Mehr Probleme durch zuviel Vermenschlichung?
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Hallo bibi, habe jetzt nur deinen ersten Text gelesen und finde ihn klasse.
Schönen Gruß Marion -
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Öhm Respekt, ja klar kann ich meinen Hund so erschrecken, dass er "Respekt" vor mir hat, dann ist die Grundlage schlicht Angst und zwar vor mir.
Ich kann mir seinen Respekt aber auch durch souveräne Führung und planvolles Handeln erarbeiten und dann ist die Grundlage Vertrauen zu mir.
Und, wenn ich Pech habe, dann erzeuge ich durch Drängen des Hundes ins Meideverhalten einen Triggerpunkt, der im unangenehmsten Fall dazu führt, dass der Hund mein Kommando nicht ausführen kann.
Siehe dazu Gizmo und Shima in der Reaktion auf Elke`s Kommando auf die Seite.
Birgit
Ich hab keinen Respekt vor jemandem, der mich erschreckt. Natürlich rede ich von souveräner Führung. Alles andere wäre ja auch albern.
Erschrecken tut nur eins: Den Horinzont öffnen. Was nach dem Moment des Erschreckens passiert, kann positiv oder negativ sein.
Wenn man einen Hund so stresst, dass er ein Kommando nicht ausführen kann, ist man selber Schuld. Und das ist definitiv nicht schön für den Hund! Das sollte man nicht tun. Nie. Hat aber nichts mit einer angemessenen (!) Strafe zu tun.
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Zitat
Ich hab keinen Respekt vor jemandem, der mich erschreckt. Natürlich rede ich von souveräner Führung. Alles andere wäre ja auch albern.
Eben Hummel
ZitatErschrecken tut nur eins: Den Horinzont öffnen. Was nach dem Moment des Erschreckens passiert, kann positiv oder negativ sein.
Naja, ich formulier mal so, es verlangsamt/ stoppt mich im besten Fall in einer Handlung oder erricht das Gegenteil, die Handlung wird nicht verlangsamt/gestoppt dafür aber unkontrolliert.
ZitatWenn man einen Hund so stresst, dass er ein Kommando nicht ausführen kann, ist man selber Schuld. Und das ist definitiv nicht schön für den Hund!
Nochmal der Vergleich Gizmo und Shima.
ZitatDas sollte man nicht tun. Nie. Hat aber nichts mit einer angemessenen (!) Strafe zu tun.
Stimmt, das sollte man nicht tun. Deshalb ist sowas wie Leinewurf, Schnauzgriff o.ä. ein absolutes No-Go und ein hilfloses Management eines völlig überforderten Halters in einer brenzligen Situation.
Die selbiger meist auch noch geschaffen hat.....
Birgit
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Zitat
NEIN!!!
Traumhaft, Super, führig und zu beeindrucken
Ich bin nur neidisch
Aber... ist ein Hund, der sich dann beeindrucken lässt VPG
geeignet? ( ich hab wirklich keine Ahnung ... also input ... büddeee!)Susanne
Schwierig zu beschreiben, aber ich versuch´s mal:
Mein Rüde ist charakterlich so gestrickt, dass er a) mir fast jeden Wunsch von den Augen ablesen möchte und b) aber ein recht großes Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein besitzt.
a) macht es möglich, dass er sich durch "pillepalle" von Unerwünschtem abhalten lässt - nicht, weil er muss, sondern, weil er will.
b) macht es möglich, dass er sich von keinem Figuranten groß beeindrucken ließ, egal, wie hoch der Druck war. Er wurde allerdings nicht über über den Wehrtrieb gearbeitet, sondern rein über Beute (Schutzärmel, davor Ringhetze mit großer Beißwurst).
Die Kombination von a) und b) hat gebracht, dass er auch im Schutzdienst auf 180 voll ansprechbar war und trotzdem Leistung gezeigt hat. Einerseits hat er diese Kombi mitgebracht, andererseits habe ich a) gut nutzen können um ihm Dinge nahezubringen und entsprechendes Verhalten zu fördern (Beutetrieb).
