Andere Motivationen für den Hund

  • Meiner kann sich auf dem HuPla gar nicht richtig konzentrieren, wenn ich ihn vorher hungern lasse (was ja immer empfohlen wird). Der ist dann so hibbelig und aufgeregt, daß wir nicht vorankommen. Ich sehe also immer zu, daß er wenigstens etwas leichte Kost im Magen hat, bevor es zum Hundesport geht.

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    Ich muß ehrlich sagen, wenn ich etwas mit Hund mache, dann, weil wir beide Spaß daran haben. Wenn ich meinen Hund mit Futter "überzeugen" müßte - oder gar durch hungern lassen erpresse - dann hätte ich selber keine Lust dazu ... der Sinn der Hundehaltung ist doch das Gemeinsame !

    ...Das lässt mich mal wieder auf eine ordentliche Lizenz für Hundetrainer hoffen... :sad2:

  • Danke für die vielen Antworten. Ich werde jetzt mal versuchen auf einige davon einzugehen:


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    Manchmal habe ich den Eindruck, dass es bei verschiedenen Hunden ähnlich ist wie bei den Pferden. In dem Moment, in dem mein Hund mit mir zusammen draußen arbeitet, sieht er den "Sinn" hinter einigen Übungen viel besser ein. Ein Platz/Bleib irgendwo auf freiem Feld ist - außer um der Übung selbst - "sinnlos" , ein Platz/Bleib, weil gerade die Pferde vorbeigelassen werden, macht "Sinn".

    Das ist mir auch aufgefallen. Leider ist es halt bei den meisten nicht der Fall, dass sie wirklich mit ihren Besitzern in Alltagssituationen arbeiten. Das heißt, die meisten Kommandos erscheinen dem Hund wohl eher sinnfrei, was ich ja verstehen kann. Nichts desto trotz sollte er sie befolgen können.

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    In einem Buch (Jean Donaldson: Hunde sind anders) hab ich eine ganz tolle Sache dazu gelesen: Schreibe eine Liste, mit den 10 Dingen, die dein Hund am Meisten mag. Und dann versuchst du, das als Belohnung einzusetzen.

    Das hab ich auch schon gelesen. Ich habe auch versucht so eine Liste zusammenzustellen, bin aber nicht über 3 hinausgekommen, die wären: schnüffeln, schlafen, schnüffeln. Das lässt sich schwer als Belohnung einsetzen, wenn die Situation nicht haargenau passt.

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    Ich versuche möglichst viele Umweltbelohnungen zu verwenden.

    Das versuche ich auch. Ich habe auch hier den diesbezüglichen Thread ziemlich genau verfolgt. Das Problem dabei ist für mich, dass ich eigentlich gegen einige dieser Belohnungen arbeite. Wenn für meinen Hund im Moment das höchste der Gefühle der 17. Grashalm von links ist, und ich nicht will dass er dort hingeht, tu ich mir schwer das zu ersetzen.

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    Genauso machen wir's auch, ich bin so "geschockt", dass das bei uns zu 99% funktioniert :ops:

    Das hab ich schon von vielen gehört und kenne auch viele bei denen es klappt. Wenn ich das mache, schaut Hund kurz auf und macht weiterhin sein Ding. Spielen ist nicht wirklich interessant für ihn, wie eingangs erwähnt.

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    Wenn Eure Hunde nicht so auf Leckerlis sind, dann sind sie meiner Meinung nach zu verwöhnt. Dann haben sie nicht genug Hunger und/oder das Leckerli ist nicht gut genug.

    Das ist genau der Satz, der meine HuSchu-Karriere beendet hat.
    Mir ist absolut bewußt, dass ich meinen Hund dazu bringen kann, dass er auf Fressen reagiert. Das führt da allerdings so weit, dass er gut 4 Tage nichts zu fressen bekommt, dann genau so lange motiviert bleibt bis er genügend Futter in sich hat, dass er nicht mehr Hunger leidet. Von Übergeben wegen leerem Magen ganz zu scheigen. Für mich ist das ein nicht gangbarer Weg, der vollkommen meinen Wertvorstellungen widerspricht.

