• Hallo!

    Ich hab ein großes Problem und zwar hat meine Hündin einen starken Jagdtrieb. Spazieren gehen ohne etwas aufzuspüren und zu jagen- no way! An und für sich stört mich das nicht, solange es weite Felder sind und es keine Straßen oder Jäger gibt.

    Wenn ich sie erwische bevor sie aufzuspüren beginnt oder nach Blickkontakt anfängt zu laufen, also direkt in den Startlöchern ist, lässt sie es oft bleiben (manchmal auch nicht)

    Ich hab schon alles ausprobiert: Ignorieren (finde ich nicht sehr sinnvoll), loben, dass sie zurückgekommen ist und schimpfen. Bringt halt alles nichts.

    Kann man einem Hund mit Jagdtrieb überhaupt abgewöhnen, dass er alleine, ohne Aufforderung jagt? Jäger haben doch auch Hunde, die folgen und nicht allem und jedem hinterherlaufen?!

    liebe grüße!

  • Da interessieren mich die Antworten aber auch.

    Wir haben eine Irish Setter-Bretonen-Mix Hündin als Pflegling.
    Die Kleine hat so einen Jagdtrieb, dass wir sie nicht ohne Leine laufen lassen können.

    Wenn die ihre Nase unten bzw. oben (Richtung Vögel) hat, ist sie absolut nicht ansprechbar. :gott:
    So verfressen wie sie im Haus ist, so wenig interessiert sie das Leckeli draußen.
    Gerade weil die Rassen ja so lauffreudig sind, möchte ich bzw. dann die Endstelle sicherlich auch, sie irgendwann mal von der Leine lassen.

    Wie kann ich ihre Aufmerksamkeit draußen bekommen?

    LG
    Kerstin

  • [quote="hokuspokus"]
    An und für sich stört mich das nicht, solange es weite Felder sind und es keine Straßen oder Jäger gibt.quote]

    Hi,

    auch dann sollte es Dich stören. Den Tieren die sie dann jagt ist es nämlich sch....egal ob Straßen oder Jäger in der Nähe sind! :roll:

    Den Jagdtrieb wirst Du ihr nie abgewöhnen. Du kannst ihn nur durch Ersatzbeschäftigung kontrollieren. Das kann z.B. Fährtenarbeit oder Mantrailing sein. Mit diesem "Jagdersatz" kannst Du den Hund so auspowern, das er gar keine Lust mehr auf´s jagen hat, weil er dazu viel zu platt ist.

    Dein Hund braucht defintiv eine Aufgabe.

    Gruß
    Andrea

  • danke für den Buchtipp, Leela!

    Zitat

    Den Tieren die sie dann jagt ist es nämlich sch....egal ob Straßen oder Jäger in der Nähe sind!


    Sie ist ein Dackelmix und klein noch dazu. So schnell kann sie gar nicht laufen und der Fasan, der aufgeschreckt wird, wirds schon aushalten.
    Sonst jagt sie Vögel, die sie am Himmel sieht.

    Die Fährtenarbeit habe ich bei meinem Trainer schon angesprochen, er meinte aber, dass sie dazu noch ein bisschen mehr Grundgehorsam haben muss. In 2,3 Wochen fangen wir aber damit an.
    Leider wird das nur 1x/Woche möglich sein.

    liebe grüße

  • Zitat

    Sie ist ein Dackelmix und klein noch dazu. So schnell kann sie gar nicht laufen und der Fasan, der aufgeschreckt wird, wirds schon aushalten.
    Sonst jagt sie Vögel, die sie am Himmel sieht.

    Wenn Du so mit Deiner Umwelt umgehst, wird auch das Gleichgewicht zwischen Dir und Deinem Hund nicht stimmen... sorry, aber ziemlich egoistisch gedacht :zensur:

    Das Wildschwein, was dein kleiner Dackelmix irgendwann mal aufschreckt, wirds auch aushalten, aber obs Dein Dackelmix aushält, wage ich zu bezweifeln :/

  • Ich glaube kaum, dass man immer und überall 100% Rücksicht nehmen kann. Ich will sicher nicht damit anfangen, aber was sollen die armen Tiere sagen, die vom Jäger geschossen oder in der freien Wildbahn von Fleischfressern erbeutet werden oder das arme Schwein, das jetzt verpackt im Kühlschrank liegt...

