Welpe oder "gebraucht"?

  • Ich habe zwei Hunde.
    Der erste kam als Welpe, die Hündin vor 5 Monaten als erwachsener Hund.
    Klar ist meine Beziehung zu den beiden anders, mein erster ist auch mehr "mein Baby" und "mein Kleiner", weil ich ihn einfach in Händen gehalten habe, als er noch ein kleiner Minipimpf war und ich ihn beim Aufwachsen begleitet habe. Vielleicht aber auch nicht. Es ist klar, dass man nach 5 Monaten nicht so enge Beziehung aufbauen kann wie nach 3 Jahren.. ;)
    Meine Hündin ist super, ich habe die Welpenzeit nicht vermisst, die fand ich nämlich eher echt anstrengend und doof. ^^


    Allgemein sieht es für mich (derzeit) so aus: ich möchte den Hund, der zu mir passt. Egal ob der 8 Wochen alt ist oder 2 Jahre oder 10 Jahre. Egal, ob er langes Fell, kurzes Fell oder Locken hat.. blaue Augen, braune Augen, wasauchimmer. Wenn es mit deinem TH-Hund passt, dann würde ich sagen: go!
    Erwachsene Hunde sind genau so toll wie Welpen. Es ist anders, aber beides toll :)

  • Bei mir werden in näherer Zukunft nur erwachsene "Gebrauchthunde" einziehen. Kein Welpe aus dem Tierheim, schon gar kein Welpe vom Züchter. Warum? Einfach weil ich Welpen (und alles was zum Baby dazu gehört) nach einer Stunde einfach nur furchtbar anstrengend und nervtötend finde ...

  • Meine Hunde sind "gebraucht", und obwohl gerade einer davon "gestört" ist... für mich kämen keine Welpen in Frage. Es sei denn, es sind gerettete (in Deutschland!).


    Gute Welpen von guten Züchtern überlasse ich gerne denjenigen, die sich aus diversen Gründen für sie entscheiden. Bei mir kämen sie nicht unter.


    Ich habe nichts gegen Menschen, die sich gerne einen Rassehund vom Züchter holen. Ich persönlich finde, dass gerade die bereits erwachsenen, verstoßenen Hunde ein Zuhause brauchen.
    Natürlich sind sie keine unbeschriebenen Blätter, allerdings gibt es ja auch umproblematische Fälle im Tierschutz. Tolle Hunde, die durch veränderte Lebensumstände oder den Tod ihr Zuhause verlieren.


    Allerdings frage ich mich noch, warum du ein bisschen zögerst. Wenn du dich nicht wirklich in diesen Hund aus dem Tierheim verliebt hast, würde ich es persönlich bleiben lassen. Meine Erfahrung mit Tierschutzhunden zeigt, dass Menschen, die einfach nur einen Hund aufnehmen, weil er ihnen leid tut, bei den kleinsten Problemen gerne das Handtuch werfen.
    Hat man sich aber mit Leib und Seele einem Tier verschrieben, will man alles dafür tun, dass man es in den Gruff bekommt. Nicht so gute Rückrufbarkeit ist ein Kinkerlitzchen und kann dir bei einem Welpen ebenso passieren.

  • Ich möchte nie wieder einen Welpen :headbash: Meine Hunde habe ich jetzt alle mit knapp 2 Jahren bekommen und ich bin froh drum gewesen. Sie haben sich innerhalb von 4 Wochen eingegliedert und ich finde, sie sind leichter zu erziehen als Welpen ( kannten beide nix). Man kann das alleine sein üben, das Stubenrein machen viel schneller abhandeln, als bei einem Welpen :gut:



  • Nun ja, es wurde auch gerne behauptet, dass Hunde nicht zu sekundären Emotionen wie Schuld oder Eifersucht fähig sind. Neuere Studien beweisen das Gegenteil.


    Zwar sage ich nicht, dass Hunde romantisierte Dankbarkeit unbedingt empfinden können, aber sie blühen nun einmal in einer guten Umgebung sehr schnell auf und genießen das sichtlich. Hattest du schon einmal einen Hund aus schlechter Haltung oder dergleichen?


    Wenn sich so ein Hund dir öffnet, dann gibt einem das ein Hochgefühl - viel besser als "Dankbarkeit".

  • Zitat

    Was habt ihr nur alle für Welpen um euch herum ? :???:


    Keine besonders lästigen, aber mir reicht der "ganz normale Welpenwahnsinn" einfach schon aus. Für ne Stunde nehm ich gern mal einen, aber ich bin dann auch froh, wenn ich ihn wieder an die Besitzer zurück geben kann ;) Jede Nacht mehrmals aufstehen? Danke nein, meinen Schlaf brauch ich (zumeist). Knabbernde, fiepende Hundekinder? Nervig. Stubenreinheit? Das dauert. Wandern gehen? Erstmal überhaupt nicht möglich.


    ..bei uns passen die Vorraussetzungen momentan einfach 0,0 für einen Welpen (Berufstätigkeit), noch dazu find ich sie halt nervig und es ist soooo schön zu sehen, wie ein erwachsener Hund Vertrauen fasst und die Welt entdeckt :herzen1: und noch dazu gibt es halt auch einfach super viele Second-Hand-Hunde die ein neues Zuhause suchen

  • Irgendwie hatte ich vorhin schon mal eine Antwort geschickt, aber irgendwie ist die nicht angekommen...dann also mal gesammelt.


