Zwei Klassen oder: Wie motiviert sind HH?

  • Zitat

    Yap. Das ist genau das, was auch ich in meinem Beitrag geschrieben habe. Das Mensch-Hund-Team muss passen und dafür ist eine sorgfältige Auswahl einfach unumgänglich - egal ob man einen reinrassigen Hund vom Züchter oder einen Tierschutzhund wählt.

    Mir rollen sich die Zehennägel auf, wenn ich sehe, mit welcher Leichtfertigkeit die Hunde teilweise ausgewählt werden. Es gibt Menschen, die schaffen sich Arbeits- und Gebrauchshunde an, obwohl sie weder sportlich noch engagiert sind. Es gibt Menschen, die schaffen sich eine exotische Hunderasse an und wissen noch nicht einmal, was diese Tiere auszeichnet.

    Ist jetzt nicht nett von mir, aber auch bei den Rassempfehlungen, die hier im DF gegeben werden, bin ich manchmal mehr als schockiert. Es läuft doch immer wieder darauf hinaus, dass die Leute am Ende einen Hütehund oder einen Jagdhund haben - und einen leichtführigen Familienhund wollen.

    Ist es so schwer, sich einzugestehen, dass man manchen Tieren eben nicht gerecht werden kann?
    :???:

    Wichtig: Bitte, liebe Ausnahmen, zieht Euch den Schuh jetzt nicht an. Müsst ihr nicht. :smile:

    Und es gibt Menschen, die schaffen sich Kinder an... :hust:
    Stehe da wahrscheinlich wieder alleine da, aber manche Menschen hätten besser ein Aquarium als eine Horde Kinder.

    Aber wieder schön, wie vieles hier zerredet wird... "Die meisten...", "90%...", "ich kenne..."....
    Hmmm. Wie mögen mich wohl andere Menschen/HH/Nachbarn sehen?
    Ich packe Mittags den Hund in's Auto und fahre hoch zum Sportplatz.
    - "der faule Sack fährt die paar 100 Meter mit dem Auto"
    - "wüsste mal gerne, wo der immer hinfährt.."
    - "ob der arme Hund überhaupt rauskommt?"

    Ich laufe eine knappe Stunde (quasi meine Mittagspause) mit dem Dicken. Ohne Spielchen oder so.
    - "der tut nix mit dem Hund, nur so'n Gassigänger"
    - "der arme Hund wird nie beschäftigt"

    Momentaufnahmen. Mehr nicht.
    Keiner sieht meine Frau, die morgens um 6 'ne Stunde mit ihm geht und arbeitet.
    Oder wenn wir in unserem großen Garten Suchspielchen spielen.
    Und dass unser Leonberger-Mix nach 5 Minuten toben und Bällchenspiel im Garten umfällt und keinen Bock mehr hat.

    Aber wie ein "Vorredner" bereits schrieb, ist dies für ein Forum eigentlich normal, da die wenigsten, die sich damit beschäftigen, "normal" sind. wir sind doch alle irgendwie... "besonders"... ;) Oder?
    Aber wir sollten manche Dinge nicht immer so verbissen sehen. Viele denken, wenn sie einen ängstlichen Hund sehen, dass der geschlagen wird! Kann doch auch andere Gründe haben, oder?
    Wenn ihr etwas seht, was falsch ist, dann schaut nicht weg!
    Aber seht nicht in allem das Falsche und Böse.

    So. Jetz bin ich mal auf's Feedback gespannt...

  • Guter Beitrag Sheng Fui :gut: Wir Männer sind uns einig....

    Hatte ja auch schon geschrieben, das man anhand einer Momentaufnahme niemanden Beurteilen kann...

    Nun ich denke dieser Thread könnte auch heißen: 2 Klassengesselschaft bei Kindern,Autos,Geld,Essen, Arbeit...

    Menschen neigen eben dazu in Schubladen zu denken und andere schnell abzustempeln, manche mehr manche weniger, ich tue das auch ab und an.

    Schnell und vorschnell Urteilen machen das Leben ja auch angenehmer, als sich mit seinem inneren Konflikt auseinanderzusetzen.

    Macht euch doch mal die Mühe und sprecht einen fremden HH an, und fragt ihm wie er seinen Hund beschäftigt?

    Ist doch dasselbe wie: "Boahhh, guck doch mal wie der aussieht", Was hat der denn für Klamotten an", Was fährt der denn für ne Karre", usw...

