Nicht Zwergenhund, sondern Winzling, was macht man damit?

  • Hallo,


    ich muss euch gerade mal was berichten.. ich war heute mit Fény auf der Hundewiese und wir treffen da natürlich immer so allerlei Getier... unter anderem auch unsere neue Freundin Jamie, ihres Zeichens Beagle x frz Bulldogge Mischling- und kurz darauf einen Mann mit Malteser, und: nem Prager Rattler (mein Gott, sind die pottenhässlich...).
    Und da frage ich mich... ob der Hund das wohl so geil findet so extrem klein und zart zu sein? Die Gute war vielleicht 20 cm hoch und gefühlte 19cm davon waren Bein, spindeliger ging's auch nicht mehr.. da sie SO klein war habe ich gefragt, wie alt sie denn wäre... 1 1/2 sagte er, also ausgewachsen. Jamie kam dann an und wollte mit der Kleinen spielen, die dann gleich in hysterisches Bellen ausbrach- ohrenbetäubend, prinzipiell ja gut, dass sie "Bescheid sagt", wenn es ihr zu viel ist. Leider hat Jamie das nicht geschnallt und war total im Spielmodus.. ja, toll... So ein doch kompakter Mischling, auch gerade ein Jahr, und dann die Kleine Rattlerhündin... haben Jamie dann weggenommen, weil sie partout nicht aufhören wollte..
    jetzt frage ich mich... die Kleine stand die ganze Zeit nur da, hat fast jeden Hund hysterisch(!) weggebellt und die Rute die ganze Zeit eingezogen, schlich so um ihr Herrchen herum..
    Also, wie gesagt, prinzipiell wusste sie schon, wie sie "Nein" sagen kann, aber... sie war echt so furchtbar überfordert, selbst nach Fény hat sie geschnappt, der zwar auch deutlich größer und kräftiger ist, aber ganz ruhig ankam..
    also.. irgendwie.. ja klar, kleine Hunde können auch spielen und z.T. stehen sie in der Rangfolge auch höher, wenn auch körperlich kleiner... aber irgendwie hat sich das in mein Hirn eingebrannt. SO einen zarten Hund habe ich noch nie gesehen, die sah aus wie ein geschrumpfter Windhund.. wenn da mal ein Pfotenhieb danebengeht, und sei es im Spiel, dann kann das ordentlich daneben gehen.... schön finde ich das nicht. Kann doch keinen Spaß machen SO klein und zierlich zu sein.


    Ohne Quatsch.. nur mal so... also.. ich bin so geschockt irgendwie :verzweifelt: :headbash:
    ... der Fang der Kleinen war vllt 2cm lang, die Beine nicht ganz nen cm dick..

  • Zitat

    mein Gott, sind die pottenhässlich...


    ich finds chis noch weniger schön. :xface:


    Zitat

    Und da frage ich mich... ob der Hund das wohl so geil findet so extrem klein und zart zu sein?


    Klar findet der das nicht so toll, vor allem wenn die Welt um ihn und seine Spielkameraden so viel größer sind... oder er dauernd getragen wird...
    Aber das kann man von so vielen Rassen behaupten... ein Mopf findet es bestimmt auch blöd nicht atmen zu können und ein Dackel hätte lieber auch längere Beine und einen normalen Rücken usw.


    In deinem bestimmten Fall denke ich aber, dass da was in der Erziehung falsch gelaufen ist, denn ich kenne eine "Ratte" die gerne auch mal mit mittelgroßen Hunden spielt und diese dann auch viel ruhiger mit ihr Spielen, so wie man es z.B. zw. Welpen und erwachsenen Hunden sieht. Außerdem finde ich die "Ratten" noch gesünder als die Chis.


    Liebe Grüße
    Ede

  • Hi,
    bei dem Thema kann ich ja mitschreiben und das mal aus Sich eines "Winzling-Halters" erzählen. Also ersteinmal haben die meisten Kleinsthunde KEIN Problem mit ihrer Körpergrösse, sie nehmen eher nicht wahr, daß da ein Unterschied besteht. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, als hätten meine Chis deswegen psychische Probleme. (Okay, daß die Nase NICHT bis auf den Esszimmertisch reicht, macht ihnen sicher Kummer...)
    Lästig sind nur die Hunde, die das Spielen mit kleinen Hunden nicht gelernt haben und schlichtweg die Ablehnung der Kleinen (die im Normallfall genauso aussehen wie bei jedem großen Hund) ignorieren. Normalerweise sind das die großen Hunde, die vom Halter zum "Spielen" einfach losgelassen werden und dann machen können, was sie wollen.


