Ein Hund ist doch kein Kind

  • Zitat

    Btw. ich kenne nur Leute wo kurzfristig (und am besten noch per Telefon) KEIN Urlaub drin wäre.. Was macht man dann?

    Und was macht ein Arbeitgeber der dann dennoch solch einen Anruf erhält?
    Dem ist doch klar das ein Nein zum "Urlaubsantrag" nicht akzeptiert wird.

    Ich musste leider bereits einmal ganz konkret sagen "Wenn Sie nicht zum Dienst erscheinen ist das Arbeitsverweigerung" - der Groschen fiel dennoch nicht und es kam zur fristlosen Kündigung.

    Es ist immer Abwägungssache - ein Arbeitsverhältniss besteht immer aus Geben und Nehmen und das sollte sich ungefähr die Waage halten. Und es kommt natürlich auf die konkrete Situation an ob so kurzfristiger Urlaub geht oder nicht.
    "gehen" ist dabei relativ, weil ein kurzfristiger Ausfall durch Krankheit ja auch immer gehen muss - die Frage ist für mich daher, welchen Aufwand es bedeutet für Ersatz zu sorgen. DAS sollte sich m.M. nach auch jeder Mitarbeiter fragen und in Relation zu seinem privaten Problem stellen.

    Scheinbar emfand der Chef in diesem Fall diese Relation nicht gewahrt (weil nur Azubi da war?) - da könnte es helfen zu erklären das man ernsthaft drüber nachgedacht und abgewägt hat. (jetzt isses aber vielleicht schon zu spät für ein paar erklärende Worte)

  • Hallo!

    Ich habe das Glück meinen Hund mit ins Büro nehmen zu dürfen. Es war aber so, dass mein Chef VOR meiner Hundeanschaffung gesagt hat, er fände es schön einen Hund im Büro zu haben. Heißt ich musste nicht betteln und Leute überzeugen und mich für Hundehaare entschuldigen etc. Hier ist das alles irgendwie "relativ". In den drei Jahren wo Bokey hier ist, hat er glaub ich 5x mal auf den Teppich gekotzt - ich mach dann alles sauber, schrubbe und putze und gut is. Ein einziges Mal war Bokey richtig krank. Eine ganze Woche lang total apathisch und Durchfall ohne Ende. Da hat er, ich glaub, von Montag auf Dienstag Nacht meine ganze Wohnung vollgereihert, so dass ich Cheffe früh um 3 eine SMS geschrieben habe, dass ich am Morgen zum TA gehe. War alles kein Problem und Cheffe tat sehr besorgt, als wir dann am nächsten Tag gegen Mittag kamen. Bokey war trotzdem die ganze Woche mit im Büro, ich habe halt nur vermehrt drauf geachtet wie er sich verhält, ob's ihm schlechter oder besser geht.
    Ich glaube aber, wenn Bokey STÄNDIG krank wäre, wenn ich STÄNDIG zum TA müsste - wäre es mit der Toleranz sehr schnell vorbei, weil wir arbeits- und mitarbeitertechnisch nicht sehr viel Spielraum haben.

    LG

  • In dem Büro, in dem ich arbeite (6 Mitarbeiter + Chef) muss jeder der "führenden" Mitarbeiter seine Arbeit selbst organisieren.
    Bei plötzlichem Ausfall oder Spontanurlaub sieht man halt zu, die wichtigsten Telefonate zu erledigen, Termine umzulegen und die Mitarbeiter zu instruieren. Oder man kommt morgens und erledigt das wichtigste. Die Arbeit muss halt laufen. Alles andere interessiert meinen Chef nicht sonderlich, denn es würde für ihn nur zusätzliche Belastung bedeuten, auch noch die Arbeit seiner Ingenieure zu koordinieren.

    Wenn ich glaube, mein Hund hat einen Pups quer sitzen, dann kümmere ich mich nach eigenem Ermessen darum. Dafür erwartet mein Chef, dass ich immer im Sinne der Firma und meiner Arbeit handele und das tue ich auch. Wir haben auch schon mal über Wochen Tag und Nacht gearbeitet.