    Jeden Tag stempeln wir Leute ab, ob bewusst oder unterbewusst, aber wir tun es, jeder von uns.

  • Uii uii Leute, der Thread war nicht wertend gemeint, sondern sollte einfach nur zur Diskussion anregen!!! Dazu habe ich die -zugegeben etwas provokante- Formulierung "zwei Klassen" verwendet.

    Ich die TS würde mich selbst nicht zur ersten Klasse der Super-HH zählen. Meine beiden waren noch in keiner HS, und ich beschäftige sie zwar, aber sicher nicht in dem Maße, wie viele hier es tun oder zumindest darstellen.
    Mir war wichtig, auch etwas die Diskrepanz zwischen dem, was viele User hier darstellen, und dem, was wirklich mit den Hunden gemacht wird, heraus zu arbeiten.
    Und eben, dass ich außerhalb dieses Forums hier auf zahlreiche HH treffe (auch solche, die ich gut kenne, und über die ich mir keine Vorurteile gemacht habe), die das Thema Hundehaltung ganz anders betrachten und bewerten, als es hier im Forum der Fall ist.

    Daher glaube ich, dass viele hier auch zur 2. oder 3. Gruppe gehören (und jaa, es gibt Tausende von Grautönen dazwischen), in den Threads aber mit den Super-HH mithalten wollen, und dann die Realität etwas beschönigen. Denn, wer hin und wieder ehrlich seine Meinung schreibt, wird, wenn sie denn vom allgemeinen DF-Credo abweicht - doch ziemlich heftig niedergemacht.
    Also, wer keine Lust hat, auf eine provokative Auseinandersetzung, der schließt sich lieber mal den allgemeinen Wertvorstellungen des Forums an, um ja keine roten Bömmel zu ernten ... :headbash:
    Ich selbst bin bereits mehrfach rot bebömmelt worden, weil ich in einer Diskussion einfach meine Meinung geschrieben habe, die vielleicht von der Meinung der meisten hier abweicht. Ich habe dabei niemanden beleidigt, blieb respektvoll etc. Aber die Tatsache, dass hier für abweichende Sichtweisen rot bebömmelt wird, macht mich schon nachdenklich.

    Also wie gesagt, der Thread sollte nicht die 1. Klasse Super-HH beweihräuchern, sondern insgesamt zum Nachdenken anregen ... vielleicht auch über die -manchnal schon recht arrogante- Grundeinstellung hier im Forum ...

    So, und jetzt könnt Ihr mir wieder die roten Bömmel um die Ohren hauen ... :D :headbash:

  • Zitat

    Uii uii Leute, der Thread war nicht wertend gemeint, sondern sollte einfach nur zur Diskussion anregen!!! Dazu habe ich die -zugegeben etwas provokante- Formulierung "zwei Klassen" verwendet.


    Genau. Und deshalb diskutieren wir ja... ;)
    Aber viele werten lieber. Schubladendenken. Geht mir aber doch genauso. Aber trotzdem versuche ich immer, das ganze etwas lockerer zu sehen. Zumindest so lange, bis einer totalen Mist schreibt und ich ausflippe. :headbash: :hust:

  • Ich finde es ja immer wieder... interessant... dass hier immer wieder von der eigentlichen Fragestellung abgewichen wird und darüber diskutiert wird WIE die Frage (die Antworten) formuliert wurden und sich dann an einzelnen Worten oder Formulierungen aufgehangen wird. Und vor allem welcher Ton dann manchmal durchschlägt.
    Selbstverständlich gibt es mehr als nur die absoluten Extreme der "Mein-Hund-bedeutet-mir-alles-und-wird-30h-am-Tag-beschäftigt-Klasse" und der "Ich-hab-nen-Hund-weil-es gut-zum-Teppich-passt-Klasse", aber sämtliche Graustufen in der Fragestellung aufzuzählen wäre doch zum einen so langweilig und lang, dass es keiner lesen würde und verfehlt doch zudem noch den Zweck eine Diskussion auszulösen oder?
    Mit der Fragestellung "Ich sehe täglich Leute die gehn 1,5h am Tag spazieren und Welche die gehen 2h am Tag spazieren, gibt es eine 2- Klassen- (dieser Ausdruck ist ja sowieso ein böses Faux- pas) Gesellschaft bei HH?" kann man nunmal keine Diskussion auslösen...