    Bei der Prager Rattler- Hündin war wahrscheinlich genau das zu oft der Fall, ihre Besitzer regulieren die Begegnungen ja offensichtlich auch nicht für sie und sie scheint ja deutlich schlechte Erfahrungen mit größeren Hunden gemacht zu haben. Also ist angstaggressives "Bleib-mir-vom-Leib"-Bellen und Abschnappen aus ihrer Sicht das Einzige, was ihr noch übrig bleibt, um ihren Hals zu retten.
    Meine eigene Chihündin fand als Junghund jeden Hund zum Spielen toll (was ich auch gefördert habe), bis sie von einer großen Hündin, die im Jagdmodus war, beinahe totgeschüttelt wurde. Nach dem Angriff zeigte sie ebenfalls das gleiche Verhalten, teilweise ist das heute noch (nach 7 Jahren) in einigen Situationen präsent. Trotz intensivem Training!


    Warum man einen fremden Hund öffentlich als "pottenhässlich" betiteln muss, ist mir nicht so ganz klar. Geschmäcker sind nunmal verschieden und ich finde es völlig unangebracht, über den geliebten Hund eines anderen Menschen so zu schreiben.
    Sicher finden viele Leute meine Chis auch nicht besonders toll. trotzdem würde ich mir so eine Ausdrucksweise in Bezug auf sie verbitten.


    LG von Julie


    LG von Julie

  • Tja,
    so unterschiedlich sind die Geschmaecker (gluecklicherweise!!! Haettem wir doch sonst langweiligerweise alle die selben Hunde.).
    Der Rattler ist eine der wenigen "Toy"-Rassen, die bei willkommen waere...


    Aber hier einen Hund als haesslich bezeichnen wuerde ich persoehnlich nun auch nicht, mir selbst gefaellt die ein oder andere Rasse auch eher weniger - aber eine solch drastische Ausdrucksweise kann einen "empfindlichen" HH oder Liebhaber dieser Rasse schon verletzen. :/
    Wobei ich mir sicher bin, dass dies jetzt nicht Deine Absicht war.


    LG,
    Tanja

  • Ich entschuldige mich dafür, nein, das war nicht meine Absicht, es geht nicht darum, ob mir das Exterieur des Hundes gefällt, oder nicht. Das ist überhaupt nicht der Punkt. Und, richtig, so soll jeder sich den Hund aussuchen, den er persönlich für schön erachtet. Ich weiß auch nichts über die Rasse, so kann ich nichts über den Charakter der Kleinen sagen.
    Man fühle sich bitte nicht (persönlich) angegriffen. Auch nicht im Weiteren. :!:


    Es ging nur darum, dass es für mich einfach wirklich ein erstaunliches Treffen war, das mich irgendwie zum Nachdenken gebracht hat, diesen kleinen Knirps da stehen zu sehen, mit dauer-eingekniffener Rute und hektischer Bellerei, so bald ihr einer der Hunde zu nahe kam... auch dieses unglaublich filigrane hat mich umgehauen, das habe ich noch nie gesehen, das ein Hund so derartig winzig und zart sein kann.

  • wenn sich meine jacky hündin hätte aussuchen können, wäre sie auch groß geworden. spielt am liebsten mit großen hunden, kriegt aber immer viel ab, weil sie so klein ist.
    ich habe auch einen mini yorkie beim hundefrisör gesehen, da muß man echt aufpassen, daß man den nicht übersieht.

  • Zitat

    nicht Zwergenhund, sondern Winzling, was macht man damit?


    Gassi gehen, liebhaben, erziehen, knuddeln, verwöhnen, sich sorgen wenn er krank ist, sich freuen wenn es ihm gut geht ... kurzum alles was ich mit meinem großen Hund auch mache :smile:


    Bei uns um die Ecke wohnt ein Ehepaar in meinem Alter. Die haben so ein kleines Fellbündel (ich weiß leider die Rasse nicht), das muß die Nase anheben um festzustellen, daß er gerade unter meiner Susi durchläuft. Sieht richtig niedlich aus, wenn die beiden am Spielen sind. Susi ist da glücklicherweise recht rücksichtsvoll.


