Grenzen setzen ohne Meideverhalten


  • Nein, auch der Blick ist schon eine Strafe. Sie straft das Verhalten ab und erzeugt (je nachdem) ein Meideverhalten. Hängt von der Situation und dem Hundecharakter ab. Die Strafe muss nicht schlimmer sein als die verlockung groß ist. Das ist ein Trugschluss.


    Wenn es stimmen würde, dann würde (beim Menschen) die Todesstrafe vom Morden abhalten. Das tut sie aber nicht.


    Wichtig ist, dass die Strafe unangenehm ist - klar - möchte man nicht. Aber man möchte auch andere Dinge nicht, als gleich größte kröperliche Schmerzen. Und wichtig ist, dass man beharrlich ist - der Hund muss wissen, dass ein Verhalten, was abgestraft wird, definitiv auch abgebrochen wird.

  • Der Unterschied bei deinem Beispiel Trillian ist, dass Hunde keine Moral haben. Eventuell (je nachdem auf welcher moralischen Stufe du so stehst) würde sie dich von einem Nachbarschaftsmord abhalten.
    Oder aber eine Knaststrafe hält dich nicht ab, weil du eben moralisch auf einer so niedrigen Stufe bist, dass dich auch die Aussicht auf das Gefängnis nicht abschreckt (sonst gäbe es keine Morde).


    Hunde sind da ja viel einfacher.
    Ich muss nicht mit ihm diskutieren,warum er bitte meine Wurststulle in Ruhe lässt aber genau das ist häufig der Grund warum der Hund nach 10 Stunden Clickertraining und alternativer Bespaßung immernoch Wurstbrötchen verspeist.
    Das Problem: Er hat eine Alternative.
    Lösung: Er hat keine Alternative mehr.
    Wurstbrötchen ist ab heute gestrichen- punktum.


    Erstaunlich wieviele (auch sonst oft unerzogene) Hunde auf Biegen und Brechen nicht ins Bett gehen würde (weil es ein Tabu ist)- und dennoch die Küche leerräumen oder in Fußgängerzonen nach Menschen hapsen.
    Bett ist für den Menschen ein No-Go- also geht der Hund nicht rauf.
    Wieso klappt das dann bei den anderen Dingen nicht genauso?! ;)

  • Meideverhalten weil er Konsequenzen fürchtet?
    Er soll nichts fürchten.


    Die Hunde nicht konditionieren - sondern lieber MIT ihnen Kommunizieren.
    Wenn ich nein sage ist das gezeigte Verhalten unerwünscht. Der Hund hört damit auf und wird gelobt. GGf. zeige ich ein alternatives Verhalten.


    Das ist kommunikation. Das hat nichts mit Strafe und Angst oder Wattebausch zu tun.
    Wenn ich nein oder Pfui sage hört er damit auf. Egal mit was. Und wenn er es nicht tut, wird es Konsequenzen haben.
    Das hat aber nichts mit Angst zu tun. Ich bin nie unberechenbar. Er hat immer die Möglichkeit auf meine Körperspannung oder mein Nein zu reagieren. Nur werde ich auch deutlich sollte ich ignoriert werden.
    Sonst bedeutet das nein nichts!



  • Ja, nu und wenn der Hund doch iwann klaut, weil die Verlockung einfach zu groß ist?


    Du sagst, die Strafe muss größer sein als die Verlockung. Wurstbrötchen... bei manchen Hunden muss ich da schon verdammt hoch ansetzen.


    Und, um dem Faden zu folgen, setzt Hundi sich dann doch über das Verbot hinweg, dann muss auf die schon hohe Strafe eine Steigerung drauflegen.


    Und wenn es dann doch wieder passiert?


    Noch höhere Strafe?


    Birgit, grad mal an gewisse Dinge in Amiland denkend.....

  • Toula:@Auf das Bett zu verzichten ist evtl. nicht so schlimm als auf ein leckeres Wurstbrötchen zu verzichten.
    Es gibt ja Prioritäten im Hundeleben, auf manches lässt sich eben leichter verzichten.
    Ansonsten unerzogen ist er überhaubt nicht.