    Und naja, aber wie soll ich anders über einen Menschen urteilen als über das was ich sehe? Und mal ganz ehrlich, wer von uns kann behaupten, dass er nicht versucht aus dem was er sieht Rückschlüsse über seinen Gegenüber zu ziehen und dies eben auch mittels Vorurteilen, Erfahrungen, "Schubladen"?
    Ist es nicht normal, wenn man jemanden mit einer uralten, knatternden, stinkenden Rostlaube sieht, sich erstmal, sofern man überhaupt drüber nachdenkt, denkt, dass derjenige , vorsichtig ausgedrückt, nicht allzuviel auf dem Konto hat. Schließlich sieht man die 3 Flugzeuge die er im Hangar stehen hat nicht. Bin ich jetzt ein schlechter, sich vieler Vorurteile bedienender Mensch? Solange man nicht auf diesen Vorurteilen verharrt und sich darüber im Klaren ist, dass dies immer nur grobe Einschätzungen sind, die auf ein Individuum zutreffen kann, aber nicht muss, was bei sich selbst komischerweise immer der Fall ist, anderen aber scheinbar nicht zugestanden wird, tut man damit doch niemandem weh.
    Sind es nicht gerade die Menschen die man nicht einordnen kann, die einem suspekt sind?

    Zum Thema, ja ich finde schon dasses eine 2- Klassen- Gesellschaft gibt. Solche die sich mit dem Hund beschäftigen, und seis nur bei der Auswahl der Rasse oder der Grunderziehung, und solche die das absolut nicht wollen. Und ich finde es jedesmal schade Leute zu treffen, die sich eigentlich ein Tamagochi anschaffen wollten, sich aber irgendwie vertan haben. Und ich denke Mal, alle hier gehörten, nach meiner Definition, zur ersten Gruppe, sonst wären sie ja nicht hier.

    Ich bitte vielmals um Verzeihung, dass ich dies nicht auf Band aufgenommen habe, damit man meinen Tonfall hört und auch keinen Anwalt zwecks politischer Richtigkeit und einwandfreier, lückenloser Formulierungen habe drüber lesen lassen.
    Sorry, aber ich hab meinen Nachmittag damit verbracht hier mal wieder mehr zu lesen und zu viele Beispiele gesehen um mir das hier verkneifen zu können. Ich war ja schon nah dran deswegen ein eigenes Thema zu eröffnen...
    Ich jedenfalls finde diese Diskussion viel zu interessant um dann jedesmal wieder über Spitzfindigkeiten zu stolpern, die den "Lesefluss" stören.

    Gut ich bin hiermit zum Abschuss freigegeben, aber bitte, lasst mich wenigstens am Leben... :gott:

    Lg Dani

  • Hallo!

    Ich würde mal so von mir behaupten das ich ein ganz grauer grauton bin. Ich lebe allein mit Othello und daher ist er für mich in meinem Leben schon das wichtigste. Aber ich sehe ihn mehr als Begleiter und nicht als meine einzige Hauptbeschäftigung. Ich lebe mit dem Hund und nicht für den Hund . Ich muß schließlich auch arbeiten und andere Sachen machen wo er mal nicht mit kann.

    Ich kenne hier in meinem Umfeld fast nur Hunde und Halter wo in keines der beiden extreme rein passen. Das sind alles Leute die den Hund so erziehen das er die Grundkommandos beherscht es wird spazieren gegangen nen bissel gespielt aber so richtig arbeiten tut hier nur einer und der hat auch die passenden Arbeitshunde dafür.

    Wobei ich wie schon eine Vorredner von mir auch der Meinung bin, das es hier einige Leute gibt die die eigene Situation beschönigen und hier keine virtuellen haue von "Perfektionisten" zu beziehen. Es gibt hier im Forum einige Themen, bei denen wenn man von der "optimalen Meinung" abweicht schon mal ganz bös in Treibsand gerät.

    Ich weiß das ich mit damit keine Freunde machen werd und auch rote Bömmel? sind mir völlig Wurscht. Ich wußt bis eben net mal das es sie gibt geschweige denn wozu die gut sind.

    Aber ich steh dazu das ich Othello auch mit in die Stadt zu einkaufen nehme und auch mit ihm mal über Stadtfest bummel. Ich bin ihn auch mal vor nem Geschäft an um schnell noch was zu holen. Er ist kastriert und ich find es gut so. Wir spielen Ball und ja ich weiß das er ein Junkie ist. Ich habe noch nie groß mit der Zusammensetzung von Hundefutter befasst demnach bekommt er warscheinlich nicht das beste von besten. Wir gehen nicht drei mal die Woche zum Hundesport daher hat mein Hund hat keinen eigenen Terminkalender Ich hab es in 8 Jahren nicht geschafft ihm das "Unrat" finden und fessen abzugewöhnen. Er tut mancheal net sofort das was ich ihm sage und jetzt wird er wohl als nächstes die Weltherrschaft anstreben.
    Aber wir leben gut zusammen und ich glaube nicht das Othello ein unglücklicher Hund ist weil er mich als nicht "perfektes" Frauchen hat.

