Wie heikel sind "Hundeprofi" Sendungen im TV

  • Moin,


    es gibt ja einige Sendungen im TV auf unterschiedlichen Kanälen die dem interessierten Hundebesitzer demonstrieren wie Profis manch unangenehme Situation zu lösen pflegen.


    Ich persönlich finde solche Sendungen ziemlich heikel da sie aus verständlichen Gründen nicht den kompletten Werdegang des Trainers bei der Lösung der Probleme zeigen können.


    Überspitzt formuliert sieht es meistens so aus.


    Frau Meier und ihr frecher, aufmüpfiger Westie rufen um Hilfe weil eben dieser Terrier so gut hört wie eine Scheibe Toastbrot. Trainer kommt und schnackt kurz, dann ein Schnitt und man sieht Frau Meier kurz fleißig trainieren.
    Dann ein weiterer Schnitt und es kommt die Schlußsequenz die suggeriert wie erfolgreich Frau Meier war und wie artig nun der Westie ist.


    Das dies möglicherweise Wochen oder Monate gedauert hat und das manch ein Hundeprofi dabei nicht immer so nett und verständnisvoll war wird geschickt kaschiert und höchstens am Rande kurz angeschnitten.


    Meine Meinung ist.


    Solche Sendungen sind unterhaltsam, sollte aber nicht als Informativ betrachtet werden.


    Was denkt ihr?

  • Zitat

    Solche Sendungen sind unterhaltsam, sollte aber nicht als Informativ betrachtet werden.


    Sehe ich auch so. Und hier nochmal das Zitat einer Hundetrainerin, die ich sehr schätze, über Martin Rüter: "Wenn ich echte Eheprobleme hätte würde ich auch nicht zu Mario Barth gehen"

  • Ja stimmt...in manchen Sendungen wird es leider versäumt, die Tatsache hevorzuheben, das jeder Hund individuell ist und nicht immer die gleiche Methode funktioniert.


    ...momentan wird aber bei zb. Martin Rütter öfters beschrieben, das Hunde unterschiedliche methoden benötigen und es wird auch mal gezeigt, das der erste Versuch nicht immer funktioniert...


    Ich glaube Martin Rütter habe mal gesagt, er arbeite nicht mit agressiven Hunden.
    Für die einen ist das eine Ausrede...aber ich denke ein Trainer, der so in den Medien steht sollte wirklich solche Fälle nicht der Öffentlichkeit preigeben...weil hier eben die Gefahr der Nachahmumg und eben Die der falschen Behandlung im Vordegrund stehen sollte.

  • Cesar Milan, der Hundflüsterer... ich finde schön, was er teilweise vollbringt, aber als ich letztens gesehen habe, wie er am Verhalten eines West Highland Terriers gearbeitet hat, hab ich fast zu viel gekriegt... Anstatt der Dame mal zu verklickern, dass man seinen Hund nicht pink einfärbt :ua_no2:
    Er beschäftigt sich ja auch mit agressiven Hunden und da steht dann immer "bitte nicht nachmachen, suchen sie sich einen Trainer in ihrer Nähe"
    .. aber es gibt ja genug dumme Leute :hust:

  • Also ich guck mir auch immer gerne so Hundetrainer im Fernsehen an. Hab früher als schon die Tier-Nanny geguckt, schau regelmäßig Hundeprofi und zur Zeit der Hundeversteher an, habe aber auch schon der Hundefllüsterer geguckt. Jeder arbeitet nach ganz bestimmten Methoden und hat seinen eigenen Stil. Finde bei jedem immer was positives und auch was, wo ich mir selbst denke, das würde ich jetzt anders machen.
    Man sollte vielleicht in den Sendungen nur öfters oder genauer hinschreiben, dass man das nicht alles selbst nachmachen soll. Wenn jemand keine Ahnung hat, kann das schwer in die Hose gehen.
    Aber unterhaltsam find ich die Sendungen immer wieder, man sollte halt nur wirklich bedenken, dass alles länger dauert wie nur der Beitrag und kein Hundetrainer kommt und die Sache ist in 5 Minuten gegessen :gut:

  • Zitat

    Cesar Milan, der Hundflüsterer... ich finde schön, was er teilweise vollbringt, aber als ich letztens gesehen habe, wie er am Verhalten eines West Highland Terriers gearbeitet hat, hab ich fast zu viel gekriegt... Anstatt der Dame mal zu verklickern, dass man seinen Hund nicht pink einfärbt :ua_no2:
    Er beschäftigt sich ja auch mit agressiven Hunden und da steht dann immer "bitte nicht nachmachen, suchen sie sich einen Trainer in ihrer Nähe"
    .. aber es gibt ja genug dumme Leute :hust:


