Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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@BeardiePower: An sich ist das ne interessante Idee.
Das Problem ist nur: Dadurch kommen die Kleintiere auch nicht mehr auf die Weiden. Der Mensch kommt von außen nicht mehr an den Zaun um zB etwas zu reparieren.
Und vor allem geht alles unter den Platten kaputt. -
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Und die verletzten Wölfe haben im Gegensatz zu Hunden, die in eine Scherben treten, niemanden, der ihre Verletzungen versorgt, desinfiziert....
Wenn der Kram sich entzündet, krepieren sie jämmerlich...
Und NEIN: Wildtiere sind NICHT automatisch gefeit vor Verletzungen, Entzündungen, Fieber und Hungertod!
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Vielleicht sollte man sich ja an den Profis für "draußen/bzw drinnen" halten orientieren. Beim Mauerbau wurde ja auch mit mehreren "Verteidigungslinien" gearbeitet. Zwei Zäune, dazwischen ein Graben oder so... Fakt ist- es ist einfach nicht bezahlbar. Wer 30/40/80/100 und + Hektar einzäunen und in Schuss halten muss. Viehhaltung ist eh schon wenig geeignet reich zu werden, diese Reserven hat niemand. Subventionen? Fleisch teurer verkaufen? Oder einfach sich einen ruhigeren Job suchen?
"Also Großhändler ich brauch jetzt das doppelte pro Kuh weil ich Zäune gegen Wolf sichern musste"
"Na dann schön dass deine Kühe sicher sind, woanders bekomme ich die Kuh noch zum alten Preis. Ciao!"
Oder so ähnlich... Wie Chris sagt, es gibt kein schlüssiges Konzept wie mit der Herausforderung Wolf und Vieh nebeneinander umgegangen werden soll.
Theoretisch kann man als Landwirt nur kühl rechnen, Zaun gegen eventuelle Verluste und ab wann man den Laden dann dicht macht.
Nochmal zum aufstallen- man schränkt damit auch sehr den natürlichen Tagesrhythmus der Tiere ein. Im Sommer zb grasen Pferde und Kühe lieber nachts und früh morgens. Wenns warm wird dösen sie lieber. Im Winter bedeutet dies, dass sie spätestens ab vier bis nächsten Morgen um 7/8 eingesperrt sind- gut 15 Stunden. Artgerecht wird da schon stark eingeschränkt. Zusätzlich muss extra Heu gefüttert werden, was man so im Sommer nicht bräuchte.. Ich hoff, dass die "Experten" bald nachhaltige Lösungen finden. Sonst seh ich schwarz für viele "glückliche" Nutztiere.
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Und die verletzten Wölfe haben im Gegensatz zu Hunden, die in eine Scherben treten, niemanden, der ihre Verletzungen versorgt, desinfiziert....
Irgendwie hab ich das Gefühl das Wölfe die fremden Untergrund nicht begutachten ehe sie draufspringen eh keine besonders hohe Lebenserwartung haben...
Ich mein, da liegt etwas das eindeutig kein Gras ist. Etwas das vorher nie da lag und das nach Mensch stinkt. Die springen da doch nicht mal eben einfach so drauf, oder? So doof ist ja nichtmal mein "ich hab 3 Gehirnzellen" Hund! -
Also, ich muß gestehen meine Kenntnisse über den Wolf beruhen in der Hauptsache auf solch historisch belegten Geschichten wie „Rotkäppchen und der Wolf“ sowie gelegentlichen Besuchen im Tierpark. Insofern ist dieser Thread für mich ausgesprochen informativ.
Als vor Jahren die ersten Wölfe hier auftauchten dachte ich noch, na super, die Natur kommt wieder in Ordnung, der Wolf kehrt zurück. Die Ansicht von „na super“ geriet ins Wanken als die ersten Berichte über gerissene Haustiere auftauchten.
Schauen wir uns mal das Finanzielle an. Bei mir ist im vorigen Jahr der Zaun umgefallen. Der Zaun war Baujahr 1939, da muß man damit rechnen. Da ich eine intakte Hündin habe ließ ich mir ein paar Angebote von Zaunbauern machen. Einer schlug vor die Hündin zu sterilisieren, das wäre preiswerter als ein neuer Zaun. Unter den ernsthaften Angeboten stellte sich dann raus, die 45m Zaun sind nicht unter3500,- Euronen zu haben. Wohlgemerkt, kein Luxuszaun sondern nur einer der die Rüden sicher am Reinkommen und meine Hündin am Rauskommen hindert.
Wenn ich mir das anschaue, kann ich mir nicht vorstellen in Deutschland für 500m Zaunmaterial nur 1000,- Euronen zu zahlen. Chris hat es uns vorgerechnet, dabei aber etwas wesentliches nicht mit berechnet,die Arbeitszeit, die in die Kalkulation mit eingerechnet werden muß.
Bei mir ist die Tierhaltung Hobby, ich muß da nix kalkulieren, nur ob ich es mir leisten kann oder nicht. Ich konnte es mir nicht leisten und habe mit meinem Jungen und dem Nachbarn selber gebuddelt. Aber ein Betrieb muß diese Kosten auf das Produkt anrechnen. Nun kann ich mir aber zwei Sachen nicht vorstellen. Mit ein paar Kühen kann ich nicht so viel erwirtschaften das diese Kosten wieder eingespielt werden ohne die Verkaufspreise zu erhöhen. Und zum zweiten ist doch keiner bereit für das Produkt (Milch, Fleisch, Wurst) einen deutlich höheren Preis zu bezahlen nur weil die Produktion wesentlich teurer geworden ist.
