Ausbildung ohne Futter/Spieli... BH oder ähnliches möglich?

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    Sorry, aber das ist absoluter Quark. Es besteht ein großer Unterschied, zwischen Locken und Belohnen.


    Genaus sehe ich das auch. Meine Hündin hasst es, auf dem HuPla angefasst und gestreichelt zu werden und das obwohl sie zuhause der absolute Schmusehund ist. Für sie ist Futter die optimale Belohnung.


    Bei Agilityturnieren, habe ich während des Laufes natürlich kein Leckerli parat, aber sie weiß genau, wenn sie es klasse macht (und im Turnier ist es immer klasse :D ), dann bekommt sie anschließend, wenn wir vom Platz runter sind ihre Wienerle aus dem Futterdummy. Und sie weiß sehr genau, daß ihr das zusteht und wofür sie es bekommt.


    Letztendlich ist es doch sehr vom Hund abhängig, mit was man belohnt. Und mal ehrlich, wenn wir auf die Arbeit gehen, freuen wir uns zwar sicher auch mal über ein Lob vom Chef, aber am Monatsende muß schon die richtige zahl auf dem Kontoauszug stehen, sonst ist die Motivation nicht so groß. :lol:

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    Also wir haben früher auch viel mit leckerli gearbeitet und jetzt wo BH prüfung im märz ansteht muss ich davon runter kommen.....
    Seit ner woche sind wir "trocken" aber es ist schon schwer so dolle zu loben und den hampelman zu machen für 10 min üben, aber ich habe das gefühl es lohnt sich!


    Du könntst auch auf variable Belohnung - was übrigens das effektivste Belohnungs (und Verhaltenserhaltungs) -system überhaupt ist - umsteigen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Das überschwängliche Loben und Motivieren kannst Du in der BH ja auch wieder nicht einsetzen. Du solltest also nicht das eine Triebmittel gegen ein anders austauschen, sondern wirklich abbauen. Eigentlich geht's ja darum, daß Dein Hund lernt, bis zur Bestätigung eine längere Leistung zu erbringen. Das kannst Du ganz variabel aufbauen. Mal kommt was nach 3 Schritten Fuß, mal erst nach 100. Oder so;)
    Ist im Agi ja auch nicht anders. Erst bestätigt man jede Hürde, dann erst nach dem kompletten Parcours. Wobei man da wenigstens noch mit dem Hund "reden" und ihn verbal motivieren darf im Gegensatz zur BH.

  • Zitat

    Eigentlich geht's ja darum, daß Dein Hund lernt, bis zur Bestätigung eine längere Leistung zu erbringen.


    Ganz genau. Wenn der Hund weiß, wenn wir das fertig haben, sei es nun ein Lauf beim Agility oder auch das BH-Schema, und dann bekomme ich einen ordentlichen Jack-Pot, wenn ich bei der Sache geblieben bin, dann wird er auch mit Eifer und Motivation dabei bleiben.


    Letztes Jahr bei einem Turnier, wo ich im A-Lauf arg gepatzt habe, bin ich nach dem Zielsprung von Platz und dort stand direkt meine Trainerin. Weil ich mich so geärgert habe, über meinen Mist, haben wir sofort drüber gesprochen und ich hab' nicht gleich den Dummy für Vel rausgeholt. Die mich dann nach einer kleinen Weile angeschupst hat und total entrüstet angeschaut hat, nach dem Motto, was ist jetzt, Du baust die Sch*****e und ich bekomm' nix oder wie?? :lol: Natürlich habe ich sofort den Dummy rausgeholt und sie durfte ihn leer fressen.


    Übrigens bekommen meine Hunde beim Training einfach ihr Fressen, so kann ich wirklich großzügig sein und muß nicht knausern und abziehen.

  • Vorweg:
    Also ganz sicher ist Harmonilogie nichts für mich ;)
    (Hab das Buch von Anne Krüger gelesen, aber es sagt mir gar nicht zu)
    Auch mit der Jagdhundeausbildung habe ich nichts am Hut!
    Auch verfolge ich keine bestimmte Methode, ich probiere einfach aus, was geht und und was nicht geht.


    Zitat


    Sie findet es toll, weil sie aufgedreht erscheint?


    Eigentlich ist es ein ganz logisches Verhalten: Sie bekommt Druck (Strafe) und wenn sie Deinen Anweisungen folgt - es gibt nur einen Auweg aus dieser Situation- dann baut sie danach den Stress ab und beschwichtigt Dich. Sie erlebt dabei, dass Du sie nicht mehr bedrohst und das offensichtlich auch gut findest.


