Tierheime in Not: Diskussion zur aktuellen Situation

  • Zitat

    Was mich aufregt:
    Vor einigen Tagen habe ich erfahren, dass ein TH Hunde einschläfern lassen muss/will, weil zu wenig Platz da ist, obwohl es erst ein großes neues "Heim" für Welpen und Junghunde gebaut hat. Sie sind völlig überfüllt. Da wohl u.a. derzeit deshalb viele der Kleinen ausgesetzt bzw. dort abgestellt werden.

    Aber: Ich kann es nicht fassen, dass bis zu 40 Tiere eingeschläfert werden sollen, weil kein anderer Platz gefunden werden kann.

    Welches Tierheim ist das?

  • Was ist Eure Meinung?Puh...
    1. Es sollte mehr im Tierschutz gearbeitet werden, so dass es gar nicht dazu kommt, dass viele Tiere einsitzen müssne (besonders ausländischer Tierschutz)
    2. Es sollte mehr Geld investiert werden
    3. Aufklärung!
    4. Mehr Hilfe von außen.

    Was ist Eure Erfahrung?
    Die sind leider nicht so das Gelbe vom Ei... ich war ein Jahr lang regelmäßig im Tierheim hab "Drecksarbeit" gemacht (eigentlich nicht weiter schlimm, aber dafür wurde ich dann auch noch unfreundlich behandelt...

    Was tut ihr? Was könntet ihr Euch vorstellen zu tun?
    Patenschaften hatte ich mir schon überlegt, aber dafür reicht mein Geld nicht. Na ja, dafür gibt's eben desöfteren ein paar (Sach-)Spenden. Ich würde auch gerne wieder helfen, auch gerne mal Hunde ausführen aber das nächste tierheim ist mind. 2 Stunden weit weg und ich kann nur Samstags dort hin.
    Was müsste sich für Euch vielleicht ändern?
    Jetzt könnte ich sagen, dass es ein Tierheim hier vor Ort gibt, aber es ist ja eigentlich gut, dass wir keins haben. Hier sind alle herrenlosen Tiere in Pflegestellen.
    Welche Lösungen gibt es aus Eurer Sicht?
    Siehe oben :smile:

  • Mich nervt dieses arme Getue immer. Unser Tierheim baut ständig für grössere 5 stellige Summen Zwinger und OP-Räume in osteuropäischen Tierheimen, bei der Gelegenheit nehmen sie dann auch gleich kranke Hunde mit die hier in Deutschland Protesen, Rollstühle, eine Magnetfeldtherapie oder sonstwas brauchen und dann jammern sie rum, dass sie kein Geld haben um einen Katzenauslauf zu bauen oder Kleintiere kastrieren zu lassen, diese werden dann einfach in Einzelhaltung abgegeben.

  • Zitat

    Ich weiß nicht, ob ich das hier öffentlich nennen darf. Es liegt in Franken/Bayern.


    VG

    :schockiert:

    Franken ist groß ... magst Du mir eine PN mit dem Namen schicken?

  • Zitat

    Ich fände es toll, wenn die Hundesteuer an die Tierheime gehen würde, anstatt für was weiß ich nicht eingesäckelt wird.

    Ohja! Dann würde man die (hier in NRW recht erhebliche Summe) doch auch gern bezahlen.

    Zitat

    Wie meinst Du das?

    Ich glaube kaum das man den Auslandstierschutz für die Situation in den Tierheimen verantwortlich machen sollte. Im Gegenteil können sich viele Tierheime nur über ihre ausländischen Partnertierheime finanzieren: diese Hunde können oft schnell vermittelt werden, weil sie jung und süss sind. Durch diese fixen Vermittlungen finanzieren sie auch die Langzeitinassen - denn die Hunde die in D abgegeben wird, ist meist nur noch schwer vermittelbar.

    Ich hab mir das zumindest mal so erklären lassen

    Genauso ist es! Und der Auslandstierschutz deckt überdies den Bedarf, den sonst Vermehrer stillen würden. Traurig aber wahr... :/

    Ich muss sagen, dass ich mit unserem örtlichen Tierheim inzwischen wirklich zufrieden bin. Cleo ist unser dritter Hund von dort und wir sind eigentlich immer gut beraten worden (und alle drei waren natürlich Traumhunde!).

