Verhalten wenn Hund Abruf ignoriert

  • Wenn Luna sich festschnüffelt und nicht hört, verstecke ich mich auch. Klappt bei ihr super gut.


    Aber


    neulich mussten meine Freundin und ich eine andere Erfahrung machen. Ihr Hund, 1 Jahr, hatte sich ebenso festgeschnüffelt, meine Hunde waren bei mir. Wir haben "Tschüüüüß" gerufen und haben uns versteckt. Dazu mussten wir um eine Ecke gehen und dann konnte man durch ein Zaunloch gucken. Bis wir dort waren, war der Hund weg. Er war spurlos verschwunden. Wir haben gerufen und gerufen, aber kam nicht wieder.
    Wir trennten uns und machten uns auf die Suche.


    Nach 20 Minuten war meine Freundin an der Hauptstraße, die zu ihrem und unserem Zuhause führt. Dort fand sie ihren Hund. Ein Pärchen hatte ihn gesichtet und versuchte ihn gerade Richtung Tierheim zu schleusen. Als der Hund meine Freundin erblickte, rannte er ihr direkt in die Arme.
    Wir waren und sind überglücklich, dass wir ihn so schnell und gesund wieder haben. Aber verstecken wird sich meine Freundin nie wieder.

  • Zitat

    Ich vermeide es auch gerne, in solche Situationen zu kommen, leine Elli in unserer Runde an 2 STellen an, weil ich weiß, hier könnte es zu Nicht-gehorchen kommen.


    Ich find das gut - besser, als den Süßen ein Frechheit-siegt-Erfolgserlebnis zu gönnen. Sie sollen sich ja nicht dran gewöhnen.


    Wenn ich konzentriert bin, leine ich erst an, wenn ich merke, dass Hund kaum noch auf mich reagiert, weil der "Sog" des z.B. entgegenkommenden Hundes zu groß wird.


    Zitat

    Was ich auch gemerkt habe, selbst wenn es mit mir allein super klappt, ist ein anderer Hund dabei, sieht die WElt anders aus....


    Das ist bei uns auch so - wenn ich mit anderen HH ein Stück Weg zusammen laufe und die Hunde umhertollen, ist Hündin aufgeregt wie sonstwas ... und kommt uns dann ein weiterer Hund entgegen, hilft nur sofortiges Abrufen. Da gehts dann echt um Sekunden :smile:


    Heute hab ich wieder so über sie lachen müssen - sie hat so "getan", als würde sie etwas interessant finden & schnüffeln wollen und hat Frauchen an sich vorbei schlendern lassen. Kaum war ich an ihr vorbei, dreht sie sich um und tapert heimlich in die Richtung eines ca. 200 m hinter uns laufenden Hundes ... das hat sie so 2-3 mal versucht :hust:

  • Hallo Dr. Fleisch!


    Zitat

    Meiner Dicken (fast 2 J. Rotti/Labrador) passiert das in letzter Zeit eher häufiger...wir haben eine Hundewiese im Park und es gibt nur 2 Möglichkeiten zum dabehalten: Leine oder ihr Ball


    Öhm - bis vor ein paar Wochen hatte ich zu jedem Spaziergang Ball & Quiekie dabei. Und eine Futtertube mit Leberwurst. Trofu gabs sowieso nur noch unterwegs. Sonst hätte ich nicht die winzigkleinste Chance gehabt ... vielleicht tröstet dich das ja etwas ;)


    Zitat

    Ich mach das jedes Mal gleich. Wenn sie abgehauen ist, hol ich sie, nehm sie mit und geh...der Lerneffekt ist aber irgendwie gering. Das macht den Eindruck, als ob es aushakt bei ihr :???:


    Jaja muss Spielen schön sein :roll: Das denk ich oft, wenn ich Frau Clown dabei beobachte. Scheinbar gibt es so Hunde-Kindsköpfe, für die das eben das Größte ist.


    Welchen "Effekt" erhoffst du dir denn vom Einsammeln & Mitnehmen?


    Bislang hab ich das bloße Hund-einsammeln lern(effekt)technisch eher "neutral" eingeschätzt ... hm, und ich kann mir auch nicht so ganz vorstellen, dass Hund alleine dadurch kapiert, was von ihm verlangt wird. Ich stelle mir das so vor, dass Hund dann einfach nur registriert "oh schade, was Schönes hört auf".

