übertreiben wir's?

  • Zitat


    Ich glaube nicht das es Veni um Verurteilung geht sondern um Selbstreflexion und darum einfach mal ueber das Thema nachzudenken.


    Weiß ich doch. :streichel: Ich hab auch nicht so :barb: gemacht, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass .. wie schreib ich das am besten. Der eine Großmeister letztens im Fernsehen meinte, "wer nicht bereit ist, für seine Überzeugungen Risiken einzugehen, dessen Überzeugungen taugen nichts". Und mit Risiken sind eben auch die enormen Geldmengen gemeint, die wir so in unsere Sache investieren, ohne, dass es irgendeinen überlebenstechnischen Sinn macht.


    Nehmen wir z.B. den Karateschüler, der sich irgendwann auch noch auf Taek Wan Doo spezialisiert. Der 500 € für 2 Wochen Kampfmönchschnupperstunde ausgibt, und eines Tages selber beschließt, Kampfmönchmeister zu werden.


    Oder der Klavierspieler, der irgendwann zusätzlich Klarinette lernt, und sich eines Tages ne Stradivari leistet, und damit Konzerte gibt.


    Oder der Computerfreak, der nach und nach Massen an technischem Schnickschnack anhäuft. Und eines Tages als Dozent an der Volkshochschule lehrt.


    Deren Verwandte und Bekannte schütteln sicher auch nur iritiert den Kopf, tippen sich an die Stirn und sagen, der hat se nicht mehr alle.
    Aber bloß weil der Modellbauer mehr will, als einmal im Jahr bei Sonnenschein ein Flugzeuglein starten und landen zu lassen, und bloß weil der Fahrradfahrer, nachdem er von Arbeit nach Hause geradelt ist, täglich mit dem Hypersuperbike ne 500-m-Trainingsrunde dreht, .. sind diese Leute doch nicht maßlos oder .. unselbstreflektiert. Es gibt eben Menschen, die nicht nur mal nebenbei eine kleine Beschäftigung halbherzig ausüben, oder die ihren Hund zum Wohnungsinventar zählen, sondern da gibts noch die, die eben genau das hinterfragen, was sie eigentlich tun, und ob es überhaupt Sinn macht, es nur halbherzig zu tun, ohne sich weiterzuentwickeln, Neuanschaffungen zu tätigen, ehrgeizig zu sein.

    • Neu

    Hi


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    • sehr interessanter thread!


      ich seh das alles recht locker: meiner familie solls gut gehen. meinen kindern, meinem mann, meinen hunden und meinem pferd. und mir auch.


      und damit es mir gut geht, muss es eben den anderen auch gut gehen.


      meiner tochter mach ich mit dem neuesten harry potter eine freude. meinem mann, wenn ich ihm gleich eine tasse kaffee frisch aufbrühe, wenn er nach hause kommt. meinem pferd machte ich heute eine grosse freude, weil ich ihn nur einfach den ganzen tag auf der koppel mit seinen kumpels gelassen hab - meinen hunden mach ich heute abend eine grosse freude, weil das paket mit den frischen knabberzeugs heute angekommen ist und wir es nach dem abendgassi gemeinsam öffnen.


      deswegen hab ich kein schlechtes gewissen - sondern ich freu mich einfach dran - ganz egoistisch wie ich nunmal bin.


      ob ich nun das 3te geschirr oder die 5. leine kaufe - ist wohl meinen hunden völlig schnuppe. aber ich mach mir damit eine freude. dafür "verzichte" ich auch auf teure parfüms oder andere dinge die frau normalerweise so "kauft" ;) - wobei ich allerdings nicht das gefühl habe, dass ich wirklich auf was verzichte...


      was die gesundheit meiner nasen angeht: hier halte ich es auch so, wie schon einige vor mir geschrieben haben: was möglich ist, um meinen nasen die lebensqualität zu erhalten - wird getan. was einfach nur möglich ist, weils möglich wäre - aber im endeffekt nichts mehr für die lebensqualität meiner hunde nützt - wird nicht mehr getan.


      und steigerung der lebensqualität und gesundheit meiner hunde fängt schon beim futter an, geht über bewegung,auslastung, erziehung zu "einfach hund sein dürfen" bis hin zur gesundheitsvorsorge und sinnvollen medizinischen behandlungen - bis letztlich dahin, dass ich (hoffentlich ist noch lange lange hin!) irgendwann mal rechtzeitig sehen kann: er will gehen....


      also eigentlich ganz einfach: ich muss nur entscheiden, was ist sinnvoll, was wäre wünscheswert und was brauchts gar nicht! ;)


      Zitat

      Aber letztendlich, eine Industrie lebt davon, schafft Arbeitsplätze und es gibt bestimmt noch Möglichkeiten sein Geld sinnloser auszugeben.