    Negative Erfahrungen:
    Was mich damals allerdings sehr enttäuscht hat, war die Reaktion auf eine Anfrage meinerseits als ich etwa 12 Jahre alt war. Ich wollte gerne mit den Hunden dort Gassi gehen und bekam nur in unfreundlichem Ton ein "Du bist noch viel zu jung! Komm wieder, wenn Du 18 bist!" vor den Kopf geknallt. Das hat mich damals schon ziemlich gekränkt muss ich sagen... Ich verstehe auch nicht, wieso jungen Menschen so wenig Gelegenheit gegeben wird sich einzubringen. Gerade im Alter zwischen 10-14 (bevor man dann anfängt Interesse an Jungs usw. zu entwickeln :roll: ) gibt es wirklich viele Menschen, die ihre Freizeit gerne mit Tieren verbringen würden. Diesen Leuten wird kaum eine Chance gegeben (so zumindest meine Erfahrung).
    Als mein Dino dann vor 2 Jahren starb schrieb ich dem Tierheim zweimal eine E-Mail, auf die ich nie eine Antwort erhielt. Ich wollte gerne einen Text über Dinos Lebens bei uns schreiben, ihn mit Fotos von Dinos Ankunft bei uns und aus den letzten Jahren versehen und dann an das Tierheim für die Rubrik "Ehemalige" schicken. Das daran so gar kein Interesse bestand fand ich sehr schade. Gut, die Mitarbeiter haben sicher viel zu tun, aber gerade sowas bietet ja auch noch einmal Gelegenheit in Kontakt zu treten - und dann eventuell auch über eine weitere Vermittlung nachzudenken.

    Positive Erfahrungen:
    Ein Jahr später schauten wir trotzdem wieder dort vorbei und machten vor Ort nur positive Erfahrungen. Die Mitarbeiter waren sehr nett und berieten uns offen und ehrlich. Mir wurde von mehreren schwer vermittelbaren Hunden abgeraten, an denen ich Interesse hatte. Hier ging es augenscheinlich nicht darum die Zwinger leer zu kriegen, sondern die passenden Hunde an die passenden Menschen zu vermitteln. Und auch das Verhältnis von den Hunden zu den Pflegern sprach Bände - Cleo war nur eine Woche dort aber heiß verliebt in ihren Pfleger. Wir statteten dem Tierheim anschließend noch 3x einen Besuch ab (den letzten fast ein Jahr nach der Vermittlung) und Cleo war jedesmal wieder außer sich vor Freude, ihren Pfleger wiederzusehen :smile: Fand ich wirklich rührend.

    Was das Tierheim besser machen könnte:
    Lange Zeit hätte ich entschlossen geantwortet: Die Online-Rubrik! Die war nämlich absolut veraltet und es war schwer, sich auf der Homepage zurechtzufinden. Das halte ich in der heutigen Zeit für einen echten Makel, denn ich denke viele Familien schauen sich erst im Internet um, bevor sie ein Tierheim oder eine Orga ansteuern. Seit einigen Wochen wurde diese aber komplett überarbeitet und ist nun auf einem wirklich akzeptablen Stand :gut:

    Wie ich mich einbringe:
    Momentan gar nicht, außer dass ich letztes Jahr Cleo von dort adoptiert habe. Ich würde gerne, habe aber weder Geld noch Ticket. Einmal hin und zurück würde mich 5€ Kosten - da wäre das Geld als Spende vermutlich noch besser investiert. Was ich mache sind Sachspenden abgeben und auf den Tierheimfesten viel zu viel Geld dortlassen. Da zahlt man schonmal den doppelten Preis für Dinge, die man ersteht - ist ja schließlich für die Tiere.

    Oh nein! - Jetzt habe ich gerade mal auf der Homepage des Tierheims gestöbert und gelesen, dass sie seit dem 5. Oktober keine Katzen mehr aufnehmen können! Was passiert denn dann mit den armen Tieren? :(

