Grenzen setzen ohne Meideverhalten

  • Huhu liebe Foris,


    ich habe hier eine wirklich ernst gemeinte Frage, denn es wird davon geredet, nen Hund brauche Grenzen, aber Meideverhalten sei absolut unakzeptabel und fast tierschutzrelevant (der arme Hund ;-) )


    Wie bringt ihr einem Hund also bei:


    - man rennt keinem Wild hinterher


    - man pöbelt nicht an der Leine


    - man geht weder aufs Sofa noch ins Bett


    - man rennt nicht durch den Stromzaun auf ne Pferdeweide


    Ach, da gibts sicherlich noch mehr Beispiele, aber es sollte reichen.


    Achja, natürlich zählt es für mich nicht, dem Hund nur zu sagen, dass nen anderes Verhalten netter wäre, denn da ist keine Grenze gesetzt. Oder?


    Hoffe auf viele sachliche Erläuterungen.

  • Eine Grenze setzen heißt doch zu verlangen, daß das dahinterliegende gemieden wird !
    Meideverhalten ist nix schlimmes und nix negatives ... der Tenor ist lediglich eine Erfindung der (da haben wir es wieder) Wattebausch *ich bin nur positiv* Fraktion. Verkauft sich halt besser, wenn man seinem besten Freund und Sozialpartner nur Leckerlis reinschiebt und nieeeee böse ist.


    Ich fürchte die erwarteten Antworten wirst du nicht bekommen - obwohls interessant wäre ;-)


    Gruß, staffy

  • @Manuu: Eine Antwort habe ich nicht für Dich, sollte sich hier aber jemand zu Wort melden, würde mich das auch brennend interessieren.


    Ehrlich gesagt kann ich mir aber nicht vorstellen, dass die von Dir genannten Probleme -außer vielleicht dem Sofa und Bett Problem- ohne gelöst werden kann... :???:


    LG Kerstin, die auch manchmal Meideverhalten an den Tag legt

  • Zitat

    Ich fürchte die erwarteten Antworten wirst du nicht bekommen - obwohls interessant wäre ;-)


    Gruß, staffy


    wenn ichs nicht interesannt finden würde, gäbs den Thread nicht


    hier gibts ja genug Leute, die Meideverhalten verteufeln, aber ihren Hunden Grenzen setzen ;)

  • Zitat

    Eine Grenze setzen heißt doch zu verlangen, daß das dahinterliegende gemieden wird !
    Meideverhalten ist nix schlimmes und nix negatives ... der Tenor ist lediglich eine Erfindung der (da haben wir es wieder) Wattebausch *ich bin nur positiv* Fraktion. Verkauft sich halt besser, wenn man seinem besten Freund und Sozialpartner nur Leckerlis reinschiebt und nieeeee böse ist.


    Ich fürchte die erwarteten Antworten wirst du nicht bekommen - obwohls interessant wäre ;-)


    Gruß, staffy


    :gut:


    Schön beschrieben! Für mich persönlich gilt, bei einem absoluten No Go wie das Beißen von Passanten rede ich nicht lange rum, das hat mein Hund nicht zu machen und damit basta. Und da setze ich ihm eine deutliche Grenze. Wenn er das verstanden hat, dass es für ihn doof ist, zu Menschen doof zu sein, dann kann ich aber anfangen, ihm die doofen Situationen netter, angenehmer zu gestalten, aber erst muss die Grenze her ;) (nicht, dass wir dann das Amt vor der Tür stehen haben...)
    ....oder so ähnlich....wenn ihr versteht, was ich meine....

  • Zitat

    Huhu liebe Foris,


    ich habe hier eine wirklich ernst gemeinte Frage, denn es wird davon geredet, nen Hund brauche Grenzen, aber Meideverhalten sei absolut unakzeptabel und fast tierschutzrelevant (der arme Hund zwinkern )


    darf ich zum besseren verständnis eine gegenfrage stellen?


    in welchem zusammenhang wurde gesagt, dass meideverhalten absolut unakzeptabel und tierschutzrelevant ist?


    da bin ich nämlich anderer meinung.


    ich bin eher der meinung, dass es sehr drauf ankommt, WIE ich den hund ins meiden bringe und WARUM bzw. in welcher situation ich (als mensch, ich denke es geht nicht um das verhalten von hunden untereinander? ) es "nutzen" will.


