Aufmerksamkeitsjunkie/Kontrollfreak viell. bald therapiert

  • Huhu,


    ich habe hoffentlich endlich eine Trainerin gefunden die mich und meinen Hund zu verstehen scheint. Da ich in diesem Forum von dieser Trainingsart wie ich sie machen muss bisher noch nichts gelesen hab, wollte ich mal berichten wie bisher die Erfolge damit aussehn. Auch wenn wir grad erst am Anfang sind :smile: .


    Eigentlich kommt es dem durch die Wohnung laufen und irgendwann verliert der Hund von selbst die Lust dran und legt sich hin sehr nah.
    Bin mit meinem Hund ja schon Stundenlang durch die Wohnung gelaufen und nach ner Stunde war er meist eher noch motivierter mir hinterher zu latschen.
    Entspanungssignale beibringen zeigten auch keinen wirklichen Erfolg.


    Das Training schaut so aus, das er von morgens bis abends an meinen Gürtel angeleint ist und mir non stop hinterher laufen darf. Sogar Nachts wenn ich auf Klo geh, wird er geweckt und mitgenommen. Will er sich mal hinsetzen, oder hinlegen steh ich auf und geh woanders hin. Bin also recht viel in der Wohnung unterwegs manchmal :lol: .
    Mein Rüde fand das die ersten Tage sogar so klasse das er ständig bei mir sein durfte das für ihn auch 5 Stunden am Stück stehen kein Problem gewesen sind.
    Die ersten Tage war er so fix im hinterher laufen, das ich die Leine und ihn nichtmal gemerkt habe, wenn ich aufstehen musste, damit er sich nicht hinsetzt, oder hinlegt.


    Jetzt nach etwas über einer Woche schaut das sogar schon etwas anders aus. Immer öfter ist die Leine straff, wenn ich wieder losgeh. Anfangs hat ja schon aufstehn gereicht, aber jetzt muss ich aufjedenfall rumlaufen. Oft schaut er in Richtung Decke, statt mich an und wenn ich merke ihm fallen schon die Augen zu, mach ich ihn los und gönn ihm auch mal ne Ruhephase.


    Gestern gabs für mich sogar schon ein richtiges Erfolgserlebnis. Wir waren zwar 16km mit dem Rad unterwegs, also durfte er danach ruhen und brauchte nicht an mir Angeleint und wieder stehen müssen. Als ich kurz in ein anderes Zimmer ging, folgte er natürlich. Wollte es sich sofort neben mir wieder bequem machen, hab ihm mit der Hand den Weg versperrt, er drehte sich rum verließ das Zimmer und legte sich wieder auf den Platz wo ich ihm zuvor erlaubt habe zu ruhen.


    Er hat zum allerersten mal von selbst einen Ruheplatz ausgewählt der völlig unabhängig von meinem Aufenthaltsort gewesen ist und war einfach froh mal seine Ruhe vor mir zu haben.


    Irgendwie kommt er mir auch ruhiger vor, bzw die Ruhephasen die ich ihm gönne nutzt er jetzt richtig. Ich muss ihn nicht auf seinen platz schicken, er sprintet quasi richtig zu seinem Platz wenn ich ihn ableine und es schaut so aus als würd er sogar sofort einschlafen.


    Bin schon sehr gespannt wie das Training weiter geht :smile: .

  • Ja, man muss vorsichtig mit seinen Wünschen sein. Manchmal gehen sie in Erfüllung :D


    So hartnäckig wie du es betreibst, habe ich es zwar noch nicht betrieben, aber die Maßnahme kennt mein Hundi auch. Obwohl es mir lieber wäre, wenn es keinen Anlass geben würde, darauf zurückzugreifen.


    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo,


    also ich find es total schwachsinnig! :???:
    Was soll der Hund lernen?
    Was soll den Hund daran hindern weiter hinter dir her zu laufen wenn er das Bedürfniss hat und er nicht mehr durch die Leine in Verbindung zu dir steht?
    Ich finde das steht nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Problem!!!!
    Er ist einfach froh mal Ruhe zu haben. Jetzt muss er pausenlos aufpassen was du machst, weiss - wenn ich mich hinlege steht sie wieder auf und rennt rum etc pp
    Was passiert wenn er wieder selbst entscheiden kann?
    Ich bleib dabei - ich finds mehr als doof!


    lg

  • Das Training hat ja grad erst angefangen. Also wird sich noch zeigen wie es dann weiter geht und werde dann auch weiter berichten, was die nächsten Schritte sind.