    So haben wir uns ein sehr vertrauensvolles Arbeitsklima erarbeitet, im dem fast alles möglich ist. Ein Beispiel:

    Ich nehme meinen Hund täglich mit ins Büro. Jetzt hat eine Kundin angemerkt, es würde doch etwas nach Hund riechen. Da hat mein Chef einen Haufen Geld in die Hand genommen, und mir und meinem Hund den Dachboden ausgebaut, mit riesigem Fenster, Klimaanlage und Zusatzlüftung ;-) Ich hatte ein solch schlechtes Gewissen, aber er weiss halt, wie wichtig mir mein Schnuffel ist, auch wenn es nun wirklich nicht sein Problem gewesen wäre.

    In der letzten Woche habe ich in der Pause zum Spass angemerkt, dass das schöne Wetter bestens geeignet wäre, um im neuen Garten zu arbeiten, anstatt im Büro zu sitzen. Da sagte mein Chef: dann geh doch, im Büro sitzen kannst du besser, wenn es regnet. (Ich würde selber nie auf die Idee kommen, für die Gartenarbeit eher zu gehen)

    Hach, manchmal könnte ich ihn knutschen... und das habe ich ihm auch schon gesagt!

    Liebe Grüße, Andrea

  • Solch eine Situation hätte vermieden werden können und zwar indem du gar nicht erst gesagt hättest WIESO GENAU du frei/Urlaub brauchst, sondern einfach nur gesagt, dass du frei brauchst - basta.
    Ich habe nur wenig Verständnis, wenn AN ihrem AG rechenschaft darüber ablegen wieso, weshalb und warum sie Urlaub benötigen - das geht niemanden etwas an.

    Denn es ist immer eine Ermessensache, ob jemand eine "Notfallsituation" auch als diese erkennt, wie man es selbst wahrnimmt.

  • Zitat

    Solch eine Situation hätte vermieden werden können und zwar indem du gar nicht erst gesagt hättest WIESO GENAU du frei/Urlaub brauchst, sondern einfach nur gesagt, dass du frei brauchst - basta.
    Ich habe nur wenig Verständnis, wenn AN ihrem AG rechenschaft darüber ablegen wieso, weshalb und warum sie Urlaub benötigen - das geht niemanden etwas an.

    Denn es ist immer eine Ermessensache, ob jemand eine "Notfallsituation" auch als diese erkennt, wie man es selbst wahrnimmt.


    Mit dieser Meinung stehst Du etwas allein da. So einfach und "basta" ist das nicht.

    Schau mal hier:

    Zitat

    Arbeitsgerichtliche Streitigkeiten im Zusammenhang mit Urlaub entstehen oft wegen der Frage, wann Urlaub genommen wird. Alleine diese weit verbreitete Wortwahl zeigt schon das Missverständnis: Urlaub wird vom Arbeitnehmer nicht "genommen" sondern vom Arbeitgeber „gewährt“ (§ 7 BUrlG). Jedes eigenmächtige und unge-nehmigte "Nehmen" des Urlaubs stellt einen Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflichten dar. Ihr Arbeitgeber kann hierauf mit einer Abmahnung, im Extremfall sogar mit einer fristlosen Kündigung reagieren.

    Quelle: http://www.arbeitsrecht.org/am-arbeitsplat…laub-gewaehren/

    Ich wäre ganz vorsichtig mit solchen Ratschlägen. In der Regel kennen Arbeitgeber nämlich das Arbeitsrecht besser als Arbeitnehmer.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Gaby, da hast du mich falsch verstanden!
    Es geht nicht darum, den Urlaub "einfach so zu nehmen" natürlich MUSS er vorab genehmigt werden.
    Aber ich würde keine Begründung angeben für WAS ich den Urlaub brauche.
    Entweder er wird gewährt, oder ich habe eben Pech gehabt und bekomme den Urlaub nicht.
    Aber es gibt keine Pflicht des AN gegenüber des AG ihm mitzuteilen für was er frei haben möchte.

  • mein AG ist, was kurzfistige urlaubstage oder kurzfristige freie tage betrifft, zum glück recht kulant:

    bei uns gibts einen zentrale personaleinsatzsteuerung. (ist ein sehr grosses unternehmen).

    wir werden zwar gebeten, der jahresurlaub möglichst bald einigermaßen zu verplanen - aber wenn unvorhergesehenes eintritt, kann man ab 7 uhr früh dort anrufen und für den tag urlaub bzw. überstundenabbau beantragen.

    meist ist das kein problem und es wird auch keine begründung verlangt. sollte "die hütte brennen" dann fragen die kollegen von der personalstelle schon mal nach, warum und ob das nicht irgendwie anders geregelt werden kann.

    ich habs noch nie erlebt, dass es, wenn es telefonisch von der personalstelle genehmigt wurde, hinterher irgendwelche schwierigkeiten gab - WENN es nicht zur regel wird.

