Grenzen setzen ohne Meideverhalten
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Mir ist immernoch weder klar, wie ich einen hocherregten Hund überraschen soll, noch, warum die Entspannung belohnend wirkt. Und die meisten Süchtigen, die ich kenne, sind über den Verstand clean, weil sie wissen, dass ihr Leben dann besser läuft. Den Rausch vermissen sie dennoch, meist so sehr, dass sie (trotz der Fähigkeit zur Vorrausplanung) rückfällig werden.
Darum sollte man bei sowas langfristig begleitet werden, was beim Hund aber eindeutig der Fall ist.
Wenn der Hund allerdings einen wirklich hohen Erregungszustand hat, würde ich es nicht mehr mit Überaschungen probieren sondern den Hund schleunigst aus der Situation nehmen.Wenn über Sucht gesprochen wird, hängt das alles mit der Hormonausschüttung (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Cortisol, Testesteron etc.) zusammen. Leistungssportler haben solche Symptome auch oft (auch wenn sie nicht dopen) wenn sie nicht trainieren.
Quasi körpereigene Drogen die im Erregungszustand ausgeschüttet werden.Langfristig bedeutet das, dass die Erwartungshaltung, das Warten auf den Kick abgebaut werden muss.
Das ist auch der eigentliche Spannungsauslöser und wenn ich einen Hund habe, der schon nur noch drauf wartet wieder ausflippen zu können, dann ist der auch nie richtig entspannt. Das ist quasi Dauerstrom- die Erwartungshaltung, der Kick ist nur die Kirsche obenauf.Ob der Hund nun ein Entspannungstraining da besonders toll findet ist sehr fraglih. Es ist aber schon aus gesundheitlicher Sicht erforderlich.
Und sicher ist es für den Hund, ist es erstmal gelernt und etabliert, viel angenehmer.
Aber dahin ist der Weg sicher weder leicht noch angenehm, mit oder ohne bewußt eingesetztes Meideverhalten, Aversivreize oder wie auch immer man es nennen mag.Daher macht es auch Sinn, sowas von vornherein nicht in dem Ausmaß entstehen zu lassen und den Hund zu lehren sich zu entspannen.
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Tucker, das verstehe ich alles, mir ging es darum, dass behauptet wurde, die Entspannung würde in dem Moment belohnend wirken.
Das es einem Hund ohne ständigen Stress besser geht, ist mir auch klar ;o)
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Tucker, das verstehe ich alles, mir ging es darum, dass behauptet wurde, die Entspannung würde in dem Moment belohnend wirken.
Das es einem Hund ohne ständigen Stress besser geht, ist mir auch klar ;o)
Also ganz ehrlich, ich verstehe es auch nicht ganz. Denn wenn es eine Hormonsache ist, kann der Hund gar nicht so schnell entspannen, er kann es aber lernen, entspannt zu bleiben und wird merken, dass ihm das auch angenehm ist.
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Belohnende Wirkung kann das nur haben, wenn der Hund erstmal in der Lage ist zu entspannen. Also muss zunächst mal jede Tendenz in Richtung Entspannung extra verstärken.
Mal abgesehen davon, dass die Entspannung in so einem Moment aus meiner Sicht als Belohnung nicht ausreichend ist.
Das wäre etwa so, als wenn ich sage: "Der Würger würgt ja nicht wenn der Hund nicht zieht!" und daraus ableite, dass es eh eine Belohnung fürs nichtziehen ist, nicht gewürgt zu werden... und sowas wird zwar gemacht, ich persönlich lehne es aber ab!Jetzt sind wir gleichweit, oder?
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Zitat
Belohnende Wirkung kann das nur haben, wenn der Hund erstmal in der Lage ist zu entspannen. Also muss zunächst mal jede Tendenz in Richtung Entspannung extra verstärken.
Mal abgesehen davon, dass die Entspannung in so einem Moment aus meiner Sicht als Belohnung nicht ausreichend ist.
Das wäre etwa so, als wenn ich sage: "Der Würger würgt ja nicht wenn der Hund nicht zieht!" und daraus ableite, dass es eh eine Belohnung fürs nichtziehen ist, nicht gewürgt zu werden... und sowas wird zwar gemacht, ich persönlich lehne es aber ab!Jetzt sind wir gleichweit, oder?
Genauso sehe ich das auch
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Belohnende Wirkung kann das nur haben, wenn der Hund erstmal in der Lage ist zu entspannen. Also muss zunächst mal jede Tendenz in Richtung Entspannung extra verstärken.
Mal abgesehen davon, dass die Entspannung in so einem Moment aus meiner Sicht als Belohnung nicht ausreichend ist.