  • Zitat

    Meiner Dicken (fast 2 J. Rotti/Labrador) passiert das in letzter Zeit eher häufiger...wir haben eine Hundewiese im Park und es gibt nur 2 Möglichkeiten zum dabehalten: Leine oder ihr Ball


    Wenn sie ausbüxt und mit den anderen Hunden dann spielt, ist sie leider taub. Jedesmal latsche ich dann über die ganze Wiese und nehme sie mit...ich hab eben nicht immer Zeit ne Stunde auf der Hundewiese rumzustehen. :( :


    Ich mach das jedes Mal gleich. Wenn sie abgehauen ist, hol ich sie, nehm sie mit und geh...der Lerneffekt ist aber irgendwie gering. Das macht den Eindruck, als ob es aushakt bei ihr :???:


    Wie wärs mit ner Schleppleine und nicht zum anderen Hund hinrennen??? Dein Hund macht was er will, nimmt dich nicht ernst und du pflückst ihn ab. Tja, was soll der Hund da auch lernen? Dass er zu jedem Hund hindarf! Darf er? Warum? Muss er nicht, er hat ja dich!


    Daher zum Üben eine Schleppleine, dass Hund eben nicht zu jedem Hund hingehen kann, du ihn unter Kontrolle hast, Grenzen setzen kannst, den Rückruf üben kannst und dich durchsetzt.


    Den Rückruf gezielt üben, nicht nur um Hund anzuleinen oder Heim zu gehen, der Hund weiß das nämlich. Also, Hund mal zurückrufen, spielen und wieder laufen lassen... Dann lernt er kein System und du musst dich anstrengen, dass er kommt. Freundlich bleiben, klein machen, rückwärts gehen, weglaufen, Spielzeug zeigen, spielen, nicht vorbeugen.....Es kann ganz einfach sein, man muss dem Hund aber was bieten, was toller ist als alles andere.


    Folgt er nicht, kommt er nicht, darf man das auch mit einem Nein und Abpflücken zeigen.

  • Zitat


    Ich lobe Hündin, wenn sie mir beim Einsammeln entgegentrottet ... und frage mich gleichzeitig, ob bzw. wann ich hier strenger werden kann.


    Wieso lobst du einen Hund für seinen Ungehorsam? Der Hund ist in der Lage Handlungsketten zu lernen. Heißt, nicht hören, nicht kommen, Frauchchen kommt, na gut ich komm doch, es gibt ja Futter. Ich würde dem Hund nur noch eine Belohnung geben, wenn er schnell und gut kommt, ansonsten nicht. Denn so lernt er nicht, was DEIN gewünschtes Verhalten ist, nämlich schnell zu kommen.


    Je schwieriger die Situation um so eher kann man auch mal loben, wenn nur schwer geklappt hat. Aber ansonsten für jede Verbesserung loben, für Mist gibts nichts!

  • Hallo Schopenhauer,


    Zitat

    Wieso lobst du einen Hund für seinen Ungehorsam?


    Ja genau, das ist das, was mich verunsichert und mein "Dilemma" in dieser Situation beschreibt.


    Ich reagiere auf die letzte Sequenz: Hund bekommt (verbal) Lob dafür, dass er mich im Spiel wahrnimmt und zu mir kommt. Ich belohne quasi die letzten 5 oder 10 Sekunden.


    Auch, wenn ich dafür erst in seine Nähe stapfen muss ... und hier ignoriere ich quasi die "frechen" Sekunden (das Ausbüxen) vorher. Belohne sie eventuell sogar? :???:


    Anfangs war ich froh, wenn Hund mich im Spiel überhaupt bemerkt hat; da war das ein Fortschritt, wenn er mitten im Toben zu mir gekommen ist. Lob hat sich gut & richtig angefühlt. Inzwischen sind wir schon ein paar Lern-Schritte weiter und ich denke, ich kann schon etwas mehr von Hund verlangen. Aber wieviel eigentlich?


    Auf der einen Seite erscheint es mir unlogisch und falsch, Hund plötzlich nicht mehr darin zu bestärken, zu mir zu kommen. Diese Bedenken haben damit zu tun, dass wir das Herkommen seit dem Sommer beharrlich üben und sich gerade die ersten sichtbaren Erfolge einstellen - die ich natürlich festigen/stärken will. Daher habe ich mir angewöhnt, Hund für jedes Kommen zu loben.


    Jetzt denk ich, dass wir ruhig einen Schritt weiter gehen können (mit "strenger werden" meine ich wohl, das Geübte jetzt einzufordern). Und an diesem Punkt stehe ich jetzt und frag mich, wie ich das umsetze.


