Zwei Klassen oder: Wie motiviert sind HH?

  • Wenn ich mich hier so im Forum umschaue, dann habe ich den Eindruck, es gäbe nur HH, die sich von früh bis spät mit ihren Hunden beschäftigen. Wir tauschen uns hier täglich aus, über unsere Erlebnisse, Probleme und Erfahrungen mit den Hunden ... Vom Futter über Beschäftigung, Erziehung, bis hin zum Hundekot sind sämtliche Themen vorhanden. Die User vom Dogforum kümmern sich um artgerechte Auslastung, das bis auf den letzten Krümel perfekt zusammengestellte Futter und und und ...

    Und dann sehe ich die anderen HH: Die, die mir täglich beim Gassigehen entgegen kommen, oder die, die ich aus dem Bekanntenkreis kenne ...
    Die Rentnerin mit Rückenleiden, die ihren Hund nur kurz Gassi führt und die sich nach einem Hexenschuß nicht mal mehr bücken kann, um den Hundekot aufzusammeln.
    Die Mutter, die den Zwillingswagen vor sich her schiebt, den Hund im Schlepptau ...
    Familien, in denen immer schon ein Hund gelebt hat, der aber immer irgendwie nebenher lief.
    Ich bin draußen noch nie HH begegnet, die etwas anderes mit ihren Hunden unternommen haben, als das reine Gassilaufen ... keiner Fährten- oder Dummyarbeit, keinem Leckerlisuchen ... nichts.

    Und ich frage mich: Was entspricht nun eher der Realität? Hier die Dogforum-Mentalität (ich nenne es jetzt einfach mal so) oder die "Mein-Hund-läuft-nebenher-Einstellung"?
    Ich kenne viele Familien, bei denen der Hund, wenn er Gück hat, ein oder mehrmals am Tag Gassi geführt wird. Aber mehr nicht. Der Schwerpunkt des familiären Lebens liegt einfach woanders. Logisch, dass diese HH auch selten ein Hundeforum o.ä. betreten. Aber es muss sie geben, und es gibt sie wohl auch, die HH, die ihr Dosenfutter bei Schlecker kaufen, eine 1200 g Dose für 88 cent ... Oder deren Hunde die Reste der Menschen fressen, ohne dass auf die Nährstoffe geachtet wird.
    Eine Bekannte von mir ist Französin und schaute mich neulich entgeistert an, als ich sagte, dass ich mindestens 2-3 Stunden am Tag mit meinen Hunden laufe. Sie sagte, das mache ja wohl sonst niemand, und man würde mit dem Hund nur 10 bis 15 Minuten raus gehen, bis er sein Geschäft verrichtet hat. (Sie hatte einen DSH.)

    Also frage ich mich: Gibt es bei den HH eine Art 2-Klassen Gesellschaft? Diejenige, für die ihre Hunde ein wichtiger Lebensinhalt sind, die sich extrem mit ihnen beschägtigen, sich um ihre Auslastung sorgen etc. ...
    Und die anderen, die zwar auch Hunde haben, aber deren Gedanken um ganz andere Dinge kreisen, als um Hunde, und bei denen die Tiere einfach nebenher laufen????

  • Hi,

    ich denke schon, dass es so etwas wie eine "Zweiklassengesellschaft" bei HH gibt. Obwohl es auch das Mittelmaß gibt, nämlich die, die zwar ihrem Hund recht viel Auslauf bieten (sagen wir mal 2 Stunden) aber sonst nix mit ihm machen also nicht großartig spielen und Denkspielchen???? Noch nie gehört. Und eben dann die wie du beschrieben hast, bei denen der Hund wirklich nur nebenher läuft und kein "wichtiges" Mitglied der GEmeinschaft ist sondern halt einfach da ist. Bei uns hier im Dorf ist alles vertreten. Richtige "Hundemenschen" denen das Wohl des Tieres sehr wichtig ist und regelmäßig richtig auslasten körperlich wie geistig und "fortbilden" was es futtertechnisch gutes gibt etc. dazu zähle ich mich und noch ein anderes Pärchen hier im Ort. Die meisten anderen haben den Hund, gehen auch regelmäßig Gassi und des wars dann und dann halt die Hunde, die ich grundsätzlich nur im Garten sehe bzw. Sonntag Nachmittag bei schönem WEtter dann mal samt Männe und kinderwagen draussen.

    Ich finde es traurig aber gut. Für mich sind die Hunde zwar nicht das Wichtigste auf der Welt aber sie stehen auf meiner Liste schon sehr weit oben und ich lebe nach dem Motto erst die Tiere dann ich. Viele Leute wissen auch gar nicht, was ein Hund sonst noch so will/braucht. Der ist halt einfach da und gut ist.