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    Andere Motivationen: Ich mache mich zum Affen, schleiche mich an, schleiche mich weg. Mimik, total überzogene, ist auch ne tolle Motivation sich auf mich einzulassen.

    Ja das ist der zweite Tip der HuSchus.
    Wenn ich mich vor meinem Hund zum Affen mache, bin ich in seinen Augen auch einer. Traurig, aber wahr.

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    "Der Belohnte muß sich auch belohnt fühlen!" - Das wurde ja schon angesprochen. Es geht also grundsätzlich immer darum, was der Hund gerne mag/macht.

    Genau!
    Nur wenn ich den Hund das machen lasse, ist das eben oft genau das was ich eigentlich nicht will ;)

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    Und dass er Leckerchen-Verwöhnt ist, ist Quatsch, er hat noch nie Leckerchen über irgendwas anderes gestellt.

    Jap, so ist das bei mir auch. Das war schon beim 8 Wochen alten Welpen so.

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    Wenn ich mit Mücke gemeinsam neue Wege erschließe, einfach etwas Neues erlebe mit ihm gemeinsam, ihm so zeige, dass wir als Team etwas erleben können und Spass haben, ohne Leckerli, Ablenkungsgedöns, WIR meistern den Alltag, wir entdecken neue Wege im Wald, schlagen uns gemeinsam durchs Dickicht , der eine nimmt auf den anderen Rücksicht, das sind Dinge, die unsere Zusammengehörigkeit beweisen und das Aufeinander Verlassen stärken.

    Das finde ich sehr schön und ausgesprochen erstrebenswert.
    Was mich dabei interessiert: Wie habt ihr das am Anfang gemacht? Sagen wir, ihr geht spazieren, erlebt gemeinsam irgendwas, dann kommt die Riesenablenkung. Wie motivierst du dann den Hund, diesem Reiz nicht nachzugeben?

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    Vielleicht sollte man einfach überlegen, wie man GENERELL die Motivation des Hundes zur Zusammenarbeit steigern kann, nicht nur in bestimmten Situationen, wo man Gehorsam abfragen will.

    Auf jeden Fall. Aber selbst wenn man das überlegt, heißt das ja nicht dass man zu einer Lösung kommt.

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    Grundsätzlich weiß Hundi doch, daß ich meine was ich sage und daß mein Wort gilt. Sollte er abdriften, eigene Wege gehen wollen, reicht gewöhnlich eine dezente Erinnerung. Ok, beim Erzfeind würde ich warten, bis dieser ausser Sicht ist und meinen Hund erst dann wieder losschicken.

    Ja das weiß der Hund. Trotzdem muß ich ihm ja begreiflich machen was ich sage.

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    Eine der größten Motivationen für menen Lawrence ist es, wenn er danch seine Ruhe hat.
    Klingt erstmal traurig, ist aber so.
    Er ist halt kein: "Ich lese dir jeden Wunsch von den Augen ab, bitte befiehl mir, ich lebe für dein Lob"-Hund, sondern eher ein "Ich mag dich, aber ich mach deswegen keine Verrenkungen"-Hund.
    Naja, und sobald er einmal begriffen hatte, dass es heißt "erst die Arbeit, dann das Vergnügen", ist das für ihn echt ne große Motivation geworden, dass ich ihm nach zu meiner Zufriedenheit ausgeführter Übung Zeit lasse, in Ruhe sein Ding zu machen.
    Das setzt natürlich vorraus, dass man den Hund erstmal soweit hat, dass er eine bestimmte Übung schon kann, die man dann fordert. Und das setzt vorraus, dass man auch hartnäckig bleibt, und ihn so lange "nervt", dass es sich auch lohnt die geforderte Übung auszuführen.

    So ähnlich arbeite ich auch. Das klappt auch ganz gut, ist aber extrem anstrengend wie ich finde. Vor allem, wenn man daneben Hunde hat, die sich für ein Leckerlie beinahe umbringen ;)

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    Doch, den hat er. Da gibt es ein, zwei Kandidaten.
    Er interessiert sich für den anderen. So ist es nicht. Er interessiert sich für viele Dinge, für nette Hundemädels, für Leute, die ihn anstarren, für spielende Kinder, das alles findet er interessant, aber er hat gelernt, das zu tun, was ich in dem Moment möchte.

