Hund aus dem Ausland trotz Kleinkind

  • Hallo,


    vielleicht hat jemand Erfahrung.....


    Nachdem unsere Goldi-Hündin vor Ca 3 Monaten leider verstorben ist, suchen wir jetzt einen neuen Hund. Wir haben eine 2,5 Jahre alte Tochter.


    Wir haben auch einen gefunden, in den ich mich etwas verliebt habe, allerdings sitzt sie in Spanien im Tierheim und käme direkt und nicht über eine Pflegestelle zu uns. Der Verein (tierliebe-grenzenlos.Net) sagt, dass Kinder kein Problem sind, auch kleine nicht. Es gibt im Tierheim wohl Kinder, aber ältere.


    Aber irgendwie kauft man ja die "Katze im sack", von nicht stubenrein etc mal abgesehen, das kriegt man sicher hin...


    Hat evtl jemand Erfahrung mit Auslandshind und Kind bzw dem Verein?


    Danke!


    Nicole

  • Die Auslandshunde, die ich bisher kennen gelernt habe, waren ausnahmslos mit Kindern in Ordnung. Aber das heißt eigentlich nicht viel, so dass man da Pauschalaussagen treffen könnte.


    Aber an Deiner Stelle würde ich lieber auf Nummer sicher gehen und einen Hund suchen, der hier bereits in Deutschland auf einer Pflegestelle mit Kindern lebt.
    Der Vorteil an sich ist schon, dass man den Hund dann "live" kennen lernen kann, um sich ein gutes Bild zu machen. Die Pflegestellen können auch sehr viel Berichten, wie das Leben mit dem Hund abläuft.


    Blind Dates ab Flughafen finde ich immer recht schwierig, weil jeder Hund sich hier ja anders verhalten kann als in gewohnter Umgebung.


    Ich würde die ganze Angelegenheit anders aufrollen. Erst einen Verein suchen, der gut arbeitet und mir hilft, den passenden Hund zu finden. Die meisten Vermittler kennen die Hunde recht gut und können da sicher Empfehlungen aussprechen.
    Und dann schauen, dass man da ein paar Kandidaten vorgeschlagen bekommt, die man dann auf ihren PS besuchen kann.


    Sich in ein Bild von einem Hund zu verlieben, ist sicher recht einfacht. Aber in der Realität muss die Sympathie ja auch stimmen und da würde ich das Risiko weitesgehend minimieren wollen, wenn ich nicht nur für mich entscheide, sondern Verantwortung für eine Familie habe, die ich zusätzlich mit einplanen kann.


    Zudem es sicher noch mehr Kriterien gibt bei der Auswahl als die Verträglichkeit mit Kindern.

  • Aber irgendwie kauft man ja die "Katze im sack", von nicht stubenrein etc mal abgesehen, das kriegt man sicher hin...

    Genau so ist es. Wenn man einen solchen Hund adoptiert, dann muss man darauf eingestellt sein, dass er das zivilisierte Leben gar nicht kennt (kein Auto fahren, kein Leben in der Wohnung, kein Gassi gehen, kein an der Leine sein...) und mit entsprechenden Einschränkungen rechnen, eventuell das ganze Hundeleben lang.


    Dieser Hund hier ist zum Beispiel niemals zu einem Leben wie wir uns das hier so vorstellen für einen Hund fähig geworden:
    Pia ist seit einer Woche aus Griechenland bei mir


    Ich rate Dir dazu einen Hund in Deutschland aus einer Pflegestelle zu adoptieren.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Die Arbeit einer PS wird oftmals echt unterschätzt. Für den Hund ist es nicht nur eine Aufbewahrungstelle für zwischendurch, sondern eine Chance, erst mal in Ruhe anzukommen, meistens bei sehr erfahrenen Menschen.


    Aber gerade diese sind sehr wichtig, weil sie einen Hund nach dem Umzug in ein fremdes Land erst einmal auffangen. Oftmals packen die Hunde dann erst nach einiger Zeit ihr Verhalten aus.
    Eine erfahrene PS wird dem Hund Hilfestellung leisten, ihn voran bringen und bei der Suche nach einem geeigneten Zuhause helfen.


    Ich mache seit einigen Jahren regelmäßig Pflegestelle und habe schon ca. 25 Hunden in ein neues Zuhause verholfen.


    Viele Hunde sind gerade nach dem Stress der langen Reise erst mal fertig mit der Welt und benötigen ausreichend Ruhe und Sicherheit, um erst mal ankommen zu können. Erst dann sieht man, wie der Hund sich wirklich verhält, welche Ansprüche er hat, an welche, Verhalten noch gearbeitet werden kann/muss usw.
    Wenn er direkt in einen bereits bestehenden Alltag kommt, führt das oftmals zu Problemen, wie man hier häufig genug leider lesen muss.


    Wenn Interessenten kommen, um sich einen Hund anzuschauen, kann ich alle Fragen klären, mit den Leuten sprechen, hören, wie sie sich das Leben mit einem Hund vorstellen, mit entscheiden, ob alles passt. Die Leute sehen den Hund, fassen ihn an und entwickeln ein Gefühl für das Tier und entscheiden dann.


    Zudem ist es auch nicht verkehrt, wenn man nach Übernahme noch einen Ansprechpartner hat, der das Tier gut kennt und weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht.
    Zu vielen meiner ehemaligen Pflegehunde habe ich weiterhin Kontakt und werde immer auch mal gefragt, wenn was ist.
    Für die neuen Besitzer ist das ein beruhigendes Gefühl und sie nutzen diese Möglichkeit gerne.


