Wahrheit treiben sie einen in den Wahnsinn (hab zwei Welpen groß gezogen)


    Ich würde auch sagen, nimm den Erwachsenen! Ein Welpe kann später immer noch einziehen! ;)

  • Na aber nicht alle treiben einen in den Wahnsinn ;)


    Ich habe hier gerade einen 5,5 Monate alten Kleinspitz sitzen und das Kerlchen ist einfach nur ein süßes verschmußtes kleines Schätzchen. Als hätte man ein Püppchen hier daheim

  • Bei der Hündin weißt Du, was Du kriegst. Das ist bei einem Welpen nicht unbedingt der Fall. Wie sich der Charakter später entwickelt, kann man ja nur ungefähr ahnen. Natürlich ist da einer etwas frecher und ein anderer etwas schmusiger oder so. Aber ob der freche Fratz hinterher ein charmanter Partylöwe wird oder ein nerviger Motorradrocker - das weiß man vorher nicht. Oder ob der ruhige Welpe sich später als schwer zu motivierender Sturkopp herausstellt oder aber als Mamakind, das ohne Dich nicht sein mag - völlig offen.


    Die Prägephase ist sicher wichtig, aber da ist doch bei der Hündin offenbar alles gut gelaufen! Da muss man sich jetzt nicht drüber ärgern, wenn man nicht derjenige ist, mit dem der Hund das erste Mal Bus gefahren ist...

  • Habe noch nie einen Welpen gehabt - mein jüngster Hund war ca 8 Monate, der älteste 8 Jahre als ich sie aufgenommen habe.


    Ich persönlich hätte gar keine Lust auf einen Welpen - hätte auch gar nicht die Zeit für ihn. Bei mir müssen die Hunde von Anfang an im Alltag mitlaufen können.


    Alle meine Hunde waren/sind super - klar hatte jeder so seine kleine Macken - aber alles harmlos und mit Erziehung und Regeln und Konsequenz gut in den Griff zu bekommen.


    Meine habe ich alle in den einschlägigen Kleinanzeigenmärkten gefunden - wenn man ein bisschen Ahnung hat und sich Zeit lässt, dann findet man ganz tolle Hunde.


    Ich würde mir wünschen, viel mehr Menschen würden sich für einen adulten Hund entscheiden.

  • Mein erster Hund hier ist eine Hündin aus dem örtlichen Tierheim.
    Eigentlich... Wollten wir einen männlichen Welpen einer kleinen Rasse :D
    Ein Anfängerhund und einen Züchter als Ansprechpartner.


    Wir sind ins Tierheim gegangen, haben uns dort umgesehen. Die Aussage der Pfleger dort: wir haben keine Anfängerhunde! Solche Tiere kommen nicht hier her! :headbash:


    Beim dritten Besuch trafen wir auf einen anderen Pfleger, der uns erst einmal alle Tiere in seinem Zwinger vorstellte.
    Eigentlich kam für uns erstmal kein Hund in Frage, aber nach einem kurzen Gespräch entschieden wir uns eine große Hündin eine Runde Gassi zu führen.
    Es war ernüchternd, aber irgendwie war da was unbeschreibbares...
    Die ersten vier Tage in denen wir sie zum Gassi gehen holten ignorierte sie uns.
    Am siebten Tag stand sie jaulend am Gitter weil sie zu uns wollte.


    Sie hat zwar ihren eigenen Kopf, folgt mir aber auf Schritt und Tritt. Freut sich jeden Morgen wie blöd wenn wir aufstehen, rennt uns dann Minutenlang so schwanzwedelnd hinterher, das der ganze Hund auf dem Parkett rutscht :lol:


    Sie liebt alle Hunde, tobt mit gleichgroßen, ist gleichzeitig sanft und gutmütig im Spiel, sogar mit Mopswelpen.
    Ist was Menschen angeht sehr ängstlich, wurde wohl auch geschlagen :( :
    Auch wenn keiner weiß wo sie herkommt, was für Rassen genau in ihr stecken, wie sie ihre Welpenzeit erlebt hat...



    Lange Rede kurzer Sinn, hör auf dein Gefühl. Ein Second Hand Hund baut zu dir eine sehr innige Beziehung und ist unendlich dankbar.

  • Ist dies denn dein erster eigener Hund?
    Wenn dem so ist, dann könnte ein schon älterer Hund dir einiges ersparen, den hier kannst du einfach nicht so viel falsch machen. Außerdem kannst du z.B. abschätzen wie der Jagdtrieb und das Aktivitätslevel ist. Ich habe meine beiden als Welpen bekommen und da ich großer Mischlingsfan bin, waren das zwei Wundertüten. Ich selbst würde gerne irgendwann wieder einen Welpen nehmen (gerne wieder aus dem Tierschutz!! Es gibt so viele trächtige Hündinnen oder Welpen, die aus Spanien, etc. rübergebracht werden), ich habe das aber eben auch schon zwei mal durchgemacht und bin mir sicher, das ich das hinkriege. Die Prägephase geht ja auch mit Pubertät und Grunderziehung einher und da kann wirklich so einiges schief laufen, was später Mühsam korrigiert werden muss! Es kann ein großes Plus sein, wenn da vorher schon alles richtig gelaufen ist und du nur noch ein engeres Band zum Hund aufbauen musst. Ich würde dir daher zu der Hündin aus dem Tierheim raten und habe auch von anderen Leuten die 'gebrauchte' Hunde übernommen haben noch nie gehört, dass diese weniger anhänglich gewesen wären. Wie stark das Band zu dir wird kommt eher auf den individuellen Hundecharakter und das was du in die Beziehung zum Hund reinsteckst an.

  • Zitat

    Lange Rede kurzer Sinn, hör auf dein Gefühl. Ein Second Hand Hund baut zu dir eine sehr innige Beziehung und ist unendlich dankbar.


    Das stimmt nicht - ein Hund kann dir nicht dankbar sein, dafür das du ihn "gerettet" hat. Dankbarkeit ist ein Menschengefühl und wird gerne in Hunde reininterpretiert.


    Das wird zwar immer wieder behauptet - das Hunde, die man "rettet" egal woher und wovon - aber das stimmt einfach nicht und ich finde diese Aussage auch irreführend - denn es gibt leider viel zu viele Menschen, die das glauben und sich dann wundern, dass ihre Hunde es eben gar nicht sind.


    Ebenso ist es nicht zwangsläufig, dass ein Second Hand Hund zu seinem neuen Halter eine innige Beziehung aufbaut - entweder es passt oder passt nicht.


    Ich hatte bisher einen Hund aus dem TH - und sie war wirklich ein toller Hund, aber sie war mir nicht dankbar, dass ich sie aufgenommen haben und so was würde ich auch niemals von einem Hund erwarten.

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