Hund plötzlich extrem verhaltensauffällig

  • So, jetzt bin ich mit meiner Großen an einem Punkt, an dem ich wirklich nicht weiter weiß.


    Die ersten 6 Monate liefen super ... klar gab es ein paar Kleinigkeiten, aber das ist ja für einen ehemaligen Straßenhund aus dem TS mit extremem Jagdtrieb ja auch normal. Aber alles war im Rahmen, das Zusammenleben entspannt.
    Sie hat sich auch ein paarmal aus dem Geschirr befreit und ist aus dem Garten ausgebüchst (trotz Hochsicherheitstrakt) aber alles in allem kam das sehr selten vor.
    Anfang Dezember begann dann eine extreme "Ausbruchserie". Wir haben, seitdem die Hunde da sind, unser Abendritual. Nachdem ich Zähne geputzt und mich gewaschen habe, gehen wir noch kurz vor dem Schlafengehen in den Vorgarten zum Pieseln (also die Hunde). Die Kleine geht frei raus, die Große an der Schlepp.


    Alles hat immer prima geklappt, 6 oder 7 Monate lang. Mit einem Mal begann meine Große nachts damit, aus dem Geschirr zu schlüpfen und abzuhauen. Erst war sie nur 20 Minuten weg, dann wurde es immer länger, bis zu mehreren Stunden.
    Ich habe dann ein "ausbruchsicheres" Geschirr besorgt (Ruffwear), und heute hat sie sich zum ersten Mal auch hieraus befreit. Ich sitze seit halb fünf heute morgen hier und warte auf sie, sie ist nun fast 2 Stunden weg, und draußen geht langsam der Berufsverkehr los. :/ Ich habe sie ein paar mal gesehen und gerufen, aber sie rennt in solchen Momenten dann einfach weg.


    Sie zeigt seit ein paar Tagen noch andere Auffälligkeiten: Sie zieht sich immer mehr zurück, kommt kaum mehr zum Kuscheln aufs Sofa (das war sonst immer das Highlight und sie war total glückselig dabei), sie schläft freiwillig nicht mehr im Bett, sondern bleibt oft die ganze Nacht allein in ihrer Box, weit weg vom "Rudel" ...
    Seit ein paar Tagen hat sie sich jetzt abends regelrecht "verweigert". Ich habe sie, wie immer abends, aufgefordert, Pipi zu machen, aber sie macht es einfach nicht. Und das, obwohl wir oft schon um 5 von der langen Runde zurück kamen und sie bis um 24 Uhr ja schon 7 Stunden eingehalten hatte. Wenn ich sie dann morgens (ich habe gerade Urlaub und schlaf lang) gegen 10 Uhr nach draußen schicke, macht sie immernoch noch nicht. Sie hält ewig ein. Das geht schon seit vielen Tagen so, sie pieselt abends einfach nicht mehr ... Und ich habe dann immer Sorge, ob sie es auch ja bis zum nächsten Morgen halten kann.


    Heute dann die Situation: Ich schick sie raus, um Pipi zu machen, sie macht nichts, versucht sich zu befreien, ich steuer dagegen. Kaum waren wir im Haus, hat sie in den Flur unten gekotet. :shocked: Das hat sie noch nie gemacht. Ich bin wieder mit ihr hoch, nach kurzer Zeit fängt sie wieder extrem an zu fiepen und zu winseln, ich also wieder mit ihr raus, ein bißchen im Garten rumgelaufen. Sie macht nichts. Kaum waren wir oben, hat sie erneut ins Wohnzimmer gekackt (es war totalerDurchfall).
    Klar, sie konnte das nicht halten, aber warum machte sie nicht im Garten?


    Ich verstehe meinen Hund einfach nicht mehr. Als das Gefiepe wieder losging bin ich also nochmal mit ihr raus, und da ist ihr es dann gelungen, aus dem Ruffwear zu schlüpfen.Seitdem ist sie weg und ich hab noch keine Minute geschlafen. Und draußen regnet es in Strömen. Vorher hat sie dann draußen mal eben den Zeitungszusteller verbellt .. da war es 6 Uhr, ich raus, Hund wieder weg ... ich bin ihr noch hinterhergerannt, aber sie war natürlich schneller. Sie ist runter zur Hauptstraße gerannt, und ich dann mit dem Auto hinterher ... Natürlich war sie schon über alle Berge. Solche Szenen häufen sich in letzter Zeit, und ich verbringe viele schlaflose Nächte. :/


    Ich kann mir nicht erklären, woher die plötzlichen Probleme kommen. Ich habe dann auch eine Trainerin konsultiert, die meinte, ich solle mehr Kopfarbeit mit ihr machen, um sie auszulasten. Das scheint aber nicht viel zu ändern.