    WIE hat er das gelernt? Genau darum geht´s mir.

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    Ich finde es mittlerweile auch sehr gemein, den Hund zu zwingen mitzuarbeiten, nur weil er Hunger hat. Meist kann man dann mit dem hund nicht mal so entspannt arbeiten, weil er schnell unkonzentriert un hibbelig wird, weil er einfach Hunger hat. Und das kann ich vollkommen verstehen. Ich arbeite auch nicht gern mit leerem Magen, geschweige denn mag ich mich so konzentrieren...

    Das ist auf´s Wort genau das was ich auch denke :gut:

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    staffy und Mücke: Wie habt ihr das gemacht als eure Hunde "frisch" bei euch waren? Als noch kein "Mensch-Hund-Team" da war? Gerade Staffy hat doch ihre Hunde aus 2. oder noch mehr Händen oder? Kein Leckerchen?

    Das ist genau das, was ich unbedingt wissen will. Wenn Zeit ist, würde ich mich da über eine Antwort freuen.


    Wir haben das für unseren Hund so aufgebaut:
    Er bekommt zu Hause die Kommandos "verclickert". Dann nochmals auf der Terrasse. Das klappt ganz gut. Dann kommen ein ganzer Haufen Wiederholungen bis das Kommando bombenfest sitzt. Draussen wird dann einfach das Kommando abgefragt und unmissverständlich klar gemacht, dass es kein Nichtbefolgen gibt. Das funktioniert ganz gut, abgesehen davon, dass es dem Hund natürlich wenig Freude bereitet draussen das Kommando zu befolgen. Klar tut er das trotzdem und bekommt auch stimmliches Lob dafür (was ihm wohl von den üblichen Belohnungen am meisten bedeutet).
    Um korrektes Verhalten (also unabhängig von Kommandos) zu bestätigen haben wir uns ein Markerwort aufgebaut. Das ist bis zu einem gewissen Grad auch Belohnung für ihn, aber vor allem gibt es ihm die Information, dass das jetzt gut war. Er hält sich dann auch großteils an das "gute" Verhalten, allerdings ist das etwas schwieriger, weil ja der wirkliche Bestärker fehlt. Klar, der Hund darf dann weiterhin das machen was ihm beliebt, aber so richtig lohnt es sich für ihn nicht. Deshalb wird das Verhalten auch nicht unbedingt ständig gerne gezeigt. Und da würde ich eigentlich gerne mit einer richtig tollen, alternativen Belohnung ansetzen. Aber die habe ich eben noch nicht gefunden, abgesehen von Umweltbelohnungen, die aber je nach Situation nicht greifbar oder kontraproduktiv sind.

  • Hallo,
    das ist ein toller Thread geworden, der mich sehr zum Nachdenken anregt...

    Mir stellt sich gerade die Frage, ob es überhaupt normal ist, für einen Hund, in einem ständigen hochmotiviertem Level zu laufen. Wobei ich mit "motiviert" jetzt den unter freudiger Anspannung stehenden Hund meine....

    Schon der Begriff "freudige Anspannung" hats nämlich in meinen Augen in sich...

    Da wir ja gerade erst seit drei Monaten eine neue, 6-jährige Dogge dabei haben, führe ich mir ja selbst derzeit vor, wie ich mit diesem Hund arbeite, um ihn zu bestimmten Verhaltensweisen anzuregen.

    Für die allerersten Grundlagen habe ich Käse benutzt - unter anderem, um an zahlreichen Ängsten eines umweltunsicheren Menschen-Gegenstände-Angsthundes zu arbeiten. Der Käse ist schleichend durch positive, verbale Bestätigung ersetzt worden, die zunächst "überschwänglich" war und nun auf ein ruhigeres Level zurückgenommen wird.