    Ich hab alle Cesar Staffeln daheim, und du darfst nicht vergessen, dass die amis einen anderen Bezug zu ihren Hunden haben. Da HAT man sich einfach nicht einzumischen. Cesar ist ja schon froh, wenn die Leute täglich 2x mit ihren Hunden rausgehen - was bei seinen Kunden übrigens die absolute Ausnahme ist -.-

  • Das stimmt. Hab da auch mal ne Folge gesehen, die hatten einen Jagdhund mix, die waren zwei oder drei mal die Woche gassi für ca. ne halbe Stunde und wunderten sich, dass der Hund wie gestört durchs Haus rannte und alles fraß. Oder die, die meinten, sie haben drei kleine Hunde und ein riesen Haus und das reicht als Auslauf, die Hunde machten sogar ins Haus. Die durften glaube ich nie raus :???:

  • Einerseits finde ich solche Sendungen nicht schlecht, weil sie bei einem eingefahrenen Problem u.U. eine Alternative zeigen, wie man es noch angehen könnte.


    Es kommt wohl auch auf den Teilnehmer an, wie er so eine Sendung anschaut. Ich hab mich z.B. bei Frauentausch immer gefragt, wer so doof da mitzumachen und sich so derart zu entblößen, weil es schließlich noch ein Leben "danach" gibt.


    Das Ergebnis laut "Gockel"-Recherche. Provuzierte Highlights, geschnitten, was das Zeug hält und wild zusammengepuzzelt.....


    ....daraus kann man eine Art "Verkaufsstrategie" seitens der Produzenten ableiten:
    - es wird so zusammengeschnitten, dass es spannend und unterhaltsam bleibt
    - es gibt einen Gewinner und einen Verlierer


    Diese "Strategie" wird so oder so ähnlich bei der Hundeprofisendung angewendet werden
    - aus einer Million Wiederholungen bis es sitzt werden wenige Teil bis Vollerfolge gezeigt.
    - der Trainer gewinnt, in dem er das Ziel erreicht.


    Ich denke mit einer derartigen Einschätzungen kann man zur Unterhaltung oder Anregung sowas ruhigen Gewissens gucken ohne dass falsche Illusionen geweckt werden.


    Von daher ists für mich o.k.....

  • Cesar Milan ist für mich ein rotes Tuch und ich finde, diesen Menschen sollte man, schaut man sich ein paar frühere Ausschnitte an, aus den Medien verbannen. Aber das ist ein anderes Thema und dazu gab es auch schon einen Thread.


    Da ich nur über die grundlegensten Kanäle verfüge, kenne ich nur den "Hundeprofi" und ich muss sagen, dass mir gerade in letzter Zeit gefällt, was er übermittelt: Beschäftige dich mit deinem Hund und euer Zusammenleben wird harmonischer werden.
    Besonders in der letzten Sendung kam das wirklich schön zum Vorschein; natürlich gab es an dem Beispiel mit dem Westie auch was zu meckern, aber dass sie gezeigt haben, wie viel Spaß es auch der Dame gemacht hat, zu trainieren, fand ich sehr schön.


    Denn hier fängt es ja leider scheinbar schon bei vielen an; der Hund wird angeschafft und soll als Selbstläufer funktionieren, Gassigehen reicht doch völlig.
    Wer aber diese Sendung schaut, wird damit konfrontiert, sich mit den Bedürfnissen seines Tieres auseinander zu setzen und lernt gleichzeitig die Vorteile dessen kennen.
    Was man daraus macht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen und lässt sich auch gar nicht beeinflussen.


    Auch finde ich, dass oft genug erwähnt wird, dass Lernprozesse langwierig sind, wie lange die Besuche auseinander liegen und dass der Fortschritt unmittelbar mit der Länge und der Intensität des Training zusammenhängt.
    Ebenso wird für mein Empfinden häufig erwähnt, dass jeder Hund ein induviduelles Training braucht.


    Insofern sehe ich keinen problematischen Aspekt, geht man mal davon aus, der Zuschauer verfügt über ein Mindestmaß an Intelligenz und kritischer Beobachtungsgabe. Und allen Anderen würde wohl auch das beste Buch nichts bringen.


    Liebe Grüße

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