    Es gehört ja auch dazu, dass wenn die Leine gestrafft ist und ich ihn nur noch hinterher schleifen muss, ihn dann auch ruhig mal nen halben Tag ableine.


    Da gehört noch ne ganze Menge mehr Hintergrund wissen dazu welches meine Trainerin hat. Ich weiß nur Bruchstücke daraus, Fragen die ich ihr eben gestellt habe dazu, die für mich wichtig waren. Also könnte ich dir lediglich diese Sachen beantworten jedoch nicht das gesamte Konzept welches dahinter steht, oder eben wie es dann weiter geht.

  • Aber zu deiner Frage was er Lernen soll dadurch. Die ist leicht zu beantworten. Er soll lernen das eben nichts besonderes passiert, wenn ich durch die Wohnung laufe.
    Er soll auch Lernen das nicht er es ist der mich Kontrollieren kann, sondern ich soll ihn Kontrollieren. Aber Wortlos! Darum ja auch das aufstehn und rumgehen.
    Er hat bei mir gelernt auf Kommando auch in einem Zimmer zu bleiben, aber hat dann halt gefiept auch Stundenlang. Darum Kontrolliere ich ihn jetzt eben Wortlos, indem er halt an mich angebunden ist und ich einfach aufstehn und rumgehn kann. Oder aber ihn ableinen und er hat seine Ruhephase.


    Im weiteren verlauf des Trainings soll er sogar Allein bleiben lernen. Also da wird noch mehr kommen, was wir zu tun haben :D .


    Derzeit ist das Training wirklich extrem weils 24/7 geht. Aber er ist eben ein TS Hund und hat wahrscheinlich bei seinen Vorbesitzern 8 jahre auch nichts anderes getan als zu Kontrollieren und Aufmerksamkeit zu verlangen. Bei mir kann er zwar auf Kommando allein in nem Zimmer bleiben, aber eben nur auf Kommando und fiepet dann nur. Nicht aus freien Stücken. Er sucht sich nicht von sich aus einen Ruheplatz, der für ihn bequem ist. Sondern immer nur wo ich mich grad aufhalte.


    Darum ist das son Erfolgserlebnis, dass er es jetzt das erstemal von sich aus unabhängig von meinem Aufenthaltsort gemacht hat. natürlich weil er genervt von mir ist, aber aus einem mal kann auch ein zweites mal werden und vielleicht auch in ein paar Wochen/Monaten ist es für ihn selbstverständlich :).

  • Irgendwie kann ich nicht Editieren...


    Es ist ja nicht so das ich ihm verbiete sich hinzulegen, oder Hinzusetzen. Ich steh einfach auf und er steht dann eh sofort auf und will mir wieder hinterher laufen. Das er dann halt eben mal 5 und mehr Stunden am Tag nicht zur Ruhe kommt macht er ja von sich aus. Das würde er auch machen, wenn ich ihn nicht an mich gebunden hätte. Nur so ist es eben leichter, weils über mehrere Wochen sein muss. Bis er selbst Begriffen hat, dass diese ganze Hinterherlauferei Scheiße ist und er keine Kontrolle über mich ausüben kann mit seinem verhalten.

  • Also ich finds sehr interessant :) außergewöhnliche Hunde brauchen manchmal eben auch außergewöhnliche Tricks. ich freue mich auf jeden fall weiteres zu hören :) Vielleicht könnte ich einiges davon ausprobieren wenns denn klappt :D Zwar nicht in so einer extremen Form weils bei meinem nicht sooo schlimm ist :rollsmile:

  • ja mein Hund machts ja schon paar Jährchen so mit dem Kontrollwahn und Aufmerksamkeit verlangen.