    Als ich vor Jahren mit meinem Podenco in einer "Leckerchen-Spielzeug"- Hundeschule war, brauchte ich zum Schluß ganze Fleischwürste und ein Quietscht-Plüschschwein, um die Aufmerksamkeit meines Hundes bei mir zu halten. Diese Reize nutzten sich nämlich im Lauf der Zeit ab... Obwohl - oder gerade, WEIL ich mich ständig zum Affen machen musste. Diese "Oilili"-Arbeit mit überschwänglichem Verhalten des Hundeführers liegt so gar nicht in meiner Natur, ich bin eher so der ruhige, zwar fröhliche Typ, aber solch eine Überschwänglichkeit liegt mir einfach fern. Die Kommunikation mit meinem Podenco besteht in erster Linie aus einem sehr ruhigen Umgang, aus klaren Grenzen, aus ruhiger Bestätigung erwünschten Verhaltens und aus genauso ruhiger, aber deutlicher "Zurechtweisung" bei unerwünschtem Verhalten.

    Deshalb fand ich die Bemerkung von Marula, dass es die größte Motivation für ihren Hund ist, wenn er nach einer gestellten Aufgabe hinterher seine Ruhe hat, absolut unterstreichenswert.

    Zuviel "Dauerfreude" nutzt sich irgendwann ab und dann kommen so Sachen ins Spiel, dass das normale Futter als Belohnung nicht mehr ausreicht und zu "besseren" Lekkerlis gegriffen werden muss.

    Meine Hunde arbeiten am Besten mit, wenn sie wissen, welche Erwartung gerade an sie gestellt wird, wenn sie "mitdenken" und einen Sinn in dem sehen, was wir gerade tun. Wenn sie einen "Sinn" in irgendwelchen Aufgaben sehen, bieten sie geradezu kreativ auch andere Lösungsvorschläge an - vielleicht liegt der Erfolg eines Menschen im Umgang mit seinem Hund einfach nur darin "Sinn" zu vermitteln und wenn auch nur - "Wenn Du das jetzt tust, bin ich zufrieden und Du hast Deine Ruhe."

    In der Arbeit mit Pferden wird das "in Ruhe lassen" wesentlich häufiger und bewußter genutzt - nach einer anstrengenden Lektion, wird im Schritt kurz verschnauft. In der wirklichen Arbeit mit den Pferden kommt die Ruhe automatisch nach Erledigung der Aufgabe - z. B. Rind ist im Gatter, Feierabend.

    Wenn ich mir so ansehe, wie meine Hunde untereinander voneinander lernen, finde ich da kaum überschwängliche Freude - wenn da einer "quer" schießt und die Mäusejagd vereitelt, oder sich einmischt, gibts kurz mächtig Druck und sobald der Betreffende sich adäquat verhält, ist der Druck weg. Sprich: Ruhe. Wobei ich durchaus auch mal "Druck" ausübe, in dem ich einem Hund unerwünschtes Verhalten verbal oder mit körperlichem Einsatz (abblocken, vor mir her schieben) "vermiese" - bricht er ab, gibts kurz Bestätigung auf einem niedrigeren Level und dann wird der Hund in ruhe gelassen.

    Für mich ergibt sich als Schlussfolgerung: Je mehr "Sinn" meine Tiere in dem sehen, was ich ihnen abverlange, desto leichter können sie es lernen. Je "sinnloser" etwas ist, desto mehr muss ich mit positiver Bestätigung arbeiten, bis sie gemerkt haben, dass es Dinge gibt, die hund einfach um der Dinge selber zu tun hat. Dann kann ich die positive Bestätigung auf ein ruhigeres Level runterfahren und habe einen zufriedenen Hund. Keinen sich auf Dauer freuenden, aber einen zufriedenen....

    Um bei dem Podenco als Beispiel zu bleiben: In seiner "Freizeit" darf er Mäuse buddeln, das ist für ihn das Allergrößte. Das könnte ich niemals direkt als positiven Verstärker einsetzen... "Feines Sitz, geh mal 30 Sekunden buddeln" - geht nicht. Was aber geht, ist bei den Nur-um-der-Hunde-Willen-Aktivitäten, das Buddeln ausdrücklich zu erlauben.

    Die ruhig und selbstverständlich mitmachenden Hunde bei den Arbeiten draußen, wo wir nur wenig Kommandos brauchen, weil jeder weiß, was grad dran ist - das ist für mich im Grunde das, was auch der Natur des Hundes entspricht - im Team arbeiten.