  • Vor unserem Wayne war ich viel in Tierheimen unterwegs und hatte die Gelegenheit, mir verschiedene Konzepte anzusehen. Richtig abgeschreckt hat mich keines, zum Glück, aber man konnte genau sehen, wie die Tendenzen sind.
    Das Tierheim, wo letztlich unser Wayne her ist, war sehr locker, vielleicht zum Teil auch zu locker und zu emotional involviert, in mancherlei Hinsicht vielleicht auch ein bisschen naiv (keine Vor- oder Nachkontrollen, keine größeren Nachfragen etc.) dafür aber sehr engagiert!!! Das Engagement zeigte sich in verschiedenen Aktionen - Feste, Tierwanderungen, Flohmärkte, öffentliche Präsenz, wo es nur geht (sogar im Fernsehen :D ) -, v.a. aber in einer Aufgeschlossenheit und Flexibilität, die ich sonst noch nirgends so erlebt habe. Als wir das allererste Mal spontan dort waren, bekamen wir gleich mal ne private Führung über den kompletten Hof. Die Öffnungszeiten wurden nicht allzu ernst genommen, ich war mit Wayne die drei Wochen damals, noch ehe ich ihn nehmen konnte, teilweise bis zu fünf Stunden am Stück unterwegs, oder auch abends nach der Arbeit noch, wo eigentlich schon "zu" war; zurück erst nach Einbruch der Dunkelheit, ich hab ihn in seinen Zwinger gebracht und kurz Bescheid gesagt. Nachdem ich ein paar Mal dort gewesen war, nach ein paar Gesprächen, hatte man einfach das entsprechende Vertrauen in mich, ganz easy, ohne Unterschrift. Da war man einfach froh, dass jemand mitzog, dass jemand Interesse zeigte, und das spürte ich und das machte auch den Umgang gegenseitig so schön. Und als wir Wayne holten, hieß es: "Wenn was ist, ruft an, jederzeit, auch nachts!" Nachdem wir Wayne ne Weile hatten, schrieb ich nen Brief mit vielen Fotos, der wurde gleich auf die Homepage gestellt und landete auch als Artikel in der "Tierheimzeitung" .. :ops: Wir hatten dort auch längere Zeit ne monatliche Spende laufen.
    Versteht ihr, was ich meine? Da ist einfach Bewegung drin, es wird auf die Leute eingegangen, und das ist meiner Meinung nach auch der richtige Umgang: Tierheim und Gassigänger, Tierheim und Interessenten - was ist das für ne Beziehung? Darüber sollten sich viele Tierheime mal klar werden. Es ist kein "Geschäftsverhältnis", kein Kundenverhältnis, sondern man will sich ja gegenseitig bereichern. Die Motivationen sind doch völlig klar, warum also nicht beidseitig aufgeschlossen, engagiert und flexibel agieren?
    Andere Tierheime hab ich erlebt, die igelten sich ein wie der örtliche Schützenverein, das war so ein "Wir gegen den Rest der Welt", oder die konnten nicht über sich hinauswachsen, die hemmten sich durch ihre eigenen Regeln, da wurde die eigene Bürokratie zur Hürde.
    Oder wiederum andere, bzw. fast den meisten, da fehlt es einfach an Sozialkompetenz, klar erlebt man im Tierschutz im Lauf der Zeit viel Mist, gerät auch an den ein oder anderen Idioten, der meint, mit Tierheimtieren jonglieren zu können, aber als verbitterter Misanthrop vermittelt man halt auch keine Tiere. Viele checken einfach nicht, dass auch ein Tierheim im Wettbewerb steht, und das ist auch gut so, ein Tierheim sollte attraktiv sein, wie Patrick schon schrieb, da fehlts an Kompetenz in Sachen "Öffentlichkeitsarbeit", auch wenns doof klingt; aber angefangen bei Interessenten, die nett empfangen und aufgeklärt werden, wo eine gute Mund zu Mund Propaganda für ein örtliches Tierheim doch fast schon existenziell ist, über eine entsprechende Präsenz bis hin zu einer aktualisierten Homepage, beantworteten E-Mails und einer guten Erreichbarkeit muss auch ein Tierheim für sich "werben". Da genügt der gute Wille nicht allein, da fehlt oft das Bewusstsein seitens der "Tierschützer".
    Es sollte einfach attraktiver werden, einen Hund im Tierheim statt beim Vermehrer zu holen, und zwar, weil man besser empfangen, beraten und aufgeklärt wird. Weil man Rückhalt kriegt, ähnlich wie beim Züchter. Klar muss kontrolliert werden, aber doch nicht nach Schema F, sondern mit ein bisschen Menschenkenntnis. Klar sollten die Tiere nicht nach Quantität rausgehauen werden, aber man sollte den Leuten auch einfach ein bisschen entgegenkommen, die sich schonmal für den Weg ins Tierheim entschieden haben.
    Was tatsächlich immer ein Problem ist: das Geld, die Ausstattung. Warum eigentlich nicht auch seitens der Kommunen ein bisschen Engagement, warum nicht die Hundesteuer nutzen? Gute Idee. Um das Stadtbild aufzuwerten - statt nem schöneren Kreisverkehr. Statt nem Straßenfest mal ein Tierheimfest subventionieren.
    Vielleicht könnte man auch vermehrt Konzerne wie Fressnapf etc. davon überzeugen, mit den örtlichen Tierheimen zusammen zu arbeiten... einfach, um ein bisschen mehr ins Gespräch zu kommen, wenn nicht gar durch direkte Unterstützung seitens des Konzerns...
    hmm, vielleicht fällt mir noch was ein...