    Glaube auch man kann es mit dem Schleppleinentraining/Antijagdtraining vergleichen. Wo ein Hund ja auch Monatelang nicht von der Schlepp kann, weil er eben keinen Erfolg mehr haben darf.
    Bei mir isses eben in der Wohnung, wo er Täglich mehrere Erfolge hat. Das beste Beispiel ist vielleicht doof/peinlich, aber beschreibt es ja doch sehr gut.


    (Vor dem Training)Wenn ich ins Badezimmer gehe was halt mehrmals am Tag ist, dann folgt er, wird dann auch immer sofort Hellwach. Hab ich die Tür zu Fiept er vor der Tür und irgendwann komm ich natürlich auch wieder raus und sein Fiepen hat ja schon Erfolg (wie ein Hund der Wild hinterher hetzt, weil das Schleppleinentarining nicht Konsequent ist zb.).
    Lass ich die Tür auf, dann kann er selbst entscheiden, ob er mir folgt oder nicht. Wenn er mir folgt belohnt er sich oft selbst indem er eh seinen kopf auf mein Knie legt, oder er legt sich ins Badezimmer und Döst dort einfach weiter, hat mich aber schon wieder im Blick und Kontrolliert mich wieder. Oder aber er schubelt seinen Hintern an meinen Bein, was er eh immer klasse findet dort gekrault zu werden.


    Jetzt mit dem Training und an mir angebunden sein ist es so, wenn ich ihm jetzt eine Ruhephase Gönne und auf Toilette muss, geh ich zu ihm hin Lein ihn an und schleif ihn mit. Will er sich hinlegen zieh ich ihn mit der Leine kurz Hoch (hat nen Geschirr an) und er darf wieder rumstehn und findet das total doof und langweilig mit mir im Badezimmer zu sein und wieder nur stehn zu müssen. Ohne Leine wäre das an der Stelle wieder schwierig, weil er nur ans ende des Badezimmers gehen müsste und dort könnt ich schon wieder nicht verhindern das er sich hinlegt oder aber mich wieder anfiepen würde.


    Aber da steckt eben noch sehr viel mehr dahinter. Kann ja nur das wiedergeben was ich so nachgefragt habe bei der Trainerin und was ich an meinem Hund sehe.


  • Der Hund lernt, dass er durchs nachlaufen nichts erreicht, sondern das es stinklangweilig ist und es ihm mehr bringt, einfach mal liegen zu bleiben.
    So ein Kontrolletti ist alles andere als lustig. Kenne es noch von meinem Rüden (bei dem ich allerdings die umgekehrte Richtung gefahren bin. Also mit Türen schließen, stundenlang durch die Wohnung laufen und den Hund dabei immer wieder aufscheuchen und nur auf seinem Platz hatte er wirklich Ruhe vor mir). Mein Rüde war nämlich irgendwann soweit, dass er im Sitzen geschlafen hat (wenn er wirklich nicht mehr konnte) nur um nichts zu verpassen. Er musste erst lernen, dass Ruhe halten genau richtig ist, bei uns daheim. Ein Hund der den Raum wechselt weil er beim Besitzer sein will, kann man mit einem Kontrolletti nicht vergleichen. :)


    Acid
    Wie viele Kilos hast du schon abgenommen vom vielen Gerenne?

  • Ja mein Hund hat auch schon vor diesem extrem Training ab und zu mal die Augen zu gemacht, wenn er mich verfolgt hat, oder ist auch im sitzen "eingeschlafen", wenn wir viel am Tag gemacht haben. Aber auf Kommando auf den Platz schicken brachte ja auch nichts, weil dann lag der auf seinem Platz und hat mich mit zufallenden Augen eben angefiept auch stundenlang, obwohl er Todmüde war.


    Das Gerenne hält sich bei mir zum Glück in Grenzen :). Mein Hund ist nicht der hellste, darum merkt er nicht wenn ich grad unkonzentriert bin und steht einfach weiter neben mir. Ausserdem isser so Gesprächig, das er meist ein Geräusch von sich gibt, wenn er sich hinsetzen will :D .
    Hab in dem Punkt echt glück :smile: .


    Ich hoffe das ich auch bald mal Türen schließen kann. Das wäre ja schon der erste Schritt zum allein bleiben :smile:.

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