Grenzen setzen ohne Meideverhalten
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Achso: Ich bin NICHT grundsätzlich dagegen, nur sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Hund eben ungestresst aussieht, obwohl er es ist
Ahhso - ok
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@ Hummel: Das es für den Hund nicht gesund ist, sich ständig aufzuregen ist klar. Das weißt Du, und das weiß ich, aber der Hund empfindet es eben durch die Sucht nicht so.... Zumindest nach allem, was ich darüber weiß. Deswegen verstehe ich nicht, wie das Entspannte Gefühl belohnend wirken soll (wenn es denn ein entspanntes Gefühl ist)
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Tja, das ist so wie bei süchtigen Menschen. Das muss eine Erfahrung werden - es ist durchaus im Hund verwurzelt und das Suchtverhalten ist ein ungesundes. Der Raucher merkt auch erst nach seinem Entzug, wie viel besser es ihm geht - während des Entzuges ist es kein gutes Gefühl und der Suchtzustand wird verlangt.
Wegen deiner Anmerkung zum Touchieren. Da ist eben die Überraschung wichtig. Denn tatsächlich blendet ein hoch erregter Hund Schmerzen aus - dem könnte man - je nach Zustand - eine Dachlatte auf den kopf hauen und er würde es nicht merken. Darum ist auch keine schmerzhafte Einwirkung gemeint. Die ist entweder sinnlos oder sogar zusätzlich kontraproduktiv - vor allem für die Beziehung zum Hund.
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Mir ist immernoch weder klar, wie ich einen hocherregten Hund überraschen soll, noch, warum die Entspannung belohnend wirkt. Und die meisten Süchtigen, die ich kenne, sind über den Verstand clean, weil sie wissen, dass ihr Leben dann besser läuft. Den Rausch vermissen sie dennoch, meist so sehr, dass sie (trotz der Fähigkeit zur Vorrausplanung) rückfällig werden.
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Mir ist immernoch weder klar, wie ich einen hocherregten Hund überraschen soll, noch, warum die Entspannung belohnend wirkt. Und die meisten Süchtigen, die ich kenne, sind über den Verstand clean, weil sie wissen, dass ihr Leben dann besser läuft. Den Rausch vermissen sie dennoch, meist so sehr, dass sie (trotz der Fähigkeit zur Vorrausplanung) rückfällig werden.
Na, also mehr als das so beschreiben kann ich auch nicht. Sorry.
Ich erlebe es bei meinem und einigen anderen Hunden, dass die mittlerweile ihre "Suchtverhalten" (unterschiedlicher Natur) eben nicht mehr zeigen (oder den Ansatz problemlos abbrechen, wenn er denn dann noch mal auftritt, was in jedem Fall deutlich seltener geworden ist) und deutlich ausgeglichener sind und kommunikativer zum HF.
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Ich beschäftige mich ja erst kurze Zeit eingehender mit dem Thema Stress bei Hunden, aber mir ist, als hätte ich gelesen, dass grade aggressives Verhalten, wie bei der Leinenaggro süchtig machen kann und der Hund (auch) deswegen nach Auslösern sucht.
Also von Sucht in dem Sinn ist mir nix bekannt.
Aber ich weiß, dass manche Hunde mehrere Tage brauchen, um Cortisol abzubauen, den der Körper bei Stress ausschüttet.
Und bei dem Bsp. Leinenaggro kann ich mir gut vorstellen, dass der Hund aus dem Dilemma nicht mehr rauskommt (wenn nicht ernsthaft u. angemessen daran gearbeitet wird), weil er immer wieder Hundebegegnungen ausstehen muss, ohne dass seitens des Halters Einfluss darauf genommen wird.Wo steht das denn mit der Sucht?
Würde mich wirklich mal interessieren.Wie gesagt, ich glaube nicht, dass ein Hund bewusst stressige Situationen sucht, zumindest keine, bei denen der Stress eher negativ belegt ist.
Jagen ist meiner Meinung nach auch Stress, aber für den Hund eher positiv (mehr Adrenalin), welches wahrscheinlich eher ein Suchtgefühl auslösen könnte...Aber bei Leinenaggro glaube ich einfach nicht, dass der Hund wirklich gerne pöbelt, weil er Spaß daran hat oder süchtig danach ist...
Das ist wieder so 'ne Sache bezügl. Ursachenforschung.L.G., Claudia.
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Ich habe an zwei Punkten so meine Zweifel und bitte um Aufklärung:
1. die Hunde, die ich kenne, die hocherregt und kläffend zur Tür rasen, sind nicht durch ein "Touchieren" zu überraschen, denen könnte ich vermutlich in die Rippen treten, ohne dass es sie von der Tür ablenken würde. (Natürlich habe ich DAS nicht getestet)
2. bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich stimmt, dass ein Hund lieber entspannt ist. Ich beschäftige mich ja erst kurze Zeit eingehender mit dem Thema Stress bei Hunden, aber mir ist, als hätte ich gelesen, dass grade aggressives Verhalten, wie bei der Leinenaggro süchtig machen kann und der Hund (auch) deswegen nach Auslösern sucht.
bitte korrigiert mich, wenn/wo ich da falsch liege
Die Frage ist, warum rennt der Hund zur Tür? Weil er etwas verscheuchen will, das eh geht, wenn der bellt? So z.Bsp. beim Postboten, der Hund bellt, der Postbote geht wieder, der Hund lernt, wenn ich belle, geht der wieder. Er hat jedes Mal Erfolg! Also gelerntes Verhalten! Das passiert dann, wenn der Hund aus dem Fenster sehen kann, wie z.Bsp. meiner. Einmal total verwarnt und beim Paketboten Leckis gegeben und nie wieder hat mein Hund den Postboten angemacht.