    Ich kann mir nicht erklären,was mit meiner Großen los ist.


    Daneben hagelt es hier Beschwerden seitens der Nachbarschaft, und wenn wir nicht sehr schnell eine Lösung finden, kann ich Mia nicht behalten. Ich kann ihren Freiheitsdrang einfach nicht bändigen.


    Ich habe oft das Gefühl, dass sie sich im Haus eingesperrt fühlt und dass sie unglücklich ist ... Sie läuft wegen dem Jagdtrieb immernoch an der Schlepp. Sobald ich sie draußen ableine ist sie auch meistens erstmal weg. Früher waren es nur wenige Minuten, aber jetzt wird es immer schlimmer und immer länger.
    Ich weiß mir wirklich absolut keinen Rat mehr ...

  • Moin,


    also mir ist es einbischen schleierhaft, wie man einen Hund nicht so sichert, dass er nicht entschlüpfen kann. Einmal kann einem soetwas passieren, aber danach ist man doch schlauer und wieso man dann zu hause sitzt und wartet und nicht lieber den Hund suchen geht ..., dazu sage ich jetzt mal besser nix.


    Meine Scully, Podenco Mix, ist auch eine Ausbruchskünstlerin, also wird sie doppelt gesichert. Einmal am Geschirr und dann zusätzlich am Zugstopphalsband, da ist kein rauskommen.


    Viele Hunde machen nicht in den eigenen Garten. Mein früherer Hund hat noch nicht einmal in den Schrebergarten meiner Eltern gemacht, sondern sogar da gewinselt, wenn sie mußte.


    Falls du deinen Hund wiederbekommst, gewöhn dir mal an, dass du richtig mit ihm Gassi gehst, wenn er muß und dich nicht nur in den Vorgarten stellst.


    Hoffe, dass der Hund seinen Ausflug unbeschadet übersteht.


    gruß
    sabine


    Edit: zu den anderen Verhaltensänderungen: Ward ihr beim Tierarzt den Hund richtig durchchecken lassen? (u.a. Mittelmeercheck etc)`?

  • meine eine hündin macht auch NUR ÄUSSERST UNGERN in den eigenen garten, sie hält da lieber über stunden!!!! aus...........


    vielleicht müsstest du wirklich mit deiner hündin jedes mal ein "paar schritte" laufen.


    mittelmeerkrankheiten - blutuntersuchungen - etc. - alles gemacht?


    rausschlüpfen aus geschirren u. halsbändern - ich hab mir sagen lassen, es gibt wahre ausbruchs-künstler, da will ich jetzt mal gar nix zu sagen.


    es gibt wirklich hunde aus dem süden, die sich in häusern, wohnungen etc. nicht sehr wohl fühlen bzw. deren freiheitsdrang sooooooo gross ist, weil sie es eben jahrelang gewohnt waren "frei" zu leben, da tun mir die neuen Hundehalter regelrecht leid, denn es ist sehr !!!!!! schwer, sooooo einen hund umzugewöhnen.


    ich kenn Dich jetzt ja nicht u. ich hoffe, Du bemühst Dich bzw. hast Dich die letzten monate bemüht, eine Beziehung zu Deinem Hund aufzubauen und nicht, dass Du ihn jetzt "satt" hast.


    hast du professionelle hilfe in anspruch genommen?????


    ich wünsche Dir viel glück.

  • Ehrlich gesagt liest sich das auch so, als sei der Hund ganz und gar nicht glücklich. Du solltest dringend einen Trainer hinzuziehen, der dir sagen kann, was deinen Hund bewegt und treibt und wie du dich verhalten musst, damit er Bindung und Vertrauen zu dir bekommt. Jede Ferndiagnose halte ich für reine Spekulation jetzt.

  • upps, ich hab mir jetzt mal deine fotos angeguckt, ich finde allerdings, da drauf wirkt deine mia supi-glücklich u. zufrieden in der wohnung!
    schaut aus, als ob alles paletti ist!?!?


    könnte es sein, dass du im vergleich zum mops, der übrigens auch sehr süss ist, gemerkt hast, WAS FÜR ARBEIT eigentlich in soooo einem grossen hund aus dem TS steckt?????


    ich denke, mops läuft halt im alltagsgeschehen einfach so mit, das wird sicher bei deiner mia eine andere geschichte sein.


    ich bin mir ziemlich sicher, würdest du mal 1 jahr! investieren und vielleicht 2 x wöchentlich mit nem guten hu-trainer arbeiten, hättest du als endresultat nen super hund!!!!! schaut doch ganz klasse aus deine mia und wie zärtlich sie auf den fotos mit deinem mops umgeht............


    hast du die zeit dich intensiv um mia zu kümmern u. mit ihr zu arbeiten?
    :ops:

  • Guten Morgen!