    Ich glaube, ich lege erst einmal für mich fest, dass Ausbüxen "Mist" ist. Kein "das wird schon noch", weil man noch mitten im Lernprozess steckt, sondern ein "geht gar nicht mehr". Eine neue Zielvereinbarung sozusagen. In der das sichere Abrufen ohne Ablenkung fest etabliert ist und als Basis dient.


    Und wie setze ich das praktisch um? Ich werde Hund nicht mehr belohnen, wenn er ausgebüxt ist und dann zu mir kommt. Aber weiterhin ganz viele Situationen schaffen, in denen er "das Richtige" machen kann und dafür sein Lob bekommt. Damit meine ich, dass wir weiterhin emsig trainieren, uns Hunden kontrolliert zu nähern und er erst auf mein Kommando hin loslaufen darf. Wobei hier das Spielen als Belohnung dient.


    Das Abrufen aus "normalen" Situationen üben wir weiterhin, damit das so schön bleibt ...


    Zitat

    Aber ansonsten für jede Verbesserung loben, für Mist gibts nichts!


    Das nehme ich mir zu Herzen.


    Mein Zusatz: Hund auch fordern und beizeiten ein update machen und ein neues Lernziel definieren. Sonst bleibe ich ja ewig auf dem gleichen Level stehen ... war mir gar nicht so bewusst.

  • Der Punkt ist doch, zu erreichen, dass der Hund gar nicht erst weggeht. Sei doch so attraktiv, dass dein Hund bei dir bleiben will. Bzw. du lässt den Hund erst gehen, wenn du es erlaubst. heißt, Hund sitzt, muss dich anschauen, dann darf er gehen. Du bestimmst es!


    Und beim Rückruf nusst du wirklich aufpassen. Hunde lernen Handlungsketten! Abbhauen, wiederkommen, Lecki abholen. Und so lernt der Hund die ganze Handlung.


    Ziel ist es aber, dass der Hund diese Kette nicht lernt. Heißt, kommt Hund supi, bekommt er sein Toplob, Jackpot. Kommt er zögerlich, kommt ein Lob. Kommt er fast gar nicht, heißt es, prima, dass du da bist. Kommt er nicht und man pflückt ihn ab, bekommt er nichts.


    Wichtig ist, dass das Kommando für den Abbruf sitzt. Nur den Namen rufen, hilft dem Hund nicht, da sollte schon ein Komm oder Hier erfolgen. Und bitte nie den Hund vorsitzen lassen, wenn der top kommt, das Kommen loben, nicht das Sitzen. Spielen, fröhlich sein....


    Kommt Hund aber nicht, darf der Hund auch merken, dass man stinkig ist, körperlich muss man ja nicht werden.


    Um letztendlich gut zu üben, hilft eine Schleppleine.


    Wenn man ein eingespieltes Team ist, reicht oft auch nur ein Nein oder eine erhobene Stimme und Hund weiß, dass Schluß ist.


    Und damit sind wir wieder beim Weglaufen. Ich habe NIE meinen Hund abgepflückt. Ich bin IMMER gegangen oder habe mich versteckt. Stillschweigend, ohne Worte. Der Hund soll lernen, nach mir zu gucken, nicht nur mich hören. Solange ich rede, weiß der Hund nämlich, dass ich da bin. Manche Hunde müssen aber das Suchen erst noch lernen. Und schnelles Weglaufen lässt oft HUnde kommen.


    Ein guter Tip ist auch, wenn andere HF den Hund wegschicken, sodass er keinen Erfolg hat!!!!! Das kann man vereinbaren, bevor man wegläuft.

  • Zitat

    Der Punkt ist doch, zu erreichen, dass der Hund gar nicht erst weggeht. Sei doch so attraktiv, dass dein Hund bei dir bleiben will. Bzw. du lässt den Hund erst gehen, wenn du es erlaubst. heißt, Hund sitzt, muss dich anschauen, dann darf er gehen. Du bestimmst es!


    Da setzen wir auch an. Im Grunde will ich mich gar nicht soviel damit beschäftigen, was ist, wenn ich Hund abpflücken muss ... lieber verstärkt darauf konzentrieren, dass er bei mir bleibt. Und zusätzlich eine Strategie für den "Notfall" im Köfferchen haben :smile:


    Anschauen klappt in "brenzligen" Situationen gar nicht, sitzen ist bislang das Höchste der Gefühle.


    Zitat

    Ziel ist es aber, dass der Hund diese Kette nicht lernt. Heißt, kommt Hund supi, bekommt er sein Toplob, Jackpot. Kommt er zögerlich, kommt ein Lob. Kommt er fast gar nicht, heißt es, prima, dass du da bist. Kommt er nicht und man pflückt ihn ab, bekommt er nichts.