      ...der war klasse, gaby! :gut:


    • :gut:

    • Och, Maja hat ein Leuchtie, ne Kudde und bestimmt noch so den ein oder anderen "Luxus", den meine Oma für ihre DSH nicht brauchte... Allerdings glaube ich nicht, dass sie diese Dinge zum Glücklichsein benötigt. Ich brauche diese Dinge auch nicht zum Glücklichsein. Warum haben wir sie dann trotzdem? Ganz einfach: Damit sie dazu beitragen, dass Maja ihr Glücklichsein ausleben kann. Für Maja ist Freilauf, Schwimmen, im Dreck wälzen, Fressen, mit anderen Hunden toben und Bauch kraulen das Paradies. Daraus könnte ihr Tag bestehen. Damit sie aber frei laufen kann, braucht sie in den Wintermonaten ein Leuchtie. Damit sie sich überhaupt schmerzfrei bewegen kann, braucht sie einen weichen Schlafplatz (dass es Kudden sind ist wieder Teil meiner "Entlastung" gewesen, ich wollt was Abwaschbares). Andere Hunde brauchen Schleppleinen, damit sie irgendwann mal Freilauf genießen dürfen. Ich könnt das nun mit diversen "Luxusartikeln" fortführen. Viele Dinge braucht der Hund nicht direkt, damit er glücklich ist, aber einige Dinge tragen dazu bei, dass er die Dinge, die ihn glücklich machen, auch wirklich ausleben kann.


      Nicht zuletzt sollten wir vergessen, dass nicht nur unser Umgang mit den Hunden sich geändert hat, sondern auch die Lebensbedingungen. Früher musste man nicht unbedingt so viel "Geschiss" um den Hund machen, meine Oma brauchte keine Leuchties, keine Schleppleinen und auch keine Kudden, weil die Hunde mit auf dem Bauernhof gelebt haben und da den ganzen Tag frei rumgerannt sind.


      Ich verstehe den Grundgedanken schon und ich teile deine Meinung in gewisser Hinsicht auch. Allerdings denke ich, dass man das nicht unbedingt so pauschalisieren kann im Sinne von "Mach nicht so viel Geschiss um den Hund". Wobei ich sagen muss, dass ich den Trend zu "immer mehr Bespaßung, immer ausgefallenere Sportarten und immer mehr Druck, was der Hund alles zu leisten hat und was man selbst dem Hund alles zu bieten hat" viel kritischer sehe als den Trend zu "immer mehr Schnickschnack für den Hund". Dem Hund ist egal, ob er ein Leuchtie trägt und er liegt im Zweifelsfall genauso gerne auf einem Designer-Sofa wie auf der ausrangierten Picknickdecke. Ihm ist aber nicht egal, ob den ganzen Tag jemand um ihn rumhampelt und unbedingt was mit ihm machen will, obwohl er einfach nur Zeitung lesen und in den nächstne Teich hüpfen will. Nicht, dass mich wer falsch versteht, ich bin kein Gegner von Auslastung und schon gar nicht von Erziehung, ich lese nur immer häufiger, was die Leute ihren Hund alles bieten und immernoch ein schlechtes Gewissen haben, dass sie "NUR" soundsowenig Zeit für ihren Hund haben.


      LG, Henrike

    • Zitat

      SineundAmy das sagt ja hier keiner, das er es nicht tun würde, wenn es um gesundheit und sicherheit geht. die frage ist glaube ich eher in wie weit du auf etwas verzichten würdest um deinem hund teuren (und in meinen augen übertriebenen) schnick schnack zu kaufen?


      ich kaufe amy auch viel schnick-schnack und halsbänder usw. und verzichte dann auf sachen für mich :D

    • Zitat

      ,Und das ist auch noch meine Meinung. Meine Hunde werden nie leiden müssen, weil ich mir den Schmerz des Abschiedes nicht geben will.


      Denn lieben heißt, los lassen können....


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs



      Dem schließe ich mich voll und ganz an :gut:

    • Also ich halte mich ja schon für übertrieben geizig und emotional verhärmt, weil mein Hund noch wie ein Hund behandelt wird. :D


      Ich hab zB für's Halfter nur 8€ ausgegeben, für die Hundeleine 12€. Das wars.


      Futter bekommt sie zwar günstiges (im Vergleich zB zu Eukanuba-wobei: dagegen ist alles günstig), aber auch nicht den Discounterschrott. Natürlich wird das Futter an sie angepasst, dh jetzt noch Welpenfutter, später adult und irgendwann hoffentlich auch mal senior.


      Sie hat auch nur 1 Leine, 1 Halfter, bekommt ausschließlich TroFu und Wasser, als "Leckerlies" Büffelhautknochen, Obst und Gemüse (was sie halt so darf als Hund).


      Spieleinheiten varieieren, je nachdem wieviel Zeit ich hab. Gassi gehen tun wir 3-5 mal am Tag ca. 20 mins, ansonsten gehts ab in den Garten. Da sie super ängstlich und ne echte Frostbeule ist, denke ich ist das ok. Sie muss abhärten, aber übertreiben tu ichs nciht.


      Zu Hause hat sie nur eine große Transportbox mit einem Lammfell drinne. 1 Gummiball mit Schnur, 1 Gummihuhn und einen Gummipuck.