- Nächster Fall. Es klingelt, alle sitzen entspannt. Plötzlich das Klingel, wie von der Nadel gestochen springt HF zu Tür. Wow, denkt der Hund, da passiert was, da geh ich auch mit. HF ist etwas aufgeregt, es überträgt sich auf den Hund. Je nachdem was der HF austrahlt, übernimmt der Hund eine Rolle. Signalsiert der HF Unsicherheit, wird der Hund seinen Job übernehmen. Ich merke genau, wie mein Hund reagiert, wenn z.Bsp. Drücker, Zeugen Jehoves etc. vor der Türe stehen. da wird sie mords gefährlich, weil ich eben auch singalisiere, da ist was blödes. Bin ich entspannt, ist Hund entspannt.
- Nächste Möglichkeit: Es klingelt, wir Mensvhen haben es eilig und wenig Zeit für den Hund. Anstatt dem Hund erstmal seine Rolle zu vermitteln,, z.Bsp. Platz, geh auf deine Decke oder bleib Sitzen, hasten wir zur Türe, den Hund genervt im Blickwinkel. Wie nehmen uns nicht die Zeit, ihn zu bremsen, ihn festzuhalten, ihm ein Nein zu signaslieren.
- Und noch eine hündische Denkweise. Warum bellt der Hund wirklich? Ich übersetze es für meinen Hund, einen Herdenschutzmix so: Hallo Frauchen, da ist jemand, guck mal, ist das ok, geh doch mal, ich hab da jemanden gesehen!" - Und wenn ich dann ein OK signalisiere, dass ich alles im griff habe, dann ist es oft ok. Es sei den der Schornsteinfeger oder sonstwas gruseliges kommt, dann kommt Hundf weg und darf durch die Glastüre schauen was los ist.
Letztendlich sind wir Menschen an dem Tür-Szenario selber schuld. Mein Hund kennt alle Nachbarn, kennt die Paketboten, weiß, wer in die Straße gehört, sie kann aus dem Fenster schauen, alles was fremd ist, sprich, sich auf mein Grundstück bewegt, wird öfters mal gemeldet. Ich kann das als ok empfinden und manchmal hat der Hund sogar Recht, wenn jemand da parkt, wo er nicht darf.
Zu deinem zweiten Punkt, Leinenaggro, ja es gibt wenige Hunde, die sind süchtig. Das hängt auch mit der Hormonausschüttung in der Situation zusammen. Das gibt es wirklich, wie ich kürzlich gelernt habe. Aber Leinenaggro hat verschiedene Ursachen und man sollte genau hinschauen, was die wirkliche Ursache ist. Oft ist es nur ein "HF, du bist unsicher, hast Angst, jetzt übernehm ich mal den Part, denn du signalisiert mir, dass ich es auch tun soll!"
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"Stress wirkt sich ganz allgemein nachteilig auf den Hund aus, wenn aber die Toleranzschwelle für Stress überschritten wird, findet eine Kette elektrochemischer Reaktionen statt, die man als Stressreaktion bezeichnet. [...] Hunde können übrigens, wie Menschen auch, nach den chemischen Reaktionen, die durch akuten Stress ausgelöst werden, körperlich süchtig werden."
aus "Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O'Heare
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Also von Sucht in dem Sinn ist mir nix bekannt.
Aber ich weiß, dass manche Hunde mehrere Tage brauchen, um Cortisol abzubauen, den der Körper bei Stress ausschüttet.
Und bei dem Bsp. Leinenaggro kann ich mir gut vorstellen, dass der Hund aus dem Dilemma nicht mehr rauskommt (wenn nicht ernsthaft u. angemessen daran gearbeitet wird), weil er immer wieder Hundebegegnungen ausstehen muss, ohne dass seitens des Halters Einfluss darauf genommen wird.Wo steht das denn mit der Sucht?
Würde mich wirklich mal interessieren.L.G., Claudia.
Doch, das gibt es anscheinend wirklich, wußte ich auch nicht. Mir fällt nur das spezielle Wort dazu grad nicht ein. Hier werden Stresshormone freigesetzt, die den Hund in eine Art Suchtzustand geraten lässt.
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aus "Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O'Heare
... es hat mit der unterschiedlichen Hormonerzeugung im pos. oder
neg. Stress zu tun ( wenn ich doch den link wiederfinden würde...)
Hat wer einen?Grüße
SusanneEDIT... s.o.
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