  • Zitat

    Hi,

    ich denke schon, dass es so etwas wie eine "Zweiklassengesellschaft" bei HH gibt. Obwohl es auch das Mittelmaß gibt, nämlich die, die zwar ihrem Hund recht viel Auslauf bieten (sagen wir mal 2 Stunden) aber sonst nix mit ihm machen also nicht großartig spielen und Denkspielchen???? Noch nie gehört. Und eben dann die wie du beschrieben hast, bei denen der Hund wirklich nur nebenher läuft und kein "wichtiges" Mitglied der GEmeinschaft ist sondern halt einfach da ist. Bei uns hier im Dorf ist alles vertreten. Richtige "Hundemenschen" denen das Wohl des Tieres sehr wichtig ist und regelmäßig richtig auslasten körperlich wie geistig und "fortbilden" was es futtertechnisch gutes gibt etc. dazu zähle ich mich und noch ein anderes Pärchen hier im Ort. Die meisten anderen haben den Hund, gehen auch regelmäßig Gassi und des wars dann und dann halt die Hunde, die ich grundsätzlich nur im Garten sehe bzw. Sonntag Nachmittag bei schönem WEtter dann mal samt Männe und kinderwagen draussen.

    Ich finde es traurig aber gut. Für mich sind die Hunde zwar nicht das Wichtigste auf der Welt aber sie stehen auf meiner Liste schon sehr weit oben und ich lebe nach dem Motto erst die Tiere dann ich. Viele Leute wissen auch gar nicht, was ein Hund sonst noch so will/braucht. Der ist halt einfach da und gut ist.

    was nicht heißen soll, dass ich außer meinen Hunden kein Leben mehr habe ;)

  • was ist mit denen, die überall (wirklich überall) mitkommen mit herrchen oder frauchen? das ganze leben lang. ich kenne da ein paar solche, die passen auch nicht rein...
    oder die die viel mit ihrem hund draußen sind, wie ich früher, keine ahnung von beschäftigung haben und deshalb keine machen....?
    finde ich zu schwarz-weiß...

  • Zitat

    was ist mit denen, die überall (wirklich überall) mitkommen mit herrchen oder frauchen? das ganze leben lang. ich kenne da ein paar solche, die passen auch nicht rein...
    oder die die viel mit ihrem hund draußen sind, wie ich früher, keine ahnung von beschäftigung haben und deshalb keine machen....?
    finde ich zu schwarz-weiß...

    Die schwarz-weiß Darstellung sollte ja zur Diskussion anregen, und mich interessieren Eure Meinung und Eure Erfahrungen dazu.
    Mit Sicherheit gibt es auch hier viele Grautöne ... ;)

  • Zitat

    Also frage ich mich: Gibt es bei den HH eine Art 2-Klassen Gesellschaft? Diejenige, für die ihre Hunde ein wichtiger Lebensinhalt sind, die sich extrem mit ihnen beschägtigen, sich um ihre Auslastung sorgen etc. ...
    Und die anderen, die zwar auch Hunde haben, aber deren Gedanken um ganz andere Dinge kreisen, als um Hunde, und bei denen die Tiere einfach nebenher laufen????


    Ja diese Klassen wie du es nennst, gibt es wirklich.
    Ich kenne aus meiner Nachbarschaft genug Hunde, die drehen wirklich nur die Runde um den Block damit der Vierbeiner seiner Geschäft verrichten kann und das oft nur 2x am Tag.

    Mir begegnen auch selten Leute die sich mit ihrem Hund beschäftigen, von Ball spielen und Stöckchen werfen mal abgesehen.
    Wenn ich meinen Hunden z.B. Leckerlies in die Wiese werfe und sie dann zum Suchen losschicke, werde ich schon oft merkwürdig beäugt.
    Wobei ich auch ehrlich sagen muß, gerade solche Arbeiten wie Dummy, Fährte usw. mache ich auch an Orte, wo man i.d.R. seltener auf andere Hunde trifft. Es stört nicht nur in der Konzentration, sondern die Hunde können auch sehr genervt reagieren und einen solchen Konflikt kann man damit ganz gut vermeiden.

    Mir passiert es auch öfter das meine Mitmenschen (ob nun mit oder ohne Hund) mich "merkwürdig" ansehen, wenn ich erzähle das ich morgens um 5:00 aufstehe nur um mit den Hunden rauszugehen :roll:
    Und wenn ich dann noch erzähle, das ich abends auch noch 1-2 Stunden unterwegs bin, halten mich einige mit Sicherheit für bekloppt.

    Dennoch dreht sich bei mir nicht alles um die Hunde. An manchen Tagen müssen sie einfach so nebenbei laufen, aber eine grundsätzliche Lebenseinstellung ist es bei mir nicht.

    Mag ja sein, daß einige Hunde mit solch einem spartanischen Leben zufrieden sind, aber Sinn der Hundehaltung ist es in meinen Augen nicht.
    Je nach Hund und Rasse halte ich einen täglichen Spaziergang für mind. 60 Minuten wirklich nicht für unmöglich. Ausnahmen gibt es mit Sicherheit immer, egal ob Krankheit, Zeitmangel usw. aber alles andere entspricht nicht meiner Auffassung von Hundehaltung

  • Wahrscheinlich ist es einfach eine Frage des "Typs" und weniger der Lebensumstände. Ich persönlich beschäftige mich immer sehr intensiv mit den Dingen, die in meinem Leben stattfinden. Außerdem bin ich nunmal grundsätzlich neugierig. So eben auch in Sachen Hunde. Was nicht heißt, dass ich kein Leben ohne Hunde hätte. Im Gegenteil :D .

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