Guten Morgen!
Unsere große Baustelle ist noch immer das Abrufen unter Ablenkung. Auf Spaziergängen klappt es inzwischen richtig gut, Hund (eigentlich Hündin, ca. 1 Jahr alt, seit 6 Monaten bei uns) achtet stets auf mich und lässt sich zuverlässig abrufen. Ganz anders das Verhalten im Park - hier stellt sie ihre Ohren gerne mal auf Durchzug.
Ich würde mich freuen über ein paar Einschätzungen/Meinungen zu folgender Situation: Hündin und ich spielen im Park. Von weitem sehe ich, wie uns zwei freilaufende Hunde samt Besitzern entgegenschlendern. Hündin trabt gerade mit der Frisbee im Mäulchen auf mich zu, sieht dann die anderen Hunde und läuft direkt auf sie zu. Ich rufe Hündin - sie kuckt mich freundlich an, läuft jedoch weiter. Ich rufe strenger - sie setzt sich hin, wartet kurz - und rennt weiter
Meine Reaktion sah dann so aus: Ich bin sofort zur Hundegruppe hingestiefelt (Hunde waren am Spielen), hab meinen Hund abgerufen und erst einmal bei mir Sitz machen lassen --> Mir war es wichtig, wieder "Kontrolle" über Hund zu haben (war dann auch problemlos). Als die Spaziergänger schon wieder fast am Gehen waren, hab ich sie gefragt, ob die Hunde doch noch miteinander spielen dürften ... hab jedoch darauf geachtet, dass Hund erst auf mein o.k. hin losstürmt. Als ich nach ca. 10 Minuten weiter wollte, ließ Hund sich dann auch wieder anstandslos abrufen.
Ich frag mich jetzt, ob das inkonsequent war, Hündin erst einzusammeln, also mitten im Spiel, und nach der Gehorsamsübung doch wieder spielen zu lassen --> sozusagen als Belohnung (spielen ja, aber nur mit Frauchens o.k.). Verknüpft Hündin das oder denkt sie sich "Hä, Frauchen weiß auch nicht, was sie will"?
Wäre es besser (konsequenter) gewesen, Hündin einzusammeln, anzuleinen und ganz zu gehen? Zumal das Ignorieren vorher (mich ankucken und dabei fröhlich weiter laufen) ja ziemlich dreist war.
Oder wäre der Lerneffekt größer gewesen, wenn ich nach dem ersten ignorierten Abrufen einfach weggegangen wäre? Wenn ich ihr nicht hinterhergestiefelt wäre ("Ich mach mal, Frauchen kommt mich sowieso holen")? Wobei ich diese Variante ziemlich doof finde, zumindest für die anderen Hundehalter (Belästigung). Und dass Zela äußerst verträglich ist, steht ihr ja nicht auf die Stirn geschrieben.
Unsere Hundeschullehrerin hat mir geraten, sie in so einer Situation (Igoranz) mal härter anzupacken, z.B. am Schulterfell zu fassen und zu maßregeln. Als ich das einmal ausprobiert hab (in einer anderen Situation, da gings ums Fressen von irgendwas Undefinierbarem auf dem Feld) war sie sehr beeindruckt bzw. verschüchtert. Sowas würde ich aber nur machen, wenn ich sie in flagranti erwischen würde, damit sie es richtig verknüpft. Aber wenn sie bereits mit anderen Hunden spielt? Oder unterschätze ich sie da und sie weiß genau, was ich meine?
Liebe Grüße von Vuvu