Mehr Probleme durch zuviel Vermenschlichung?

  • Zitat

    Gaby, ich hätte da mal eine Frage an dich:
    Was hättest du gemacht oder würdest du machen, wenn es einer deiner Jungs aber jeden Tag aufs Neue versuchen würde und wissen will, ob du es gestern wirklich ernst gemeint hast?


    Nun... ich bin zwar nicht Gaby ;) ... aber ICH würde mich in einer
    solchen Situation fragen, was ICH wohl falsch mache...


    Susanne

  • Julia, bevor er nachfragen kann, Unterordnung und nochmals Unterordnung.


    Nicht erst abwarten bis wieder so eine "Machtprobe" kommt, sondern einfach so aus heiterem Himmel, komm her, arbeiten. Das geht sogar zu Hause im Flur oder im Wohnzimmer. Dann wieder abrupt - auch mal ohne Loben - einfach aufhören.


    Nicht immer zu festen Zeiten, daß er sich darauf einstellen kann oder mit Ritual, wie Halsband umlegen, nein einfach so.


    Er soll ruhig mal eine Zeitlang drei Fragezeichen auf der Stirn haben.


    Mit der Zeit wird er begreifen, daß Du es immer zu jeder Zeit ernst meinst und er nichts zu hinterfragen hat.


    Es wird ein Weilchen dauern, aber es lohnt sich.


    Übrigens schadet es nicht, auch ab und an, beim entspanntesten Spaziergang eine kleine Übungseinheit einzubauen.


    Ran rufen ohne ersichtlichen Grund, steh, sitz, sitz und bleib. All diese Gehorsamsübungen. Immer und immer wieder mal so zwischendurch.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs


  • Mach ich so, seit 3 Monaten :( :
    Gut ok, es ist seit Montag besser und besser und besser, aber - eben noch nicht ganz ;)

  • Julia, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. :D


    Du mußt Geduld haben und immer bei der Stange, ähm am Hund bleiben.


    Er hat nun mal eine Vorgeschichte und die muß erstmal in den Hintergrund treten.


    Mach einfach weiter so, Du siehst ja schon die ersten kleinen Erfolge.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Mach ich so, seit 3 Monaten :( :
    Gut ok, es ist seit Montag besser und besser und besser, aber - eben noch nicht ganz ;)


    Mäuseken,


    Du darfst halt nie vergessen wie lange Dein Hund brauchte um so zu werden wie er im Augenblick ist ...
    gib ihm die doppelte Zeit für die "Kehrtwende" ;)


    ... Du siehst ja schon die ersten Erfolge

  • Zitat

    Du darfst halt nie vergessen wie lange Dein Hund brauchte um so zu werden wie er im Augenblick ist ...
    gib ihm die doppelte Zeit für die "Kehrtwende" ;)


    :gut:


    Gerade der Zeitfaktor spielt eine erhebliche Rolle....Geduld und Ruhe.


    Und, ich muss mich fragen, warum MEIN Hund mir gegenüber
    dieses Verhalten zeigt. Was ist der auslösende Grund?!


    Angst, mangelnder Respekt, Überforderung, Bedrängnis,
    Unsicherheit etc.


    Wofür werde ich ggf. gemaßregelt?


    Was und wie ist die Situation ?


    Wenn ich anfange, mich mit meinem Hund auf etwaige
    Machtspielchen einzulassen, hab ich eigentlich bereits verloren.
    Würde der Hund gewinnen wollen, er würde!


    Wenn ich nicht in der Lage bin, eine KLARE Ansage ( wie bei Gaby)
    rüberzubringen ( Stimme, Körperhaltung etc.. ) sollte man es
    lassen ... dann ist dieser Weg, dem Hund mitzuteilen
    was Sache ist, der Falsche oder es ist der falsche Zeitpunkt...
    Das Schnauzermädel hat es in einem anderen Fred wunderbar
    beschrieben.


    Als Lösung wäre es ggf. sinnvoller genau diese Situationen
    zu vermeiden um eben eine gewisse Vertrauensbasis aufzu-
    bauen die man nämlich durch jede Konfrontation eigentlich
    wieder zerstört .


    Ich muss als Halter für den Hund kalkulierbar sein und nicht
    als wandelndes Missverständnis agieren. Sicherheit und dem
    Hund Schutz bieten sind hier Zauberwörter!


    Bei Verhaltensstörungen gegenüber Menschen sollte niemals
    durch Strafe oder Zwang gearbeitet werden. So wird das
    Problem höchstens potenziert....
    Mangelndes Vertrauen in und auf den Halter ( wodurch auch immer
    bedingt ) ist dann entsprechend Kontraproduktiv weil Hund
    sich selbst helfen muss und dies, Schlimmstenfalls, auch tut.