    Das Anspringen habe ich Numa vorher als Trick beigebracht. Im Gesicht rumlecken tut sie eh immer gern. Am liebsten säubert sie die Ohren. Dafür muss man gar nichts tun, sobald man den Kopf in ihrer Nähe hat, fängt sie an. (Bei uns darf man sich nicht auf den Boden setzen, ohne dass man von ihr belästigt wird, aber natürlich kann ich sie auch wegschicken ;) )
    Manchmal mag das sicherlich Beschwichtigung sein, oftmals ist es aber auch nur Kompensation von positivem oder negativem Streß oder vielleicht sogar etwas Zuneigungsbekundung.


    Beigebracht hab ich ihr das einfach, in dem ich meinen Arm hingehalten habe und geschnippst habe. Sie hat dann alles mögliche ausprobiert und irgendwann auch die Pfote mal auf den Arm gelegt. Ich habe das quasi geshaped.
    Gelobt habe ich dann natürlich für ihr ausprobieren und ganz dolle gelobt, wenn sie in die richtige Richtung kam.
    Später habe ich dann gemerkt, dass sie das Ausführen davon als totale Belohnung ansieht und habe angefangen das zu nutzen und hab ich dann auch meinen Kopf hingestreckt, damit sie lecken darf.... :roll:


    Aufgedreht ist sie dabei nicht. Ja aufgeregt ist sie, aber nicht aufgedreht. Dreht Numa auf, dann sieht das ganz anders aus! Dazu lasse ich es aber auch nicht kommen.


    Ich frage mich, wo du den Druck (Strafe) siehst?
    Das Down habe ich eigentlich genauso begebracht. Ich hab die Hand auf den Boden gelegt und "Down" gesagt und dann hat Numa ausprobiert.


    Sie könnte jederzeit weggehen oder musste nicht mitmachen. Es gab auch Tage wo sie das getan hat. Eine Strafe für das nicht mitmachen gibt es natürlich nicht!
    Das "Down" benutze ich auch im Alltag nicht. Es ist nur ein kleiner Trick, den wir ab und zu mal üben, damit Numa ihren Kopf benutzen kann.


    Zitat

    Was bitte hat Kommunikation mit Belohnung durch Lobworte und übers Gesicht schlecken zu tun?


    Das habe ich darauf bezogen:


    Zitat

    Aaaaber, nicht jeder Hund arbeitet um des Arbeiten Willen. Viele arbeiten auch mit dem Ziel sich Futter oder ein Zerrspiel zu erarbeiten. Da muss man schon schauen was für einen Typ Hund man hat.


    Unter Kommunikation verstehe ich jetzt, dass man den Hund auch über Kommunikation dazu bewegen kann, mit mir zu arbeiten. Etwas gemeinsam zu tun. Ohne dass man ihm eine Belohnung im Sinne von Futter oder Spielzeug in Aussicht stellt.


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    Sozialkontakt ist wenn Du so willst auch eine lebenswichtige Ressource für den Hund. Ob er nun für Zuneigung arbeitet oder für Futter, das macht in dem Sinne keinen Unterschied.


    Wenn jemand so arbeiten würde, dann würde ich denjenigen verurteilen.
    Für Futter arbeiten zu lassen ist eine Sache. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber dem Hund Sozialkontakt zu entziehen ist für mich das allerletzte!
    Ich habe auch niemals gesagt, dass ich meinem Hund keinen Sozialkontakt (also im Sinne von Streicheln usw) gebe. Das was Numa an Streicheln usw bekommt, wenn wir arbeiten, dass ist ein Plus zu dem was sie eh schon bekommt. Das ist in etwa das gleiche, wie wenn jemand dem Hund normal Futter gibt und ihm dazu noch Leckerlies.


    Zitat

    Ob Du nun mit der Stimme lobst, oder mit Futter, beides darfst Du bei einer Prüfung nicht verwenden!


    Das wusste ich nicht mit der Stimme. Ich dachte man darf wenigstens mal ein "Gut" oder "Fein" oder so sagen.
    Wenn dem so wäre, dann müsste man die Belohnung zwar reduzieren, aber man müsste sie nicht ganz abbauen, wie zB beim Futter oder Spielzeug. So meinte ich das :)

  • Laut PO darf man bei der BH den Hund immer loben, wenn er in der Grundstellung ist. In der Praxis sehen die Richter das aber meist nicht gerne, allenfalls 1-2mal während der gesamten Prüfung, und auch dann nur mal ein kurzes "fein" oder so. Kommt auf den Richter an. Während des Laufens darf man nur die Kommandos geben, sonst gar nichts. Das finde ich übrigens idiotisch. War auch meine größte Schwierigkeit im Training, dem Hund klar zu machen, daß alles prima ist, auch wenn von mir keinerlei Reaktion kommt.