  • Ich habe keinen Hund aus dem Tierheim bekommen..also nehme ich einen aus dem Ausland...Das Argument des Jahres

    Man ist bereit sich also über viele Kilometer einen Hund einfliegen zu lassen...mit allem drum und dran...auch mit der Möglichkeit der Mittelmeerkrankheiten. Die Test kann man getrost in die Tonne kloppen wenn man sich mit Leishmaniose auskennt.

    In Deutschland gibt es jetzt fast 600 Tierheime die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind...ca . 20.000 Hunde fristen ihr Leben darin..ca. 300.000 Tiere insgesamt..und man findet also nirgends ein Tier was man bekommt...Glaubwürdig?

    ca. 400.000 Welpenwürfe geht man im Jahr von Rassehunde aus und dazu kommt noch ca.100.000 importiere Rassehunde dazu plus den ca 144.000 Ups - Mischlingswürfe....

    Dazu kommen noch der Auslandstierschutz...da kann man auch nur grob schätzen...aber ein Verein der mir bekannt ist importiert jährlich 900 Hunde nach Deutschland, manche kommen erst auf Pflegestellen die zum Teil auch finanziert werden man geht ca. von 200.000 Importe insgesamt aus, man geht aber bis zu 400.000...da kann man es kaum glauben das Deutschland in der Hundehaltung gerade mal den drittletzten Platz hat...

    Spendengelder werden nicht knapper...sie fließen nur anders...es gibt unzählige kleine Tierschutzvereine die nirgendswo angeschlossen sind ..Ausland und Innland die auch von Spendengelder leben , dazu kommt noch das Geld was gleich in das Ausland fließt.

    Warum also stehen die deutschen Tierheime vor dem aus...sie leben natürlich von den Spendengelder, Vereine schießen wie Pilze aus dem Boden, jeder fühlt sich berufen und wenn ich dann höre ..ich habe meinen Hund aus Spanien gerettet und ich dann frage warum nicht aus einem deutschen Tierheim...ach die müssen doch nicht sterben und haben es viel schöner...Wirklich? Der hat noch nicht erlebt wenn den Tieren der Glanz aus den Augen weicht , wie sie an ihren Ruten nuckeln vor Verzweiflung weil das Leben hinter Gitter sie verrückt macht. Sie die Ruten blutig schlagen oder irgendwann dort sterben weil sie dann doch zu alt und hässlich sind und so ihren letzten Atem aushauchen.

    Mitarbeiter sind überlastet und schlecht bezahlt...viele Tierheime können sich nur den Minimal Lohn leisten und sorry Tierpfleger war schon immer ein schlecht bezahlter Beruf, ein geächteter Beruf...Tierpfleger sind Kackekratzer und Tierpfleger ist man nur weil man für alles andere zu blöd war. Was die Kommunen leisten ist ein schlechter Witz.

    Immer mehr Auslandstiere landen in deutschen Tierheime weil die ganzen TS sich gar nicht mehr zurück nehmen können bei der Masse wie sie importiert werden.

    Aber es ist natürlich einfacher sich zu beschweren das man kein Hund bekommen hat und dann den einfachen Weg wählt ( Und ja es ist mir bewusst das so manche Vermittlungskriterien mehr wie fragwürdig sind) wir sind für zwei Hunde knappe 700 Kilometer gefahren ...innerhalb Deutschland und ja auch wir hatten schon Absagen wie z.b das Rudelhaltung unerwünscht ist.

    Ich denke es passiert was passieren muss...der Tierschutz kollabiert...Auslandstierschutz wird falsch betrieben und fördert den Zustand zusätzlich, wilde Vereine helfen dazu und tausend kleine Vereine auch noch.

    Aber ich denke wenn Deutschland gezwungen wird seine Tiere auch ein zu schläfern weil einfach kein Platz mehr das ist..vielleicht wendet man sich dann auch diesen Tieren mehr zu..dann kann man endlich werben mit Tötungsstationen und grausame Bilder und Geschichten.

    Das oft im Ausland eine ordentlich durchgeführte Kastrationsaktionen besser angebracht wäre, Gelder in Aufklärung in den dortigen Schulen , den die Kinder sind die Zukunft nicht die sturen Erwachsenen , fließen lassen würde, die jetzt bestehenden Tierheime effektiv zu unterstützen hätte man auch grenzenlosen Tierschutz mit dem Erfolg das sich die Länder irgendwann selbst helfen und nicht noch Profit mit den Hundeexport machen....nein nicht alle machen das ..aber es ist weltfremd zu glauben das die dortigen Politiker das an dem Geldbeutel vorbeigeht.

    Deutsche Tierheime stehen vor dem Aus.....aber wem interessiert es wirklich? Den Tieren geht es doch gut hier nicht wahr? Und natürlich ist niemand anders Schuld als alle Tierheime selbst..die Unfähigen...

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