Grenzen setzen ohne Meideverhalten
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Er verhält sich und reagiert aber so. Das ist eindeutig zu sehen und zu erleben. Das habe ich jetzt schon bei einigen - sehr unterschiedlichen Hunden gesehen. Das ist das, was für mich zählt.
Bei Arthos, in meinem genannten Beispiel, nur für unbedarfte.
Er steht unter Hochspannung solange er den Retriever in seiner Nähe weiß. Er geht auf Katzenpfoten, ist steifbeinig und drei Nummern größer.
Würde ich einmal die Aufmerksamkeit von ihm lassen, ihn aus seiner Aufmerksamkeit für mich entlassen, gäbe es eine Schlägerei.
Seine Erregung sinkt mit der Aussichtslosigkeit auf Erfolg und nicht mit dem Aufmerksamkeits-, Abbruchsignal oder wie auch immer.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Aber das ist doch damit genauso gegeben. Weil eine Begegnung auf so einem Erregungslevel nie stattfinden wird.
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Bibi wie geschrieben: Ja ich bestätige das richtige Verhalten. Nicht immer mit Jackpot, aber es wird immer bestätigt (und sei es am "Ende" nur ein "Gute Maus").
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Sie hat aber früher statt gefunden. Er kennt leider das Gefühl einen Feind in den Boden zu rammen.
So souverän er sonst ist, bei Goldenen Rüden klinkt er aus.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Bei Arthos, in meinem genannten Beispiel, nur für unbedarfte.
Er steht unter Hochspannung solange er den Retriever in seiner Nähe weiß. Er geht auf Katzenpfoten, ist steifbeinig und drei Nummern größer.
Würde ich einmal die Aufmerksamkeit von ihm lassen, ihn aus seiner Aufmerksamkeit für mich entlassen, gäbe es eine Schlägerei.
Seine Erregung sinkt mit der Aussichtslosigkeit auf Erfolg und nicht mit dem Aufmerksamkeits-, Abbruchsignal oder wie auch immer.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
Oh, Hunde haben dafür eine ganz simple Bezeichnung: SPASSBREMSE!
und wech, Birgit
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dragonwog, ich verstehe worauf du hinaus willst ABER du musst den Hund ja irgendwie ansprechbar bekommen.
Solange keine Ansprechbarkeit da ist, kann ich dem Hund nicht helfen, ich kann nichts beibringen und es wird nichts gelernt.
Also eine so hohe Erregung wie ich sie mir jetzt vorstelle jedenfalls.Der Abbruch muss ja nicht zwangsläufig in irgendeiner Weise negativ verknüpft sein bzw. das Abbruchsignal. Ansonsten wäre jeder Rückruf, der nunmal in seiner Eigenschaft jegliche andere Handlung abbricht (oder das zumindest sollte) ebenso wie jedes andere Kommando auch so zu bewerten, nicht?
Ich hatte Rike so verstanden, dass es in dem Moment ausschließlich um die Ansprechbarkeit geht, und dafür nutzt sie dieses "Abbruch- oder Aufmerksamkeitssignal". Sobald die Ansprechbarkeit wiederhergestellt ist folgt der nächste Schritt.
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dragonwog, ich verstehe worauf du hinaus willst ABER du musst den Hund ja irgendwie ansprechbar bekommen.
Solange keine Ansprechbarkeit da ist, kann ich dem Hund nicht helfen, ich kann nichts beibringen und es wird nichts gelernt.
Also eine so hohe Erregung wie ich sie mir jetzt vorstelle jedenfalls.Der Abbruch muss ja nicht zwangsläufig in irgendeiner Weise negativ verknüpft sein bzw. das Abbruchsignal. Ansonsten wäre jeder Rückruf, der nunmal in seiner Eigenschaft jegliche andere Handlung abbricht (oder das zumindest sollte) ebenso wie jedes andere Kommando auch so zu bewerten, nicht?
Ich hatte Rike so verstanden, dass es in dem Moment ausschließlich um die Ansprechbarkeit geht, und dafür nutzt sie dieses "Abbruch- oder Aufmerksamkeitssignal". Sobald die Ansprechbarkeit wiederhergestellt ist folgt der nächste Schritt.
Eben, wenn der Abbruch, beispielsweise wie bei einem Rückorientierungssignal oder Entspannungsignal nicht aversiv aufgebaut wurde, kommt es auch nicht zu den entsprechenden Auswirkungen.
Aber wenn man etwas in Richtung Hund wirft bzw. eine aversive Einwirkung vorwarnt, ist das aversiv (wenn auch minimal).Achso: Ich bin NICHT grundsätzlich dagegen, nur sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Hund eben ungestresst aussieht, obwohl er es ist
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Überraschung ist erstmal neutral! Es definiert sich erst über das, was dann kommt, ob es positiv oder negativ ist. Wenn ich nun die Tatsache, dass der Plan abgebrochen ist, positiv darstelle ist dem Hund schon geholfen. Er merkt, dass es ihm gut tut, nicht aufgeregt zu sein. Kein Hund erlebt gerne Stress. Er lernt also über diese Korrektur - dieses Signal - dass es ihm Vorteile bringt, einen ursprünglichen Plan zu verwerfen und sich nicht aufzuregen. Der Abrruch führt zur Senkung des Erregungslevels. Auf einem niedrigeren Erregungslevel ist es widerrum viel einfacher, den Hund wirklich zu erreichen - zu kommunizieren. Er ist dann auch wieder in der Lage, mir Aufmerksamkeit zu schenken, weil der Tunnelblick weg ist.Beispiel: Es klingelt und der Hund rennt hoch aufgeregt, kläffend Richtung Tür, dann kann ich ihn auf dem Weg noch vor der Tür über ein schnelles und eben überraschendes Touchieren (nicht schlagen, nicht kneifen..
