Hundeleben gleich viel wert wie ein Menschenleben?

  • Diese fiktive Fragestellung ist so nicht zu beantworten.
    Das ist etwas, was man nur entscheiden kann wenn man in einer solchen Situation ist.


    Natürlich würde ich einem Menschen jederzeit helfen, er ist auch nicht weniger wert! In der geschilderten Situation würde ich vermutlich so vorgehen, wie ich drankomme. Wen ich zuerst erwische, ergo wer leichter zu erreichen und zu befreien ist den nehm ich und kümmer mich dann weiter.


    Das Beispiel ist einfach doof, was wenn ich die Fahrertür nicht aufkriege um den schwerverletzten Fahrer zu bergen, aber die hintere Tür auf geht und da die Box steht. Da geh ich sicher nicht darüber rein um an den Fahrer zu kommen und mach nicht den Handgriff die Box zu öffnen...
    Sowas ist so situationsbedingt, was finde ich vor, wie komme ih dran, wieviel Zeit bleibt, gibt es weitere Helfer etc...
    Es ist ein Totschlagbeispiel um dann sagen zu können
    "siehst du, Menschen sind dir doch mehr wert"
    oder empört zu schnauben:
    "boah, du würdest da nen Menschen verrecken lassen wegen nem Köter!!"


    In so einer Situation kommen soviele Faktoren zusammen, das lässt sich nicht so beantworten.


    Hier geht es um eine Lebenseinstellung, nicht um einen Notfall in dem man selber unter Schock steht und den man sich so gar nicht vorstellen kann.

  • Zitat

    Soso, das würdest Du also tun.
    Danach sitzt Du dann im Knast und Dein Hund kommt ins Tierheim.
    Ich finde allein den Gedanken schon verachtenswert.



    Wie kommst du darauf, dass ich in den Knast komme, wenn ich meinem Hund zuerst helfe (keine Frage, ich würde es so machen)?
    Oh glaub mir, kein Gericht der Welt würde mich dafür einbuchten.



    So, ich finde, bei dem Titel des Freds sollten wir mal nicht an unsere eigenen Hunde denken, da werden wir immer befangen sein.
    Genauso, wie einem eigene Kinder näher stehen, als die von Fremden.


    Wie sieht dieses obskure Beispiel mit den brennenden Autos denn aus, wenn dort ein fremder Mensch und ein fremder Hund drin wären?

  • Zitat

    ich finde es grotesk, sich als mensch anzumaßen, dass man mehr wert ist, als ein tier.


    Hm, ist immer die Frage wie es gemeint ist. Mehr wert für wen? Für das Universum? Für Gott? Für die anderen Menschen? Oder gar für die Tiere?


    Mir sind meine Kinder mehr wert als meine Hunde, obwohl auch diese einen ganz festen Platz in meinem Herzen haben. Dazu stehe ich. Das heißt aber nicht dass mir meine Hunde nichts wert sind.


    Und in dem Fall mit den Schäferhunden (ich gehe davon aus dass das der Grund für den Thread ist?) kann ich den Besitzer absolut verstehen. Für mich der verzweifelte Versuch Verantwortung für das Geschehene zu übernehmen. Vielleicht auch ein Schock, die Halter sehen die Tiere plötzlich vielleicht völlig anders. Als reissende Bestien die das geliebte Kind töten wollten. Und wenn man seinen Hund so sieht verstehe ich dass man diesen Weg geht, denn vielleicht wollten die Halter aus ihrer Sicht die Welt vor diesen Hunden schützen.

  • Zitat


    Wie kommst du darauf, dass ich in den Knast komme, wenn ich meinem Hund zuerst helfe (keine Frage, ich würde es so machen)?
    Oh glaub mir, kein Gericht der Welt würde mich dafür einbuchten.


    Aber du würdest in jedem Fall eine Anzeige bekommen. Und du hättest die Verachtung aller Menschen sicher, die den Zeitungsartikel "Mann/Frau rettet Hund zuerst aus Auto - XY-jährige(r) verbrennt" lesen

  • Zitat

    Wie sieht dieses obskure Beispiel mit den brennenden Autos denn aus, wenn dort ein fremder Mensch und ein fremder Hund drin wären?


    Welche Rasse? :headbash:


    Sorry, ich finde diese Vergleiche einfach arg schwierig, weil kaum jemand über sich sagen kann wie er in solchen Extremsituationen wirklich reagiert. Jetzt ist es nur eine theoretische Frage. Aber wie reagiere ich wenn auf der einen Seite mein Hund um meine Hilfe schreit und auf der anderen ein Mensch in Todesangst? Ich denke da entscheidet man einfach instinktiv und ich weiß aus anderen Situationen dass ich ein Mensch bin der dann alles ausschaltet und SCHNELL handelt und das gar nicht groß beeinflußen kann. Aber ich tu wenigstens was ;-)

  • Also vorrang hat mein "Rudel".
    Familie, gute Freunde, meine Tiere.
    Die haben für mich Wert.