    Wenn es mir so egal wäre ob sie jagt oder nicht, würde ich nicht hier nach Lösungen fragen.

    lg

  • hallöchen,

    ich kann dir neben den genannten literaturtipps nur empfehlen, deinen hund immer genau zu beobachten, ihn gut zu lesen und dann schon beim kleinsten anzeichen einzuwirken...funktioniert besonders gut mit schleppleine!
    als mein großer noch jünger und jagtlich aktiver war, habe ich ihm in wildreichen gegenden verboten, den weg zu verlassen und beim spazieren gehen immer beschäftigt.
    das gassi gehen im rudel fällt in solchen gegenden auch aus!

    egal sollte dir das unkontrollierte jagtverhalten auch dann nicht sein, wenn keine jäger und straßen in der nähe sind! dein hund führt dich vor und nimmt das zepter selbst in die hand. von den gejagten tieren mal abgesehen!

    ich wünsch euch dennoch viel erfolg :smile:

  • Zitat

    Ich glaube kaum, dass man immer und überall 100% Rücksicht nehmen kann. Ich will sicher nicht damit anfangen, aber was sollen die armen Tiere sagen, die vom Jäger geschossen oder in der freien Wildbahn von Fleischfressern erbeutet werden oder das arme Schwein, das jetzt verpackt im Kühlschrank liegt...

    Wenn es mir so egal wäre ob sie jagt oder nicht, würde ich nicht hier nach Lösungen fragen.

    lg

    ääähhhh. Doch kann man. Was die armen Tier sagen sollen die vom Jäger erschossen werden? Das gleich wie die verpackten Schweine im Supermarkt. Auch ein Jäger verwendet die gejagten Tiere weiter.

    Was machst Du wenn Dein Dackelmix doch mal einen jungen Fasan erwischt? Verarbeiten? Liegen lassen?

    Also Du solltest erstmal Deine Grundeinstellung ändern, sonst wird das nämlich nix.

    Spätestens wenn Du im Wald auf ein Wildschwein triffst, wird der Spiess ganz schnell umgedreht. Leider dann auf Kosten Deines Hundes.

    Gruß
    Andrea

  • Zitat

    Ich glaube kaum, dass man immer und überall 100% Rücksicht nehmen kann.
    lg

    Wenn ich sowas lese, geht mir die Hutschnur hoch! Mal abgesehen von den ganzen Risiken die sich durch einen jagenden Hund ergeben (verursacht Unfall beim Überqueren von Straßen, erschreckt Kinder auf Fahrrad die dann umfallen und sich verletzten oder sonst etwas), hat ein Jäger das Recht, deinen jagenden Hund ungefragt zu erschießen. Wäre da an deiner Stelle nicht so großkotzig.

    Ich habe auch einen kleinen Jäger. Glücklicherweise "nur" einen Sichtjäger, aber dafür keine Dackelbeine, sondern über 50cm Schulterhöhe, Statur Laufhund. Bei der hab ich immer Angst, dass sie den Feldhasen den sie hetzt nicht doch irgendwann noch mal kriegen würde.

    Ich habe jetzt über 1 Jahr geübt. Mit Schleppleine fast heulend im Regen gestanden, habe verzweifelt, geschimpft und doch immer weiter gemacht. Ich bin jetzt so weit, dass ich auf meiner Heimrunde an den 4 Hasenecken vorbeikomme, die Biester können sogar auf dem Weg sitzen und mein Hund ist entweder abrufbar oder steht nur vor und ignoriert ansonsten.

    Jetzt arbeite ich an der Generalisierung für andere Gegenden, denn dort versucht sie es noch. Darum gibt es immer wieder Ecken, wo mein Hund an der Schlepp geht.

    Ich habe mit dem Dummi gearbeitet, Impulstraining gemacht, Grundgehorsam ausgebaut, dem Hund Ruhe beigebracht. Ich bin noch lange nicht an meinem Ziel, aber ich weiss, dass es mit Arbeit möglich ist, meinen Hund auch an Wild kontrollierbar zu machen. Solange das nicht geht, oder bei Hunden, wo man es in bestimmten Situationen nicht garantieren kann, gibt es halt die Schleppleine. Janz einfach....

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