    LG, Chris

  • Hier sind viele der Meinung das es komplett ohne Leckerchen sein muss ist auch absolut erstrebenswert und sollte wohl von jedem das Ziel sein, aber ich empfinde es schon fast als Ausrede zu sagen "Mein Hund spielt draußen nicht". Ist das nicht alles lernbar?
    Meiner hat früher überhaupt nicht gespielt draußen, Leckerchen waren wie gesagt ebenfalls nicht interessant, also hab ich mit ihm geübt auch draußen mal aus sich rauszugehen, mit mir zu spielen. Er musste etwas mit mir machen. Das war damals einfach eine falsche Prägung meinerseits, die ich dann halt wieder ausgebügelt habe.

    Wenn es auf einem anderen Weg klappt ist das super, aber zu oft hört man doch die Aussage " er frisst draußen nicht und spielt nicht mit mir". Wenn der Hund doch lieber irgendeinen Grashalm abschnuppert als zu mir zu kommen ist das ziemlich traurig wie ich finde. Die meisten geben zu schnell auf.


    lg
    sandra

  • Zitat

    Das ist genau das, was ich unbedingt wissen will. Wenn Zeit ist, würde ich mich da über eine Antwort freuen.

    Ja, teils aus 3,4,5ter Hand - was es aber nicht umbedingt schwerer macht.

    Das mit dem Mensch-Hund-Team geht aber doch relativ schnell (klar gibts Ausnahmen). Ich kommuniziere doch sofort mit dem Hund, fang schon bei der ersten Begegnung damit an und sorge gleich dafür, dem Hund eine deutliche Führung zu geben.
    Entsprechend wird sich der Hund an mir orientieren. Er bekommt von mir Kommandos erklärt und er lernt, daß nach einem gesitteten an der Leine laufen die große Freiheit in Form einer Wanderung winkt. Daß er immer dabei ist und je besser die Regeln eingehalten werden, desto angenehmer und freizügiger ists für ihn.

    Ich finde man kann seine Hunde wunderbar mit Körper und Stimme motivieren. Wenn ich mit einem Hund "Steh" übe so ist dies zu Anfang ein Wettbewerb zwischen uns beiden. Auf Steh verharren beide, schauen sich an, halten aus (Spannung !!) und auf OK kommt ein albernes kurzes Toben oder ein "weltbester Hund" und streicheln. In dieser Phase kann ich die vorzeitige Bewegung ganz ernst und konsequent, aber völlig positiv abbrechen und nach kurzer Zeit ist ein Steh für den Hund verbindlich - zudem schaut er mich dabei noch erwartungsvoll an.

    Mit Blicken (wie Chris schon sagte: Druck machen), entsprechender Körperhaltung und dem (je nach Trainingsphase überschwenglichen) Lob, dem Druck/Spannung wegnehmen, ist der Hund doch bei der Sache. Gehts um ernste Themen, dann laß ich ein "ich geh dann mal" gar nicht zu, ich wähle aber nach Möglichkeit immer Situationen, wo das Lernen leicht fällt - mir und dem Hund.

    Gruß, staffy

  • Zitat

    aber ich empfinde es schon fast als Ausrede zu sagen "Mein Hund spielt draußen nicht". Ist das nicht alles lernbar?

    Mein Hund spielt auch drinnen nicht.

    Zitat

    Er musste etwas mit mir machen.

    Gut, das ist sicher Einstellungssache, aber das will ich nicht :smile:

    Zitat

    Wenn der Hund doch lieber irgendeinen Grashalm abschnuppert als zu mir zu kommen ist das ziemlich traurig wie ich finde. Die meisten geben zu schnell auf.