    Bei unbekannten, muss die Situation entscheiden wie ich mich verhalte...


    Der Mensch könnte es schaffen aus dem Auto zu kommen.
    Der Hund sicher nicht.


    Tiere müssen so viel leiden weil sie angeblich weniger Wert sind.


    Wenn man das mal vergleicht, Sklaven, Frauen, waren alle mal weniger Wert und wurden/werden misshandelt.


    Die Menschen müssen umdenken.


    Im Fall der Schäferhunde, nur einer hatte gebissen.
    Wenn bei der Familie dann Angst da war, was durchaus nachvollziebar ist, hätte man zumindest den der nicht gebissen hat abgeben können.
    Für ihn tut es mir sehr leid denn es gab einfach keinen Grund ihn zu töten.
    Er hätte noch irgendwo ein schönes LEben haben können, aber so viel war er seinen Besitzern nicht wert.

  • Beziehe ich mich auf den Fall der beiden eingeschläferten Hunde, sehe ich das so.


    Wenn ich es richtig gelesen habe, lag die Entscheidung zur Einschläferung bei den Haltern der Hunde.


    Warum kann man es nicht verstehen, daß, wenn man mit ansehen mußte, wie das eigene Fleisch und Blut von den/dem eigenen Hund zerbissen wird, diese Tiere nur noch weg haben will?


    Vielleicht auch kurz daran denkt, von diesen/diesem Hund kann wieder ein Kind schwer verletzt werden und das will ich nicht.


    Ich kann diese Familie verstehen und ich weiß nicht, ob ich nicht genauso reagieren würde.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Aber es ist nicht Ok, in der von mir fiktiv gestellten situaton, das Leben eines Tieres über das eines menschen zu stellen. Es ist nicht nur Ehtisch und Moralisch verwerflich, sondern auch der Gesetzgeber hat es eindeutig definiert.


    warum ist es ethisch und moralisch verwerflich? ich stelle das leben des tieres doch nicht das über das des menschens. darüber denke ich in diesem moment gar nicht nach. ich rette zuerst das, was mir am nächsten steht.


    zum thema gesetz: ja, der gesetzgeber hat so einiges eindeutig definiert:


    - rasselisten


    - einbrecher dürfen dich verklagen, wenn sie in deiner wohnung von
    deinem hund gebissen wurden oder in deinem garten über ne harke
    gestolpert sind


    - tierversuche sind ebenfalls gesetzlich legitimiert (obwohl es alternativen
    gibt)


    - massentierhaltung ebenfalls


    da frag ich mich doch ernsthaft, wie die gesetzgebung bitte mit ethik zusammenpasst.


    Zitat

    Jein. Bei mir im Kopf läuft da ein ganz eigenes Programm. Erwachsene Menschen können sich selbst helfen. Ein erwachsener Mensch weiß wie er ein Auto aufkriegt oder nen Fensterkurbler bedient und kann ruhig auch was dafür leisten dass er überlebt.


    bio, wenn der erwachsene mann bewusstlos oder im schock kann er sich auch nicht helfen.


    Zitat

    Menschen-Tiere-Sachwerte


    das die feuerwehr so handelt versteh ich ja auch irgendwie. jeder muss seine prioritäten setzen. und die feuerwehr ist nun einmal in allererster linie für die menschen da. doch warum sollte diese maxime für jeden gelten?

  • Zitat

    [Es ist ja nicht so dass ich mit meinem Hund dann an dem anderen brennenden Auto lehnen und Stockbrot rösten würde, weißt du. Außerdem hab ich ne riesen Familie, weder Hunde noch Kinder müssen ins Heim :D


    Das wäre dem Richter dann auch egal.
    Wer soetwas tut ist auf gleicher Stufe mit einem Mörder, sowas ist dermaßen menschenverachtend, Menschen, die das tun, müßte man ihre Menschenrechte aberkennen.
    Ich kann für Dich bloß hoffen, daß Du das nicht wirklich ernst meinst, sondern das nur im Überschwank der Emotionen geschrieben hast.
    Ich bin auch tierlieb, aber wenn wir mal alle ehrlich zu uns selbst sind, sind die wahren Tierfreunde die, die gar keine Tiere haben.
    Jeder Tierhalter setzt sich in irgendeiner Weise über das Wohl seiner Tiere hinweg, indem er sie z.B. in Käfigen hält, und bei so einem Thema ist dann plötzlich das Tier wichtiger als Menschen.

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