Nun ja und das Finanzamt nimmt auch keine Rücksicht auf die Flaute in der Kasse des Landwirtes weil der Wolf da umgeht, nö, wenn der Landwirt nicht zahlt wird gepfändet und fertig.
Womit meine Ansicht „na super“ endgültig einen Knacks bekommen hat.
Ich habe hier bewußt von Produktion gesprochen und die emotionelle Seite der Tierhaltung mal außen vor gelassen.
Lösung des Problems? Nö, hab ich auch nicht. Ich kann mir nur vorstellen das ein Kompromiss gefunden wird zwischen Vergraulen des Wolfes, ja bis hin zum Abschuss, und dem Dulden des Wolfes in von menschlichen Siedlungen abgelegenen Gegenden. Was in Deutschland recht schwer wird solche Gegenden zu finden, weil genau das der Grund war weswegen der Wolf hier ausgerottet wurde.
Hat eigentlich schon mal jemand die Frage untersucht warum der Wolf nach hundert Jahren zurückkehrt?
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Die Platten würden so sein, daß sie auf- und abgebaut werden können, daß man sie von Weide zu Weide fahren könnte. So eine Art Steckmodule.
Auf den Platten sollen Spitzen sein (nicht sonstwas für große Spitzen, sondern so, daß es nur piekst), das mit dem Nagelbrett ist nur zum besseren Verständnis, wie ich das meine.
Aber es sollte schon abschrecken, wenn der Wolf drauf tritt. Und ich glaube nicht, daß ein Wolf da voll Karacho drauf hüpft. Es ist was ungewohntes, da wird er eher erst mit einer Pfote testen. Und beim vorsichtigen Testen wird schon nicht die Pfote aufgerissen werden. Aber es wird ihm unangenehm sein, daß er nicht auf die Platten gehen wird, und so auch nicht auf die Weide kommt, denn drüber springen geht nicht, da die Platten groß genug sind. Und somit wären die Tiere auf den Weiden geschützt.
Bei herumliegenden Scherben können sich Wölfe auch verletzen, und zwar richtig heftig. An den kleinen Spitzen würden sich Wölfe bestimmt nicht verletzen oder nur ein wenig. Das ist auch nicht gefährlicher als eine Straße oder ausgelegtes Gift oder andere Gefahren, die da lauern. Und wenn man es damit schaffen würde, die Weidetiere zu schützen, dann werden im gewissen Sinn dadurch auch die Wölfe geschützt. Denn wenn die Wölfe immer wieder Tiere reißen, wird die Stimmung gegen sie immer größer werden. Und ein Piekser in die Pfote, als wenn er in Dornen getreten hätte, finde ich jetzt nicht so schlimm wie angefallene Schafe, die schwer verletzt herumliegen und leiden, bis sie endlich erlöst werden. -
Wir hatten das doch aber schon beim "Unterbuddelschutz", dass der Platz dafür bei alten Weiden oftmals nicht vorhanden ist oder Bewuchs da ist.
Wie will man da "Nagelbretter" um die Weiden legen? Und dann heißt es ja einerseits Wölfe klettern, andrerseits springen sie imho auch (schon). Die springen doch nicht aus dem Stand von direkt vor dem Zaun stehend? Wieviel m "Nagelbretter" will man da um die Weide legen?Tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass das praktikabel ist.
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Na ja, es wäre schon noch ein wenig verbesserungswürdig. Da hast du recht.
Wie weit kann ein Wolf springen, also mit Anlauf? Dementsprechend breit müßten die Platten dann sein, daß das eben nicht mehr funktioniert, weil es ein zu großer Abstand wäre. -
Bei uns hier im Taunus (Hessisches Mittelgebirge) sind die meisten Weiden für Rinder und Pferde einfach nur durch einen stromführenden Zaun gesichert - wer schon mal geholfen hat, nur einen solchen einfachen Zaun in dem hügeligen, teils mit viel Unterwuchs bestandenen Gelände aufzustellen, weiß, dass die Idee mit den Platten absolut nicht praxistauglich ist.
Die Schafe unseres Schäfers, der hier Landschaftspflege betreibt, weiden innerhalb eines Schafszauns Stück für Stück die Brachflächen ab.
All das ist mit wolfssicheren Zäunen nicht mehr machbar und die Zäune sind in den meisten Fällen nicht wolfssicher zu gestalten.Bisher gab es in diesem Jahr drei Sichtungen hier und alles hofft, dass der Wolf weiter so heimlich bleibt und sich vom Nutzvieh fernhält.
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Die Schafe unseres Schäfers, der hier Landschaftspflege betreibt, weiden innerhalb eines Schafszauns Stück für Stück die Brachflächen ab.
All das ist mit wolfssicheren Zäunen nicht mehr machbar und die Zäune sind in den meisten Fällen nicht wolfssicher zu gestalten.der Schäfer (die Schäfer) hier hat eine transportablen Elektrozaun, der immer neu aufgestellt wird (für nachts) tags über ist er dabei. EIn doppelt so hoher Zaun ist nicht mehr Aufwand (wird was teurer sein, klar - wird aber wohl überall unterstützt)
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