Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Ich kann mich absolut Nicoles Meinung anschließen.

    Ich habe viel dann viel mit beiden einzeln Hundewiesen aufgesucht.
    Am Anfang hatte ich auch oft die 5 Meter Schlepp dran, damit habe ich mich noch etwas sicherer gefühlt.

    Diego hat das ganze Training schon sehr viel gebracht, wobei wir es nochmal ein wenig auffrischen sollten.

    Canny hat nun wieder eine Phase, wo er bei fremden Hunden zum Teil unsicher ist.
    Also heißt es auch wieder Fremdhundekontakte üben :smile:

  • Danke für eure vielen Beiträge.

    Zur Erklärung: Ich rede von Situationen in denen die Hunde angeleint sind.

    Ich würde behaupten, dass ich Rocco mit seinen 4 Jahren mittlerweile zu jedem Hund hinlassen kann ohne dass es Probleme gibt. Grad neulich hatten wir ne Situation, in der ich mit Rocco allein unterwegs war, es gab nen lockeren Leinenkontakt zu nem freilaufenden Labbi. Rocco stellte wohl fest, dass der nicht so sein Fall ist, brummelte kurz, beide Hunde wenden sich ab und jeder geht weiter.
    Wäre Duncan dabei gewesen wäre dieser Kontakt vermutlich nicht so friedlich abgelaufen.

    Nächstes Beispiel: Wir sitzen auf ner Bank am Waldrand, Mann mit sehr kontaktfreudigem Beagle kommt. Rocco sitzt vollkommen entspannt da, ignoriert den vor ihm auf und ab hopsenden Beagle total. Duncan knurrt und kläfft wie irre.

    In den beiden Beispielen hatte Rocco eben vorher Kontakt und war dann "zufrieden". Darf er nicht hin, ist er deutlich angespannter.

    Generell wenn unangeleinte Hunde auf uns zugestürmt kommen darf Rocco auch immer nach meiner Freigabe hin. Er "checkt" dann die Situation und man merkt sofort wie Duncan still wird. (aber auch da, hatte Rocco eben Kontakt)

    Hundwiesen gibt es hier leider keine. Ich wüsste nicht mal wie weit ich fahre muss um eine zu finden.
    Im Hundeverein schätzt man Kontakt zwischen den Hunde auch nicht so sehr.

    Hauptsächlich geht es hier um die Begegnung mit zwei Hunden, das sind zwei ca 1 Jährige Rüden. 1 Hovi, 1 Labbi.

    Der Hovi seinerseits ist auch immer sehr interessiert an uns. Ich denke wohl eher freundlich gesinnt.
    Aber wenn der Duncan nur ansieht kriegt dieser die Krise. Ich bin mir sicher, er hat Angst.
    Herrchen ist immer sehr freundlich, ich hab auch schon oft überlegt ihn zu fragen wir den Kontakt einzeln mal zulassen sollen. Ich glaube aber ehrlichgesagt, er hätte Angst, weil Duncan an der Leine eben immer eher aggressiv auftritt und Rocco, der keinen Kontakt haben darf meist entsprechend nachzieht.

    Hunde, die Duncan "kennengelernt" hat waren bisher nie ein Problem, sowohl Rüden als auch Hündinnen.

    Ich finde halt, auch das kontaktlose Vorbeigehen wichtig, denn nicht jeder entegegenkommende ist verträglich.
    Daher übe ich das umlenken.

    Mir wurde hier im DF schon einige Male geschrieben, dass es unnötig ist seinem Hund in jeder Situation Neuträlität auf Teufel komm raus antrainieren zu wollen (und auch zu viel verlangt vom Hund). Daher dachte ich, ich frag mal wie Begegnungen bei euch so aussehen. Vielleicht hab ich auch wirklich utopische Wünsche....

  • Aber der Hund lernt nichts bei Begegnungen, wenn er schreiend in der Leine hängt!
    Ich clicker nicht um sie dauerhaft abzulenken, sondern einfach um die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Erst wenn der Hund einigermaßen entspannt ist, kann er von anderen Hunden lernen. Um diese Entspannung zu erreichen, kann ich den Hund nicht einfach ins kalte Wasser schmeißen.
    Wir fangen jetzt nochmal komplett von vorne an, d.h. Wir üben erst mit angeleinten Hunden die total relaxt sind und steigern uns langsam, bis wir auch mal extremere Alltagssituationen meistern.