Falco war garantiert kein besonders nervenstarker Hund, als er zu mir kam - er hat zwar die Anlagen mitgebracht, aber den Rest musste man sich teilweise sehr hart erarbeiten.
Ohne souveräne Führung, der der Hund vertrauen kann, geht das nicht. Ergo ist es ein Trugschluss, dass man ein unsouveräner Hundeführer sei, wenn man körperlich deutlich wird und z.B. knufft oder eine Leine wirft. Solange der Hund das "abkann", richtig einordnet und man selber als Mensch "unmenschlich" (=emotionslos) agiert, passt das. Nachtragendes Verhalten finde ich poersönlich schlimmer als eine emotionslose Einwirkung mit Bedacht.Ich halte es so, dass Einwirkung = negativ, ich = positiv. Diese Emotionslosigkeit musste ich auch erst lernen, aber die Hunde reagieren sehr deutlich und sind ziemlich entspannt.
Außerdem muss meine imaginäre Waage immer mindestens ausgeglichen sein, d.h. ich mache oft Dinge, für die ich die Hunde loben kann, damit niemals das "Schlechte" (=Einwirkung/Strafe) überwiegt.
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Zitat
Was ich nicht so ganz verstehe:
Warum sollte Meideverhalten (was im übrigen total normal ist auch unter Hunden - genauso bei uns Menschen und selbstverständlich zum Leben dazu gehört) immer nur durch Angst erzeugt werden?
Warum kommt keiner auf die Idee, dass das auch durch Respekt erzeugt werden kann.
Und Respekt wird ganz sicher nicht durch Gewalt oder Schmerz erzeugt! Den muss man sich verdienen - und den meisten Respekt bekommen ruhige, souveräne Menschen, die handeln und nicht schwafeln. Deren oberstes Ziel es ist, die ihnen folgenden in Sicherheit, Ruhe und Harmonie zu halten. (Darum finde ich den Begriff "Chef" für Mensch Hund Beziehungen auch ungeeignet - ein Chef denkt wirtschaftlich)
Warum muss vom Sofa immer "geflogen" werden und nicht einfach wortlos runtergeführt? Das Ergebnis ist das selbe.
Irgendwie scheinen Dinge immer so extrem konnotiert zu sein. Strafe = Gewalt, Durchsetzen = Gewalt, Respekt = Gewalt.
Ich kann keinem vertrauen, wenn ich ihn nicht respektiere. Es hängt alles zusammen.
Ach - auf die Ausgangsfrage: Vermenschlichung bedeutet für mich, wenn ich in den Hund und sein Verhalten die selben Werte interpretiere, wie Menschen sie haben. Wenn ich glaube, mit ihm kommunizieren zu können, wie ich es mit Menschen kann, wenn ich ausblende, was einen Hund treibt und was ihm wichtig ist und daraus ebenfalls Fehlinterpretationen von Verhalten entstehen.
Ja, ich finde auch, das ist der Ursprung einer vernünftigen Erziehung ÜBERHAUPT.
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Ich glaube dass es die Mischung macht.
Als Beispiel:
Hund möchte was vom Boden aufnehmen. Von mir kommt ein donnerndes PFUI und Hund springt erschrocken zurück und lässt es fallen. Sofort kommt ein SO IST ES FEIN und ein Leckerli am Anfang.An der nächsten köstlichen Versuchen kommt wieder mein PFUI, aber nicht so hart. Hund lässt es liegen und wird gelobt.
Das mach ich schon bei dem ersten Mal wo ein Hund versucht etwas aufzunehmen.
Ich musste die Hund auch nie hart angehen oder gar körperlich strafen. Ein einfaches gedonnerndes PFUI hat ausgereicht.
Klar geht der Hund erstmal ins Meideverhalten, wird dafür aber gelobt und verknüpft schließlich: Wenn ich höre ist es positiv und ich werde gelobt (jetzt vermenschlicht geschrieben).Es bringt ihm einen größeren Vorteil und dementsprechend nimmt er den Weg der ihm mehr bringt.