    MfG und so...

  • Ich glaube, es ist die Arroganz der Leute. Sie glauben, alles zu wissen. Wird mir so konkret wortwörtlich auch immer wieder gesagt. 'Ich weiß doch schon alles.' Damit ist die Sache erledigt. Abgehakt. Vom Tisch. Nächstes Thema. Bloß nicht damit befassen. Es wird zwar hin und wieder darüber geredet, was der Hund heute alles gemacht hat, ob er gepupst hat, oder ob er einen mit seinem ach so süßen Dackelblick beim Essen angeschaut hat, .. aber das wars dann auch. Problematisches oder auffälliges Verhalten wird als völlig normal angesehen. 'Hunde bellen nun mal, das ist eben so.' 'Der freut sich doch nur.' 'Er will halt dahin.'
    Wenn ich in entsprechendem Zusammenhang sage: ".. er ist also aggressiv .." - "Neeeeiiinn!! .. Er ist dominant."
    Ja klar. :kopfklatsch: Klingt auch besser.
    Wenn ich sage: " .. er ist also nicht (ausreichend) sozialisiert worden .." - "Neeeeeiiiinn!! Er hat nur ein Problem mit Rüden."
    Ja.
    OK.
    Der Hund hat ein Problem.
    Aber ganz sicher nicht mit Rüden.

    Manche Reaktionen sind wirklich kurios. Letztens meinte ich (ganz sachlich) zu einer: "Informiert euch doch mal über artgerechte Hundehaltung."
    :schockiert:
    Sie hätte mich fast erschlagen.

    'Wat willst du mir denn erzählen! Ick halte schließlich seit 35 Jahren Hunde! Ich habe diese Rasse ausgesucht, weil kein anderer mit dieser Rasse klarkommt. Ich weiß wie man damit umgeht.
    Diese Rasse kann man nicht erziehen!'

    Kein Berufsjockey würde sich anmaßen zu sagen "Ich kann reiten."

    Dazulernen kann man immer, egal in welchem Bereich. Wenn ich mir so manche Heimwerkersendung ansehe, frage ich mich, warum sie nicht, bevor sie das Werkzeug zur Hand genommen haben, erst mal in ein Buch reingeguckt haben. Nein, da zimmern se lieber ne Ruine für die Familie zusammen. Zu stolz zum lernen.

    Nur wenn es um Hunde geht, sieht die Sache nochmal anders aus, es sind hilflose Lebewesen, die von ihrem Menschen vollständig abhängig sind.
    Dass der Geist und die Seele des Hundes abstumpft, wenn man ihn wie ein totes Möbelstück behandelt, sieht man natürlich von außen nicht. Dass die Muskeln verkümmern, wenn man ihn nur dreimal täglich vier Meter angeleint auf die Wiese führt, und wieder zurück sobald er gekackt hat, sieht man auch nicht von außen. Und was man nicht sieht, ist auch nicht da.

    Alle machen das so, warum sollte ich es anders machen? Wozu dieser Aufwand? Was habe ich davon? Es gibt noch wichtigeres zu tun. Ich habe gar keine Zeit. Ich habe kein Geld dafür. Der Weg ist zu weit. (" :irre3: ") Dem Hund geht es doch gut. Außerdem weiß ich schon alles.#

    :betrunken:


    Edit: Von Kindererziehung will ich gar nicht erst reden. Schließlich fallen alle als perfekte Eltern vom Himmel. :roll:

  • Ich kann hier nur von unserem - sehr ländlichen Dorf - sprechen. Hier gibt es 15 Hunde.

    2 - werden jagdlich geführt
    2 - werden beschäftigt
    11 - laufen nebenher


    Ich glaube die 11 HH würden mir den Vogel zeigen wenn ich ihnen sagen würde dass ihr Labbi sicher Spaß am Apportieren hätte oder der Rehpinscher sich auch für Tricks eignen würde.
    Es ist einfach so, nicht jeder schaut in seinen Hund so hinein wie wir ;)

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