  • Bei uns sehen Leinenbegnungen mittlweile meistens so aus, dass wir mit lockerer Leine in einem kleinen Bogen (der ergibt sich ja von selbst, schließlich will ich nicht in den anderen rein laufen) vorbei gehen. Hilda wirft aber gelegentlich noch einen fixierenden Blick zu dem anderen :muede2: . Das kann sie noch nicht immer sein lassen. Wenn sie merkt, dass der andere auf Krawall aus ist, lässt sie das fixieren allerdings komplett sein und schaut hektisch zu mir.
    Kontakt mit Frendhunden an der Leine gibt es gar nicht! Und ich habe häufig, das GEfühl, dass sie immer wieder erleichtert ist, dass sie keinen Kontakt haben muss!

  • Zitat

    Ein- oder zweimal zu mackerhaft auf einen anderen zugelaufen oder sich zu sehr aufgeplustert und eine "Ansage" bekommen - das merkt sich der Hund ganz schnell und backt beim nächsten Mal kleinere Brötchen bzw. versucht mal eine andere Annäherung - die sind ja nicht blöd...


    Schön wäre es :hust: . Den Moment möchte ich erleben, dass Grisu bei einer Ansage eines Rüden (und wenn es eine explodierende Dogge ist...) nicht sofort zum Gegenangriff übergeht :roll: . Der hat einfach Null Probleme mit Auseinandersetzungen und keinerlei Bedenken, ob er wohl selbst etwas abbekommen könnte. Dabei ist er nicht "unverträglich", aber meine Sorge ist immer, der fremde Rüde wird ihm zu aufdringlich oder legt es wirklich auf Streit an. Grisu schaltet da extrem schnell von "ignorieren" zu "explodieren" um. Das ist mein Problem: es geht mir zu schnell und ich weiß schlicht nicht, ob ich über mehr Kontrolle/Gehorsam gehen soll (was mir persönlich so eigentlich nicht liegt) oder über mehr "Ruhe ausstrahlen" und vertrauen. Aber dann ist der andere Hund der Leidtragende, wenn es doch blöd läuft. Und das will ich sicher nicht.

  • Bei uns ist das Leinenpöbeln nur territorial. Ich glaube manchmal, ich muss hier mit jedem fremden Hund extra üben. Den Nachbarshund (kleine Bestie ;-) ) haben wir relativ schnell hingekriegt, den sehen wir ja auch dauernd. Den Erzfeind, an dem wir häufig vorbeikommen, haben wir auch im Griff - vor allem seit ich herausgefunden habe, dass dieser Hund auch auf MEIN Kommando still ist.

    Es wird aber nie klappen mit der Frau, die uns mit vier bellenden Hunden an der Leine entgegenkommt. Da ist dann auch das therapeutische Bällchentragen unwirksam, dass den Hund sonst meistens gnädig gestimmt und nur leise grummelnd an anderen Hunden vorbeigehen lässt.

  • Zitat


    Schön wäre es :hust: . Den Moment möchte ich erleben, dass Grisu bei einer Ansage eines Rüden (und wenn es eine explodierende Dogge ist...) nicht sofort zum Gegenangriff übergeht :roll: . Der hat einfach Null Probleme mit Auseinandersetzungen und keinerlei Bedenken, ob er wohl selbst etwas abbekommen könnte. Dabei ist er nicht "unverträglich", aber meine Sorge ist immer, der fremde Rüde wird ihm zu aufdringlich oder legt es wirklich auf Streit an. Grisu schaltet da extrem schnell von "ignorieren" zu "explodieren" um. Das ist mein Problem: es geht mir zu schnell und ich weiß schlicht nicht, ob ich über mehr Kontrolle/Gehorsam gehen soll (was mir persönlich so eigentlich nicht liegt) oder über mehr "Ruhe ausstrahlen" und vertrauen. Aber dann ist der andere Hund der Leidtragende, wenn es doch blöd läuft. Und das will ich sicher nicht.