Auch schmeissen sich die Hunde in ihrem weiteren Leben nicht auf den Boden oder beschwichtigen ohne Ende, da der erste Schreck schon lange verdaut ist und das Positive überwiegt.
Was ist daran so schlimm?
Es wurde auch auf Meideverhalten aufgebaut wenn man so möchte.
Ich habe Hunde, die nichts mehr aufnehmen und dennoch nicht zusammenfallen wenn ich PFUI sage (was ich übrigens bei den beiden großen schon seit gut zwei Jahren nicht mehr brauche, da sie nichts mehr aufnehmen).Garantien gibt es natürlich keine und ich wüsste auch nicht ob sie nicht doch etwas fressen würden wenn ich nicht in der Nähe bin. Sind halt Tiere und 100% wird man nicht bekommen.
Liebe Grüße
Steffi
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Schwierig zu beschreiben, aber ich versuch´s mal:
Mein Rüde ist charakterlich so gestrickt, dass er a) mir fast jeden Wunsch von den Augen ablesen möchte und b) aber ein recht großes Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein besitzt.
a) macht es möglich, dass er sich durch "pillepalle" von Unerwünschtem abhalten lässt - nicht, weil er muss, sondern, weil er will.
b) macht es möglich, dass er sich von keinem Figuranten groß beeindrucken ließ, egal, wie hoch der Druck war. Er wurde allerdings nicht über über den Wehrtrieb gearbeitet, sondern rein über Beute (Schutzärmel, davor Ringhetze mit großer Beißwurst).
Die Kombination von a) und b) hat gebracht, dass er auch im Schutzdienst auf 180 voll ansprechbar war und trotzdem Leistung gezeigt hat. Einerseits hat er diese Kombi mitgebracht, andererseits habe ich a) gut nutzen können um ihm Dinge nahezubringen und entsprechendes Verhalten zu fördern (Beutetrieb).
Falco war garantiert kein besonders nervenstarker Hund, als er zu mir kam - er hat zwar die Anlagen mitgebracht, aber den Rest musste man sich teilweise sehr hart erarbeiten.
Ohne souveräne Führung, der der Hund vertrauen kann, geht das nicht. Ergo ist es ein Trugschluss, dass man ein unsouveräner Hundeführer sei, wenn man körperlich deutlich wird und z.B. knufft oder eine Leine wirft. Solange der Hund das "abkann", richtig einordnet und man selber als Mensch "unmenschlich" (=emotionslos) agiert, passt das. Nachtragendes Verhalten finde ich poersönlich schlimmer als eine emotionslose Einwirkung mit Bedacht.Das kann ich so komplett nachvollziehen.
In meinen Augen liegt aber der Schwerpunkt, das das "körperlich werden" funktioniert, nicht im "körperlich werden" an sich - sondern eben in der guten Beziehung die Ihr miteinander habt, die widerum sicher unter anderem darauf beruht das Du souverän aber gerecht, berechenbar agierst. Und eben nicht emotional.
Und da frag ich mich dann immer: brauchst denn da überhaupt das "körperlich werden" um seinem Hund von Unerwünschtem abzuhalten? -
Zitat
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Das kann ich so komplett nachvollziehen.
In meinen Augen liegt aber der Schwerpunkt, das das "körperlich werden" funktioniert, nicht im "körperlich werden" an sich - sondern eben in der guten Beziehung die Ihr miteinander habt, die widerum sicher unter anderem darauf beruht das Du souverän aber gerecht, berechenbar agierst. Und eben nicht emotional.
Und da frag ich mich dann immer: brauchst denn da überhaupt das "körperlich werden" um seinem Hund von Unerwünschtem abzuhalten?Zu deinem letzten Satz, Susa, ja, eindeutig ja.
Allerdings schränke ich das wieder ein, ich schmeiße nicht mit Leinen und auch der Leinenruck ist mir fremd.