    Ich hab immer mal ein bisschen bei Dir gelesen und finde Deine Hundekombi toll.


    Außer einem anderen Trainer habe ich jetzt auch keine wirklich andere Idee...
    Ist Mia eigentlich intakt oder kastriert? Kommen irgendwelche hormonellen Geschichten infrage, Scheinträchtigkeit oder so? Soweit ich weiß wäre das alleine sicher keine Erklärung aber vielleicht etwas, was sie zusätzlich verstört oder "unglücklich" macht.


    Ich finde jedenfalls den Ansatz der Trainerin echt zu wenig für das Problem und seine Ausmaße.


    Vor allem drücke ich Dir die Daumen, dass sie bald wiederkommt und denke um Deine Nerven zu schonen solltest Du das Pieseln im Garten in eine kleine Gassirunde mit doppelter Sicherung ändern - vor allem solange Du nicht weißt, was sie zum Ausbrechen animiert.
    Ich würde durchdrehen, wenn meine Hündin auch nur eine Stunde weg wäre!!


    Hoffe, sie ist bald wieder da...??

  • Erstmal würde ich Hundi an Halsband UND Geschirr festmachen. Hab ich auch gemacht, als Beaglechen mit diesem Rauswinden anfing. So versucht er aus dem Halsband zu schlüpfen und Du kannst ihn schnell am Geschirr packen. Oder eben andersrum.

  • Ich hoffe erstmal, dass sie unbeschadet wiederkommt. Und dann ist doppelt sichern mit HB und Geschirr sowie ein Trainer, der sich Euch vor Ort anguckt auch mein Tipp!

  • Hallo,


    ich habe Filou anfangs auch doppelt gesichert und da mir mal ein Halsband mit Clickverschluss aufgesprungen ist, hab ich ein Zugstophalsband verwendet.


    Auch ich rate Dir zu einem Trainer vor Ort.
    Gehst Du mit ihr in die Hundeschule?


    Liebe Grüße


    Steffi


    PS: an die lieben Hormone hab ich auch gedacht, dachte aber mal gelesen zu haben, dass sie kastriert ist.

  • Ist die Maus schon wieder daheim? *daumendrück.....


    Ich kann das gut nachvollziehen, was das für ein Gefühl ist mit der Warterei, mein Bossi hatte mir das auch schon ein paarmal beschert, bis zu 2-3 Stunden....


    Allerdings hat er den Voteil, daß er Menschen über alles liebt, er läßt sich auch von allem und jedem anfassen - wenn er jemanden sieht, rennt er sofort hin, und die Leute rufen dann auf meiner Handynummer an, die auf einer Plakette am Halsband steht.


    In Sachen Geschirr und Sicherung: ich hatte irgendwo im Internet mal richtige Windhundgeschirre gesehen, die angeblich ausbruchsicher sind.
    Schau mal da: http://www.hundemode.de/Geschirr_Windhund/index.php
    und vor allem da: http://www.patita.de/Hundesicherung.htm (die Blaire Geschirre können individuell zusammengestellt werden und sehen mir so aus, als könnt sich da keiner mehr rauswinden). Auf der letzten Adresse ist auch eines von Ruffwear vorgestellt - ist das sowas, wie das, das Du shon hast? Ich kann mir nicht vorstellen, wie da der Hund rauskommen soll.....
    Hast Du die Tel.-Nummer am Halsband, oder würde sich Deine Süße nicht anfassen lassen zum Ablesen? Läßt sie überhaupt wen an sich heran, wenn sie gesichtet würde?


    Wünsche Euch, daß die Süße schnellstmöglich wieder da ist und Ihr geklärt kriegt, woran das geänderte Verhalten liegt!


    LG,
    BieBoss


    PS: das beste Geschirr hilft nix, wenn die Bauchgurte am Hund schlabbern (das seh ich ganz oft beim Spazierengehen, Halsband oder Geschirr, das bis zum Boden hängt, damit auch jaaaa nix drückt [wozu dann die ganzen Polsterungen?] und der Besitzer jammert, wie sein Hundi es immer wieder schafft, sich zu befreien und streunen zu gehen, da KÖNNT ich immer....)- das Zeugs muß halt sitzen! Bei dem Blaire-Geschirr gibt´s außer dem Brustgurt noch einen Bauchgurt (Bauch ist ja weniger umfangreich als der Brustkorb), und der sollte so weit hinten sitzen und so eng sein, daß er über den viel größeren Brustkorb dann gar nicht nach vorne rutschen kann.

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