    Zuerst mal vielen lieben Dank für die tollen Antworten! Ihr seid großartig :gut:


    Ich habe mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt. Der Kontakt zu dieser Hündin ist über Leute aus dem TH entstanden, sie sitzt aber nicht dort und das würde ihr auch nicht passieren. Die Besitzer werden sie solange behalten, bis sie ein gutes neues Zuhause gefunden haben.


    Unabhängig davon würde ich selbstverständlich kein Tier nur aus Mitleid aufnehmen.


    Kurz zur Prägephase: Die Hündin wurde mit anderthalb Jahren von Spanien nach Deutschland geholt und hat sich vorher allein durchgeschlagen, offenbar ohne größere negative Erfahrungen. Eigentlich merkt man es fast nur daran, dass sie nach wie vor die Nase ständig auf dem Boden hat und alles frisst, was geht – oder auch nicht. Auch daran müsste ich arbeiten, aber auch das ist kein Problem. Also, hoffe ich ;) . Das ist ebenso wie die Sache mit dem Rückruf nur ein Beispiel dafür, was sie schon kann bzw. woran wir arbeiten würden. Es ist kein ausschlaggebendes Kriterium und ich weiß natürlich, dass mir das mit einem Welpen auch passieren kann. Darum geht es mir ja auch gar nicht.


    Das mit dem „unendlich dankbar“ halte ich auch für Unsinn. Die Hündin war 3 Jahre lang in einem für sie guten, liebevollen Zuhause und kommt von jetzt auf gleich zu einer im Grunde fremden Person. Wäre ich sie, wäre ich alles andere als dankbar :D .


    Zitat


    Allerdings frage ich mich noch, warum du ein bisschen zögerst. Wenn du dich nicht wirklich in diesen Hund aus dem Tierheim verliebt hast, würde ich es persönlich bleiben lassen. Meine Erfahrung mit Tierschutzhunden zeigt, dass Menschen, die einfach nur einen Hund aufnehmen, weil er ihnen leid tut, bei den kleinsten Problemen gerne das Handtuch werfen.
    Hat man sich aber mit Leib und Seele einem Tier verschrieben, will man alles dafür tun, dass man es in den Gruff bekommt. Nicht so gute Rückrufbarkeit ist ein Kinkerlitzchen und kann dir bei einem Welpen ebenso passieren.


    Ich bin kein Typ für die totale Liebe auf den ersten Blick und ich glaube, sich zu schnell für einen Hund zu entscheiden, ist auch nicht richtig. Also, zwischen „Handtuch werfen“ und sofort verlieben gibt es sicher auch noch etwas. Nicht nur schwarz oder weiß. Und ich kann mich nicht nach einer Handvoll Begegnungen „mit Leib und Seele“ einem Hund verschreiben, das ist doch etwas schnell, zumindest für mich.

  • Ich habe einen Hund als älteren Welpe/Junghund bekommen, den anderen mit 9 Wochen. Man muss Zeit haben und sich im klaren sein, dass man im ersten Jahr mit dem Hund eben nicht alles machen kann, was man mit einem erwachsenen Hund machen kann, wie z.Bsp. lange Wanderungen, Radfahren, Hundesport....


    Dafür erlebst du eine spannende, manchmal nervenaufreibende Zeit, kannst aber den Hund doch so prägen, wie du es gerne möchtest. Und du wirst, wenn der Hund alt wird, eine sehr lange Zeit mit ihm haben. Aber einen Welpen bzw. einen Junghund zu erziehen ist nicht immer einfach, wer einen Hund über 2 Jahre nimmt, hat schlichtweg die Pubertät hinter sich. Für manche sehr praktisch, weil der Hund ist ja eigentlich fertig und muss nur noch ausgebildet werden. Man weiß, was einen in etwa erwartet. Ein Welpe ist und bleibt ein Überaschungspaket.


    Nur ich mache lieber meine Fehler selber und ich bereue nicht, dass ich immer einen jungen Hund genommen habe.


    Bei einem älteren Hund, und ein 5 Jahre alter Hund ist nun mal schon älter, musst du je nach Größe damit rechnen, dass er bald alt wird, die ersten Wehwehchen auftauchen können, nicht müssen und die gemeinsame Zeit einfach kürzer ist. Dafür weißt du so ziemlich genau, was du bekommst.


    Letztendlich kann ich dir nur raten, zu überlegen, ob du für einen Welpen und Junghund Zeit und Nerven hast. Und ansonsten bin ich der Typ Bauchgefühl. Entweder dein Bauch sagt, das ist er, oder er sagt, er ist es nicht. Ich bin eigentlich ein Kopfmensch, aber beim Hund war es jedes Mal mein Bauch, der binnen Sekunden entschieden hat. Der Vorlauf zum Hund betrug allerdings 1,5 Jahre, dann aber wußte ich, der ists.


    Wenn du länger brauchst, sind zuviele wenn und abers dabei, das ist nicht gut.

  • Zitat

    Ich bin kein Typ für die totale Liebe auf den ersten Blick und ich glaube, sich zu schnell für einen Hund zu entscheiden, ist auch nicht richtig. Also, zwischen „Handtuch werfen“ und sofort verlieben gibt es sicher auch noch etwas. Nicht nur schwarz oder weiß. Und ich kann mich nicht nach einer Handvoll Begegnungen „mit Leib und Seele“ einem Hund verschreiben, das ist doch etwas schnell, zumindest für mich.


    Natürlich soll man keine überstürzten Entscheidungen teffen... allerdings hat es bei dir nicht "Klick" gemacht. Sonst würdest du über den Welpen nicht nachdenken ;)

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