    Wenn Du Dir jetzt mal den worst case ausmalst: was ist, wenn der Hund einzieht und Dir in irgendeinem Bereich, den Du vielleicht nicht bedacht hast, ernsthaft Probleme macht.
    Nett zu Kindern zu sein, ist das eine. Mit Kindern zu leben das andere. Was ist, wenn der Hund eine starke Ressourcenkontrolle zeigt? Was ist, wenn er recht wild ist und Dein kleines Kind anspringt? Sind das Dinge, die Du Dir zutraust, zu regeln? Kannst Du dafür Sorge tragen, dass der Hund die ersten Wochen ausreichend Ruhe bekommt, um erst mal anzukommen?


    Für den Fall, dass irgendwas ist - ist der Verein in der Lage, den Hund schnellstmöglich wieder umzusetzen auf eine PS?


    Was ist, wenn man da hängen gelassen wird oder der Verein einfach gar keine Kapazitäten hat, um in so einem Fall handeln zu können?


    Genau für diesen Fall werde ich zum Beispiel als PS angefragt und unterstütze den Verein, wenn ein Hund aus irgendeinem Grund nicht mehr in seinem neuen Zuhause bleiben kann.


    Der Verein braucht also entsprechendes Backup. Leider haben das nicht viele Vereine und es gibt sogar die Fälle, wo man dann keine Hilfe mehr bekommt und der Verein auf einmal nicht mehr ansprechbar ist.


    Klar, das ist jetzt alles echt der schlimmste Fall, den ich hier ausmale, aber es ist sicher nicht verkehrt, sich das mal vorzustellen und in seine Entscheidung mit einzubeziehen oder zumindest mit dem Verein vorher abzuklären.

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Gerade wenn ein Kleinkind zu der Familie gehört, würde ich nur einen Hund adoptieren, den man im Vorfeld kennen lernen kann. Mir persönlich wäre das Risiko zu hoch, dass dieser Hund nicht "kinderkompatibel" ist und ihr und auch der Hund nicht glücklich werdet. Wenn dich diese Tierschutzorganisation überzeugt, würde ich nachfragen welcher Hund, der schon in Deutschland auf einer Pflegestelle lebt, am Besten zu euch und eurem Kind passen könnte und dann diesen Hund (evtl auch mehrmals) besuchen fahren.

  • Hallo und guten morgen :)
    Ich bin selbst Mutter eines 3,5 jährigen. Ich habe 2 Hunde aus dem tierschutz, zwar Inland aber egal. Beide Hunde kamen nach dem Kind zu mir.
    Niemals hätte ich mich auf so eine Aktion eingelassen. Zum Schutz meines Kindes.
    Ich selbst kenne 2 auslandshunde die panische Angst vor Kindern haben und angeleint werden müssen wenn Kinder kommen weil sie sonst einfach h die Flucht ergreifen. Ein anderer den ich kenne würde beißen.
    Natürlich können das Ausnahmen sein. Aber zur Sicherheit meines ki des würde ich in tierheimen und auf pflegestellen in D suchen. Klar kann da dann der Hund auch anders sein als versprochen.
    Aber bitte lass die Finger von der Katze im Sack. Zum Schutz des Kindes und des Hundes.
    Liebe grüße

  • Wenn dein Hund gewisse Attribute haben muss, dann würde ich von einem Hund der direkt aus dem Ausland kommt abraten.
    Die Tierschützer sind leider oft nicht verlässlich in ihren Aussagen. Da wird gerne beschönt was man vielleicht gar nicht weiß oder nicht sagen kann, weil eben viele Faktoren dran hängen.
    Bei denen ist der Hund vielleicht in einem großen Freilaufgehege und freut sich wenn wer kommt, aber er entscheiden kann, wann es genug ist. In einer Wohnung mit Kleinkind ist das einfach nochmal ganz anders.
    Wenn man einen Hund aus dem Ausland holt, würde ich empfehlen sich auf alles gefasst zu machen. Nicht menschenfreundlich, nicht hundeverträglich, Umweltangst/aggression, schwieriges Fressverhalten, jagend usw. Wenn man dann sagt, das packe ich egal wie es kommt, dann soll man sich den Hund holen. Und wenn der Hund dann der liebste Engel auf Erden ist, dann umso besser :)

  • danke euch sehr. Genau das schwirrte mir auch alles im Kopf rum und ich denke hier muss der Verstand vor dem Herz gehen. So schwer es fällt, aber mein Kind geht vor.leider arbeitet der Verein ohne pflegestelle, nur für Notfälle. Aber es gibt sicher irgendwo die passende fellnase für uns.


    Vielen dank euch allen.

  • Wenn du uns grob sagst, aus welchem PLZ Bereich du kommst, können dir bestimmt einige hier Tierschutzorganisationen nennen, die in Frage kommen könnten. ;)

  • Dazu möchte ich nur kurz anmerken, dass ich eine Hündin aus Rumänien habe, die mit circa 4 Monaten nach Deutschland kam und eine Woche im deutschen Tierheim saß.
    Bis dahin mag sie noch keine schlechten Erfahrungen mit Kindern gemacht haben, das kann gut sein...
    aaaaaaaaber der Hund ist so ängstlich und labil gewesen, dass einmal Kindergeschrei beim Vorbeigehen am Spielplatzzaun reichte, dass sie bis heute Kinder hasst und mit denen nichts anfangen kann. Wenn sie die Möglichkeit hätte, würde sie immer flüchten, hat sie diese Möglichkeit aber mal nicht, lege ich für nichts meine Hand ins Feuer.
    Das nur als kurze Anekdote aus dem Leben meiner Hündin und mir....

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