    Susanne

  • Susanne, kennst Du Julias Thread:


    https://www.dogforum.de/fpost8840607.html#8840607



    Sie hat Sam als Menschen beißenden Hund übernommen und hat bis jetzt, wie ich finde, großartige Arbeit an ihm geleistet.


    Das sie niemals, wie in meinem Beispiel ich mit Gustav, mit Sam agieren kann, weiß sie.


    An einen Hund mit Vorgeschichte würde ich auch nicht so ran gehen, da verliert Mensch ganz einfach.


    Meine Rüden kamen als Welpen zu mir. Und Gustav, war der Rüde, der es halt mal wissen wollte :D


    Bei meinen Mädels, die ich 6 jährig aus dem TH holte, verprügelt, geschunden, mit am Hals eingewachsenen Halsbändern, die vor Angst knurrten, schnappten und die eine mutigere Ida, die nach vorn ging, habe ich mich zurück genommen. Da hieß es nur Vertrauen aufbauen, von mir kommt nichts Böses.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Erst einmal Danke Gaby und auch dir Susanne!


    Es war ja halt nur eine Frage ;) Immerhin bin ich ja bei Sam schon an dem Punkt, dass er sich an mir orientiert, ein "lass es" zwar noch nicht immer, aber immer öfter akzeptiert und das ist für mich schon ein großer Fortschritt. Aufgrund seiner Vorgeschichte weiß ich aber, dass es noch eine ganze, ganze Weile braucht, bis er wirklich von sich aus an dem Punkt ist, wo er sagt "ja wohl, hab´s kapiert"... Und das ist jetzt wohl ziemlich menschlich gedacht ;)
    Heute z.B. beim Besuchertraining war er so cool, so gelassen - er hat sich von sich aus zurückgenommen und mich machen lassen. Eben weil ich in den letzten Monaten immer mit ihm in den Konflikt gegangen bin und ihm gezeigt hab "so nicht".. Aber der kleine Dickschädel wollte es ja unbedingt mehr als einmal ausprobieren, ob es bei mir nicht doch so ist, wie bei seinen anderen Menschen, nämlich: gestern "nein" muss heute nicht auch "nein" heißen und heute ist es vielleicht erwünscht, Menschen zu beißen :hust:
    So hat er es wohl kennen gelernt und da kämpfe ich mich nun durch!


    Ach so: Sam ist übrigens allen Menschen gegenüber so, da kann kommen wer will, er ist erst mal für sehr, sehr lange Zeit blöd :p


    Susa:
    Danke, dass du mich noch mal dran erinnert hast :D

  • Eigentlich OT (aber Bibi wird es mit verzeihen )


    Mäusezahn...


    Respekt, Zuneigung und Vertrauen muss man
    sich verdienen und erarbeiten ... wie im
    alltäglichen Leben auch. So was kann man nicht
    erzwingen sondern es wächst...wie eine Pflanze und
    das braucht ZEIT!


    Nimm den Hund aus der Situation statt ihn reinzuzwängen.
    Regel nichts mit ihm sondern für ihn ...


    Konflikte verunsichern den Hund... es ist gegen seine Natur!
    Such keinen Konflikt sondern meide ihn!


    Bringe den Hund NICHT in Situationen in denen ER agieren
    muss sondern nimm ihm den Stress....
    ( verzichte auf Besucher und arbeite an DEINER Bindung)


    Hast du mal Hunde erlebt, die aufgegeben haben... :( :


    Susanne

  • Susanne, wir sind in Sam´s Anti-Aggressions-Tagebuch schon aneinander gerasselt und ich möchte es in diesem Fred genauso wenig, wie im Letzten. Du bist nicht vor Ort, du kennst weder mich, noch Sam noch wie ich mit ihm arbeite...
    Und ich bringe Sam bewusst in diese Situationen oder an Übungen, damit er daran mit mir zusammen wächst. Was das Vertrauen betrifft: ich denke schon, dass mir Sam ein Stück weit vertraut und mich wohl auch ein wenig respektiert, anders kann ich es mir nicht erklären, dass er sich für mich in Wäschekörbe legt, in die Badewanne spring, Löffel apportiert, sich mittlerweile die Krallen schneiden lässt, beim Bürsten jetzt sogar schon einschläft und und und....
    Und ich habe nie gesagt, dass ich die Situationen mit ihm regeln, sondern daran arbeite, sie für ihn zu regeln. Aber dazu muss ich ihn ja auch erst einmal in diese Situationen bringen ;)


    Vielleicht machst du mal einen eigenen Fred auf, wie du Vertrauen, Respekt und Bindung aufbaust. Wie gesagt, du kennst weder Sam noch mich, noch bist du dabei, wenn er austickt. Also bitte....


    So, genug OT ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder auf das eigentliche Thema konzentrieren können.

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