    mir geht's da ähnlich wie dir.
    Bela würde NIEMALS klein beigeben, wenn er eine Ansage bekommt. Er hat außerdem ein Elefantengedächtnis und merkt sich ganz genau, mit wem er schon mal Ärger hatte. Und wehe, wir treffen den dann wieder...
    Wir schaffen es gut an anderen Hunden vorbei, aber da muss ich schon mitdenken. Ich mache da eine Kombination aus Ruhe ausstrahlen und Gehorsam einfordern (freundlich, aber bestimmt), und ich belohne sehr großzügig. Ich lasse ihn aber nicht mit fremden Hunden ohne oder mit Leine in Kontakt kommen, außer ich sehe schon aus größerer Entfernung, dass es eine Hündin oder ein kastrierter Rüde ist. Bei intakten Rüden knallt es fast immer, ist egal, wie souverän oder cool oder wie auch immer ich drauf bin. ER entscheidet, mit wem er sich rauft. Der kriegt dann auch gar nicht mehr mit, ob ich noch da bin oder nicht...
    Zum Glück macht Bela nichts kaputt und wenn es doch mal zu einer Auseinandersetzung kommt (was durch mein vorausschauendes und vorsichtiges Handeln sehr wenig geworden ist), dann gibt's nur Getöse und das wars. Aber das reicht mir schon, ich brauche das nicht regelmäßig. Daher lernt Bela auch kaum neue Hunde kennen und wir gehen auch nicht auf Hundewiesen o.ä. Für mich ist das ok, ich kann damit leben und ER auch. Ich habe schon lange nicht mehr den Anspruch, mit ihm durch den Englischen Garten schlendern zu können.

  • Zitat

    Daher lernt Bela auch kaum neue Hunde kennen und wir gehen auch nicht auf Hundewiesen o.ä. Für mich ist das ok, ich kann damit leben und ER auch. Ich habe schon lange nicht mehr den Anspruch, mit ihm durch den Englischen Garten schlendern zu können.

    Mir wurde deswegen schon mal von einem Berliner vorgeworfen, dass Taxi nicht artgerecht gehalten werden würde, weil er eben nicht jeden Tag neue Hunde kennen lernt und er ein sehr armes, nicht ausgefülltes Leben führt. Ich lieber daran arbeite seine Geschwindigkeit im Agi zu verbesser, wo er doch schon lange kaum noch Agi macht, anstatt an seinen Problemen zu arbeiten...
    Tja, tragisch, tragisch... nur der Hund findet es viel angenehmer nicht jeden Tag neue Hunde treffen zu müssen...

  • Hey - nicht dass hier wieder eine Diskussion entsteht, was die Hunde brauchen und was nicht - auch das ist sicher genauso individuell wie bei uns Menschen - es gibt halt auch "Eigenbrötler", "Hau-drauf's", "normal" kommunikative und sehr kontaktfreudige, extrovertierte Exemplare.

    Nur wissen oder merken wir alle, dass die "Eigenbrötler" oder "Proll's" nicht unbedingt die Weltmeister in Kommunikation, Konversation und (folgenloser) Konfrontation sind - wie auch...??

    Wenn eure Hunde im heimischen "Rudel" auf dem Land leben und ihr sie nicht mitnehmen wollt/müsst, dann ist doch alles tutti und diese Hunde sind sicher nicht unglücklicher als andere.

    Aber wenn man - wie wir - früher im sehr hundereichen Berlin und jetzt an teilweise recht belebten Stränden und Strandpromenaden lebt und mit den Hunden spazieren gehen (unsere begleiten uns fast rund um die Uhr), in den Urlaub fahren und Seminare etc. besuchen will, dann sollten sie das m.M.n. halt können, bzw. lernen.

    Und meiner Meinung nach können halt alle Hunde das Lernen (genauso wie wir Menschen).
    Nicht unbedingt mit dem Ergebnis, dass die Purzelbäume schlagen vor Glückseligkeit, wenn sie mit anderen Hunden, Menschen, Verkehr usw. konfrontiert werden (machen meine übrigens auch nicht - beide haben mit verschiedenen Dingen durchaus Streß - aber mehr eben auch nicht) - aber eben so, dass sie es tolerieren und kein zitterndes Nervenbündel oder (provozierender) Rambo sind.

    Wie gesagt - meine Hunde sind für mich eher Partner, die mich durchs Leben begleiten, ich will und kann sie überall mit hinnehmen und das ist mir wichtig.
    Klar ist das auch eine Menge Arbeit gewesen (Fortuna ist Angsthündin von der Straße und hat u.a. Autos/Fahrräder gejagt) - aber mir war/ist es das halt wert.