  • Und was machst Du, wenn Dein Hund in den Situationen auf dem Hundeplatz keinen großen Wert auf schmusen und streicheln legt, so wie es bei meiner Hündin der Fall ist?? Es macht für mich einfach keinen Sinn, den Hund mit etwas belohnen zu wollen, was für ihn eigentlich keine echte Belohnung und Motivation ist.


    Wenn ich einen Hund habe, der für ein Leckerli oder auch für sein Futter alles tut, dann wäre ich doch blöde, wenn ich das nicht für seine Ausbildung und auch für den Hundesport ausnutzen würde. Genauso ist es mit einem Hund, der sein Spielie über alles liebt und dafür so ziemlich alles tun würde. Man muß sich und seinem Hund das leben doch nicht schwerer machen, als unbedingt nötig. Und wie schon geschrieben wurde, zwischen locken und belohnen ist ein himmelweiter Unterschied.

  • Wer sagt denn, dass man vor einer Prüfung die Kekse o.ä. abbauen muss? ;D


    Ich arbeite über Futter, Spiel mit mir, Spielzeug, verbales Lob, streicheln usw. und das bei jedem Kommando das entweder neu eingeführt oder aber (in der UO) "perfektioniert" wird/werden soll bzw. ich die Erwartungshaltung erhalten/steigern will...

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    Sie könnte jederzeit weggehen oder musste nicht mitmachen. Es gab auch Tage wo sie das getan hat. Eine Strafe für das nicht mitmachen gibt es natürlich nicht!
    Das "Down" benutze ich auch im Alltag nicht. Es ist nur ein kleiner Trick, den wir ab und zu mal üben, damit Numa ihren Kopf benutzen kann.


    So wie du es beschreibst, arbeitest du dann aber auch über positive Bestärkung. Nur das du als Belohnung keine Leckerlies einsetzt. So, was ist daran jetzt der Vorteil?


    Zitat

    Unter Kommunikation verstehe ich jetzt, dass man den Hund auch über Kommunikation dazu bewegen kann, mit mir zu arbeiten. Etwas gemeinsam zu tun. Ohne dass man ihm eine Belohnung im Sinne von Futter oder Spielzeug in Aussicht stellt.


    Hm, man stellt dem Hund entweder was tolles in Aussicht, was das ist, ist je nach Hund unterschiedlich, oder man arbeitet mit Druck, und löst diesen, wenn der Hund das macht was man will.


    Zitat

    Für Futter arbeiten zu lassen ist eine Sache. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber dem Hund Sozialkontakt zu entziehen ist für mich das allerletzte!


    Moment, ich glaube da hast du etwas ganz falsch verstanden. Da stand doch nichts, das man dem Hund alles entziehen soll. Für uns sind Sozialkontakte nämlich auch Belohnung. Beispiel, wir sind auf der Hundewiese und Lilly spielt. Ich rufe sie ab (nehmen wir an es gibt sogar einen wichtigen Grund) und Lilly kommt zu mir. Dann ist es für sie die größte Belohnung, wieder spielen zu dürfen. Das ist weder schlimm, noch zu verurteilen. Wenn ich es auf das Streicheln beziehe, dann ist es ebenso Belohnung für sie. Klar wird sie auch so beachtet und gestreichelt, genauso wie sie auch so ihr Futter bekommt, aber ein Teil geht eben auch für Übungen drauf. ;)


    Zitat

    Seit ner woche sind wir "trocken" aber es ist schon schwer so dolle zu loben und den hampelman zu machen für 10 min üben, aber ich habe das gefühl es lohnt sich!


    Du hast das ganze ja nur ersetzt und nicht abgebaut. Nutzt dir leider für die BH nicht viel. Wenn du den Hampelmann in der prüfung machst, dann kannste dem Prüfer gleich wieder die Hand schütteln. :D


    Zitat

    Du könntst auch auf variable Belohnung - was übrigens das effektivste Belohnungs (und Verhaltenserhaltungs) -system überhaupt ist - umsteigen.


    Machen wir auch, klappt super bei uns.


    Zitat

    Man muß sich und seinem Hund das leben doch nicht schwerer machen, als unbedingt nötig.


    Genauso ist es, deswegen finde ich es einfach nunja, sagen wir mal wenig intelligent, bestimmte Methoden komplett abzulehnen, Gewaltanwendungen jetzt mal ausgenommen.

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