    Und die beiden haben viel Arbeit damit diesem Hund die Angst vor großen Hunden zu nehmen, da viele der hier ansässigen Halter von großen Hunden diese polternd auf den Kleinen loslassen. Er wurde letztens als Beute betrachtet und fast tot geschüttelt. Die Beiden geben sich aber auch viel Mühe mit der Erziehung. Wenn das dann nicht ist, habe ich halt einen kleinen ängstlichen Hund, der nur am Kläffen ist.


    Liebe Grüße Jan

  • Genau das ist der Punkt:


    Viele denken, dass man kleine Hunde nicht erziehen muss und tun es demnach auch nicht. Ist ja auch viel einfacher, den Winzling einfach hochzunehmen.


    Wir haben hier auch so ein Gespann: Rehpinscher (sollte eigentlich ein Prager Rattler sein, ist aber deutlich grösser) und sowas winziges russisches...


    Der "Grosse" war in der Hundeschule, zumindest eine Zeitlang, mit dem Kleinen wurde gar nix gemacht. Das kleine Biest brüllt und kläfft wie irre, versucht jeden Hund anzumachen und sogar "anzufallen", der Grosse mischt sich ein und brüllt ebenfalls rum. Wir nennen die beiden nur noch "die Terroristen" und schlagen eine andere Richtung ein, wenn wir sie sehen und/oder hören.


    Schade, der "Grosse" war eigentlich ein netter Kerl, bevor der Kleine kam.....


    Das leuchtende Gegenbeispiel sind zwei hervorragend erzogene Yorkshire-Terrier, die bei uns im Haus wohnen. Diese beiden benehmen sich, sind umgänglich, kläffen nicht rum, zeigen keine Angst, verhalten sich einfach wie nette Hunde, die Vertrauen zu ihren Haltern haben (übrigens sind die Halter Türken....).


    Ich fände es wirklich gut, wenn mehr Kleinhundehalter auch mal mitdenken würden.


    Gruss
    Gudrun

  • also mein Finn (ein Mops, der übrigens sehr gut atmen kann) ist auch irgendwie zu klein geraten glaub ich ... der is jetzt 11 Monate alt und ca 20 cm hoch und er spielt mit ALLEM und jeden. Anfangs zwar etwas verhalten, aber wenn er auftaut gehts rund. Und erzähl dem mal er sei ein Mops und 3 Stunden spielen und rumtoben ist schlecht für ihn weil er nicht atmen kann ... :lol:


    Das ist wie mit der Hummel ... rein physikalisch ist der Körper viel zu groß und zu schwer um von den kleinen Flügeln getragen zu werden. Aber wisst ihr wieso sie trotzdem fliegt ?! Weil sie von Physik keine Ahnung hat :ugly:


    Wer weis wieso sie alle Hunde verbellt hat oder nicht mitspielen wollte ?! Sobald mehr als 2-3 Hunde am Start sind guckt sich Finn das auch lieber erstmal an und verscheucht zu aufdringliche Hunde und sitzt quasi auf meinen Schuhen ... aber wenn er die Hunde kennt, können es garnicht genug sein mit denen er spielen kann :lol:

  • Zitat

    nicht Zwergenhund, sondern Winzling, was macht man damit?


    also für mich ist das schon eine Qualzucht. Die Hunde wurden gezüchtet um schön, niedlich und süß zu sein. Sie sollen möglichst als Ersatz Sozialpartner für den Halter fungieren und das wars dann. Kuscheltieraussehen auf Kosten der Gesundheit des Hundes. Werden dann den ganzen Tag auf dem Arm oder im Handtäschen rumgezerrt (Ausnahmen bestätigen die Regel), wenn sie "Glück" haben gibts sogar nen Kinderwagen damit sie überhaupt nicht mehr laufen müssen.
    Versteht mich nicht Falsch, jedem das seine, aber nicht auf Kosten der Gesundheit des Hundes. Diese Rassen Zielen ja auch auf eine Gewisse Zielgruppe ab, diese holt sich dann so einen Hund um ihn von früh bis Abends zu betutteln. Die Bedürfnisse des Hundes werden meist komplett außer Acht gelassen.
    Und das wird dann noch hochtrabend Tierliebe genannt... verkehrte Welt...


    MfG

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