    gehts um erziehung - sprich "lernen" oder gehts um management - sprich schnelles verhindern von unerwünschtem oder gar gefährlichem verhalten?



    letzeres haben sich meine hunde selber beigebracht. genau wie meine pferde auch. und genauso wie ichs mir selber auch "beigebracht" habe:


    berühren, "britzl", aua - aha! - sprich: das ist klassisches meiden über try & error - über die erfahrung "schmerz". allerdings sowohl beim pferd, als auch beim hund als auch bei mir selber jedesmal als nicht beabsichtigter "heisser-herdplatten-effekt". ich selber musste die schmerzhafte erfahrung im übrigen wesentlich öfter machen, als meine vierbeiner - bis ich gelernt hatte, hier vorsichtiger zu sein.


    jagen, pöbeln, nicht aufs sofa/bett:


    wie "man" das macht weiss ich nicht, bei mir reichte es stets, ein zuverlässiges abbruchkommando bzw einen zuverlässigen abruf zu lehren.


    wie?


    mit viel schweiss, arbeit und spass - und grundsätzlich viel für den hund verständliche konsequenz, immer wieder impulskontrolle üben und auch viel (menschliche) selbstbeherrschung im punkt "regeln werden immer eingehalten". selbstverständlich gehört hierzu auch das punktuelle und sofortige bestätigen von erwünschtem.


    ich habe eher selten reagiert - sondern mehr vorab schon agiert.


    (das "nichtjagen" habe ich tatsächlich schon weit vor den ersten anzeichen "umgelenkt" wies so schön auf neudeutsch heisst. ich habs den jungs nicht da "versalzen" als sie damit anfangen wollten - sondern ich hab schon bevor sie jemals auch nur anzeichen dafür gemacht hatten, gezeigt, dass es wesentlich spannender ist, bei mir zu bleiben (vom kopf her), da passiert viel mehr, es ist lohnender. ich geb allerdings gern zu, dass meine jungs wenig jagdtrieb haben. da wars leicht, das passende "jobangebot" zu machen).


    das als gesamtpaket hat bei mir und meinen hunden funktioniert.


    ich als wattebäuschenfraktion hab allerdings eines NIE gemacht:


    versucht, dem gos leckerlis reinzuschieben und nieeeeee böse zu sein :lol: - welch niedliche vorstellung! so schnell wie mir der gos leckerlis an den kopf spuckt, wenn ich ihn damit belästige, so schnell könnte nichtmal staffy das wort wattebällchen schreiben.......... :lachtot:


    auch beim herdi hätte ich da wohl ein kleines problemchen.... :hust:


    nochnichtmal der dackel lässt sich mit leckerlistopfen zu irgendwas bringen.

  • Zitat

    darf ich zum besseren verständnis eine gegenfrage stellen?


    in welchem zusammenhang wurde gesagt, dass meideverhalten absolut unakzeptabel und tierschutzrelevant ist?


    klar darfst du


    dass Meideverhalten unakzeptabel ist, liest man doch dauernd, auch in dem 42-seitigen aktuellen Thread
    denn man möchte den Hund liebevoll erziehen, ohne dass er schlechte Erfahrungen macht


    dagegen steht ja dein Try&Error :D

  • Ja, aber Try& Error ist nicht mit "Porbier´s und du hast Aua" gemeint ;)
    Genauso wenig, wie Meideverhaltung über Gewalt, Schmerz oder Angst erzeugt werden muss. Es geht auch über Respekt....
    Wenn ich Sam z.B. blocke und es ihm eng mache, weil er meint, Passant xy ist doof und dem will er jetzt mal seine Zähne vorstellen, dann füge ich ihm keinen Schmerz zu, er hat keine Angst, dass ich ihm an den Kragen will, er merkt dann nur "oh ha, shit Fraule meint es gerade ernst und da komme ich nicht durch.." und lässt es dann bleiben...

  • Zitat

    Eine Grenze setzen heißt doch zu verlangen, daß das dahinterliegende gemieden wird !


    Glaubst Du das wirklich und grundsätzlich???


    Zitat

    Meideverhalten ist nix schlimmes und nix negatives ...


    Gruß, staffy


    Natürlich ist Meideverhalten was schlimmes, bzw. wird über was schlimmes aufgebaut. Und damit sage ich noch nichtmal, dass es falsch ist, das zu tun.


    An diesem Punkt sage ich nur, dass das Erlernen von Meideverhalten für den Hund eine sehr unangenehme Erfahrung ist.

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