    Ich denke, das hilft mir bei meinem "Dilemma" :headbash:


    Zitat

    Wichtig ist, dass das Kommando für den Abbruf sitzt. Nur den Namen rufen, hilft dem Hund nicht, da sollte schon ein Komm oder Hier erfolgen. Und bitte nie den Hund vorsitzen lassen, wenn der top kommt, das Kommen loben, nicht das Sitzen. Spielen, fröhlich sein....


    Dazu fällt mir ein, dass wir in der Huschu üben, Hund absitzen zu lassen, wegzugehen und ihn dann heranzurufen. Die Übung ist erst dann perfekt, wenn Hund nach dem Kommen vor einem sitzt. Hm, aber vielleicht wird davon ausgegangen, dass Hund das Kommen bereits zuverlässig beherrscht? Kann auch sein; sonst würde sich das doch widersprechen(?).


    Zitat

    Und damit sind wir wieder beim Weglaufen. Ich habe NIE meinen Hund abgepflückt. Ich bin IMMER gegangen oder habe mich versteckt. Stillschweigend, ohne Worte. Der Hund soll lernen, nach mir zu gucken, nicht nur mich hören. Solange ich rede, weiß der Hund nämlich, dass ich da bin. Manche Hunde müssen aber das Suchen erst noch lernen. Und schnelles Weglaufen lässt oft HUnde kommen.


    Puh, ich weiß nicht, ob ich das für mich gut finde. Mich schockt die Geschichte von missplastik, das wäre für mich ein Albtraum. Auch finde ich das unhöflich anderen HH gegenüber. Und ohne Ablenkung (Hunde) üben - hm, wäre eine Idee, aber hier kommt Hund bereits zuverlässig ... und ich glaube auch, dass Hund erst nach 10 Minuten Toben mit anderen Hunden einfallen würde, huch, ich bin ja gar nicht alleine Gassi gegangen, da war ja noch wer ...

  • Heute morgen schlenderten Hund und ich einer Spaziergängerin entgegen, die sich plötzlich als HH entpuppte: Ihre Fellnase tauchte überraschend aus dem Gebüsch auf. Mein erster Blick ging zu meiner Hündin, die ich bereits im Sprung wähnte - aber die lag platt auf dem Boden neben mir :???:


    Ich fands ja super, dass sie nicht gleich losgestürmt ist. Allerdings habe ich sie - nach dem o.k. der HH - dann aus dieser Position heraus laufen lassen. Die Hunde haben kurz getobt (wild, aber friedlich) und dann sind wir weitergegangen. Ich hab irgendwo hier im Forum gelesen, dass andere Hunde so ein Hinlegen als Bedrohung auffassen könnten ... ist das bereits Fixieren? Wie reagiere ich hier am besten?


    Später lief uns ein ausgebüxter Junghund entgegen und da mir diese Problematik ja nicht völlig unbekannt ist :D fiel mir die Wegschick-Empfehlung ein und so hab ich ihn (in Absprache mit der Halterin) verscheucht - Ausfallschritt auf ihn zu, aufgestampft. Da knurrt mich der Bengel doch glatt an ... uuaaahhh beim erwachsenen Tier trau ich mich das glaub ich nicht. Wenn ich mir jetzt vorstelle, es wäre ein bissiges großes Etwas gewesen, das mit unlauteren Absichten auf Hündin zuläuft, wie schick ich das dann bloß weg? :geist2:

  • Aktueller Zwischenstand: Es gab bislang keine Situation, in der Hund selbständig zu anderen Hunden gedüst ist. Sie kuckt mich zwar nicht an, wenn sie wartet, reagiert aber auf das o.k. und läuft erst dann los. Ich rufe sie dazu vorher auch erst an meine Seite bzw. ins stop, weil ich damit mehr Kontrolle über sie habe.


    Einmal ist sie tatsächlich losgerannt, ließ sich aber mittendrin (!) durch mein Gebrüll :D abrufen. Da ist mir aufgefallen, dass ich mich anders verhalten habe als sonst: Vorher hab ich sie - wenn sie schon im Sprint war - fast "hilflos" zurückgerufen bzw. war ich gar nicht von meiner Selbstwirksamkeit überzeugt. Da ein Abzischen jetzt auf unserer roten Liste steht, war ich in der aktuellen Situation eher sowas wie aufrichtig empört - und Hund ganz verdattert :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!