Das wäre etwa so, als wenn ich sage: "Der Würger würgt ja nicht wenn der Hund nicht zieht!" und daraus ableite, dass es eh eine Belohnung fürs nichtziehen ist, nicht gewürgt zu werden... und sowas wird zwar gemacht, ich persönlich lehne es aber ab!Jetzt sind wir gleichweit, oder?
Ja, ich glaub schon... Also, mir ist die Variante: Ich guck mal, dass du dich erst gar nicht aufregst und konditionier dich um!", dann doch lieber. Sprich: Es klingelt, du legst dich auf die Decke, und wenn du brav bist, gibt ein Lecki. Solange üben, bis Hund sich beim Klingeln von alleine auf die Decke legt. Oder solange Klingelputz machen lassen und nicht zur Türe hingehen, bis die Klingel nicht mehr wirkt.
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dazu zitier ich mich mal selber:
ZitatDaher macht es auch Sinn, sowas von vornherein nicht in dem Ausmaß entstehen zu lassen und den Hund zu lehren sich zu entspannen.
seh ich also genauso wie du.
Aber ich verstehe auch, wenn gerade in so nem Thema schwierigere Beispiele auftauchen die eben nicht immer ganz leicht zu lösen sind, vor allem, wenn man nicht mittels negativen Reizen/aversiven Mitteln arbeiten will.
Manchmal maht man eben Fehler oder übernimmt einen Hund wo man dann gezwungen ist alles umzubauen weil es für "von Anfang an" zu spät ist. Gibt ja beim Hund keine Reset Taste... -
Zitat
dazu zitier ich mich mal selber:
seh ich also genauso wie du.
Aber ich verstehe auch, wenn gerade in so nem Thema schwierigere Beispiele auftauchen die eben nicht immer ganz leicht zu lösen sind, vor allem, wenn man nicht mittels negativen Reizen/aversiven Mitteln arbeiten will.
Manchmal maht man eben Fehler oder übernimmt einen Hund wo man dann gezwungen ist alles umzubauen weil es für "von Anfang an" zu spät ist. Gibt ja beim Hund keine Reset Taste...ne diese Taste gibt es nicht, dennoch kann man daran arbeiten und es üben. Mein Hund konnte auch nicht entspannen, hat Jahre gedauert, bis ich merkte, dass sie dauerhaft Schmerzen hatte. Schmerz weg, entspannter Hund. Oder jahrelang geübt, jetzt Erfolg!
Deswegen sag ich ja, man kann auch umkonditionieren.
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Oder jahrelang geübt, jetzt Erfolg!
Deswegen sag ich ja, man kann auch umkonditionieren.
Jahrelang üben kann ich aber nur mit Hunden wo es net um Gefährdung anderer, dem Hund selbst oder mir geht.
Mein Hund belohnt sich im Leinenaggrofall selbst. Toujour. So wie sie danach reagiert hat hat sie sonst nur reagiert wenn ihr was richtiges geiles passiert ist :).Ihr schreibt immer alle so toll von "den Hund aus der Situation" bringen. Oder "ihn garnet reinsteigern lassen".
Wie tut ihr das denn? Scheuklappen auf wenn er andre net abkann? Immer umdrehen? Das Zweite fruchtet nur wenn Du immer umdrehen kannst. Kannst Du es ein einziges dummes Mal nicht war alles vorher für'n Hintern.
Wenn nen andrer Hund allerdings unvorhergesehen ums Eck biegt oder der eigene schon fixiert und sich von nix merh ablenken lässt wenn er nur nen andren Hund sichtet - was dann?Ansonsten stimm ich Hummel zu.
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Jahrelang üben kann ich aber nur mit Hunden wo es net um Gefährdung anderer, dem Hund selbst oder mir geht.
Mein Hund belohnt sich im Leinenaggrofall selbst. Toujour. So wie sie danach reagiert hat hat sie sonst nur reagiert wenn ihr was richtiges geiles passiert ist :).Ihr schreibt immer alle so toll von "den Hund aus der Situation" bringen. Oder "ihn garnet reinsteigern lassen".
Wie tut ihr das denn? Scheuklappen auf wenn er andre net abkann? Immer umdrehen? Das Zweite fruchtet nur wenn Du immer umdrehen kannst. Kannst Du es ein einziges dummes Mal nicht war alles vorher für'n Hintern.
Wenn nen andrer Hund allerdings unvorhergesehen ums Eck biegt oder der eigene schon fixiert und sich von nix merh ablenken lässt wenn er nur nen andren Hund sichtet - was dann?Ansonsten stimm ich Hummel zu.
... umdrehen und weggehen wenn man mal den Platz hat und
die Situation dies nicht wirklich erfordert ...auch und gerade mal
aus der positiven Situation gehen.Liebe Grüße
Susanne -
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