      Mehr braucht und bekommt sie nicht. Mir ist wichtiger, dass sie geistig und körperlich ausgelastet ist (was ich ncoh schwer am üben bin).


      Bei den TA Kosten hab ich keine Ahnung, wie weit ich da gehen würde... Habe schon 340€ bei TA gelassen für 3x3 Milbenbehandlungen bei Ratten und eine Tumor-OP mit Nachsorge... Mein Budget ist relativ offen... :hust:


      Ich hoffe nur, ich werde es nie brauchen und bekomme nicht sonen Hund der ständig schwächelt. Ich liebe Tiere, aber tausende euronen in eine OP investieren... Ich weiß nicht... Manche übertreiben es einfach.


      NAHTRAG:


      Den einzigen Luxus, den ich ihr gönnen werde, ist ein Rosa Halsband mit Strasssteinchen und ein Hundepulli für dieses kalte Wetter. Den gibs aber auch nur, bis sie ausgewachsen ist. :p


      Zitat:


      "was die gesundheit meiner nasen angeht: hier halte ich es auch so, wie schon einige vor mir geschrieben haben: was möglich ist, um meinen nasen die lebensqualität zu erhalten - wird getan. was einfach nur möglich ist, weils möglich wäre - aber im endeffekt nichts mehr für die lebensqualität meiner hunde nützt - wird nicht mehr getan. "


      Seh ich genauso!

    • Naja, man muss halt auch mal sehen, dass man sich bei Familienangehörigen in der Regel nicht ums Finanzielle sorgen muss, wenns um die Gesundheit geht. Es ist normal, dass Menschen mit allen denkwürdigen Mitteln am Leben erhalten werden - koste es, was es wolle - oder ein Großaufgebot von Hubschraubern und Krankenwagen angerast kommt, wenn ein Autounfall passiert. Es ist einfach selbstverständlich, dass alles getan wird. Dafür gibts ja unser Gesundheitssystem.


      Die gleiche Selbstverständlichkeit lege ich bei meinen Tieren auch an den Tag (solange es Sinn macht und das Tier einen Nutzen davon hat). Nur fällt es da halt eher auf, weil man keine Versicherung hat, die die Kosten bezahlt. Dennoch habe ich mir geschworen: Keins meiner Tiere soll jemals Hunger oder Schmerzen haben müssen. Koste es, was es wolle. Und satt kriegt man einen Hund auch mit wenig Geld, muss ja nicht gleich das teuerste sein. Ehe die Hundehaltung daran scheitern würde, würde ich auch Billigfutter kaufen. Ich finde es human, wenn man selbst nicht hungern will, um die Tierarztkosten abzuzahlen. Aber man sollte, wenn die eigenen Grenzen überschritten werden, den für das Tier besten Weg gehen (einschläfern, in eine Pflegestation geben o.ä.). Eine Bekannte von uns hatte mal einen Rottweiler, der ein schweres Hüftleiden hatte. Die OP war zu teuer, stattdessen kaufte man ein neues Auto und der Hund humpelte jahrelang unter Schmerzen durchs Leben. Da hört bei mir jedes Verständnis auf.


      Bei anderen Dingen (die für den Hund nur zweitrangig oder gar uninteressant sind) wie Hundeschule (das packt man meist auch allein), Accessoires usw. spare ich auch wenn es sein muss. Ich bin u.a. auch aus Kostengründen aus der HuSchu ausgetreten.


      Und was den Zeitaufwand betrifft, da mache ich nicht sooo große Abstriche. Ich gehe (je nach Möglichkeit und Witterung - dem Hund zuliebe) 1-2 Stunden am Tag spazieren, manchmal mehr. 5 Stunden Spaziergang würde ich einfach nicht gebacken kriegen, aber das ist wohl auch eher was für die Leute, die nicht arbeiten (müssen). Sei ja jedem freigestellt, wie er seine Freizeit verbringt. Andere gehen täglich 2 Stunden ins Fitnessstudio. ( :shocked: )


      Wo ich mich allerdings gewundert habe, war bei dem Thread, ob sich das Leben um 180° gedreht hat, seit man einen Hund hat. Da haben fast alle geschrieben, dass sich ihr Leben mehr oder minder um den Hund dreht oder dass sich das meiste geändert hat. Das könnte ich so gar nicht bestätigen und ich weiß auch nicht, ob mir das nicht zuviel wäre... Klar kümmere ich mich gerne um Merlin und wenn er krank ist oder keine Betreuungsmöglichkeit da ist, bleibe ich halt am Wochenende zu Hause oder nehme mir auch mal einen halben Tag frei um zum Tierarzt zu fahren. Aber letztendlich hat er mir so viele Einschränkungen gar nicht gebracht. Er geht mit in Lokale, wenn ich am Wochenende weg bin, kommt mit zu Freunden, zum Shoppen, in den Urlaub - ein Begleithund eben, im klassischen Sinne.

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