  • @ Hummel: Offensichtlich versteh ich nicht, was Du mir sagen willst... oder wir definieren noch mehr Begriffe unterschiedlich als ich dachte


    @ Toula: Was die Moral angeht hast du Recht und Unrecht. Ich will mal zu meinen Gunsten annehmen, dass mich nicht nur ne drohende Gefängnisstrafe vom Morden abhält.


    In anderen Fällen entscheide ich mich ganz klar aus Angst vor Strafe gegen Taten, die sehr wohl meinen Moralvorstellungen wiedersprechen. So gibt es den einen oder anderen Hund, den ich gern vor seinem Halter retten würde... :( Moralisch wäre es völlig okay für mich, den Hund einfach wegzunehmen. Rechtlich würde es mir große Schwierigkeiten beschehren und so lebe ich mit meinem schlechten Gewissen.


    Und natürlich gibt es trotz Gefängnisstrafen noch Morde. Warum? Weil Menschen (und Hunde) hoffen nicht erwischt zu werden und weil Menschen (und Hunde) in Situationen kommen, wo plötzlich (und vorübergehend) alles egal ist. Auch die drohende Strafe (egal wie schwer sie wiegt)

  • Spikybub
    Ist ja schön, wenn Dein Hund auf Nein und Pfui hört, das soll ja das Ziel sein, aber irgendwie muß man ja dahin kommen.
    Und das geht halt manchmal nicht anders als übers Meideverhalten.

  • Zitat

    nein, "lass es" ist die ankündigung der (möglichen) strafe


    aber das beispiel ist gut, denn die strafe muss ja schlimmer sein, als die verlockung. sonst hilft es nicht. wenn es für mord nur ne kleine geldstrafe gäbe, würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich mich nicht meines nervigen nachbarn entledige. ich tue es nicht, weil mir die vorstellung von vielen jahren knast angst macht.


    Wieso muss die Strafe schlimmer sein als die Verlockung? Wieso muss in dem Fall überhaupt von "Strafe" geredet werden?
    Ich sehe das einfach so, dass ich den Hund von seinem Vorhaben abbringe, sein Verhalten also unterbinde.
    Dazu muss ich ja nun nicht unbedingt strafen.
    Der Hund muss nur wissen (und sich drauf verlassen können), dass ich das auch so meine und das ich mein Vorhaben auf jeden Fall durchsetzen werde.
    Da brauchts keine "Strafe" für - sondern einfach nur die Erfahrung für den Hund, dass das immer so ist.

  • Ich hatte den Aufbau für unser Abbruchsignal ja schonmal aufgeschrieben. Da wird Meideverhalten "aufgerufen" und das ist Absicht.


    Ich versteh (wieder mal) nicht, was an diesem Wort/Verhalten so schlimm ist.. Meine Weiber meiden beide z.B. E-Zäune.. Beide nachdem sie drin hingen und beide beschwichtigen das Teil nicht..

  • Zitat

    Spikybub
    Ist ja schön, wenn Dein Hund auf Nein und Pfui hört, das soll ja das Ziel sein, aber irgendwie muß man ja dahin kommen.
    Und das geht halt manchmal nicht anders als übers Meideverhalten.


    Ja ich hatte das vielleicht falsch verstanden. Ich dachte ihr meint mit Meideverhalten grundsätzlich z.B. das Bett oder den Stromzaun zu meiden. Ihr meint damit er soll auf ein NEIN (was eigentlich) meiden?
    Ich kapiere es mit dieser Begrifflichkeit "meiden" grade nicht.
    Eigentlich soll er nix meiden, vorallem mich nicht.


    Ich kommuniziere mit ihm, sage mich ja/nein, richtig/falsch was ich möchte und was nicht.
    Wenn er meinen Unmutslaut/nein/pfui egal was ignoriert verstärke ich das Signal bis er aufhört.
    Sobald er aufhört juble ich, füttere, spiele, renne was auch immer.


    Was genau meidet er da jetzt?? :???:

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