Ein Buff in die Rippen um mich in Erinnerung zu bringen, ja, den gibt es, zwar recht selten, aber eben, ja. Und es gibt auch mal einen Fellzupfer.
Und es gibt das abblocken, wo ich durchaus bedrohlich wirke und mit dem Knie meinen Hund zur Seite drücke.
Das ist z. Zt. meine Art der körperlichen Auseinandersetzung.
Es gab aber bei meinem ersten Rüden, der meinte mich in meine Schranken weisen zu müssen, auch eine alles für die Zukunft klärende körperliche "Auseinandersetzung".
Mein Gustav meinte einen Boxerjüngling bespringen zu müssen, er gehorchte nicht und ich mußte ihn von dem Jungrüden runter holen.
Irgenwie gelang es Gustav sich aus seinem Halsband zu winden und er rennt wieder zu dem Boxer hin.
Als ich wortlos auf meinen Rüden zu gehe, dreht der sich um, bläst sich auf, starrt mir in die Augen und kommt knurrend und zähnebleckend auf mich zu.
Mit drei Schritten war ich bei ihm, hatte ihn links und rechts am Kragen und ihn mir auf Augenhöhe geholt.
Mit der tiefsten Stimmlage habe ich ihm gesagt - so nicht und schon gar nicht mit mir - habe ihn fallen lassen, Halsband um, Leine dran und regelrecht "exessiert". Fuß, steh, sitz, platz und von vorn.
Nie wieder kam er auf die Idee sich gegen mich zu wenden.
Bei keinem seiner Nachfolger war jemals so eine Maßnahme nötig. Allerdings lasse ich es, auch auf Grund meiner Erfahrung, gar nicht mehr so weit kommen. Ich bin heute sehr viel schneller körperlich präsent, d. h. ich stehe durchaus drohend vor meinen Rüden. Und da sie nicht wissen was passiert/passieren könnte, geben sie nach.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Gaby, ich hätte da mal eine Frage an dich:
Was hättest du gemacht oder würdest du machen, wenn es einer deiner Jungs aber jeden Tag aufs Neue versuchen würde und wissen will, ob du es gestern wirklich ernst gemeint hast? -
Zitat
Ein Buff in die Rippen um mich in Erinnerung zu bringen, ja, den gibt es, zwar recht selten, aber eben, ja. Und es gibt auch mal einen Fellzupfer.
Und es gibt das abblocken, wo ich durchaus bedrohlich wirke und mit dem Knie meinen Hund zur Seite drücke.
Das ist z. Zt. meine Art der körperlichen Auseinandersetzung.
Ich bin heute sehr viel schneller körperlich präsent, d. h. ich stehe durchaus drohend vor meinen Rüden. Und da sie nicht wissen was passiert/passieren könnte, geben sie nach.
Ich finde das ist überhaupt kein Widerspruch - denn Du hast ja eben grade keine Hunde, die wie Falco es so schön beschrieben hat "charakterlich so gestrickt sind, das sie Dir jeden Wunsch von den Augen ablesen wollen"
Je weniger ein Hund den berühmten "will-to-please" hat, desto mehr Konsequenz und Durchsetzungsvermögen braucht m.M. nach der Hundehalter. Dazu braucht es eine Kommunikationsform die diesen teilweise Sturköpfen deutlich macht, das Mensch es wirklich ernst meint, ganz gleich wie aufmüpfig sie sind.
Bei Hunden vom Kaliber Deiner Neufis muss man m.M. auch einen Buff in die Seite mal in Relation zu Körpergewicht und Größe der Tiere einerseits und Deinem Körpergewicht und Größe andererseits stellen.
Ich vermute jetzt einfach mal das all Deine Hunde bislang den größten "Gesprächsbedarf" in diesem Sinne in ihrer Pubertäts- und Jungrockerphase hatten?Und auch in Deinem Beispiel wird deutlich, Konsequenz und sich Durchsetzen sind die Zauberformeln, darum gehts in einer funktionierenden Beziehung zwischen Mensch und Hund - denn rein physisch hättest Du bei Gustav keine Chance gehabt.
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