    (jap, wir hatten auch schon kollegen, die immer, wenn sie eine frühschicht am sonntag hatten und am samstag zu lange gefeiert haben, dann kurzfristig für sonntag frei wollten - kommt sowas öfter vor, dann geht das halt mal nicht).

    unsere personaler haben da relativ viel spielraum - auch stundenweise kann man mal kurzfristig weg.

    allerdings sind allein in meiner "abteilung" oder in meinem "ressort" auch weit über 1100 mitarbeiter tätig - insofern sind natürlich einzelne kurzfristige, ungeplante "ausfälle" leichter zu verkraften.

  • Ja in "meinem" Unternehmen sind auch glaub ich 8000 Leute beschäftigt, in meiner Abteilung zwar nur 10 davon(auch wenn jeweils nur 2-3 pro einsatzzweck vorhanden sind), aber ich habe sogar an heiklen Tagen gott sei dank noch immer verständnis geerntet, ich denke das ist wirklich eine sache wieviel direkte kollegen zum vertreten man hat und wie der chef "im leben steht". Ich weiß das ist natürlich ein glückfall denk ich, und vielleicht die erkentnis des chefs einen ansonsten zuverlässigen mitarbeiter zu haben.

    Btw. ich würde heutzutage wo mir das mehr bewußt ist wie wertvoll so ein unerwarteter urlaubstag ist, schon beim vorstellungsgespräch durchleuten lassen (irgendwann später wenn man schon positiv gepunktet hat ^^) das man single mit hund ist und speziell wenn er älter wird man im notfall spontane urlaubstage brauchen könnte, ob das irgendein Problem darstelle.
    Sicher auch ne sache der Branche ich denke in meiner ginge diese Frage, in einem Laden wo man der einzige Verkäufer ist wirds wohl happig und man muß den charakter des neuen Chefs im gespräch erfassen lernen ob sich diese frage "gut" auswirkt.

  • Wir reden hier vom öffentl. Dienst! Wenn es ein reiner Bürojob ist, kein z.B. Publikumsverkehr gegeben ist, dann ist das absolut kein Problem mit dem kurzfristigen Urlaub.
    Kann man nicht mit der freien Wirtschaft vergleichen. So einfach schmeißt man einen Beamten nicht raus. Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein kurzfristiger Urlaub abgelehnt wurde, selbst, wenn dann halt mal der Vertreter des Vertreters einspringen muss.
    Ich würde beim nächsten mal einfach nix mehr sagen. Kann nämlich sein, dass es sich irgendwann auf die Beurteilung auswirkt.

  • Zitat

    Wir reden hier vom öffentl. Dienst! Wenn es ein reiner Bürojob ist, kein z.B. Publikumsverkehr gegeben ist, dann ist das absolut kein Problem mit dem kurzfristigen Urlaub.
    Kann man nicht mit der freien Wirtschaft vergleichen. So einfach schmeißt man einen Beamten nicht raus. Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein kurzfristiger Urlaub abgelehnt wurde, selbst, wenn dann halt mal der Vertreter des Vertreters einspringen muss.
    Ich würde beim nächsten mal einfach nix mehr sagen. Kann nämlich sein, dass es sich irgendwann auf die Beurteilung auswirkt.

    Na ja, stimmt nicht so ganz. Nachdem wir unserem Steuerbescheid im letzten Jahr 2 Mal widersprochen hatten, landeten wir bei einer sogenannten Schlichtungsstelle. Ich habe mit dem guten Herrn einen Termin ausgemacht, so hingehen geht da nämlich nicht, mir extra dafür frei genommen und als ich pünktlich dort war, tja da war der gute Mensch nicht da, mußte dringend Urlaub nehmen weil ihm wie man mir sagte eine Taube ins Wohnzimmerfenster geflogen sei.

    Da niemand den Termin übernehmen wollte/konnte, mußte ich unverrichteter Dinge wieder gehen. Fand ich super einen halben Tag frei für nichts. Da habe ich dann eine Dienstaufsichtsbeschwerde an das Finanzamt geschrieben. Es gab ne dicke Entschuldigung und mein Widerspruch wurde anerkannt. :gut:

    Haben sich sogar schriftlich dafür entschuldigt, das sie einem Mitarbeiter Urlaub gegeben haben, und nicht für eine Vertretung gesorgt haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!