    Und da die Frage ja war, ob wir mit unseren Hunden ohne Bogen schlagen/Krawall etc. pp. an anderen vorbei können - war meine Antwort: "Ja - mittlerweile - mit und ohne Leine" - und wie es aus meiner Erfahrung zu erreichen ist.
    Wenn einige meinen, das geht mit ihren Hunden nicht oder sie wollen es nicht, ist's doch auch gut... ;)

  • Hallo Nicole,
    ich find es echt klasse, dass du mit deinen beiden so viel geschafft hast und sie überall mit hinnehmen kannst, sie mit fremden Hunden klarkommen usw...
    bei uns hat es sich nicht so entwickelt, obwohl Bela mitten in München aufgewachsen ist, ständig mit fremden Hunden, Menschen, Kindern usw. in Kontakt kam und ich der Meinung war, soooo falsch hätte ich ihn da nicht herangeführt. Er hat sehr viele Erfahrungen machen dürfen. Und glaub mir: ich habe es mir wirklich anders vorgestellt als es sich dann entwickelt hat :/ Ich wollte einen unkomplizierten Begleiter haben, mit dem ich an der Isar entlang schlendern kann, der sich mit allem und jedem verträgt, Streit aus dem Weg geht, Spaß mit mir hat usw. Tja. Er ist ein eher schwieriger Typ, ist extrem schnell überfordert mit Situationen und er geht dann halt nach vorne statt zurück :sad2: Mehrere Hundeschulen und Stunden bei Privattrainern haben daran nichts ändern können. Ich habe wirklich viel mit ihm trainiert. Wer unsere Geschichte kennt, weiß das. ich wollte es wirklich! Aber letztendlich gab es für meine Nerven und für Belas Wohl dann nur eine Entscheidung: raus aus der Stadt und ihm das nicht mehr antun! Natürlich kommt er trotzdem immer wieder mal mit mir mit, wir fahren S-Bahn und halten uns an belebten Orten auf. Aber dieser Hund braucht so viel Sicherheit, da ist es einfach völlig kontraproduktiv, ihn mit dutzenden heranstürmenden Hunden zu konfrontieren (das ist München! Hier gibts keinen Leinenzwang und jeder lässt einfach laufen, ohne Rücksicht auf Verluste, keine Übertreibung!). Durch sowas ist es ja erst so schlimm mit ihm geworden. Ich habe auch lange gebraucht, um das einzusehen: Der Hund will einfach seine Ruhe! Er WILL nicht jeden Tag ein Dutzend neuer Hunde kennen lernen. Das hat nichts mit mir zu tun, sondern ist einfach sein Naturell. Eigenbrötlerisch ist er eigentlich gar nicht, mit Hunden, die er kennt, kommt er bestens zurecht und er schätzt ihre Gegenwart sehr. Auch spricht er die Hundesprache, aber er reagiert eben manchmal etwas über und DAS kommt nicht gut an. Ich habe auch keine Lust mehr auf die Diskussionen und Vorwürfe, nur weil er sich eben nicht freut, wenn der ach so verspielte Labbirüde (mit aufgestellter Bürste) in ihn reinknallt und er dann derjenige ist, der die Ansagen verteilt. Nein, auf die Blicke und Kommentare hab ich schon lange keine Lust mehr. Ich habe hier keinen unverträglichen Hund, aber einen, der einfach nur ein wenig "anders" ist. Ich sehe da nicht, dass ich mit ihm irgend etwas üben muss, außer vielleicht, dass er etwas ignoranter wird und die anderen Hunde einfach links liegen lässt (das trainiere ich mit ihm auf jeder Runde, denn meistens trifft man ja doch wen...), aber näheren Kontakt, nur um des Trainieren Willens, gibts bei ihm nicht.

    und um noch mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: ja, mit Bela komme ich prima an anderen Hunden vorbei, vorausgesetzt sie stehen im Kommando oder sind zumindest angeleint und wollen nichts von ihm. Kleine Bögen gehe ich allein schon wegen des besseren Handlings und weil man ja nie weiß, ob der andere Hund sich nicht doch mal in die Leine legt oder so. Auch wechsele ich, wenn möglich, gerne die Straßenseite, wenn uns jemand mit Hund entgegenkommt. Ist einfach praktischer. Ich kann mich dann besser auf meine Hunde konzentrieren.

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