) unterbrechen. Die Reaktion ist erstmal eine Unterbrechung des Verhaltens, der Hund wird erstmal aufhören - Ohren gehen zurück - der ganze Hund legt den Rückwärtsgang ein. Dazu braucht es keinen Schmerz. Erstmal ist der Plan aus dem Kopf, die Erregung damit schon gesenkt. Wenn ich also eine Türbegegnung erst zulasse, wenn der Hund nicht mehr so aufgeregt ist (und dadurch auch besser wahrnehmen kann, wer da an der Tür ist, ob das wirklich "gefährlich" ist oder eben nicht), dann bekommt er die Sicherheit, dass ich es nicht zulasse, dass er überfordert ist und dadurch Fehler macht.
Je aufgeregter der Hund, desto eher macht er Fehler. Je entspannter, desto besser die Kommunikation, desto weniger Fehler. Wichtig ist dabei, dass kein Streit entsteht. Man darf da nicht emotional sein beim Markieren. Je besser das Signal eingepflegt ist auf niedrigen Reizlagen - mit einem Kommando oder Geräusch bei der Aktion - desto schneller wird der Hund allein das Kommando/Geräusch schon zum Verhaltensabbruch und der Beruhigung verinnerlichen.
Ich verstehe, was du meinst, aber du zäumst irgendwie das Pferd von hinten auf. Der Hund in deinem Beispiel hat durch Konditionierung schon gelernt, dass nach dem Abbruch etwas schönes folgt, ein bestätigtes Alternativverhalten, oder meinetwegen die Erleichterung, dass ihm jemand seine Entscheidung abnimmt (wobei ich das für eine recht gewagte Theorie halte). Im Normalfall ist der Hund durch den Abbruch aber erst mal frustriert, weil er nicht tun kann, was er gerne tun möchte. Frustration steigert aber die Erregung, sie hält den Kessel am Kochen. Wenn es mir nun nicht gelingt, dem Hund eine bessere Idee, Plan B (ruhig auf dem Platz warten) anstelle von Plan A (bellend zur Tür) schmackhaft zu machen, so wird er bestenfalls äusserlich ruhig sein, sein Stresslevel ist aber gestiegen. Das Abbruchsignal alleine wirkt nicht erregungssenkend, erst das, was in der Folge passiert.PS: Es kann auch sein, dass der Hund sein Vorhaben aufgibt, weil er durch die Abbruchsignale konsequent daran gehindert wird. Er resigniert, weil es sinnlos ist, nicht, weil er sich dadurch besser fühlt.
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Ich habe an zwei Punkten so meine Zweifel und bitte um Aufklärung:
1. die Hunde, die ich kenne, die hocherregt und kläffend zur Tür rasen, sind nicht durch ein "Touchieren" zu überraschen, denen könnte ich vermutlich in die Rippen treten, ohne dass es sie von der Tür ablenken würde. (Natürlich habe ich DAS nicht getestet)
2. bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich stimmt, dass ein Hund lieber entspannt ist. Ich beschäftige mich ja erst kurze Zeit eingehender mit dem Thema Stress bei Hunden, aber mir ist, als hätte ich gelesen, dass grade aggressives Verhalten, wie bei der Leinenaggro süchtig machen kann und der Hund (auch) deswegen nach Auslösern sucht.
bitte korrigiert mich, wenn/wo ich da falsch liege
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Wie schade wäre es, wenn es nur eine Meinung gäbe.
Aber für mich ist es eben die sinnvollste Variante, schnell eine Ansprechbarkeit beim Hund zu bekommen und so schneller Verhaltensmuster durchbrechen zu können, damit der Hund lernt, durch richtiges Verhalten entspannter sein zu können = sich wohler zu fühlen und keinen Fehler zu machen. Das hab ich auch bei einem Leinenpöbler mit Erzfeind so erlebt. Mehr als meine Erfahrungen habe ich nicht "zu bieten" - aber die waren bisher immer sehr positiv für die Hunde auf diesem Weg.
Trillian
Entspannung, Neutralität und Ruhe ist grundsätzlich der beste Zustand, weil er energiesparend ist. Freude ist schön - aber dauerhafte Freude ist auch nicht gesund. Auch, wenn anderes Verhalten süchtig macht, ist das ja nicht automatisch das Beste. Ist ja auch beim Menschen so.Edit
Ich glaube auch nicht, dass der Hund sich beim ersten Mal dadurch gleich besser fühlt, sondern dadurch, dass er am eigenen Leibe erfahren hat und spürt, dass ihm die Entspannung (das Alternativverhalten) besser tut. Das geht natürlich nur durch Wiederholung - wie alles.
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