    Hätte ich aufgegeben, hätte ich nicht einen anderen Weg gefunden. Und ich finde es ehrlichgesagt auch nicht traurig, wenn mein Hund sich für andere Dinge oftmals mehr interessiert als für mich. Ich schätze das sogar an meinem Hund.
    Das soetwas nicht immer praktisch ist, ist eine andere Geschichte :D


    staffy:

    Ok, dann hab ich das richtig verstanden. Vielen Dank für die genaue Erklärung. :gut:
    Das funktioniert auch bei uns relativ gut, da kann ich mich nicht beklagen. Aber so wie ich das verstanden habe, wird ein solcher Hund einfach nie dieses "ich tu alles dafür" - Ding machen, dass ein Leckerlie-Junkie tut. Was ja durchaus ok ist, ich hab gedacht, vielleicht gibt´s irgendeinen Schmäh ;)
    Versteht mich nicht falsch, ich bin hochzufrieden mit meinem Hund, sowohl was die Erziehung als auch die Ausbildung betrifft. Manchmal denke ich einfach nur, mit einem Futterhund hat man´s doch etwas einfacher. Kann aber natürlich auch fehlgeleitete persönliche Wahrnehmung sein :D

  • Zitat

    Manchmal denke ich einfach nur, mit einem Futterhund hat man´s doch etwas einfacher.

    Nein, find ich überhaupt nicht. Ich hab einen Futterjunkie und einen FutteristmirscheissegalHund, der Futterjunkie muss genauso lernen, mich ernst zu nehmen, wie der andere.

  • Zitat

    Manchmal denke ich einfach nur, mit einem Futterhund hat man´s doch etwas einfacher. Kann aber natürlich auch fehlgeleitete persönliche Wahrnehmung sein :D

    Ansichtssache ! Ich hab ja derzeit beide Varianten hier: Der Terriertyp, selbständig, selbstbewußt, handelt wohlüberlegt, fragt nach und den Malinoistyp, ich tu alles für dich, Futter ?? Klasse, bin schon da.

    Erstere muß man überzeugen, entweder mit der Notwendigkeit der Handlung oder dem gemeinsamen Spaß, der dahinter steht. Ich muß mich anstrengen, überzeugend sein und vor allem authentisch.

    Bei zweiterem (der früher Balljunkie war und recht schnell hoch fährt) kann ich alles übers Futter machen, aber ...

    Während Madame Terrier hochkonzentriert bei der Sache ist, mich im Auge hat und überlegt, klebt der Mali nur an der Futtertasche, führt Kommandos blitzschnell aus, ist geistig aber nicht wirklich bei der Sache.

    Daher mach ich auch mit dem nix mit Futter, ich möchte einen Hund, der mitarbeitet und nicht nur auf Futter wartet. Zudem finde ich, daß auch bei Hunden, ein nettes Wort, ein Lächeln, ein "WirZwei" mehr ist, als ein Futterbrocken.

    Mit Futter in der Hand kann jeder meinem Mali Kommandos geben ... meinem Terrier nicht ;-)

    Gruß, staffy

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    Nein, find ich überhaupt nicht. Ich hab einen Futterjunkie und einen FutteristmirscheissegalHund, der Futterjunkie muss genauso lernen, mich ernst zu nehmen, wie der andere.

    Ja das ist schon klar. Ich dachte nur die Motivation etwas bestimmtes zu tun ist bei einem Futterhund möglicherweise höher.

    Zitat

    Während Madame Terrier hochkonzentriert bei der Sache ist, mich im Auge hat und überlegt, klebt der Mali nur an der Futtertasche, führt Kommandos blitzschnell aus, ist geistig aber nicht wirklich bei der Sache.

    Das ist ein Punkt, der natürlich sehr einleuchtend ist. Das habe ich zwar bei meinen beiden auch schon bemerkt, allerdings die Bedeutung noch nicht wirklich hinterfragt.

    Zitat

    Mit Futter in der Hand kann jeder meinem Mali Kommandos geben ... meinem Terrier nicht

    Hm, da hast du ebenfalls recht.
    Ich habe ja auch einen der (seit er ansprechbar ist, manche kennen die Geschichte) für Streichleberwurst alles tut. Der würde allerdings auch mit jedem mitgehen, der sowas in der Tasche hat.
    Der andere nimmt ausschließlich von mir und meiner Frau Kommandos an und würde niemals mit jemand anderes mitgehen.
    Wenn man das so sieht, hat es durchaus seine Vorteile :smile:

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